Ich war in Hamburg auf dem Konzert. Mitgehangen, mitgefangen. Bin ja eigentlich zu alt für den Scheiß. Aber wenn der Rest der Familie so drauf abfährt, muss die Muddi halt mal mit. Somit habe ich den Altersdurchschnitt auch schön in die Höhe getrieben. Naja, fällt kaum ins Gewicht bei über 2.000 Leuten.
Rivers of Nihil mag ich eh und somit gab es auch einen extra Anreiz, mitzugehen.
Außerdem kenne ich Lorna Shore vom Tanzen und weil es halt zu Hause läuft, ob ich will, oder nicht.
Habe außerdem einige Reaction Videos gesehen und bin fasziniert von Will Ramos.
Wenn ich auf meine Metal Laufzeit - seit 1986 - zurück blicke, denke ich, es kam halt immer etwas neues, was noch schneller, noch heftiger und noch brutaler gewesen ist, als das, woran man sich bereits gewöhnt hatte.
Und weil ich keinen Bock habe, eine von denen zu sein, die nur die alten Zeiten glorifiziert, bin ich sehr neugierig gewesen auf das Konzert.
Problem: Ich mag keine großen Hallen. Ich mag keine gehypten Bands.
Die Halle war super, fasst bis zu 3.400 Besucher und da das Konzert hochverlegt war in eben diese Halle, war es nicht ausverkauft und man hatte Platz. Ich konnte zu jeder Zeit überall hin. Ganz nach vorne, nach oben auf die Galerie, in die Mitte oder in den Moshpit, aber das habe ich mir gespart, siehe oben => ich bin zu alt für den Scheiß.
Die beiden ersten Bands (Distant und Ingested) kannte ich nicht, habe sie mir angeguckt, fand es okay, hat mich aber nachhaltig nicht genug beeindruckt, um danach den Wunsch gehabt zu haben, mehr zu hören oder zu kaufen.
Rivers of Nihil waren schon seeeehr geil. Es war ein ziemlicher Sprung qualitativ für mich von den ersten beiden Bands, die man so mitnimmt auf 'nem Konzert zu denen, weswegen ich u.A. da war.
Aber das ist ja klar, wenn man dann eine Band hört und sieht die man kennt ist es immer geiler als unvorbereitet. Ein Saxophon war nicht live auf der Bühne, aber in dem Genre erwartet man ja kaum noch, dass alles live gespielt wird. Wie gesagt, ich will das 'Früher' gar nicht immer glorifizieren, ist halt so. Laptops gehören mittlerweile zur Bühnenausstattung und wenn Bandmitglieder nicht nur für das Spielen Ihres Instruments Credits bekommen, sondern auch für "Programming", dann ist das wohl etwas, was sie besser können als ich.
Dieses schöne gequirlte Durcheinander in den Songs spült mir die Hirnwindungen frei und das gefällt mir!
Okay, danach dachte ich dann, ich bin bedient, ich kann jetzt gehen.
Aber die Familie wurde langsam zappelig nervös, es ging nun wohl um alles.
Jupp, ich hatte eingies erwartet, aber tatsächlich muss ich zugeben, dass ich fassungslos dastand und es genossen habe vom Anfang bis zum Ende. Am besten gefielen mir natürlich die Hits aus den Zappelbuden, wo ich dann auch mal zugeben muss, dass ich da beim "Tanzen" etwas überfordert bin. Zum Glück musste ich beim Konzert nur gucken und staunen.
Auf fb (als Petrunella Rübensüß) lautete mein Fazit:
"Ja, ich mag gerne handgemachten traditionellen Metal, Doom und Prog. Aber ich mag mich auch gerne einfach mal komplett über den Haufen fahren lassen und nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Und genau das schafft diese Band mit einer wahnsinnigen Energie! Ein absolutes Feuerwerk an Licht und Sound. Verrückt!
Ich habe erst oben gestanden und später auch unten ganz vorne. Die Ordner nahmen unermüdlich Crowdsurfer entgegen."
Die folgenden Tage wollte ich am liebsten noch einmal so eine live Achterbahn erleben.