A Sinister Purpose VI, UT Connewitz, Leipzig 5.-6.4.2024

War während des ersten Songs auch mein Eindruck, aber da wo ich stand (ganz vorne, leicht links) wurde es danach doch besser. Abgesehen davon wurde der leicht suboptimale Sound durch die energiegeladene Performance doch mehr als ausgeglichen!
:jubel:
 
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Insgesamt jedoch fand ich den Sound deutlich besser als die anderen Jahre.
Sieger waren Tabula Rasa, Weathered Crest, Drowned und Abysmal Grief.
 
War während des ersten Songs auch mein Eindruck, aber da wo ich stand (ganz vorne, leicht links) wurde es danach doch besser. Abgesehen davon wurde der leicht suboptimale Sound durch die energiegeladene Performance doch mehr als ausgeglichen!
:jubel:
Ich fand den Sound passend. Das hat doch gerockt und gerollt wie verrückt!
 
Mit ein bissl Abstand nutz ich die Gelegenheit doch auch mal, um als nur sporadisch-passiver Mitleser hier mal was zu schreiben:

Für mich und einen Spezl war es das erste SP, nachdem ich aber lange Jahre Doom over Leipzig-Stammgast war hat es mich gefreut, endlich mal wieder ins UT zu kommen.

Tag 1:
Chevallier Skrog - maximal skurril, objektiv natürlich völlig überflüssig - aber irgendwie wieder so konsequent beschissen und trashig, dass ich es zum lockeren reinkommen sogar ganz unterhaltsam gefunden hab. Wie schon geschrieben wurde: ein Typ mit Sturmhaube und Militärjacke spielt am Laptop in der ersten HäIfte Ambient-Sounds ab, bis dann ein Typ mit Kettenhaube und Schwert erscheint, zwei Kerzen anzündet und zu Lofi-Black-Metal Playback wild auf der Bühne umhertigernd ins Mikro shoutet. Dazu Bilder von einem Waldweg per Beamer. Geh ich recht in der Annahme, dass die personell aus Leuten von Bahratal bestehen?! (ebenfalls tschechisch, die Kettenhaube)

ARA - von denen hab ich blind mal ein Tape bei IEC mitbestellt, mit dem ich nie recht warm geworden bin. Live hat das aber gut funktioniert, die sind wohl eine der Art Bands, die ich 1x mal live gesehen haben muss, um sie zu kapieren

Drowned - neben Mare und Ritual Death für mich der ausschlaggebende Grund, zum SP zu fahren. Wurde nicht enttäuscht. Die Bühnenshow könnte etwas spektakulärer sein, aber wenn man als alleiniger Gitarrist diesen Set runterzocken muss kommt man nicht mehr viel zum Stageacting.

Ritual Death - teils unglaublich primitives Gehacke gepaart mit bedrohlicher Athmosphäre, mit der Aufmachung des Sängers/Gitarristen eine furchteinflößende Angelegenheit. Wundervoll, jederzeit wieder.

Black Crucifixion - waren mir vorher gar nicht bekannt. Hatten beim Publikum einen eher schweren Stand, was ich aber nicht nachvollziehen kann. Finde Second Wave-BM-Bands von außerhalb Norwegen und Schweden immer faszinierend und so war es auch hier. Man merkt, dass die in den 80ern viel Candlemass gehört haben, dazu ein fein solierender Leadgitarrist. Habe mich stark an Baxaxa erinnert gefühlt, die ich beim Fall of Man im Dezember 23 gesehen hab. Der Sänger hätte optisch freilich eher in eine New Wave-Band aus den 80ern gepasst mit seiner braven Bankkaufmann-Frisur und dem engen schwarzen Longsleeve.

Bahratal - eigentlich war ich kräftemäßig und durch Bierkonsum seit dem frühen Nachmittag ziemlich am Ende, aber diese High-Energy-Performance mit irr-posendem Sänger (mit Kettenhaube, siehe oben) hat mich sauber mitgerissen. Geil fand ich auch den linken Gitarristen mit Glatze, optisch ein jüngerer Bruder von Mika Luttinen von Impaled Nazarene. Auf Platte kann mich mit punkigem Black Metal sehr wenig anfangen, aber live war das richtig geil.

Mein Spezl war raketenvoll, musste aber unbedingt noch in die kultig-abgeranzte Eck-Kneipe "Frau Krause" einmal ums Karree, wo er mit einem Alt-Punk einen Paartanz hingelegt hat. Dafür durfte ich ihm am nächsten Tag den Heimweg ins Hotel nacherzählen.

Tag 2:

Dikasterion - bedingt durch das schöne Wetter und ausgedehntem Spaziergang in den Leipziger Auwäldern leider verpasst.

Tabula Rasa - die hab ich beim Fall of Man am Burgerstand wartend verpasst. Haben die zweite Hälfte der Show gesehen und weiß auch jetzt, dass ich für mich damals nix verpasst hab. Typen in Corpse Paint spielen zahmen NDW-lastigen Punk.

Faceless Entity - sehr von mir geschätzte Band, was verhallten-verrauschten Lofi-BM angeht ist bei mir alles aus NL hoch im Kurs. Show jetzt nicht übermäßig mitreißend, aber hat schon getaugt. Die haben wohl mit dem Drummer das erste mal live gespielt, sodass seeeehr viele Absprachen nötig waren, was die Athmosphäre leider etwas gekillt hat.

Weathered Crest - hochenergetische Performance, genre-untypisch mit weißer Jeans und Lemmy-Gedächtnis-Mikro-Positionierung. Auf Platte mir auch bissl zu punkig, aber live sehr unterhaltsam.

Abysmal Grief - mussten leider einer Essenspause zum Opfer fallen.

Mare - war kräftemäßig erneut ziemlich am Ende (dieses mal gar nicht wegen Alk, es war einfach von der Gesamt-Konstitution nicht so mein Wochenende), aber für Mare wurden natürlich die letzten Kräfte mobilisiert. Auf der Bühne passiert bei denen relativ wenig, aber soundtechnisch entwickelt das für mich einen unfassbaren Sog. Ich hätte aber erwartet, dass das live noch finsterer rüberkommt. Daher für mich kein absolutes Highlight, aber dennoch gut und endlich kann ich die Band als "mal gesehen" abhaken.

Tag 3:
Am Sonntag konnte beim Spiel Lok - Viktoria Berlin dann endlich mal der Ground Bruno-Plache-Stadion gemacht werden, bevor es dann per ICE heim nach München ging.

Fazit: feines Wochenende, das durch nicht 100%ige Fitness meinerseits bissl eingeschränkt war. Das Konzept des SP mit einer Reihe eher unbekannter Bands aus dem IEC-Label gepaart mit altgedienteren Bands ist recht facettenreich und gefällt mir sehr gut. Gerne nächstes Jahr wieder, das UT ist für mich wie gesagt immer einen Besuch wert.
 
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