ROCK-HARD-Thread - Das ''alte'' Magazin

Ich kenne eine ganze Menge Amerikaner, die mit Faschismus nicht das geringste am Hut haben (ganz im Gegenteil) und den Begriff "social justice warrior" trotzdem verwenden. Sind das jetzt alles in Wahrheit Faschisten, die wir aufgrund der Verwendung dieses Begriffs endlich überführt haben, obwohl sie ihr ganzes Leben lang gegen Faschismus aktiv waren?
 
Nee, das ist schon ernstgemeint. Die Sprache bedingt dein Handeln. Und wenn ich Personen nicht an ihren Aussagen messen kann, woran dann?

Mich erinnert die Diskussion ein wenig an das ewige Onkelz-Bashing, obwohl sie sich seit x Jahren aktiv gegen "Rechts" eingesetzt haben. Keine Ahnung ob sie das immer noch tun - höre sie schon lange nicht mehr. Im Kern geht es darum, dass jemand mal Scheiße gebaut hat. Und aber doch ein Recht auf glaubhafte Läuterung hat, oder nicht?

Ich kenne eine ganze Menge Amerikaner, die mit Faschismus nicht das geringste am Hut haben (ganz im Gegenteil) und den Begriff "social justice warrior" trotzdem verwenden.
Das. Die kulturellen Unterschiede dürfen nicht vergessen werden. Wir Europäer, speziell in Deutschland, und das ist mir auch ganz lieb so, sind beim "rechten" Sprachgebrauch viel sensibler. Noch... wie ich mit Erschrecken immer wieder feststellen muss...
 
Ich kenne eine ganze Menge Amerikaner, die mit Faschismus nicht das geringste am Hut haben (ganz im Gegenteil) und den Begriff "social justice warrior" trotzdem verwenden. Sind das jetzt alles in Wahrheit Faschisten, die wir aufgrund der Verwendung dieses Begriffs endlich überführt haben, obwohl sie ihr ganzes Leben lang gegen Faschismus aktiv waren?


Ich kenne zum Glück keine Deutschen, die "Sieg Heil"" brüllen und keine Faschos sind. Was willst du mir jetzt sagen? Das du dich mit deinen amerikanischen Freunden nicht vernünftig unterhälst und ihnen sowas durchgehen lässt? Du musst jetzt nicht persönlich werden.
 
Ich werde den Tüpen ja hoffentlich nie persönlich treffen.

Ich kenne zum Glück keine Deutschen, die "Sieg Heil"" brüllen und keine Faschos sind.

Hierzu noch ein Gedanke: Ich glaube wir setzen auch oft "politisch korrekte Einstellung" mit "sympathisch" gleich. Phil kann tatsächlich kein Rassist sein und trotzdem gleichzeitig ein unsensibler und ignoranter Arsch, der sich einen Dreck um seine Wortwahl schert.

Die Tatsache, dass ich ihm seine unrassistische Einstellung glaube, verleitet mich vielleicht auch dazu ihn sympathisch zu finden, was er mir im persönlichen Kontakt dann nicht wäre, weil er rassistische Begriffe unüberlegt verwendet ohne es aber tatsächlich so zu meinen. Nicht in der Größenordnung einer rassistischen Meinung ("Sieg Heil" oder "alle Juden sind xyz") sondern das N-Wort oder andere Begriffe, die man in einem Satzt verwenden kann ohne dass es direkt eine rassistische Grundhaltung offenbahrt. Verstehst Du wie ich das meine?
 
Es ist ja bei uns mit den Begriffen "Gutmensch" und "Political Correctness" nicht anders. Beide entstammen einem rechten bzw. rechtsextremen Spektrum und haben bei uns Eingang in die Alltagssprache gefunden; d.h. werden von Leuten verwendet, die eigentlich nicht vorhaben, derartige Ideologien zu bedienen (auch wenn sie es damit - unbewusst - tun). Für mich heisst das, dass die Verwendung allein wohl nicht mehr als Kriterium ausreicht, um jemanden "abzustempeln" - aber auch, und noch viel wichtiger, dass man die Verwendung nicht durchgehen lassen kann und dazu Stellung nehmen muss (also nicht sagen "Bäh!", sondern den Leuten den Kontext geben).

Hier habe ich dazu einen interessanten Artikel gefunden, "Schlachtfeld Sprache" (Punkt 4 passt zur Diskussion): http://kleinerdrei.org/2018/02/schlachtfeld-sprache-strategien-gegen-den-empoerungs-burnout/
 
Ich kenne zum Glück keine Deutschen, die "Sieg Heil"" brüllen und keine Faschos sind. Was willst du mir jetzt sagen? Das du dich mit deinen amerikanischen Freunden nicht vernünftig unterhälst und ihnen sowas durchgehen lässt? Du musst jetzt nicht persönlich werden.

Dazu gibt es mehrere Sachen zu sagen. Als erstes Mal, dass "Sieg Heil" und "social justice warrior" wohl kaum auf derselben Stufen stehen. Das macht es schon mal schwierig, weil das eine im Gegensatz zum anderen sehr wohl Einzug in die Sprache von Menschen gefunden hat, die keine überzeugten Faschisten sind.

Bei den betreffenden Amerikaner handelt es sich auch nicht um meine Freunde, ja noch nicht mal Menschen aus meinem direkten persönlichen Umfeld, weswegen ich da auch weder etwas durchgehen lassen muss noch kann. Das wäre aber auch eine andere Frage als die, ob es sich bei ihnen um Rassisten handelt.
Ich versuche, das mal deutlich zu machen, denn ich hab hier durchaus vergleichbares, da ich auf dem Land wohne, wo vielen Menschen der Stammtisch näher ist als der ausgewogene politische Diskurs. Jahrelang konnte ich hier Sachen hören, bei denen sich mir alle Nackenhaare aufgestellt haben. Von Sexismus bis Rassismus war da alles dabei, in jedem beliebigen Grad von Dummheit. Als wir dann aber Flüchtlinge her bekommen haben, hatten wir hier im tiefsten CSU-Hinterland nicht nur keine Anschläge, Ausschreitungen oder eklige Demos, sondern genau dieselben Menschen haben sich überwiegend sehr anständig verhalten, nicht wenige haben freiwillig unbürokratisch und ganz selbstverständlich geholfen und die Menschen unterstützt.

Was sagt uns das jetzt? Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass man rassistische Äußerungen nicht einfach so durchgehen lassen sollte, sondern versuchen sollte, den Leuten klar zu machen, was sie da sagen und wozu das führen kann. Denn nicht wenigen ist das gar nicht bewusst, weil sie sich mit ihrer Ausdrucksweise nicht im Ansatz so sehr beschäftigen wie du oder ich es tun. Ich bin aber vor allem auch der Ansicht, dass nicht jeder ein Rassist ist, der sich rassistisch äußert (schon gar nicht, wenn er es nur in einem bestimmten Kontext wie im Rausch, in Erregung oder ähnlichem tut) und dass es wenig hilfreich ist, ihn kategorisch als solchen abzustempeln. Noch weniger, wenn seine Handlungen einen sehr andere Sprache sprechen als eine solche Äußerung. Dasselbe gilt für mich auch für Anselmo.

Warum ich da persönlich werden sollte oder nicht und was das damit zu tun haben soll, weiß ich allerdings nicht.
 
Er benutzt den Begriff der "Social Justice Warriors". Und das ist eins A Faschosprache. Da gibt's nix, aber auch gar nix daran 'rumzuinterpretieren. Bisher habe ich ihn für dumm und verdrogt gehalten. Mit dieser Aussage sehe ich ihn zusätzlich in einem anderen, bräunlichem Licht.

Leute die jedes furz wort auf die Goldwaage legen und jedem Faschismus unterstellen im internet mache ich genauso verantwortlich das trump präsident geworden ist.
 
Warum ich da persönlich werden sollte oder nicht und was das damit zu tun haben soll, weiß ich allerdings nicht.

Weil du von deinen Freunden sprachest. Freundschaft ist für mich etwas persönliches. Ich selber sprach von einem dummen Drogenkranken. Den kann ich nicht sympathisch finden. Im Interview sagt er selber, das er täglich die Zeitung liest, aber nur den Sportteil. Vielleicht sollte er auch mal andere Teile der Zeitung lesen. Wobei ich ja nicht weiss, was das für ein Blatt ist. In Amerika ist Printjournalismus wohl ein ähnliches Randphänomen wie Musikzeitschriften.

Aber ok.

Das "Sieg Heil!" ist tatsächlich historisch viel schlimmer und länger vorbelastet, ohne Frage. Wenn man das heute benutzt, dann sehe ich da keinen qualitativen Unterschied zu dem Kampfbegriff des "Social Justice Warriors", dieser ist -und das ist hier nicht zu diskutieren- ein bewusster rechter Slogan. Und mehr wollte ich gar nicht in diesem Thread äussern. Den Begriff nutzt Anselmo im Interview, und wer wird sogar von seinem Interviewpartner unterstützt.

Anselmo und seine Ansichten könnt ihr gerne in den entsprechenden Threds gut oder schlecht finden. Nur unterschlagt nicht was er tatsächlich sagt.
 
Mir wäre schon mit einer halbwegs lesbaren Sprache geholfen, die nicht nur hingerotzt wirkt. Aber das gehört nicht hierhin.
Ok dann nochmal,
Leute die in jedem und alles faschismus sehen wo wirklich keiner ist haben eine Mitschuld daran das Trump Präsident geworden ist.
Leute die ständig einen auf ganz grosse Moral im Internet machen lenken von den wahren Faschisten ab.
Damit treiben sie schlichtere Gemüter in die Arme der Alt Right.
Also ich mache SJW fanatiker für die Wahl von Trump mitverantwortlich.
Was letztendlich zum erstarken der Alt Right geführt hat.
 
Weil du von deinen Freunden sprachest. Freundschaft ist für mich etwas persönliches. Ich selber sprach von einem dummen Drogenkranken. Den kann ich nicht sympathisch finden. Im Interview sagt er selber, das er täglich die Zeitung liest, aber nur den Sportteil. Vielleicht sollte er auch mal andere Teile der Zeitung lesen. Wobei ich ja nicht weiss, was das für ein Blatt ist. In Amerika ist Printjournalismus wohl ein ähnliches Randphänomen wie Musikzeitschriften.

Aber ok.

Das "Sieg Heil!" ist tatsächlich historisch viel schlimmer und länger vorbelastet, ohne Frage. Wenn man das heute benutzt, dann sehe ich da keinen qualitativen Unterschied zu dem Kampfbegriff des "Social Justice Warriors", dieser ist -und das ist hier nicht zu diskutieren- ein bewusster rechter Slogan. Und mehr wollte ich gar nicht in diesem Thread äussern. Den Begriff nutzt Anselmo im Interview, und wer wird sogar von seinem Interviewpartner unterstützt.

Anselmo und seine Ansichten könnt ihr gerne in den entsprechenden Threds gut oder schlecht finden. Nur unterschlagt nicht was er tatsächlich sagt.

Ich muss jetzt einfach nochmal fragen, weil ich es nicht ganz glauben kann - du siehst wirklich keinen qualitativen Unterschied zwischen "Sieg Heil" und "Social Justice Warrior"? Dem einen Begriff, welcher gleichbedeutend für jahrelangen Krieg, Vernichtung, Zerstörung und unglaublich sinnlose Opfer und Hass steht, und einem anderen Ausdruck, welcher erst bei einer Videospieldebatte richtig groß aufkam und davor sogar positiv gedeutet wurde?
 
Doch, den sehe ich. Das habe ich auch differenziert geschrieben und der Versuch mich hier darauf festzunageln ist albern. Auch wenn dies sprachlich eloquenter geschehen soll als in postings vorher. Um 01:00 morgens übrigens.

Nochmal: Ihr dürft gerne alle euch aufregen so viel ihr wollt. Und mal so, mal so kommen, tun, lassen. Ändert nix: Phil Anselmo hat einen glasklar rechten Ausdruck genutzt um sich zu verteidigen. Nach zwei Jahren Interviewsperre.
 
Ok dann nochmal,
Leute die in jedem und alles faschismus sehen wo wirklich keiner ist haben eine Mitschuld daran das Trump Präsident geworden ist.

Kein einziger Amerikaner, mit dem ich seit über einem Jahr gesprochen habe, hat Trump gewählt. Aber nicht wenige haben gar nicht gewählt. Die Amis sind genauso politikmüde, wie wir Deutschen. So kommen solche Ergebnisse zustande.

Können wir jedoch bitte das Politik-Thema in diesem Thread sein lassen? Dafür gibt es doch einen separaten Thread.
 
Ich selber sprach von einem dummen Drogenkranken. Den kann ich nicht sympathisch finden.

Moin. Du kannst Menschen also wegen ihres mangelnden Intellekts oder ihrer Drogenabhängigkeit nicht sympathisch finden? Ist das nicht ziemlich diskriminierend? Skandal! Pranger!!

Spaß beiseite: auch Dir könnten zwei am späten Abend dahin gerotzte Sätze, zumal komplett aus dem Zusammenhang gerissen, zum Verhängnis werden. Dann wärst Du die nächste "Sau", die man durchs Dorf treiben würde. Ich empfehle einfach mal den Ball flach zu halten und über Menschen, die man persönlich nicht kennt, etwas zurückhaltender und generell wohlwollender zu urteilen.:) Mir fehlt überhaupt dieses Wohlwollen. Ich suche das Gute in meinen Mitmenschen und nicht immer die Fehler und das Schlechte.

Ich nehme aus unserer Diskussion folgenden beeindruckenden Satz mit:

Als wir dann aber Flüchtlinge her bekommen haben, hatten wir hier im tiefsten CSU-Hinterland nicht nur keine Anschläge, Ausschreitungen oder eklige Demos, sondern genau dieselben Menschen haben sich überwiegend sehr anständig verhalten, nicht wenige haben freiwillig unbürokratisch und ganz selbstverständlich geholfen und die Menschen unterstützt.

Es ist beruhigend zu lesen, dass es so etwas Selbstverständliches noch gibt:top: So trug es sich bei uns im Dorf mit den ankommenden Flüchtlingen auch zu. Etwas zwei Dutzend wurden aufgenommen und integriert. Und fertig war die Laube.
 
Wenn man das heute benutzt, dann sehe ich da keinen qualitativen Unterschied zu dem Kampfbegriff des "Social Justice Warriors", dieser ist -und das ist hier nicht zu diskutieren- ein bewusster rechter Slogan.

Doch, genau das ist hier zu diskutieren, denn ich bestreite, dass dieser Begriff ausschließlich von Rechten als Kampfbegriff verwendet wird. Er wird unter anderem so verwendet aber nicht nur. Deswegen taugt seine Verwendung auch nicht als Beleg für eine Gesinnung.

Es ist egal, ob man Anselmo unsympathisch findet oder ihn für saudumm hält. Die entscheidende Frage war, ob er ein Rassist und/oder Fascho ist. Da spricht sehr viel dagegen, wenn man such seine Vita anschaut. Und das wird nicht dadurch aufgehoben, dass er einen Begriff verwendet, den auch Rechte als Kampfbegriff nutzen.
 
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Es ist egal, ob man Anselmo unsympathisch findet oder ihn für saudumm hält. Die entscheidende Frage war, ob er ein Rassist und/oder Fascho ist. Da spricht sehr viel dagegen, wenn man such seine Vita anschaut. Und das wird nicht dadurch aufgehoben, dass er einen Begriff verwendet, den auch Rechte als Kampfbegriff nutzen.
Das weiß meiner Meinung nach keiner.
Zum Thema "Von der extremen Rechten missbrauchte Kampfbegriffe". Da wurde im Forum auch schon ganz anders argumentiert. Mir fehlt jetzt nur das Beispiel, kann gerade nicht lange recherchieren. Denke es war eine Diskussion u.a. zwischen Wolf-Rüdiger und Miburn. Btw, das Einschießen auf Flossensauger finde ich eher doof.
 
Das weiß meiner Meinung nach keiner.
Zum Thema "Von der extremen Rechten missbrauchte Kampfbegriffe". Da wurde im Forum auch schon ganz anders argumentiert. Mir fehlt jetzt nur das Beispiel, kann gerade nicht lange recherchieren. Denke es war eine Diskussion u.a. zwischen Wolf-Rüdiger und Miburn. Btw, das Einschießen auf Flossensauger finde ich eher doof.

Das weiß keiner ist mir zu einfach. Ich denke, es ist völlig legitim, jemand als Rassisten zu bezeichnen, der sich wie einer verhält. Was ich problematisch finde, ist jemanden als Rassisten zu bezeichnen, der sich nicht so verhält, nur weil er einen Begriff verwendet, den die Rechten als Kampfbegriff okkupieren. Das ist der Punkt.

Ansonsten hab ich nicht vor, mich auf Flossensauger einzuschiessen. Ich hab nur Probleme mit dem Argument.
 
Das weiß keiner ist mir zu einfach. Ich denke, es ist völlig legitim, jemand als Rassisten zu bezeichnen, der sich wie einer verhält. Was ich problematisch finde, ist jemanden als Rassisten zu bezeichnen, der sich nicht so verhält, nur weil er einen Begriff verwendet, den die Rechten als Kampfbegriff okkupieren. Das ist der Punkt.

Ansonsten hab ich nicht vor, mich auf Flossensauger einzuschiessen. Ich hab nur Probleme mit dem Argument.
Ok, ich finde es schwierig mit irgendwelchen Begriffen zu hantieren, deren Defintion etwas nebulös zu Interpretationen anregt.

Zu Anselmo, er verhält oder verhielt sich rassistisch ja, er beteuert ja, für mich ist das weder Fisch noch Fleisch aus der Ferne und im Grunde muss er mit sich selbst ins Reine kommen. Und sollte er im Rassismus seine Zuflucht finden, kann man das verurteilen, wie die Politiker immer alles Böse aufs Schärfste tun. Extreme politische Meinungen wird es immer geben, der hinterfragende demokratisch gesinnte Mensch sollte damit umgehen und sich klar positionieren, den Spiegel vorhalten. Ob es bei der Gegenseite zum Nachdenken anregt, das steht auf einem anderen Blatt, einen Versuch ist es wert.
 
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