Dokumentationen, welche schaut ihr?

Der Bittner war mit seiner kleinen Tochter in den entlegenen Gegenden Alaskas? In der Doku (und in seinem Buch) war er das nicht. Er war mit seiner Frau da. Und meine Meinung ist, dass es viele abenteuerlustige Paare gibt. Und das sind wenigstens den Gesetzen nach erwachsene Menschen. Die Schmiede ihres Glücks. Der Bittner ist zudem jemand, der die Schönheit und übrigens auch die mit unseren menschlichen Wertvorstellungen inkompatible Brutalität der Natur in ihrem natürlichen Pragmatismus dokumentiert und uns Laien näherbringt. Keinesfalls macht er das leichtfertig und keinesfalls spielt er je die Gefährlichkeit der Bären herunter oder riete dazu, sozusagen auf Campingurlaub dort hinzugehen, um auch als Laie mal die Bären bewundern zu können. Nein, der Bittner macht alles richtig, was ein Tierfilmer richtig machen sollte. Dazu ist er ein sympathischer Kerl und kein Selbstdarsteller wie damals der Irwin. Nun kenne ich den Mann natürlich nicht persönlich und lege so nicht meine Hand ins Feuer, aber mir ist deine Kritik an ihm unverständlich. Und ja, wäre ich ein absoluter Profi wie er, würde ich meine Lebensgefährtin, sollte das ihr Wunsch sein, mit an die Stätten meines Hobbys/Arbeit nehmen. Ich würde übrigens auch mit meiner Frau Fallschirm springen, wenn das ihr Hobby wäre und sie zum Beispiel als Ausbilderin arbeiten würde. Wir sind erwachsene Menschen.

In dem kurzen Video, das ich mir bei yt angesehen habe, träumt er davon, seine Tochter irgendwann mitzunehmen. Ich schätze Tierdokus und fellnahe Aufnahmen, aber diese Art des versuchten "Zusammenlebens" geht mir einfach nicht in den Kopf. Da ist kein Platz für Menschen, die sich wie Abenteurer und "Versteher" benehmen. Es ist m.M.n. auch gegenüber den Tieren ungerecht, störend und einfach unnatürlich, dass gewittertes und sichtbares Fleisch aus künstlichen Gründen nicht erreicht/gejagt werden kann (hoffentlich hält der Zaun, wie gesagt). Wo ist da die Grenze zwischen Forschung/Dokumentation und Eingriff in den natürlichen Kreislauf der wilden Natur. Wir verdrängen sowieso viel zu viele Tiere von unserem Planeten, sollten wir nicht eher versuchen, die noch intakten Flecken in Ruhe zu lassen?
 
In dem kurzen Video, das ich mir bei yt angesehen habe, träumt er davon, seine Tochter irgendwann mitzunehmen. Ich schätze Tierdokus und fellnahe Aufnahmen, aber diese Art des versuchten "Zusammenlebens" geht mir einfach nicht in den Kopf. Da ist kein Platz für Menschen, die sich wie Abenteurer und "Versteher" benehmen. Es ist m.M.n. auch gegenüber den Tieren ungerecht, störend und einfach unnatürlich, dass gewittertes und sichtbares Fleisch aus künstlichen Gründen nicht erreicht/gejagt werden kann (hoffentlich hält der Zaun, wie gesagt). Wo ist da die Grenze zwischen Forschung/Dokumentation und Eingriff in den natürlichen Kreislauf der wilden Natur. Wir verdrängen sowieso viel zu viele Tiere von unserem Planeten, sollten wir nicht eher versuchen, die noch intakten Flecken in Ruhe zu lassen?
Guter und zutreffender Kommentar!
 
In dem kurzen Video, das ich mir bei yt angesehen habe, träumt er davon, seine Tochter irgendwann mitzunehmen. Ich schätze Tierdokus und fellnahe Aufnahmen, aber diese Art des versuchten "Zusammenlebens" geht mir einfach nicht in den Kopf. Da ist kein Platz für Menschen, die sich wie Abenteurer und "Versteher" benehmen. Es ist m.M.n. auch gegenüber den Tieren ungerecht, störend und einfach unnatürlich, dass gewittertes und sichtbares Fleisch aus künstlichen Gründen nicht erreicht/gejagt werden kann (hoffentlich hält der Zaun, wie gesagt). Wo ist da die Grenze zwischen Forschung/Dokumentation und Eingriff in den natürlichen Kreislauf der wilden Natur. Wir verdrängen sowieso viel zu viele Tiere von unserem Planeten, sollten wir nicht eher versuchen, die noch intakten Flecken in Ruhe zu lassen?

Gut argumentiert. Und ja, das kann man in der Tat so sehen bzw. deine Kritikpunkte anführen.

Es ist halt die Frage, inwiefern ein Tierfilmer wie Bittner in den Lebensalltag der Tiere eingreift. Meines Erachtens nämlich überhaupt nicht (sage ich wohlgemerkt als zoologischer Laie). Dafür fördert er Verständnis und Sensibilität für wilde Tiere. Ich will es aber nicht schöner darstellen, als es ist. Selbstverständlich ist auch für mich kein Tierfilmer rein altruistischer Tierfreund, sondern immer auch ein Stückweit seinem Hobby verschrieben (sogar seiner Sucht nach Kicks oder wenigstens Höhepunkten), das er dann natürlich gern mit der Welt teilt (und sogar daran verdient). Für mich ist es insgesamt ein Abwägen. Vergleichbar mit Aktivisten, die sich für einen guten Zweck einsetzen, aber nicht selten über das Ziel hinausschießen bzw. ihren eigenen Namen auch gern in den Medien lesen. Das kann man gerne anders sehen, aber ich denke, hier wie dort überwiegt für mich das Positive. Und beim Bittner ist die Liebe zu den Tieren absolut echt und null gestellt. Das muss man ihm lassen. Und das unterhält mich. Zusätzlich zu den atemberaubenden Bildern und den zoologischen Erkenntnissen, die er über die Tiere gewinnt. Die wiederum werden später nämlich auch zu deren Schutz genutzt. Alles Aspekte, die man in der Gesamtbetrachtung berücksichtigen sollte.
 
Wurde zwar vermutlich schon gepostet aber hier läuft gerade eine ARTE Doku über Stanislaw Petrow, da das ganze ja jetzt fast genau 40 Jahre her ist darf aber sicher an den mann erinnert werden. ARTE Dokus sind ja i.d.R. recht gut, ich hoffe die hier auch:

 
Deepest_breath_poster.png


Das ist, ohne Scheiß, eine der besten, bildgewaltigsten und berührendsten Dokumentationen, die ich je gesehen habe.
Man muss sich nicht mal für das Thema Freitauchen interessieren, um sich davon mitreißen zu lassen.

The Deepest Breath is a 2023 documentary film directed and written by Laura McGann that profiles Italian freediver Alessia Zecchini on her quest to break a world record with the help of safety diver Stephen Keenan.
(Quelle: Wikipedia)
 
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