Liebe Leute, vielen Dank für die netten Worte. Ja, nach 10 Jahren DOV-Organisation, davon über weite Strecken das meiste im Alleingang (organisatorisch. Finanziell sowieso seit jeher ausschließlich), ist Schluss für mich. Bin Ende letzten Jahres in mich gegangen und es fühlt sich richtig an. Ich hab einfach die Kraft dazu nicht mehr und auch die Freude daran ist nicht mehr im ausreichenden Maß gegeben, um mich voll reinzuknien. Das Festival nimmt über’s Jahr verteilt und vor allem gegen Ende hin immer hunderte unbezahlte Arbeitsstunden mit psychischem und physischem Aufwand in Anspruch und bindet immer einiges an privaten monetären Ressourcen, die ich eigentlich schon lang nicht mehr zur Verfügung habe (dass das Festival ohnehin jedes Jahr ein Megaverlust ist, ist ein anderes Thema; aber schlussendlich war es stets Liebhaberei, abgedeckt durch mein Privat“vermögen“; das war auch völlig in Ordnung so und freiwillig von mir so gewählt worden.).
Es hat mir viel Freude bereitet, so viele tolle Bands exklusiv nach Wien holen zu dürfen – etliches davon auf die eine oder andere Art Livepremieren oder Bands, die sonst schlicht und einfach nie in Österreich gespielt hätten; so viele begeisterte Besucher zu erleben und immer wieder am jeweiligen Abend tolle Helping Hands zur Seite zu haben (Sound, Kassa, Merch etc.). Dafür bin ich sehr dankbar und werde von den schönen Erinnerungen immer zehren können. Zumindest aber solange, wie es die Demenz zulässt.
But sound no trumpets of mourn!
Historisch betrachtet wurde das DOV von den österreichischen Doompionieren Vortigan 2006 gegründet, die die ersten 3 Ausgaben organisiert haben. Ich war damals nur Fan und zahlender Gast. Und zu diesem Status werde ich jetzt zurückkehren.
Zurückkehren? Ja.
Damals 2009 haben der Willi und ich, seinerzeit noch gemeinsam „SoundWallEntertainment“, das DOV von Vortigan übernommen, da wir es als Fans nicht sterben lassen wollten. Der Willi ist dann 2013 bei S.W.E. ausgestiegen. Wie ich Ende 2018 meinen Entschluss gefasst habe, aufzuhören, war für mich klar, dass der einzige, der berechtigt wäre, es weiterzuführen, der Willi ist. Er ist inzwischen nämlich auch wieder Geschäftsführer des Escape Metalcorners in Wien, wie auch schon zu unserer Beginnzeit. Dementsprechend habe ich ihn vor ein paar Wochen gefragt und er hat durchaus auch Interesse bekundet bzw. abermals gemeint, er will es nicht sterben lassen.
Wie und in welcher Form es weitergehen wird, liegt an ihm. Ebenso Weiteres bekannt zu geben.
Ich bin jedenfalls raus.
Aber sollte es weiter gehen, hoffe ich natürlich, dass ihr die Szene weiterhin unterstützt und das Festival in seiner zukünftigen Form annehmt. Sowie auch weiterhin Festivals wie die Dutch Doom Days, das Seeds of Doom Festival usw. unterstützt. Ich habe das weit mehr als mein halbes Leben lang so getan, bei zahllosen Undergroundfestivals europaweit, und werde das nach Kräften auch weiterhin so handhaben.
R.I.P. Doom Shall Rise, R.I.P. Heavy Days In Doomtown, R.I.P. Dublin Doom Days, R.I.P. Malta Doom Metal Festival, R.I.P. Doom over Leipzig.
Das Doom over Vienna ist tot, lang lebe das Doom over Vienna.