Der Produktbeschreiben entnehme ich: Englisch und Aromatisch. Normalerweise assoziiere ich mit Englischem Tabak immer eher naturbelassenes. Als wie aromatisch würdest du ihn denn beschreiben?
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das, mein lieber ist der Streitpunkt, seit dem es den Tabak auf dem deutschen Markt gibt.
Zunächst einmal ein Mißverständnis, das unbedingt ausgeräumt werden muss: er hat keine Soßierung (den Black Cavendish, der ja in Tresterfässern lagert, zähle ich zu den ungeflavourten Tabaken, obwohl das auch wieder nicht gänzlich korrekt ist; aber sonst könnte man ja auch Latakia als gesoßten Tabak bezeichnen, da er ja 6 Monate über Eichenrauch lagert). Die abgebildete Ananas auf der Dose ist KEIN KEIN KEIN Zeichen für eine Soßierung. Wer das behauptet, wählt auch die AfD. So, take this from me
Die erwähnte Ananas ist ein Zeichen, dass der Tabak "frisch" ist oder wenigstens frisch abgepackt.
Der Tabak ist jedenfalls heutzutage sehr Virginia-lastig, wobei dieses - heutzutage, wie gesagt - durch Burley stark abgemildert wird. Früher war der stärkste Tabak am Markt, den man bekommen konnte, heute ist er mittelprächtig stark. Der Erinmore zieht seine Frucht aus dem Virginia und seine Würze aus dem Cavendish (das ist bei anderen Tabaken schon anders, da ist der Cavendish für die Frucht zuständig). Interessant ist auch, dass er immer noch ein starkes cross-over hat, also der Geschmack sehr lange in der Pfeife bleibt, selbst, wenn man sein Kraut wechselt. Ich würde raten, beim Umstieg auf einen anderen Tabak die Kamine auszuräumen und noch einmal neu einzurauchen (wobei sich bei einer sowieso schon eingerauchten Pfeife der Zeitraum auf 3 - 4 Mal rauchen verkürzt).
Um den Burley braucht man sich nicht zu streiten, er ist ein reiner Fülltabak ohne hervorstechende Eigenschaften, normaler Burley findet sich in jeder Zigarette aus dem Automat, obwohl er dort wieder Virginia heißt, was daran liegt, dass der Burley ein Virginia ist. Wenn man es genau nimmt ist auch der Black Cavendish ein Virginia (kein Burley!), der zur Reifung in Tresterfässer eingelagert wird.
Der Erinmore ist kein Tabak für Anfänger, eher für den erfahrenen Raucher und wird nicht übermäßig heiß, bei sehr gleichmäßigem Abbrand (man kann ihn auch nicht falsch anzünden!). Er schmeckt auch etwas seifig, was auch nicht jeder Pipensmöker gerne mag.
Aber Liebhaber wissen ihn zu schätzen und er ist auf alle Fälle mal einen Versuch wert.