Du feierst auch jeden Scheiss ab, Hauptsache steht Manowar drauf .....is nicht böse gemeint....
Die Unterstellung finde ich ehrlich gesagt relativ haltlos, auch wenn sie gerne mal kommt. Ich bin einfach nur ehrlich und sage offen, was ich mag, habe dabei aber überhaupt kein Problem damit, gleichzeitig auch die Schwächen oder berechtigten Kritikpunkte zu nennen, was ich hier auch getan habe.
Mit "Abfeiern" hat das für mich nullkommanix zu tun. "Abfeiern" ist für mich, wenn ich rumrenne und sage, dass der neue Manowar-Song das Geilste überhaupt ist und keinen Deut schwächer als die Klassiker der Band, und alle anderen Bands sowieso in die Tasche steckt. Das ist "Abfeiern". Ist mir ganz generell zuwider, weil ich Superlative so gut wie nutze, wenn ich was über Musik schreibe. Daher feiere ich eigentlich ganz selten überhaupt etwas ab. Überbordende Emotionalität geht mir im Rahmen der Musikrezeption in der Regel ab. So ist mir nun auch nicht ganz klar, was an meinem Beitrag die Definition von "Abfeiern" erfüllen würde.
Einmal sage ich, dass es eine Kitschballade ist, was vielen ja bereits ausreicht, um es nicht hören zu wollen. Dass ich Kitschballaden bei Manowar ziemlich wunderbar finde, sagt mehr über mich aus, als dass es ein Abfeiern von irgend etwas wäre, aber ja, ich mag die Originalversion unheimlich gerne, weil sie grandios gesungen ist. Dass das mehr Disney und Andrew Lloyd Webber ist, als Metal, ist völlig klar. Nun? Abfeiern, weil Manowar drauf steht? Sicherlich nicht, sondern sich freuen, weil es eine toll gesungene Kitschballade ist. Beim anderen Song sage ich, dass bei dem Bausatz-Stampfer deutlich mehr drin gewesen wäre, wenn man sich bei Songwriting Mühe gegeben hätte. Viel kritischer ist schwierig, wenn man sich nicht zum Verwenden von Begriffen wie "Scheiß" herablassen will. Beim einen gebe ich also meine "guilty pleasure" für Kitschballaden zu, und beim anderen ist rein gar nichts mit Abfeiern. Damit wäre die These ziemlich klar widerlegt, dass ich alles abfeiern würde, wo Manowar draufsteht, oder? Dass ich es trotzdem lieb habe, steht auf einem völlig anderen Blatt Papier. Dazu stehe ich immer und überall.