Der US-Metal Thread

Das ist in meiner Welt kein US-Metal. Zu wenig verspielt, zu wenig gefrickel, zu wenig Kauz (wobei der nicht zwingend sein muss) dafür zu viel epic. Metal aus der USA, ja. US-Metal, nein.
Ich weiß was Du meinst, aber da sie hier schon in mehreren Listen genannt wurde, hab ich sie auch rein getan. Ich mag sie nämlich sehr. Hab da eher auf die Herkunft abgestellt.
 
Ich würde gerne auch noch meine Top-Liste(n) abgeben. Ursprünglich dachte ich, dass es relativ einfach wird... aber das war natürlich nichts. Ich habe es am Ende wahrscheinlich doch zu "wissenschaftlich" gemacht und bin mit dem Gesamtergebnis irgendwie doch nicht zufrieden. Irgendwie fehlt etwas... und 25 Plätzen reichen sowieso nicht aus.
Ich bin kein Experte im US Metal und mir fehlen doch einige Bands in der Sammlung, wenn ich mir hier die Listen der anderen anschaue. An dieser Stelle wieder einmal: Vielen Dank für die tollen Tipps und Anregungen an alle hier.

Wenn ich an US Metal denke, dann denke ich zuerst an US POWER METAL... daher fällt es mir auch häufig schwer, einige Bands dem Genre zuzuordnen, da sie nicht wirklich meiner Definition genügen. Das fällt mir gerade bei den neueren Bands auf: nur weil diese aus den USA kommen, traditionellen Metal spielen und ggf. Fantasy zur Thematik haben, passen so einige von diesen nicht in die Schublade US METAL. Aber am Ende habe ich sie doch mit aufgenommen.
Aber eigentlich ist für mich US METAL irgendwie eine Mischung aus Kauzigkeit, Sword&Sorcery, abgefahrener Gesang, viel Hall, "Power Snares/Toms", hartes Riffing, Theatralik, teilweise "Kitsch"... mal mehr mal weniger von allem.... und mal gar nichts von einigen dieser Zutaten. Je nach dem...

Zu meiner Vorgehensweise... wie gesagt zu "wissenschaftlich": ich bin durch meine Sammlung gegangen und habe etwas mehr als 100 Album herausgesaucht. Habe mich auf US und Kanadische Bands konzentriert. Danach habe ich 40 von diesen als Top 40 festgelegt. Im Anschluss habe ich in drei Gruppen jedes Album gegen jedes antreten lassen. Dann eine weiter Runde. Das wurde mir dann zu viel... ich habe dann einfach nach den Punkten sortiert und die Top 25 genommen. Bei den Top Alben der jüngeren Zeit habe ich ehrlich gesagt gar nicht so viel in der Sammlung, glaube ich. Da habe ich einfach etwas willkürlich gewählt. K.A. ob überhaupt IceSword (und ein paar der anderen genannten) zu US METAL zählt... irgendwie schon, irgendwie nicht. Habe es dennoch mit aufgenommen, aber im direkten vergleich zu wirklichen US METAL Alben habe ich es dann doch irgendwie immer heruntergestuft, obwohl es für mich genreübergreifen eins der besten Alben überhaupt ist.

Während der Auswahl ist mir aufgefallen, dass ich viel nach einzelnen Songs auswähle und habe häufig das Gesamtalbum ausgeblendet. Das habe ich dann noch einmal korrigiert. Aber mir ist damit dann eine neue Liste eingefallen: Best US METAL SONGS. Die Liste habe ich unten angehangen.

Ich könnte jetzt noch Tage schreiben, was mir jede einzelne dieser Platten gibt und warum sie in der Liste steht... aber ich habe schon genügend Zeit in diese Liste gesteckt. Also, here we go:

All time top 25
1. Lords of the Crimson alliance - Lords of the Crimson Alliance
2. Cauldron Born - Born of the Cauldron
3. Virgin Steele - The Marriage of Heaven and Hell
4. Fifth Angel - Fifth Angel
5. Sacred Rite - Sacred Rite
6. Heir Apparent - Graceful Inheritance
7. Griffin - Flight of the Griffin
8. Helstar - Remnants of War
9. Manowar - Into Glory Ride
10. Dark Age - Dark Age
11. Sacred Blade - Of the Sun + Moon
12. Jag Panzer - Ample Destruction
13. Manilla Road - Crystal Logic
14. Ice Sword - Dragon Magic
15. Deaf Dealer - Journey into Fear
16. Riot - Thundersteel
17. Messiah Force - The Last Day
18. Liege Lord - Freedom's Rise
19. Omen - Battle Cry
20. Warlord - Deliver us
21. Crimson Glory - Crimson Glory
22. Fates Warning - Awaken the Guardian
23. Deadly Blessing - Ascend from the Cauldron
24. Blind Assassin - Put to the Sword
25. Apollo Ra - Ra Pariah

Jüngere Alben, ohne Ranking
Attacker - Giants of Canaan
Attacker - Sins of the World
Borrowed Time - Borrowed Time
Cauldron Born - And Rome Shall Fall / Legacy of Atlantean Kings
Cauldron Born - Cold Steel for the Necromancer
Deaf Dealer - Journey into Fear
Demon Bitch - Hellfriends
Eternal Champion - Armor of Ire
Fifth Angel - When Angels Kill
Hyborian Steel - An Age Undreamt of
Ice Sword - Dragon Magic
Incursion - The Hunter
Legendry - The Wizard and the Tower Keep
Munition - Visions
Prelude to Ruin - Ronin Ex Mortis
Riot - Unleash the Fire
Satans Hallow - Satans Hallow
Shadowlord - Son of a Priest
Sorcerer - Incantation
Spellcaster - Spellcaster
Syrus - Tales of War
Wings of Steel - Gates of Twilight

Außer Konkurrenz da nicht aus US, muss aber dennoch genannt werden, da unendlich gut:
Sacral Rage - Illusion in infinite void

TOP 15 US METAL SONGS
1. Queensryche - Queen of the Reich (Album: Queensryche)
2. Helstar - Winds of War (Album: A Distant Thunder)
3. Fates Warning - The Apparition (Album: Spectre Within)
4. Virgin Steele - The Burning of Rome (Album: Age of Consent)
5. Apollo Ra - Ra Pariah (Album: Ra Pariah)
6. Virgin Steele - Emalaith (Album: The Marriage of Heaven and Hell)
7. Griffin - Flight of the Griffin (Album: Flight of the Griffin)
8. Fifth Angel - Fifth Angel (Album: Fifth Angel)
9. Riot - Bloodstreets (Album: Thundersteel)
10. Fates Warning - Night on Bröcken (Album: Night on Bröcken)
11. Lords of the Crimson alliance - Sorcerer (Album: Lords of the Crimson Alliance)
12. Jag Panzer - Cardiac Arrest (Album: Ample Destruction)
13. Hallows Eve - Hallows Eve (Album: Tales of Terror)
14. Heathen's Rage - Power of the Sword (Album: Anthology)
15. Attila - Thermonuclear Warrior (Album: Rolling Thunder)
großartige, ultra spleenige Herangehensweise, lots of Respect!!! Dazu ganz tolle Listen, und eine nicht zwingend zu erwartende , coole All-time Nummer 1!!
 
Tolle Ausführung, tolle Listen und durch das bei dir Lords Of The Crimson Alliance & Dark Age gelistet sind, hast du mich eh voll und ganz auf deiner Seite :top:.
Danke. Habe deine Liste auch mit großer Aufmerksamtkeit studiert, da ich merke, dass ich bei vielen Metal-bezogenen Dingen eine ähnliche Vorliebe habe wie du... zumindest auf Basis deiner Posts. Daher werde ich mir jetzt auch noch irgendwie Beowulf, Lord und Thunder Rider organisieren... stehen sowie schon zu lange auf meiner unendliche Einkaufsliste.
 
Ich glaube übrigens, dass der Einfluss des europäischen "Power" Metal auf den typischen US-Stil noch zunehmen wird, ob uns hier das gefällt oder nicht. Die Amis scheinen tatsächlich auf dieses Zeug zu stehen. Eine erste Powerwolf-Tour im vergangenen Jahr durch 2000er Hallen an der Westküste war z. B. komplett ausverkauft. Da können viele unserer hier genannten Lieblinge nur davon träumen. Ich fürchte, dieser Erfolg ist auch ambitionierten US Bands nicht verborgen geblieben.
 
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Ich glaube übrigens, dass der Einfluss des europäischen "Power" Metal auf den typischen US-Stil noch zunehmen wird, ob uns hier das gefällt oder nicht. Die Amis scheinen tatsächlich auf dieses Zeug zu stehen. Eine erste Powerwolf-Tour im vergangenen Jahr durch 2000er Hallen an der Westküste war z. B. komplett ausverkauft. Ich fürchte, dieser Erfolg ist auch ambitionierten US Bands nicht verborgen geblieben.

Das ist ja eh dass was seit Anfang der 00er Jahre den "richtigen" Power Metal/US Metal mehr und mehr verwässert hat. Vermutlich tu ich mich auch deshalb so schwer damit eine Liste mit 20 Alben aufzustellen die seit dem veröffentlicht wurden, und mich wirklich umgeworfen haben.

Was schade ist, denn in dem Stil steckt so viel drin was auch heute noch einen "Wert" und Klasse hat, aber es interessiert sich halt kaum jemand für diese Art von Musik, heute noch weniger als damals.
 
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Musterbeispiel für diese Veränderung/Verwässerung sind wohl Kamelot - das hat man aber wie gesagt leider bei vielen Bands gesehen.

Mein Lieblingsalbum von Jag Panzer ist da vielleicht auch ein Bespiel, denn "Thane To The Throne" folgt ja dem traditionellen US (Power) Metal Pfad auch weniger als noch die direkten Vorgänger und mein Lieblingssong der Band (The Moors) ist ja eigentlich auch eher untypisch für den Stil. Aber seltsamerweise funktioniert die Ausrichtung im Falle von JP bei mir voll, bei Kamelot war bei mir nach "The Fourth Legacy" aber irgendwie Schluss.
 
Das ist in meiner Welt kein US-Metal. Zu wenig verspielt, zu wenig gefrickel, zu wenig Kauz (wobei der nicht zwingend sein muss) dafür zu viel epic. Metal aus der USA, ja. US-Metal, nein.
Hm, wie verspielt und frickelig muss es für "echten" USM denn sein? Bands wie Omen, Jag Panzer, Virgin Steele, Twisted Tower Dire und viele andere hier genannte sind doch im Grunde genauso straight und eingängig wie Visigoth. Bands wie Night Demon, Widow oder Cauldron (die ohne Born) dürften ja dann auch raus sein. Habe auch öfters überlegt, 20 Alben ab 2000 zusammenzustellen, aber nach dieser strengen Definition würde voraussichtlich bei der Hälfte gemeckert werden…
 
Das ist ja eh dass was seit Anfang der 00er Jahre den "richtigen" Power Metal/US Metal mehr und mehr verwässert hat. Vermutlich tu ich mich auch deshalb so schwer damit eine Liste mit 20 Alben aufzustellen die seit dem veröffentlich wurden und mich wirklich umgeworfeh haben.

Was schade ist, denn in dem Stil steckt so viel drin was auch heute noch einen "Wert" und Klasse hat, aber es interessiert sich halt kaum jemand für diese Art von Musik, heute noch weniger als damals.
Ich würde den letzten Punkt nicht so sehen, dies belegen auch die Umstände der "großen" US Metal Bands, wie Mainlla Road, Cirith Ungol oder auch Ashbury… in den 80ern hat sich kaum ne Sau für sie interessiert, Europa Touren undenkbar damals. Die obigen Bands (so auch viele andere) haben erst vor ein paar Jahren ihren verdienten 2.Frühling erlebt und haben eine deutlich höhere Fanbase, als damals. Die weltweite, globale Vernetzung ist da zudem sicher auch ziemlich förderlich.
Und wenn man sich dazu entscheidet eine Band zu gründen, schaut man weniger danach, was gerade kommerziell erfolgreich ist- jedenfalls nach meinem naiven Verständnis (natürlich gibt es da auch unrühmliche Gegenbeispiele), sondern steht für das ein, was man liebt.

Fakt ist aber, dass es heutzutage kaum klassischen US Metal mehr gibt. Meiner Ansicht nach fehlt es aber weder am Interesse oder gar an einem fehlenden Publikum (ganz im Gegenteil), vielmehr fehlt es wohl an so mancher Grundvoraussetzung, mit dem US Metal geht ein spezieller Gesangstypus einher und den gibt es heutzutage kaum-bis gar nicht, über die Gründe warum das so ist, lässt sich nur spekulieren.
 
Hm, wie verspielt und frickelig muss es für "echten" USM denn sein? Bands wie Omen, Jag Panzer, Virgin Steele, Twisted Tower Dire und viele andere hier genannte sind doch im Grunde genauso straight und eingängig wie Visigoth. Bands wie Night Demon, Widow oder Cauldron (die ohne Born) dürften ja dann auch raus sein. Habe auch öfters überlegt, 20 Alben ab 2000 zusammenzustellen, aber nach dieser strengen Definition würde voraussichtlich bei der Hälfte gemeckert werden…
:) du musst es fühlen... die Definition steckt in dir drin. Darauf musst du hören.
 
Hm, wie verspielt und frickelig muss es für "echten" USM denn sein? Bands wie Omen, Jag Panzer, Virgin Steele, Twisted Tower Dire und viele andere hier genannte sind doch im Grunde genauso straight und eingängig wie Visigoth. Bands wie Night Demon, Widow oder Cauldron (die ohne Born) dürften ja dann auch raus sein. Habe auch öfters überlegt, 20 Alben ab 2000 zusammenzustellen, aber nach dieser strengen Definition würde voraussichtlich bei der Hälfte gemeckert werden…


Ich finde US Metal muss „stählern“ im Klang sein, und das sind Visigoth eigentlich nicht. Und Jakes’ getragener Bariton tut sein übriges.
 
Ich würde den letzten Punkt nicht so sehen, dies belegen auch die Umstände der "großen" US Metal Bands, wie Mainlla Road, Cirith Ungol oder auch Ashbury… in den 80ern hat sich kaum ne Sau für sie interessiert, Europa Touren undenkbar damals. Die obigen Bands (so auch viele andere) haben erst vor ein paar Jahren ihren verdienten 2.Frühling erlebt und haben eine deutlich höhere Fanbase, als damals. Die weltweite, globale Vernetzung ist da zudem sicher auch ziemlich förderlich.
Und wenn man sich dazu entscheidet eine Band zu gründen, schaut man weniger danach, was gerade kommerziell erfolgreich ist- jedenfalls nach meinem naiven Verständnis (natürlich gibt es da auch unrühmliche Gegenbeispiele), sondern steht für das ein, was man liebt.

Fakt ist aber, dass es heutzutage kaum klassischen US Metal mehr gibt. Meiner Ansicht nach fehlt es aber weder am Interesse oder gar an einem fehlenden Publikum (ganz im Gegenteil), vielmehr fehlt es wohl an so mancher Grundvoraussetzung, mit dem US Metal geht ein spezieller Gesangstypus einher und den gibt es heutzutage kaum-bis gar nicht, über die Gründe warum das so ist, lässt sich nur spekulieren.
m.E. war bei vielen Bands "damals" auch ein gewisser Sturm und Drang Trieb die Welt zu erobern. Beeinflusst durch die großen europäischen Bands (Judas Priest etc.), wo sie Stil, Gesang etc. abgeschaut haben, angetrieben durch die aufkommende eigene Thrash-Welle, hatten die Bands das alles zu vereinen und noch besser/größer zu sein. Da haben die sich einfach bis zum Maximum gepusht und geprobt.... Schau dir die Queensryche EP an, oder die ersten Helstar Veröffentlichungen... oder das Jag Panzer Debut.... oder Omen oder Fates Warning oder oder oder.... Das macht heute keine Band mehr. Zumindest kommt mir das so vor. Meistens ist die Musik natürlich gut, aber technisch bzw. von den Fähigkeiten her weit weg von den genannten Bands.
 
Ich definiere USM, als kauzig, mytstisch und von der Sword & Sorcery Atmosphäre geschwängert… dieser typisch 80er Zeitgeist lässt sich schwer wiederbeleben.

Da haben es andere Genres leichter, allen voran im Speed oder Thrash Metal.
Aber auch im NWOBHM gibt es ein paar wirklich top und authentische klingende, aktuelle Bands.
 
Who knows, vielleicht sind mittlerweile die Möglichkeiten und Umstände einer Bandgründung samt Albumaufnahme viel zu optimal, um "authentisch" klingenden 80er US Stahl zu fabrizieren?! Für mich macht der Sound einer Platte extrem viel aus, wenn es um old school klingenden Metal geht. Visigoth sind da ein gutes Beispiel, die sind zwar cool, klingen aber viel zu fett. Nicht schlimm, aber dadurch kommen für mich keine Assoziationen mit dem alten, geilen Scheiss auf. US Metal war für mich immer dünner Sound, unter einer gigantischen Käseglocke musizierende Freaks. Imagine die himmlische Deadly Blessing Platte mit der Produktion von Mötley Crües "Dr. Feelgood" Album, das wäre für mich eine Voll-Katastrophe. US Metal muss dünn, vom Sound her ja fast schon zahm klingen. Think about Helstar in den 80ern. Die Klang-Wucht würde die Wirkung komplett zerstören.
 
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Ich würde den letzten Punkt nicht so sehen, dies belegen auch die Umstände der "großen" US Metal Bands, wie Mainlla Road, Cirith Ungol oder auch Ashbury… in den 80ern hat sich kaum ne Sau für sie interessiert, Europa Touren undenkbar damals. Die obigen Bands (so auch viele andere) haben erst vor ein paar Jahren ihren verdienten 2.Frühling erlebt und haben eine deutlich höhere Fanbase, als damals. Die weltweite, globale Vernetzung ist da zudem sicher auch ziemlich förderlich.
Und wenn man sich dazu entscheidet eine Band zu gründen, schaut man weniger danach, was gerade kommerziell erfolgreich ist- jedenfalls nach meinem naiven Verständnis (natürlich gibt es da auch unrühmliche Gegenbeispiele), sondern steht für das ein, was man liebt.

Fakt ist aber, dass es heutzutage kaum klassischen US Metal mehr gibt. Meiner Ansicht nach fehlt es aber weder am Interesse oder gar an einem fehlenden Publikum (ganz im Gegenteil), vielmehr fehlt es wohl an so mancher Grundvoraussetzung, mit dem US Metal geht ein spezieller Gesangstypus einher und den gibt es heutzutage kaum-bis gar nicht, über die Gründe warum das so ist, lässt sich nur spekulieren.


Ich glaube dass mit dem "Erfolg" dieser klassischen Bands heute wirkt insgesamt größer als es wirklich ist. Ja, heute können diese Bands ab und an mal in Europa spielen, komplette Touren indes gibt es da aber heute eigentlich auch nicht. Das sind mal Einzelgigs die um Euro-Insider-Festivals herum geplant werden, und ich gehe einfach mal davon aus dass sowas heute vielleicht sogar einfacher zu planen und zu kommunizieren geht als damals.
Ob wir heute mehr Fans haben die auf diese Art der Musik stehen glaub ich nicht mal, aber die Fans haben es heute sicher einfacher als damals einer Band wie z.B. Cirith Ungol zu folgen. Es gab da so Ende der 90er mal so'n Punkt an dem ich auch glaubte das könnte größer werden - so um den Zeitraum rum als z.B. Jag Panzer oder auch Riot ihr ersten Touren hier gespielt haben und teilweise auch Headliner waren. Aber die Besucherzahlen waren dann für mich ernüchternd im Vergleich zu dem was gewisse Euro Kollegen damals schon gerissen haben. Klar z.B. die Touren von Nevermore oder Iced Earth die ja im weitesten Sinne hier auch reingehören und Ende der 90er auch jeweils schon einige Alben draus hatten sind da ein potentes Gegenbeispiel, aber für die Beiden war dann auch irgendwo mit Beginn der 00 eine Grenze erreicht, während Hämmerchenfall und Edguy sowie später Powerwolf und Konsorten dann im Bereich Erfolg richtig was drauflegen konnten.

Dazu mal ein Beispiel. Ich versuche ja die Band nicht mehr so oft zu erwähnen, aber hier mach ich's dann doch mal. Eines der besten Konzerte denen ich beiwohnen durfte fand am 11.05.1997 in der Rockfabrik in Ludwigsburg (wieviel gingen da rein? 800er - 1000 Leute oder so?) statt, und da haben sowohl Nevermore als auch Iced Earth keine Gefangenen genommen. An dem Abend hattest du wirklich das Gefühl da stehen zwei Bands auf der Bühne die noch großes vor sich haben, und ja, beide Bands legten u.a. bei den Zuschauerzahlen in den Folgejahren noch etwas zu. Iced Earth haben ja dann z.B. nach "Horror Show" diese Tour mit dem geteilten Set gespielt und waren dort wenn ich mich recht entsinne in 2000er+ Hallen. Da war aber dann Schicht im Schacht was die Zuschauerzahlen auf Tourneen angeht. Klar, Festivalauftritte waren auch danach noch groß, aber die zähl ich mal nicht. Eine der nächsten Touren die ich von denen auf dem Schirm hatte war dann 2010 oder so, zu Dystopia glaub ich, und da waren die dann wieder in der Rockfabrik zu Gast und haben die glaub ich nicht mal ausverkauft.

Von daher mein Eindruck, dass sich die Anzahl an Fans die sich für diesen Stil interessieren in den letzten 20 Jahren nicht großartig geändert hat und vermutlich heute auch nicht größer ist als in den 80ern oder 90ern.
 
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Ich glaube dass mit dem "Erfolg" dieser klassischen Bands heute wirkt insgesamt größer als es wirklich ist. Ja, heute können diese Bands ab und an mal in Europa spielen, komplette Touren indes gibt es da aber heute eigentlich auch nicht. Das sind mal Einzelgigs die um Euro-Insider-Festivals herum geplant werden, und ich gehe einfach mal davon aus dass sowas heute vielleicht sogar einfacher zu planen und zu kommunizieren geht als damals.
Ob wir heute mehr Fans haben die auf diese Art der Musik stehen glaub ich nicht mal, aber die Fans haben es heute sicher einfacher als damals einer Band wie z.B. Cirith Ungol zu folgen. Es gab da so Ende der 90er mal so'n Punkt an dem ich auch glaubte das könnte größer werden - so um den Zeitraum rum als z.B. Jag Panzer oder auch Riot ihr ersten Touren hier gespielt haben und teilweise auch Headliner waren. Aber die Besucherzahlen waren dann für mich ernüchternd im Vergleich zu dem was gewisse Euro Kollegen damals schon gerissen haben. Klar z.B. die Touren von Nevermore oder Iced Earth die ja im weitesten Sinne hier auch reingehören und Ende der 90er auch jeweils schon einige Alben draus hatten sind da ein potentes Gegenbeispiel, aber für die Beiden war dann auch irgendwo mit Beginn der 00 eine Grenze erreicht, während Hämmerchenfall und Edguy sowie später Powerwolf und Konsorten dann im Bereich Erfolg richtig was drauflegen konnten.

Dazu mal ein Beispiel. Ich versuche ja die Band nicht mehr so oft zu erwähnen, aber hier mach ich's dann doch mal. Eines der besten Konzerte denen ich beiwohnen durfte fand am 11.05.1997 in der Rockfabrik in Ludwigsburg (wieviel gingen da rein? 800er - 1000 Leut oder so?) statt, und da haben sowohl Nevermore als auch Iced Earth keine Gefangenen genommen. An dem Abend hattest du wirklich das Gefühl da stehen zwei Bends auf der Bühne die noch großes vor sich haben, und ja, beide Bands legten u.a. bei den Zuschauerzahlen in den Folgejahren noch etwas zu. Iced Earth haben ja dann z.B. nach "Horror Show" diese Tour mit dem geteilten Set gespielt und waren dort wenn ich mich recht entsinne in 2000er+ Hallen. Da war aber dann Schicht im Schacht was die Zuschauerzahlen auf Tourneen angeht, klar Festivalauftritte waren auch danach noch groß, aber die zähl ich mal nicht. Eine der nächsten Touren die ich von denen auf dem Schirm hatte war dann 2010 oder so, zu Dystopia glaub ich, und da waren die dann wieder in der Rockfabrik zu Gast und haben die glaub ich nicht mal ausverkauft.

Von daher mein Eindruck, dass sich die Anzahl an Fans die sich für diesen Stil interessieren in den letzten 20 Jahren nicht großartig geändert hat und vermutlich heute auch nicht größer ist als in den 80ern oder 90ern.
Erfolg ist da natürlich relativ zu sehen. Und ja, ich glaube auch nicht, dass es in Summe im Grundsatz heute mehr Liebhaber hat, als damals. Das vorhandene Potenzial wird heute nur weit mehr ausgeschöpft bzw. erreicht, insofern sind die Voraussetzungen ungleich besser/ leichter…

Ich glaube nur, dass das Thema "Erfolg" keinen entscheidenden Einfluss darauf hat bzw. ursächlich dafür ist, warum der USM heutzutage so brach liegt.

Neben wir mal die Band Drifter (die ironischerweise aus den USA stammen), ihre 7" klingt 1:1 so, als ob sie in England anno 1981 eingespielt wurde und ich lehne mich glaube ich nicht allzu sehr aus dem Fenster, wenn ich sage, dass dies nicht aus der Intension heraus entstanden ist, damit jetzt groß rauszukommen.
 
Oder all diese Touren von Insidergrößen die ich Ende der 90er in Exil Trier hab erleben dürfen. Musikalisch waren diese Sachen wie Riot, Exciter (?), Virgin Steele, Anvil alle gut und sehenswert, aber wer den "Exil-Keller" kennt weiss wie erfolgreich diese Tourneen gewesen sein müssen im Bezug auf Zuschauerzahlen. Oder auch die Konzerte im MTB (so hiess das doch) oder in der Hafenbahn Offenbach - auch alles super große Venues.

Wie gesagt der Klasse der Konzerte tat es keinen Abbruch, aber groß geht halt schon anders.
 
Fakt ist aber, dass es heutzutage kaum klassischen US Metal mehr gibt. Meiner Ansicht nach fehlt es aber weder am Interesse oder gar an einem fehlenden Publikum (ganz im Gegenteil), vielmehr fehlt es wohl an so mancher Grundvoraussetzung, mit dem US Metal geht ein spezieller Gesangstypus einher und den gibt es heutzutage kaum-bis gar nicht, über die Gründe warum das so ist, lässt sich nur spekulieren.

Das (und die mehrfache Nennung von Manilla Road, CU & Co.) tönt, als ob nur Kauz Metal bei dir als US Metal durchginge. Klammerst du demzufolge die gesamte Melodic als auch Progressive Richtung aus (?). Ich finde den Denkansatz interessant, habe ihn aber bisher noch nie so gelesen.

Who knows, vielleicht sind mittlerweile die Möglichkeiten und Umstände einer Bandgründung samt Albumaufnahme viel zu optimal, um "authentisch" klingenden 80er US Stahl zu fabrizieren?! Für mich macht der Sound einer Platte extrem viel aus, wenn es um old school klingenden Metal geht. Visigoth sind da ein gutes Beispiel, die sind zwar cool, klingen aber viel zu fett. Nicht schlimm, aber dadurch kommen für mich keine Assoziationen mit dem alten, geilen Scheiss auf. US Metal war für mich immer dünner Sound, unter einer gigantischen Käseglocke musizierende Freaks.
Mir geht es genau gleich. Da ich in den Tiefen des US Metal erst seit ein paar Jahren zu tauchen versuche, entdecke ich in diesem Bereich gleichzeitig Musik aus den Spät70ern bis in die Neuzeit. Charakterbildendes Merkmal #1 dabei auch für mich: die Produktion. Ich empfinde den Sound nicht einmal dünn, sondern würde ihn eher kalt oder trocken beschreiben. Als wäre er in irgendeinem ausserdimensionalen Raum entstanden, in dem sich Sound verlieren kann. Das Gegenteil von Plastik, Groove und 'fetten Gitarren' - auf seine Art fast schon klinisch sauber, ohne dabei den ekelhaften Perfektionismus heutiger Produktionen an den Tag zu legen.

Bei neuen Aufnahmen, an denen mitunter musikalisch nicht viel auszusetzen wäre, fehlt diese 80/90er Produktion. Das tönt dann gut, ist thematisch genau richtig, alle Zutaten da - und trotzdem fehlt da dieser einzigartige Charme. So finde ich die neue Scheibe von Band XY dann stark, aber nach US Metal fühlt sich das dann doch nicht an.
 
Musterbeispiel für diese Veränderung/Verwässerung sind wohl Kamelot - das hat man aber wie gesagt leider bei vielen Bands gesehen.

Das für mich schlimmste und persönlich enttäuschendste Beispiel dieser prophanen "Europäisierung" sind die ehemals göttlichen STEEL PROPHET, ehemals Garanten für US Stahl der alleredelsten Sorte. Ich traue mich kaum zu erwähnen, dass ich FATES WARNING erst durch das wunderbares "The Appariton" Cover kennen und lieben gelernt habe.

Sehr schöner Faden übrigens. Die neue OVERLORDE ist für mich, trotz offensichtlicher Schwächen, ein Musterbeispiel für reinen US Stahl neueren Datums.
 
Das (und die mehrfache Nennung von Manilla Road, CU & Co.) tönt, als ob nur Kauz Metal bei dir als US Metal durchginge. Klammerst du demzufolge die gesamte Melodic als auch Progressive Richtung aus (?). Ich finde den Denkansatz interessant, habe ihn aber bisher noch nie so gelesen.


Mir geht es genau gleich. Da ich in den Tiefen des US Metal erst seit ein paar Jahren zu tauchen versuche, entdecke ich in diesem Bereich gleichzeitig Musik aus den Spät70ern bis in die Neuzeit. Charakterbildendes Merkmal #1 dabei auch für mich: die Produktion. Ich empfinde den Sound nicht einmal dünn, sondern würde ihn eher kalt oder trocken beschreiben. Als wäre er in irgendeinem ausserdimensionalen Raum entstanden, in dem sich Sound verlieren kann. Das Gegenteil von Plastik, Groove und 'fetten Gitarren' - auf seine Art fast schon klinisch sauber, ohne dabei den ekelhaften Perfektionismus heutiger Produktionen an den Tag zu legen.

Bei neuen Aufnahmen, an denen mitunter musikalisch nicht viel auszusetzen wäre, fehlt diese 80/90er Produktion. Das tönt dann gut, ist thematisch genau richtig, alle Zutaten da - und trotzdem fehlt da dieser einzigartige Charme. So finde ich die neue Scheibe von Band XY dann stark, aber nach US Metal fühlt sich das dann doch nicht an.
Die progressiven und melodischen Elemente gehören auch zum USM, klar. Das geht freilich auch in Kombination, wie bei Brocas Helm, Cauldron Born, Helstar, Hexx etc.

Forged In Fire

etwa ist für mich der Inbegriff von USM, wie ich ihn liebe und solche Songs gibt es schon lange nicht mehr. Während ich in allem anderen Subgenres neue Songs aussuchen könnte, die sich vor alten Schinken nicht verstecken müssen…
 
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