Der allgemeine Filmthread.

Zu "Roadhouse":

Remake:
Gyllenhaal geht eigentlich immer, hier aber
eigentlich völlig verschenkt.
Dennoch unterhaltsam, schöne Kampfszenen
und gekonntes Retrofeeling verbreitend.
6,5/10

Original:
Für mich ein schöner Klassiker mit
einem herausragenden Swayze, der nach
"Dirty Dancing" versucht hat mit Actionfilmen
sein Image zu korrigieren ( "Steel Dawn",
"Ruf nach Vergeltung" etc. )
Kann mich grob erinnern, das "Road House"
seinerzeit ziemlich verrissen wurde.
Egal, geiler Streifen inkl. Musik von Jeff
Healey.
9/10
 
Road House (USA, 2024)

road-house-jake-gyllenhaal-arms-crossed.jpg


Ist so eine Sache mit dem 80er-Retro-Ding bei den Actionstorys. Man wünscht sich und schimpft und wünscht sich - und wenn sie bedient wird, ist man doch nicht so recht zufrieden. Weil mehr als damals auffällt, dass die Filme auf ihre Weise recht naiv waren (und heute durchaus verklärt werden). Von der Ein-Mann-Armee über die künstliche Motivation der Figuren bis zum oft simplen Weltbild. Ich für meinen Teil kann gut damit leben, kann aber auch gut damit leben, wenn jemand kritisch den Finger hebt. So mag ich den 89er Road House sehr gern... in seiner theaterhaften Figurenzeichnung und sympathischen Story. Und den neuen auch! Denn er macht eigentlich ganz genau dasselbe, was damals los war. Für mich war das gestern 80er-Krachfilm. Modern bebildert. Wie gesagt, kann man unschön oder redundant finden, wir haben uns aber gut unterhalten gefühlt und einigen Szenen gehörig Spaß abgetrotzt. Es ist wie Frank the Tank zwei Posts weiter oben sagt: Der Gyllenhaal geht immer. Und ja, er ist mit der ungewandt angelegten Rolle völlig verschenkt. Wenn ich mich aber in zwei/drei Jahren entscheiden müsste, um mal einen Vergleich anzustellen, ob ich mir den letzten Tyler Rake oder den neuen Road House nochmal gebe, wird meine Wahl bestimmt auf den Road House fallen. So nett der Hemsworth einen Samstagabend lang war, zweimal brauch ich den nicht. Zu viel, zu over the top - und dabei trotzdem zu ernst. Den Blödsinn gestern behalte ich aber, vielleicht gerade deshalb, weil er sich nicht ernst nimmt, in angenehmer Erinnerung. PS: Zur Synchro kann ich nichts sagen, denn wir haben den gestern im Original geguckt. 8/10 (Mit einem großzügigen persönlichen Bonuspunkt für das angenehme Retrofeeling [eigentlich 7/10]).
 
"Damsel" (2024 - Netflix)
=> Moderner Märchenfilm um eine Prinzessin, die für gutes Brautgeld mit dem Prinzen eines verfluchten aber reichen Königshauses verheiratet wird, um einem Drachen geopfert zu werden, dem die Sippe des Gemahls so einiges schuldet. Der Rest ist eher vorhersehbar, und ihr ahnt bereits, wer mit wem nachher wen das Fürchten lehren wird. Millie Bobby Brown (alias 'Eleven' aus "Stranger Things") spielt die Protagonistin zwar wirklich überzeugend, aber im Übrigen bleiben ausnahmslos alle anderen Figuren völlig blass und der Plot eben so unglaublich vorhersehbar, dass mehr als 6/10 echt nicht drin ist; auch tricktechnisch ist es überschaubar brillant. Wenn ich märchenhafte Fantasy nicht zu meinen Lieblingsgenres zählen würde, wären es vielleicht auch nur 5,5/10. Kann man trotzdem anschauen, ohne sich ob verlorener Zeit zu grämen.
Ich gräme mich. Sieht streckenweise ganz schick aus. Aber das war es aus. Charakter (echt o. CGI) langweilig, Story Mist, Ende langweilig und typisch Netflix.

2/10
 
Godzilla X Kong - nein der Film ist nicht X Rated und mein Gefasel basiert auf zig Trailern aus dem Netz.

Früher waren Godzilla und Kong Urgewalten, langsam aber unaufhaltsam wurde eine Schneise der Verwüstung von ihnen gezogen. Die Effekte der Filme waren nicht immer gut, die Handlung oft dämlich. Wie Kinder, die im Sandkasten zunächst mühsam Sandburgen bauen um diese später genussvoll zu zerstören, waren die Filme einfach gestrickt, aber liebenswert. Heute sieht das alles viel realistischer aus, da sabert der Saurier und der Affe hat Haare wie mit Drei Wetter Taft besprüht. Da es technisch machbar ist, hüpfen und springen die Monster durch die Gegend wie hyperaktive Kinder, die zuviel Zuckerzeugs genascht haben und obendrein in einen Kessel mit Energiedrink gefallen sind.
Statt eines kleinen Godzillas wie früher gibt es heuer einen Son Of Kong (auch keine neue Idee).
Die einzige Szene, die mir gefallen hat, ist die, in der die Kamera an Godzilla´s Schwanz entlang gleitet (nein - immer noch kein X Rated) und er, also Godzilla, majestätisch aufragt, im Kolosseum.
Ich glaube, ich werde auf den Film verzichten.
 
Ich will nicht Respektlos erscheinen,aber mein Problem heutzutage ist,das ich Filme nur noch aus Unterhaltungsgründen anschauen und leider etwas übersättigt bin von Remakes und Star wars Marvel und co.Als ich so alt wie meine Tochter jetzt ist bin ich immer in das kleine Kino in Wesseling unten an der Unterführung in der Nähe des Krankenhauses gegangen,heute ist da ein Getränkehändler drin und habe mein Taschengeld für das sogannte Jugendprogramm ausgeben ,2,50 pro Vorstellung Sonntag morgen um 11.15 ,fast jeden Sonntag und habe mir Luis de fuenes ,bud Spencer und Terence Hill filme angeschaut,billigen scifi- Trash, Godzillafilme ,manchmal Kung-Fu filme und es war magisch.
Heutzutage fällt denen nicht mehr viel ein außer CGI und schwache Storys.
Ist eigentlich schade oder?
 
Die Frage ist nur: was ist denen denn früher eingefallen, außer 50 Terence und Bud-Filmen, 5000 trashigen Kung Fu Dingern nach Schema F und ebensoviel Sci Fi-Gerümpel.

Wo war da der große Innovationsbonus und die tolle Story?

Diesen Hang zur nostalgischen Verklärung werde ich nie verstehen.

Nur weil ich jeden Sonntag ins Kino gegangen bin, um jeden Quatsch abzufeiern, waren das doch nicht die filmisch besseren Zeiten.
 
Ich mag halt diesen noch Handgemachten nostalgischen Scheiss sehr gerne,der letzte Film der mich im Kino verblüfft hat ,war der erste Avatar mit den vor mir aufploppenden Pflanzen ,die 3D- Effekte waren genial.
 
Diesen Hang zur nostalgischen Verklärung werde ich nie verstehen.
Sicher werden die Achtziger heute verklärt. Früher/Kindheit/Schulzeit war immer geiler. Aber bevor wir hier seitenlang hin und her über eine abstrakte Sache sprechen, hier der konkrete Vergleich, wie das so vor dreißig Jahren aussah:

Kinohighlights 1991

Kinohighlights 1994:

Kinohighlights 2023:

Kommerz hat immer schon Qualität ausgestochen. Aber früher war auch im Kommerz noch oft der Anspruch da, erzählerische Qualität zu liefern. Mit dem Oppenheimer bedient nur einer der großen (!) Filme des Kinojahres 2023 tatsächlich so etwas wie einen gehobenen erzählerischen (gar intellektuellen) Anspruch. Vor dreißig Jahren waren es noch drei oder vier der großen Produktionen. Also im Schnitt viermal so viele. Klar gibt es heute noch intelligente Filme. Gott sei Dank. Aber eben im Mainstreambereich deutlich weniger.
 
...Luis de fuenes ,bud Spencer und Terence Hill filme angeschaut,billigen scifi- Trash, Godzillafilme ,manchmal Kung-Fu filme und es war magisch.
...Heutzutage fällt denen nicht mehr viel ein außer CGI und schwache Storys.
Ahja, die Trashfilme von damals mit den hochkomplexen Stories und die bahnbrechende Weisheit in Bud Spencer Filmen :D Ich erinnere mich gut...
edit: Dir fehlt die Zeit von damals, aber nicht (zwingend) die Filme. Die Filme sind nur der Anker zu dieser Zeit. Timesick - kenne ich nur zu gut (als Analogie zum Homesick).
 
Ahja, die Trashfilme von damals mit den hochkomplexen Stories und die bahnbrechende Weisheit in Bud Spencer Filmen :D Ich erinnere mich gut...
edit: Dir fehlt die Zeit von damals, aber nicht (zwingend) die Filme. Die Filme sind nur der Anker zu dieser Zeit. Timesick - kenne ich nur zu gut (als Analogie zum Homesick).
Könnte stimmen,aber irgendwie war es früher schöner,es gab die ganzen technischen Möglichkeiten noch nicht so.Man war halt einfacher zu beeindrucken.
 
Könnte stimmen,aber irgendwie war es früher schöner,es gab die ganzen technischen Möglichkeiten noch nicht so.Man war halt einfacher zu beeindrucken.
Ja, das sehe ich schon auch ziemlich ähnlich. Logisch - je älter Du wirst, umso mehr hast Du gesehen, gelesen, gehört etc. Man muss sich die Fähigkeit des "immer wieder Staunen könnens" (pathetisch gesprochen, ich weiß ^^) so gut es geht beibehalten. Ansonsten schraubt man automatisch seine Anforderungen immer höher bis die halt - logischerweise - irgendwann nicht mehr erfüllt werden können. Und es ist nicht unbedingt Aufgabe der Macher/Künstler, Deine höheren Ansprüche immer wieder zu erreichen.

Ich finde aber auch, dass durch die Möglichkeiten der heutigen Zeit einfach in nahezu allen Konsummedien ein so heftiges Überangebot herrscht, dass man da auch immer wieder sich selber motivieren muss, etwas genauer zu gucken, wo man was für sich findet. Oder alternativ halt dann doch bei den alten Sachen bleibt, damit aber auch auf Dauer nicht zwingend zufriedener wird.

Wenn ich kurz mal die letzten Monate zurückdenke - doch, da habe ich schon tolle Filme gesehen. Freaks Out (unbedingt gucken!), Babylon, American Fiction, Bullet Train, Dune 2 uvm. Ich will die jetzt gar nicht mit meinen Alltime Faves alle vergleichen, aber ich fand die alle auf ihre eigene Art und Weise toll. Das Einzige, was mich abseits persönlicher Abneigung gegen Marvel Quatsch stört, ist, dass die guten alten 90 Minuten irgendwie passe zu sein scheinen und vieles unnötig lange aufgepustet wird. Aber abseits davon, finde ich immer was für mich im Kino oder Stream.
 
Sicher werden die Achtziger heute verklärt. Früher/Kindheit/Schulzeit war immer geiler. Aber bevor wir hier seitenlang hin und her über eine abstrakte Sache sprechen, hier der konkrete Vergleich, wie das so vor dreißig Jahren aussah:

Kinohighlights 1991

Kinohighlights 1994:

Kinohighlights 2023:

Kommerz hat immer schon Qualität ausgestochen. Aber früher war auch im Kommerz noch oft der Anspruch da, erzählerische Qualität zu liefern. Mit dem Oppenheimer bedient nur einer der großen (!) Filme des Kinojahres 2023 tatsächlich so etwas wie einen gehobenen erzählerischen (gar intellektuellen) Anspruch. Vor dreißig Jahren waren es noch drei oder vier der großen Produktionen. Also im Schnitt viermal so viele. Klar gibt es heute noch intelligente Filme. Gott sei Dank. Aber eben im Mainstreambereich deutlich weniger.
Welchen dieser Filme, außer Oppenheimer hast du denn gesehen?
 
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