Auf's erste Hören klang für mich das Ding, als würden Kreator Gojira Covern. Natürlich ist das kein 1:1 Vergleich. Lediglich der Gesang nervt wie Milles. Aber was die (tolle) Gitarrenarbeit angeht, muss ich gerade bei den heavy Anteilen (Riffs wie auch Songwriting) sehr oft an Franzosen wie SUP/Supuration in manchen Phasen und Gojira (hier auch der Sound) denken. Das macht natürlich nicht den ganzen Sound aus und muss man nicht als negativ verstehen (SUP sind nach wie vor eine einzigartige Band). Die Detailarbeit ist großartig (und nicht wieder so dreist bei King Crimson geklaut) - und hier sind sie wirklich kreativ und haben ihre Stärken. Deswegen meine ich auch, weniger Metal wäre toll gewesen. Aber ich bin noch nicht durch mit dem Album...
Interessant, an Gojira und Mille musste ich beim Hören bisher nie denken (und die Scheibe hat hier inzwischen wohl schon Dutzende Durchläufe hinter sich).
Aber jeder hat da natürlich andere Assoziationen. Für mich klingt die Scheibe eher ungefähr wie ein Mix aus dem Debüt und "Diana Read Peace" mit einigen Post-Rock-Elementen (vor allem im letzten Stück) und noch ein paar anderen, im Bandsound neuen Details - im vierten Song erinnert mich der Gitarrensound (oder ist das einfach ganz krass verzerrter Bass?) übrigens total an einige Songs von MUSE.
Den Gesang finde ich auf "Midnight In The Void" auch eher schwach, allerdings etwas weniger schwach und nervig als auf "Diana Read Peace" - außer in den Stücken "Looking Good Dead" und "Love Sucks" (klingen auch von der Aussprache und Betonung her irgendwie furchtbar, sind aber auch musikalisch für mich die am wenigsten spannenden Stücke auf dem Album, bzw. die einzigen nicht so richtig tollen). Ja, und da:
Ne Textzeile wie "what the hell, what the fuck" will ich aber von keiner Band hören.
muss ich auch immer zumindest schmunzeln (genau wie bei dem "Master of Disaster"
). Ansonsten gefallen mir die Texte aber überwiegend ganz gut und die passen einfach perfekt zur düsteren Stimmung.
Und, wie du ja im Prinzip auch schon sagtest: auch wenn sie sich nicht weiter vom Metal entfernt haben, sondern vom Vorgängeralbum ausgehend eher wieder einen Schritt zurückgegangen sind, ist die neue eine mutige Scheibe (und die Band nach wie vor sehr eigenständig und stilistisch schwer zu fassen).
Hat auf mich sicher eine große Langzeitwirkung, da die bisher nicht langweilig wird und ich immer noch jeden Tag richtig Bock drauf habe.
Bei mir sicher in der Jahres-Top-5 (wären die Songs Nr. 6 und 8 nicht, hätte die Scheibe sogar mindestens ne Chance auf den dritten Platz).
Produktion ist für mich auch der Hammer, daran würde ich nichts ändern (finde die bei Gojira teilweise etwas steriler, aber ich kenne auch nicht viel von denen).