♠ Every Month is MOTÖRMONTH! ♠

Tolles Review @Matty Shredmaster !

Das mit Motörhead ist schon eine rätselhafte Sache. Unter Fans scheint es kaum erwähnsenswert, was die Band so besonders macht, weil viele instinktiv einen ganz ähnlichen Zugang haben, ob sie nun darüber philosophieren würden oder nicht. Es aber Außenstehenden zu erklären ist gar nicht so leicht. Ein Kumpel meinte vor kurzem, dass ihn der ganze Personenkult um Lemmy immer abgeschreckt hat. Er sagte sinngemäß sowas wie "Er war einfach ein Musiker der viel trinkt und Speed nimmt - eigentlich nicht so besonders, oder? Wer hat entschieden dass das so cool und einzigartig ist?" Ein anderer sagte ebenfalls sowas in die Richtung, dass er mit dieser Rauhbein-Attitüde und dem geballten harter-Rocker-Männlichkeits-Getue nie habe etwas anfangen können.

Dann hab ich schon etwas nachdenken müssen, denn ein bisschen so, wie die beiden meinen, ist es ja schon. Aber ich denke mir der Unterschied ist einfach dass ich Motörhead und das Drumherum nie als "Show" empfunden habe. Deswegen hatte ich auch nie den Eindruck man will mir etwas als "cool" oder "krass" verkaufen, irgendwie "sein", ein bestimmtes Image vermarkten - anders als bei fast jeder anderen Band. Das ist der Unterschied - ich habe eigentlich das Gefühl jemand ganz normales redet mit mir, erzählt mir aus einem Leben, das sich eben etwas von meinem unterscheidet. Die einen verbuchen das "Image Lemmy" als RnR-Promomaschine, typische Legendenbildung von einem gewitzten Marketing - ich sehe eher, dass mir auf Augenhöhe etwas erzählt wird von einem, der sich einfach nicht verstellen kann und will. Dieses Gefühl ist schon eher einzigartig in einem Genre, das ziemlich von der Hierarchie zwischen dem "Star" und seiner "Show" auf der einen und dem "Fan" auf der anderen Seite geprägt ist. Ich glaube das macht diese persönliche Beziehung möglich, die viele in diesem Thread bewiesen haben.
Hm, das ist tatsächlich interessant, darüber bin ich auch schon oft gestolpert. Ich hatte meine Liebe für die Band tatsächlich mehreren Beziehungen nicht wirklich vermitteln können. die hatten zwar Respekt für Lemmy, fanden auch die Mucke nicht so doof (im Gegensatz zu meinem Crust, Grind, Death, Black-Zeux;)), aber das Gemackere drum herum immer ernorm abschreckend. Gerade auch die Affinität für/zur Rocker-Szene, insbesondere den auch für mich widerwärtigen Hell's Angels (und trotzdem ist da, wie für Hooligans, Gangs etc. eine nicht zu beschreibende Faszination da...). Und: da geht es mir schon ähnlich. Durch meine lange Punk-Zeit und auch eigentliche Lebensphilosophie kann ich mit Gemackere, Männlichkeitszuschreibungen etc. so gut wie gar nix anfangen. Das war auch oft selbst mein Kritikpunkt. Aber dennoch ist es schon so wie du es beschreibst: ich assoziiere mit der Band und Lemmy insbesondere schon so etwas wie von mir gesellschaftliche und im Musik-Biz speziell verlorene Werte wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, grader Rücken, never give in, sagen was einem nicht passt, Unregierbarkeit, sein Ding ohne wenn und aber durchziehen, sich niemals beugen etc. Nunja, klingt pathetisch, is aber so. Interessant ist: als ich am frühen morgen des 28.12.15 mein scheiß Handy sumsen hörte weil ich vergessen habe es auszuschalten, mir per verdammtem WhatsApp ein Freund schrieb: "Scheiße. Lemmy ist tot" und ich kreidebleich im Bett saß, ich nix sagen konnte, schaute meine damalige langjährige Freundin mich nur an, ich gab ihr das Handy und sie nahm mich sofort in den Arm wo ich heulte und heulte... sie hat es nie mehr hinterfragt... ach, ich hör jetzt auf..
EDIT: das Gesaufe und Gedroge bzw. abkulten davon, gehört genauso dazu was andere die ich kenne immer an der Band/Lemmy scheiße finden, habe ich vergessen. Vor allem im Kontext, dass ich selbst seit vielen Jahren straight lebe:D. Nunja, das Leben und seine Widersprüche, die es auszuhalten und anzuerkennen gilt.
 
Ich stimme Euch @comanche @Sandman @zopilote @Ian Fraser mal unzitierend zu.

Was mir dann bei solchen Diskussionen/Gesprächen immer wieder einfällt: Lemmy war ein verdammt guter und wahnsinnig unterschätzer Texter. Seine Authentizität und sein Humor flossen direkt in die von ihm gebellten Zeilen. Musikalisch war das sicher ganz weit vorne, aber eher wie Lemmy mal sagte: erster in der zweiten Liga. Jedoch in Verbindung mit seinen Texten und seiner Stehaufmännchen-Attitüde ergibt sich ein Gesamtkunstwerk von mehr als 20 Alben bzw. 250 Songs. Trotz einiger lyrischer Wiederholungen, wie zum Beispiel wie gut und wichtig der Rock N Roll ist, schaffte er es von ersten bis zum letzten Album interessante Inhalte zu schafften.

Bei 95% aller anderen Bands, die ich gerne höre sind die Texte für mich maximal gut klingende Nebensache. Bei Motörhead sind sie der Musik vollkommen ebenbürdig und unerlässlicher Bestandteil. Einen Motörhead-Song über "Pussycat Next Door", also ich meine jetzt ne richtige Eigenkomposition :), würde ich nicht hören wollen.

Genau das alles!! Es ist auch diese Art von britischem schwarzen Python-esken Humor, wo stets der Schalk im Nacken saß. Dazu diese scharfe Beobachtungsgabe an Entwicklungen und Zuständen plus gelebtes Leben eines Menschen, der halt das Talent hatte, das auch vermitteln zu können. Klar sind nicht alle Texte Ausgeburten für's Philosophische Quartett, oder wie der Ranz hieß. Aber doch steckt in sehr vielen eine Menge toller Sachen. Und oft sind es auch einzelne Zitate, Sätze, Kombinationen statt ganzer Songs, die das ausmachen. Wenn ich nur an den von mir im Review erwähnten Satz aus "Back At The Funny Farm" denke: "I really like this jacket but the sleeves are much too long" krieg ich mich kaum ein, das ist so gut - zumindest wie ich das interpretiere;). Und so gibt es unzählige Beispiele. Ich weiß auch ganz klar, dass die Verbindung zu Lemmy eine ganz persönliche, (familien-)psychologische ist. Und das ist völlig ok so:top:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann ich will es ja nicht dauernd sagen aber ich liebe diesen Thread :feierei:Es ist wirklich ein Festival! Ich könnte den ganzen Tag nur eure Texte lesen und Motörhead hören!
ich liege hier mit ner nervigen Erkälting flach, wollte eigentlich öden Filmtag machen und nun hänge ich wieder in mich lachend, fist-raising und auch nachdenklich im Thread rum - sollten wir uns je über den Weg laufen bzw. mal persönlich irgendwo treffen: das Getränk deiner Wahl sei dir ganz sicher!!
 
Motörhead - Bastards

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Denke ich an „Bastards“, dann fällt mir als erstes immer wieder auf, wie vielseitig dieses Album ist: Die ersten vier Nummern drücken den geplätteten Hörer kompromisslos gegen die Wand, und mit „Burner“ ist gar der für mein Empfinden schnellste Motörhead-Song überhaupt vertreten, der in knapp drei Minuten die Boxen in Schutt und Asche zerlegt. Dafür haben sich in der zweiten Hälfte ein paar sehr melodische Einsprengsel und, yessir, auch Neuerungen im Bandsound eingeschlichen, die man so vielleicht auch nicht erwartet hätte. Und über all dem thront nach "Love me Forever" und „1916“ zum dritten Mal binnen kurzer Zeit eine ergreifende Ballade jenseits aller damit verbundenen Klischees. Aber der Reihe nach:

Als das Album 1993 herauskam, liefen die Dinge für Motörhead gerade eher schlecht: Der Deal mit Sony Music, die die beiden Vorgänger veröffentlicht hatten, war geplatzt und der Traum, damit den amerikanischen Markt zu knacken, wohl ebenso. So unterschrieb die Band einen Vertrag beim eher auf synthetischen Pop spezialisierten deutschen Label ZYX-Music, was zur Folge hatte, dass das Album erst als Steamhammer-Neuauflage 2001 weltweit problemlos erhältlich war. Dennoch konnte man den schon damals nicht ganz unbekannten Howard Benson als Produzent an Land ziehen, der der Scheibe einen sehr druckvollen und transparenten Sound verpasste, der trotzdem die nötige Wagenladung Schmutz mitbrachte, die man von einem ordentlichen Motörhead-Album erwartete, und der auch 25 Jahre später noch allen Ansprüchen genügt.

Zu den Songs: Nach einem kurzen Vinyl-Knistern geht es mit „On Your Feet or On Your Knees“ gleich in die Vollen. Flottes Tempo, eher simpel gehaltene Gesangslinie, dafür ein gedoppelter Leadgesang und eine aggressive Grundstimmung. Nach zweieinhalb Minuten rollt dann ein Panzer namens „Burner“ heran, welcher von Neuzugang Mikkey Dee souverän und im Vollgas durch die Botanik gesteuert wird, und der Philthy-Fans den Rausschmiss der strubbeligen Trommellegende leichter verdauen lässt. Die nachfolgenden „Death or Glory“ (erneut ist man rasant unterwegs) und „I am the Sword“ bezeichnet Lemmy in „White Line Fever“ als seine Lieblingssongs des Albums, bieten Mikkey Dee wieder Gelegenheit, zu glänzen (ich gebe zu, ich bin ein kleiner Fanboy des griechischen Schweden), und behandeln textlich in typischer Lemmy-Manier die leidige Kriegs- und Gewaltthematik.

Nur eine Viertelstunde bzw. vier Songs benötigt die Band somit, um zu demonstrieren, dass das neue Line-Up funktioniert, das Feuer mehr denn je lodert, der gescheiterte Sturm auf Amerika abgehakt ist und bei Sony nur Idioten arbeiten können, wenn sie so eine Band ziehen lassen. Daher ist es jetzt Zeit, bei etwas Rock’n’Roll die Seele baumeln zu lassen, „Born to Raise Hell“ heißt die Kilmister-only-Komposition, die sich später zu einem Live-Standard entwickeln sollte. Nicht unbedingt mein Lieblingssong der Band, aber auf Konzerten bis zum Schluss eine sichere Bank, bei der wer immer an Musikern greifbar war für die Backing Vocals eingespannt wurde.
Und dann kommt aus heiterem Himmel der Song des Albums, der wohl nicht nur mir vollkommen neue Facetten des scheinbaren Rock’n’Roll-Hackstocks Ian Fraser Kilmister präsentierte: Ein gedämpfter, geradezu zerbrechlich gesungener Einstieg in den Gesang der ersten Strophe, ebenso sanfte wie unheilvolle Akustikgitarren und ein unglaublich einfühlsamer Text zum Thema sexueller Missbrauch von Kindern. Man sollte hier die kompletten Lyrics einfügen, stellvertretend wähle ich die Zeilen

„And she knows she can't tell anyone / She's so full of guilt and shame / And if she tells she'll be all alone / They'd steal her daddy and they'd steal her home“,
weil sie die ausweglose Lage der misshandelten Tochter zum Greifen nah bringen. Beim Schreiben dieses Reviews läuft der Song gerade zum dritten Mal hintereinander, und das beklemmende Gefühl bleibt auch 25 Jahre nach dem Erstkontakt mit dieser Nummer präsent. Kein Wunder:

„And Daddy lies by his daughter's side / And he sleeps both deep and well / No nightmares come to him tonight / Though his daughter lives in hell / For his seed is sown where it should not be /And the beast in his mind don't care / And the only sounds are the tears that fall / Little girl turns her face to the wall / She knows that no one hears her call, / But it seems like God hears nothing at all“.

Lemmy hatte die Ballade übrigens schon seit längerem auf Halde und unter anderem Lita Ford und Joan Jett erfolglos angeboten. Ohne den verdienten Rockerinnen zu nahe treten zu wollen: Gut so.

Und so sind wir schon mittendrin bei der eingangs erwähnten Vielseitigkeit des Albums: „Bad Woman“ löst mit seiner traditionellen Rock’n’Roll-Urgewalt den vom vorherigen Track geformten Kloß im Hals, der „Liar“ erscheint mit giftgrün-galliger Klangfarbe, während „Lost in the Ozone“ als eine weitere intensive (Halb-)Ballade mit sehr persönlichen Lyrics aufwartet, leider zu Unrecht ein wenig im Schatten von „Don’t Let Daddy Kiss Me“ steht und es definitv wert ist, neu- oder wiederentdeckt zu werden. Die ursprüngliche Auflage endet schließlich mit gleich drei eher melodischen und grundsoliden Nummern, bei denen „We Bring the Shake“ mit ein paar rhythmischen Schlenkern (ihr wisst von wem) aufwartet und „Devils“ (das hätte übrigens der ursprüngliche Albumtitel sein sollen) vor allem mit seinen Harmony Vocals zum Albumende hin aufhorchen lässt.

Mein ganz persönliches Fazit: Auch wenn auf „Bastards“ Würzel noch aktiv beteiligt war (laut Lemmy übrigens zum letzten Mal, sein Beitrag zum Nachfolger „Sacrifice“ fand an sich nur auf dem Papier statt), ist es das Album, das stilistisch die zweite große Motörhead-Ära als Trio einleitet. Man spürt, dass es die Band nach dem Sony-Fiasko noch einmal wissen wollte, es gibt nicht einen schwachen Song auf der Platte (ok, das ist bei Motörhead öfters der Fall), das Album zeigt etliche neue Seiten der Band, ohne den Markenkern auch nur irgendwie zu verändern, und es kommt zumindest mir überhaupt nicht so vor, als habe das Album heute schon 25 Jahre auf dem Buckel. Lemmy hat es immer als eines der stärksten Alben seiner Band überhaupt bezeichnet, ich pflichte ihm da weitgehend bei. Ob es mehr Erfolg gehabt hätte, wenn es von Anfang an einen weltweiten Vertrieb gehabt hätte, ist aufgrund der allgemeinen Geschmacksverirrung in den 90ern fraglich. Allerdings ermöglicht der seltsame ZYX-Deal aber auch heute noch, dass das Album zumindest als Vinyl-Neuware oft für schlappe zehn Euro, auch als Picture Disc, erhältlich ist. Somit gibt es keine Ausreden für einen Nichtbesitz!

Noch ein paar Trivia:

-„Death or Glory“ endet bekanntlich mit einem deutsch geknurrten „Aufstääinn!“. Auf die Interviewfrage, was Lemmy mit diesem Kommando bezwecke, antwortete er, er wolle einfach, dass jeder, der der deutschen Sprache mächtig ist, am Ende dieses Songs aufsteht. Können wir gerne als forumsinterne Verhaltensregel beim Hören der Scheibe einführen.

-Das Artwork ist als eine Antwort von Stammzeichner Joe Petagno auf das nicht von ihm stammende und seiner Meinung nach grottenschlechte „March Ör Die“-Cover zu sehen, daher auch die Ähnlichkeiten in Grundidee und (nicht vorhandener) Farbgebung.

-Das Album war, wie erwähnt, jahrelang außerhalb Deutschlands nur als Import erhältlich. Erst die Steamhammer-Neuauflage brachte hier Abhilfe und wurde als zusätzlicher Kaufanreiz mit dem Rolling-Stones-Cover „Jumpin‘ Jack Flash“ aufgewertet.

-Seit ein paar Jahren ist das Album auch unter dem Namen „Death or Glory“ mit anderem Cover, aber identischem musikalischem Inhalt, erhältlich.

-Außerdem erschien 2017 eine „25th Anniversary Edition“, die neben einer CD- und einer Vinylversion diversen Nippes und Kappes, aber keinen musikalischen Mehrwert bietet.

Und was ich noch zu Motörhead sagen möchte:

Motörhead und ich, wir haben beide 1975 das Licht der Welt erblickt. Mit zwölf Jahren entdeckte ich die Band mittels eines kopierten Orgasmatron-Tapes für mich, und seitdem hat mich die Band nicht mehr losgelassen. Egal an welches prägende Ereignis in meinem Leben, abgesehen von den letzten drei Jahren, ich zurückdenke, es gab dazu immer eine Inkarnation der Band. Kilmister/Clarke/Taylor in meinen Kindergartentagen. Die Vierer-Line-Ups während meiner Pubertät und ihren Ausläufern. Das Trio mit Mikkey Dee, das mich bis in meine Tage als beginnender Ü40er begleitete. Ich brauchte lange, bis ich begriff, dass diese Selbstverständlichkeit nur eine scheinbare Konstante in meinem Leben war, und für lange Zeit nach Lemmys Tod fühlte es sich seltsam an, dass diese Parallele in meinem Leben nun nicht mehr da sein sollte, und Motörhead verschwand für eine Weile von meinem Plattenteller, nicht weil ich die Musik nicht mehr mochte, sondern weil ich den Verlust einer meiner ewigen Lieblingsbands und eines persönlichen Idols erst verarbeiten musste. Der Schock saß für eine Weile zu tief. Mittlerweile habe ich mich damit arrangiert und ich kann mich wieder an der kompromisslosen Musik und den oft genialen Texten erfreuen, abreagieren und aufbauen.

Und so läuft gerade „March ör Die“ im Hintergrund, und ich schwelge in Erinnerungen. Mein erstes Motörhead-Konzert vor ein paar hundert Nasen (vielleicht war es auch knapp vierstellig, jedenfalls ein Bruchteil vorheriger und späterer Zuschauerzahlen) 1995 in der Oberpfalzhalle Schwandorf. Die Heimfahrt, bei der das Pfeifen im Ohr das Motorengeräusch des Autos überlagerte. Die mitleidig lächelnden Blicke der Zeitgenossen in den 90ern, wenn ich mit dem klassischen „Motörhead England“-Shirt auf einer Party auftauchte. Der Zeltnachbar in Balingen, der sein Sitzenbleiben in der sechsten Klasse auf den Schock nach Fast Eddies Ausstieg zurückführte und mir von seiner (es war 1999) bereits 900 Stück starken Motörhead-Vinylsammlung erzählte. Die Hochzeitsfeier mit Frau Südstahl, bei der ein musikalisch versierter Kollege als Überraschung „I Ain’t No Nice Guy“ inklusive gelungener Lemmy-Verkleidung darbot und sich fünf Minuten danach als erstes den seltsamen Bart wieder abrasiert hatte, über den ich mich wochenlang gewundert hatte. Mein letztes Konzert in München sieben Wochen vor Lemmys Tod, bei der ich wie sonst fast auch immer in den vordersten Reihen den Rock’n’Roll hochleben ließ und in der Euphorie nichts von Lemmys schlechtem Zustand mitbekam.

Nicht zuletzt aber bin ich dankbar für die unzähligen Male, bei denen ein positiver Song wie „Going to Brazil“ meine gute Laune noch zu steigern wusste, ein „Stand“ meine Selbstzweifel wegwischte oder ein „Thunder and Lightning“ mich aus einem kleinen Tief herauszog. Und dieser Motörhead-Effekt wird noch lange bei mir funktionieren, denn auf ihre Weise ist diese einzigartige Band unsterblich. Oder wie der Maestro es live immer so schön ausdrückte:

„I don’t wanna live forever – but apparently I am!“​

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Zuletzt bearbeitet:
Mein Review habe ich nun leicht vorzeitig rausgehauen, bevor ich noch weiter an irgendwelchen Details herumdoktere. Irgendwann ist es auch mal gut :)
Gerade ist mir ein großer Stein von Herzen gefallen, denn ihr habt alle die Messlatte verdammt hoch gelegt in diesem Thread. Dafür kann ich euch nun endlich danken und beglückwünschen, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen als Nur-Leser :top:
 
Mein Review habe ich nun leicht vorzeitig rausgehauen, bevor ich noch weiter an irgendwelchen Details herumdoktere. Irgendwann ist es auch mal gut :)
Gerade ist mir ein großer Stein von Herzen gefallen, denn ihr habt alle die Messlatte verdammt hoch gelegt in diesem Thread. Dafür kann ich euch nun endlich danken und beglückwünschen, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen als Nur-Leser :top:

Du hast es fantastisch gemacht. AUFSTÄÄIN!
 
Mein Review habe ich nun leicht vorzeitig rausgehauen, bevor ich noch weiter an irgendwelchen Details herumdoktere. Irgendwann ist es auch mal gut :)
Gerade ist mir ein großer Stein von Herzen gefallen, denn ihr habt alle die Messlatte verdammt hoch gelegt in diesem Thread. Dafür kann ich euch nun endlich danken und beglückwünschen, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen als Nur-Leser :top:

Großartig!

:top:
 
Bastards! Danke für das Super Review, @SouthernSteel !!! Das Album ist einfach ne absolute Abrissbirne. Allein die ersten 4 Tracks blasen alles weg. Death or Glory, I Am The Sword, Liar, Lost in The Ozone, Burner und On Your Feet sind meine Faves von der Platte, der Rest ist aber keinen Deut schlechter. Die Ballade...ganz grosses Kino. Einfach musikalisch und auch textlich, ein voll auf die Fresse Album! Wie gesagt, mein persönliches Highlight der gesamten Motörhead Discographie!
 
so, der Herr @SouthernSteel superb!!! Klasse Review!!
Ich möchte grade nur auf deine Worte zu "Don't Let Daddy..." eingehen: es ist schon krass dass so ne Hausmarke des kantigen Rock'n'Rolls, eine wahre Sex, Drugs & Rock'n'Roll Vernichtungsmaschine wie Lemmy einen so unglaublich berührenden Text verfassen konnte.. Und wenn man sein Leben verfolgt hat wundert es einen eben auch nicht. Das ist wie "1916" so einfühlsam und psychologisch "richtig" geschrieben, eiskalte Gänsehaut... Da ich das aus beruflichen Gründen heutzutage immer mal wieder mitbekommen muss, rührt mich das ganz besonders. Das Opfer wird nicht im entferntesten zur Schau gestellt. Nicht eine Sekunde hat man das Gefühl, hier wurde etwas aus "wir müssen an unserm Image was ändern"-Gründen oder so geschrieben. Das ist ganz, ganz hohe Songwriter-Kunst mit mMn völlig ernstgemeinter Empathie. Noch einmal Chapeau Lemmy!
 
Bastards ist eine einzige Geilerei!
In einer scheinbar völlig aus den Fugen geratenen Rockwelt erhebt sich der Saurier Motörhead und hinterlässt ein Monument.

Die Band startet den Angriff auf die Neuzeit, gibt sich open minded wie nie und liefert nur Knaller ab.
Mikkey Dee bringt den Songs spürbar Gewicht.
Dazu ein verbesserter Sound.

Kurzum: 10/10 und wahrscheinlich das „beste“ Motörhead- Album.

:verehr::verehr::verehr:
 
"Bastards" ist so ein unglaublich starkes Album - back with a bang sozusagen!!! Das Cover ist vielfach besser, klar, Petagno wieder an Bord. Ich stehe auf jeden einzelnen Song, Alter! Nach dem eher schunkelig ausgefallenen Vorgänger und den von dir beschriebenen Ärgernissen mal wieder, wollten sie es hier allen eben nochmal zeigen: uns kriegt keiner klein, außer uns selbst! Ich war sehr, sehr traurig über de Weggang von Würzel danach, ne echte Marke, der Typ! Starkes, recht hartes Songwriting, "Burner" ein eben solcher! Wenigstens haben sie dem ursprünglich angedachten Bandnamen mit "Bastards" doch noch die Ehre erwiesen, und kaum ein Albumtitel hätte besser gepasst! Für mich die beste Platte bis zur "Inferno" ab den 90ern! Und Blondie konnte hier erstmal voll die Felle malträtieren!!
Das Cover des Reissues als "Death Or Glory" ist so scheiße, fuck, ey... Aber das original von ZYX ist definitiv nicht so billig zu ergattern. Ich weiß noch, dass mein Stammplattenladen es gar nicht so leicht hatte, da damals für mich ran zu kommen. Für Komplettisten (soll ja ein paar geben;)) sind vllt. die Promo-CD-Singles von "Don't Let Daddy Kiss Me" und "Burner" interessant, eine echte Single mit ner exklusiven B-Seite gab es nicht mehr, die Zeiten waren leider vorbei (etwas, das ich echt vermisse!). Interessant auch die Picture-Maxi der Kollaboration mit Ice-T (!) und Whitfield Crane von "Born To Raise Hell", nettes Video auch dazu, wenn ich da nur an die Live-Versionen mit Doro denke...
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Motörhead - Bastards

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Denke ich an „Bastards“, dann fällt mir als erstes immer wieder auf, wie vielseitig dieses Album ist: Die ersten vier Nummern drücken den geplätteten Hörer kompromisslos gegen die Wand, und mit „Burner“ ist gar der für mein Empfinden schnellste Motörhead-Song überhaupt vertreten, der in knapp drei Minuten die Boxen in Schutt und Asche zerlegt. Dafür haben sich in der zweiten Hälfte ein paar sehr melodische Einsprengsel und, yessir, auch Neuerungen im Bandsound eingeschlichen, die man so vielleicht auch nicht erwartet hätte. Und über all dem thront nach "Love me Forever" und „1916“ zum dritten Mal binnen kurzer Zeit eine ergreifende Ballade jenseits aller damit verbundenen Klischees. Aber der Reihe nach:

Als das Album 1993 herauskam, liefen die Dinge für Motörhead gerade eher schlecht: Der Deal mit Sony Music, die die beiden Vorgänger veröffentlicht hatten, war geplatzt und der Traum, damit den amerikanischen Markt zu knacken, wohl ebenso. So unterschrieb die Band einen Vertrag beim eher auf synthetischen Pop spezialisierten deutschen Label ZYX-Music, was zur Folge hatte, dass das Album erst als Steamhammer-Neuauflage 2001 weltweit problemlos erhältlich war. Dennoch konnte man den schon damals nicht ganz unbekannten Howard Benson als Produzent an Land ziehen, der der Scheibe einen sehr druckvollen und transparenten Sound verpasste, der trotzdem die nötige Wagenladung Schmutz mitbrachte, die man von einem ordentlichen Motörhead-Album erwartete, und der auch 25 Jahre später noch allen Ansprüchen genügt.

Zu den Songs: Nach einem kurzen Vinyl-Knistern geht es mit „On Your Feet or On Your Knees“ gleich in die Vollen. Flottes Tempo, eher simpel gehaltene Gesangslinie, dafür ein gedoppelter Leadgesang und eine aggressive Grundstimmung. Nach zweieinhalb Minuten rollt dann ein Panzer namens „Burner“ heran, welcher von Neuzugang Mikkey Dee souverän und im Vollgas durch die Botanik gesteuert wird, und der Philthy-Fans den Rausschmiss der strubbeligen Trommellegende leichter verdauen lässt. Die nachfolgenden „Death or Glory“ (erneut ist man rasant unterwegs) und „I am the Sword“ bezeichnet Lemmy in „White Line Fever“ als seine Lieblingssongs des Albums, bieten Mikkey Dee wieder Gelegenheit, zu glänzen (ich gebe zu, ich bin ein kleiner Fanboy des griechischen Schweden), und behandeln textlich in typischer Lemmy-Manier die leidige Kriegs- und Gewaltthematik.

Nur eine Viertelstunde bzw. vier Songs benötigt die Band somit, um zu demonstrieren, dass das neue Line-Up funktioniert, das Feuer mehr denn je lodert, der gescheiterte Sturm auf Amerika abgehakt ist und bei Sony nur Idioten arbeiten können, wenn sie so eine Band ziehen lassen. Daher ist es jetzt Zeit, bei etwas Rock’n’Roll die Seele baumeln zu lassen, „Born to Raise Hell“ heißt die Kilmister-only-Komposition, die sich später zu einem Live-Standard entwickeln sollte. Nicht unbedingt mein Lieblingssong der Band, aber auf Konzerten bis zum Schluss eine sichere Bank, bei der wer immer an Musikern greifbar war für die Backing Vocals eingespannt wurde.
Und dann kommt aus heiterem Himmel der Song des Albums, der wohl nicht nur mir vollkommen neue Facetten des scheinbaren Rock’n’Roll-Hackstocks Ian Fraser Kilmister präsentierte: Ein gedämpfter, geradezu zerbrechlich gesungener Einstieg in den Gesang der ersten Strophe, ebenso sanfte wie unheilvolle Akustikgitarren und ein unglaublich einfühlsamer Text zum Thema sexueller Missbrauch von Kindern. Man sollte hier die kompletten Lyrics einfügen, stellvertretend wähle ich die Zeilen

„And she knows she can't tell anyone / She's so full of guilt and shame / And if she tells she'll be all alone / They'd steal her daddy and they'd steal her home“,
weil sie die ausweglose Lage der misshandelten Tochter zum Greifen nah bringen. Beim Schreiben dieses Reviews läuft der Song gerade zum dritten Mal hintereinander, und das beklemmende Gefühl bleibt auch 25 Jahre nach dem Erstkontakt mit dieser Nummer präsent. Kein Wunder:

„And Daddy lies by his daughter's side / And he sleeps both deep and well / No nightmares come to him tonight / Though his daughter lives in hell / For his seed is sown where it should not be /And the beast in his mind don't care / And the only sounds are the tears that fall / Little girl turns her face to the wall / She knows that no one hears her call, / But it seems like God hears nothing at all“.

Lemmy hatte die Ballade übrigens schon seit längerem auf Halde und unter anderem Lita Ford und Joan Jett erfolglos angeboten. Ohne den verdienten Rockerinnen zu nahe treten zu wollen: Gut so.

Und so sind wir schon mittendrin bei der eingangs erwähnten Vielseitigkeit des Albums: „Bad Woman“ löst mit seiner traditionellen Rock’n’Roll-Urgewalt den vom vorherigen Track geformten Kloß im Hals, der „Liar“ erscheint mit giftgrün-galliger Klangfarbe, während „Lost in the Ozone“ als eine weitere intensive (Halb-)Ballade mit sehr persönlichen Lyrics aufwartet, leider zu Unrecht ein wenig im Schatten von „Don’t Let Daddy Kiss Me“ steht und es definitv wert ist, neu- oder wiederentdeckt zu werden. Die ursprüngliche Auflage endet schließlich mit gleich drei eher melodischen und grundsoliden Nummern, bei denen „We Bring the Shake“ mit ein paar rhythmischen Schlenkern (ihr wisst von wem) aufwartet und „Devils“ (das hätte übrigens der ursprüngliche Albumtitel sein sollen) vor allem mit seinen Harmony Vocals zum Albumende hin aufhorchen lässt.

Mein ganz persönliches Fazit: Auch wenn auf „Bastards“ Würzel noch aktiv beteiligt war (laut Lemmy übrigens zum letzten Mal, sein Beitrag zum Nachfolger „Sacrifice“ fand an sich nur auf dem Papier statt), ist es das Album, dass stilistisch die zweite große Motörhead-Ära als Trio einleitet. Man spürt, dass es die Band nach dem Sony-Fiasko noch einmal wissen wollte, es gibt nicht einen schwachen Song auf der Platte (ok, das ist bei Motörhead öfters der Fall), das Album zeigt etliche neue Seiten der Band, ohne den Markenkern auch nur irgendwie zu verändern, und es kommt zumindest mir überhaupt nicht so vor, als habe das Album heute schon 25 Jahre auf dem Buckel. Lemmy hat es immer als eines der stärksten Alben seiner Band überhaupt bezeichnet, ich pflichte ihm da weitgehend bei. Ob es mehr Erfolg gehabt hätte, wenn es von Anfang an einen weltweiten Vertrieb gehabt hätte, ist aufgrund der allgemeinen Geschmacksverirrung in den 90ern fraglich. Allerdings ermöglicht der seltsame ZYX-Deal aber auch heute noch, dass das Album zumindest als Vinyl-Neuware oft für schlappe zehn Euro, auch als Picture Disc, erhältlich ist. Somit gibt es keine Ausreden für einen Nichtbesitz!

Noch ein paar Trivia:

-„Death or Glory“ endet bekanntlich mit einem deutsch geknurrten „Aufstääinn!“. Auf die Interviewfrage, was Lemmy mit diesem Kommando bezwecke, antwortete er, er wolle einfach, dass jeder, der der deutschen Sprache mächtig ist, am Ende dieses Songs aufsteht. Können wir gerne als forumsinterne Verhaltensregel beim Hören der Scheibe einführen.

-Das Artwork ist als eine Antwort von Stammzeichner Joe Petagno auf das nicht von ihm stammende und seiner Meinung nach grottenschlechte „March Ör Die“-Cover zu sehen, daher auch die Ähnlichkeiten in Grundidee und (nicht vorhandener) Farbgebung.

-Das Album war, wie erwähnt, jahrelang außerhalb Deutschlands nur als Import erhältlich. Erst die Steamhammer-Neuauflage brachte hier Abhilfe und wurde als zusätzlicher Kaufanreiz mit dem Rolling-Stones-Cover „Jumpin‘ Jack Flash“ aufgewertet.

-Seit ein paar Jahren ist das Album auch unter dem Namen „Death or Glory“ mit anderem Cover, aber identischem musikalischem Inhalt, erhältlich.

-Außerdem erschien 2017 eine „25th Anniversary Edition“, die neben einer CD- und einer Vinylversion diversen Nippes und Kappes, aber keinen musikalischen Mehrwert bietet.

Und was ich noch zu Motörhead sagen möchte:

Motörhead und ich, wir haben beide 1975 das Licht der Welt erblickt. Mit zwölf Jahren entdeckte ich die Band mittels eines kopierten Orgasmatron-Tapes für mich, und seitdem hat mich die Band nicht mehr losgelassen. Egal an welches prägende Ereignis in meinem Leben, abgesehen von den letzten drei Jahren, ich zurückdenke, es gab dazu immer eine Inkarnation der Band. Kilmister/Clarke/Taylor in meinen Kindergartentagen. Die Vierer-Line-Ups während meiner Pubertät und ihren Ausläufern. Das Trio mit Mikkey Dee, das mich bis in meine Tage als beginnender Ü40er begleitete. Ich brauchte lange, bis ich begriff, dass diese Selbstverständlichkeit nur eine scheinbare Konstante in meinem Leben war, und für lange Zeit nach Lemmys Tod fühlte es sich seltsam an, dass diese Parallele in meinem Leben nun nicht mehr da sein sollte, und Motörhead verschwand für eine Weile von meinem Plattenteller, nicht weil ich die Musik nicht mehr mochte, sondern weil ich den Verlust einer meiner ewigen Lieblingsbands und eines persönlichen Idols erst verarbeiten musste. Der Schock saß für eine Weile zu tief. Mittlerweile habe ich mich damit arrangiert und ich kann mich wieder an der kompromisslosen Musik und den oft genialen Texten erfreuen, abreagieren und aufbauen.

Und so läuft gerade „March ör Die“ im Hintergrund, und ich schwelge in Erinnerungen. Mein erstes Motörhead-Konzert vor ein paar hundert Nasen (vielleicht war es auch knapp vierstellig, jedenfalls ein Bruchteil vorheriger und späterer Zuschauerzahlen) 1995 in der Oberpfalzhalle Schwandorf. Die Heimfahrt, bei der das Pfeifen im Ohr das Motorengeräusch des Autos überlagerte. Die mitleidig lächelnden Blicke der Zeitgenossen in den 90ern, wenn ich mit dem klassischen „Motörhead England“-Shirt auf einer Party auftauchte. Der Zeltnachbar in Balingen, der sein Sitzenbleiben in der sechsten Klasse auf den Schock nach Fast Eddies Ausstieg zurückführte und mir von seiner (es war 1999) bereits 900 Stück starken Motörhead-Vinylsammlung erzählte. Die Hochzeitsfeier mit Frau Südstahl, bei der ein musikalisch versierter Kollege als Überraschung „I Ain’t No Nice Guy“ inklusive gelungener Lemmy-Verkleidung darbot und sich fünf Minuten danach als erstes den seltsamen Bart wieder abrasiert hatte, über den ich mich wochenlang gewundert hatte. Mein letztes Konzert in München sieben Wochen vor Lemmys Tod, bei der ich wie sonst fast auch immer in den vordersten Reihen den Rock’n’Roll hochleben ließ und in der Euphorie nichts von Lemmys schlechtem Zustand mitbekam.

Nicht zuletzt aber bin ich dankbar für die unzähligen Male, bei denen ein positiver Song wie „Going to Brazil“ meine gute Laune noch zu steigern wusste, ein „Stand“ meine Selbstzweifel wegwischte oder ein „Thunder and Lightning“ mich aus einem kleinen Tief herauszog. Und dieser Motörhead-Effekt wird noch lange bei mir funktionieren, denn auf ihre Weise ist diese einzigartige Band unsterblich. Oder wie der Maestro es live immer so schön ausdrückte:

„I don’t wanna live forever – but apparently I am!“​

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Sehr, sehr geil geschrieben:top: Ich bin mal wieder (fast) sprachlos... :verehr:

Albumfavoriten einer Platte, die keinen schlechten Song aufführt: Burner, Liar, Devils... und natürlich Don't Let Daddy Kiss Me. Der Song läuft tatsächlich während ich das hier schreibe. Meine Kleine liegt bei mir im Zimmer und spielt vergnügt an den Kuscheltieren ihres Spielebogens herum, während wir Mama noch 1-2 Stündchen Schlaf gönnen. Gänsehautmoment im Quadrat... auch dank Lemmy.
 
Aber das original von ZYX ist definitiv nicht so billig zu ergattern. Ich weiß noch, dass mein Stammplattenladen es gar nicht so leicht hatte, da damals für mich ran zu kommen. Für Komplettisten (soll ja ein paar geben;)) sind vllt. die Promo-CD-Singles von "Don't Let Daddy Kiss Me" und "Burner" interessant, eine echte Single mit ner exklusiven B-Seite gab es nicht mehr, die Zeiten waren leider vorbei (etwas, das ich echt vermisse!). Interessant auch die Picture-Maxi der Kollaboration mit Ice-T (!) und Whitfield Crane von "Born To Raise Hell", nettes Video auch dazu, wenn ich da nur an die Live-Versionen mit Doro denke...
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Danke für deine Anmerkungen, ich habe bei den Singles nur an "Born to Raise Hell" gedacht und dann weggelassen, weil es sich ja um eine andere Version handelt, die auch deutlich später veröffentlicht wurde, und die beiden Gastmusiker auf dem Album zum Glück nicht zu hören sind. Ich habe diese Version ewig nicht gehört, weißt du, ob es eine komplette Neueinspielung ist oder ob die beiden Herren in die Albumversion hineineditiert wurden?
Das Originalvinyl des Albums ist natürlich teurer, aber wer sich mit einem Reissue zufrieden gibt, muss tatsächlich nicht tief in die Tasche greifen, siehe hier:
https://www.discogs.com/de/sell/release/8244090?ev=rb
:feierei:
 
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