Female Fronted 2024

Koenijo

Till Deaf Do Us Part
Es ist ein neues Jahr und ich hatte im Spiele&Aufzählthread ja einen Thread mit Female Frontend 2023 angelegt habt. Wenn ich so überlege war der dort eigentlich nicht richtig. Auch dachte ich nicht daran eine Fortsetzung zu machen, aber nun mache ich es doch. Ihr seit eingeladen mit zu machen wenn Ihr eine Band mit einer Frau als Sängerin entdeckt oder gekauft habt und schreibt einfach einen Post hier rein und teilt mit was ihr von dem Album haltet. Warum es gut oder nicht so gut ist.

Den Auftakt machen bei mir:

Jenner - Prove Them Wrong

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Jenner sind eine serbische Band aus Belgrad. Es ist eine reine Frauenband bestehend aus Gitarristin Aleksandra die auch singt, Anja am Bass und Selena an den Drums, die es seit 2013 gibt laut Metal Archive. Im 2017 haben sie ihr Debüt To Live Is To Suffer veröffentlicht, damals noch mit andere Besetzung nur Aleksandra ist noch übrig. Laut MA spielt die Band Speed/Thrash Metal.
Da ich das Debüt über Bandcamp mir damals gekauft habe war ich natürlich auf der Mailingliste und bekam gestern die Info das die Band ein neues Album veröffentlicht hat.
Gestern Mittag mal via Apple Music mal reingehört aber weil ich gleichzeitg gearbeitet habe blieb nix hängen. Da ich heute morgen um 3 Uhr nicht mehr schlafen konnte, dann höre Musik und wollte eigentlich die neue Kontact mir nochmal über Apple Music anhören und sah das die Jenner noch angezeigt wurde. Ok höre nochmal über Kopfhörer rein.
Die Speed und Thrash Elemente sind auch 2024 noch voll da, aber auch viel Power Metal wurde mit aufgenommen. Da ich ein großer Fan der Built To Perform von Phantom Blue bin und der Gesang von Aleksandra mich an Gigi Hangach erinnert nur etwas aggressiver gefällt mir das Album richtig gut. Das Gitarrenspiel von Aleksandra ist vorzüglich.
Es ist melodischer Speed/Power/Thrash Metal der euch um die Ohren gehauen wird von den Damen.
Auf Anhieb gefallen mir alle Songs.
Ich habe mir das Album als Download per Bandcamp geholt. Es gab auch Cassette aber die sind schon ausverkauft und CD's muss nicht sein.


Aus dem Stand bin ich bei einer 8,5/10 mit der Tendenz in Richtung 9/10.
 
Im aktuellen Rock Hard gibt es ein Special zum Thema Frauen am Gesang und aus darin habe ich zum ersten Mal den Begriff male-backed gelesen. Übersetzt heißt das männlich unterstützt und soll sowie ich es begriffen habe bedeuten es Männer mit in der Band sind und nur der Gesang von einer Frau ist. Er soll den Begriff female fronted ablösen. Die geführten Interviews mit Sarah, Erika und Francis sind interessant. Vor allem Sarah ist in dem Interview ziemlich explodiert, weil es ihr wohl auf die Nerven geht.
Ich weiß gerade nicht wie ich damit umgehen soll wenn ich jetzt den Threadtitel umbenenne auf male-backed, dann passt eine Band wie Jenner nicht mehr rein weil es eine reine Frauenband ist.
Mit diesen Thread will ich meine Gedanken über Bands oder weiblichen Solokünstler teilen, deren Alben ich mir zu gelegt habe, wo der Gesang von einer Frau dargebracht wird. Klar ich könnte einiges in den jeweiligen Bandthread schreiben, wenn es den einen gibt. Aber so ist es halt zusammen gefasst in einen Thread was ich doch besser finde.
Ich weiß nun das wohl der Begriff female fronted bei einigen zu rollenden Augen führt und sie nervt.
Aber es fällt mir kein bessere Titel ein um das zu beschreiben in einem Begriff um was es hier gehen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die aktuelle Jenner läuft gerade im Büro über BC.
Starkes Stück, wesentlich melodischer als die thrashigere "Live Is To Suffer". Gefällt mir sehr gut. Die Gitarre ist wirklich vorzüglich gespielt, viel Technik, ohne in nerviges Gefrickel zu verfallen.

...

Female fronted oder male backed?
Schubladen können eine Orientierungshilfe sein, aber auch zur Falle werden.
Frauen am Mikro sind für mich in der Tat erwähnenswerter als Frauen an einem Instrument.
Eine Frauenstimme klingt zu 99% anders als eine Männerstimme und liegt mir in vielen Fällen einfach mehr und ist somit ein wichtiges Kriterium für mich, wie mir die Musik gefällt.
Am Klang eines Instrumentes kann ich jedoch nicht erkennen, ob Frau oder Mann in die Saiten greift oder die Felle verdrischt, somit ist es für mich nebensächlich.
 
Ich vermute folgendes: Die sich an dem Begriff Female Fronted stören ist das die Sängerin als Frau im Vordergrund gestellt wird und nicht deren Musik.
Ob meine Vermutung stimmt? Keine Ahnung.
Für mich persönlich zählt gefällt mir die Musik unabhängig ob Frau/Mann/Diverse sie darbringen.
 
Ist ja eh schon skurril und bezeichnend, wenn man für Bands mit einer Sängerin eigens einen Begriff einführen muss. Aber es ist und bleibt halt doch immer noch eine Ausnahme von der Regel. Leider. Ich hab´s schon mal geschrieben, aber in den letzten Jahren sind bestimmt 75% der Alben, die mir richtig gut gefallen von Bands mit einer Sängerin (Brutus, Neptune Power Federation, Messa, Blood Command etc etc). Was angesichts der geringen Anzahl an solchen Bands dann schon wieder erstaunlich ist.
 
Im aktuellen Rock Hard gibt es ein Special zum Thema Frauen am Gesang und aus darin habe ich zum ersten Mal den Begriff male-backed gelesen. Übersetzt heißt das männlich unterstützt und soll sowie ich es begriffen habe bedeuten es Männer mit in der Band sind und nur der Gesang von einer Frau ist. Er soll den Begriff female fronted ablösen. Die geführten Interviews mit Sarah, Erika und Francis sind interessant. Vor allem Sarah ist in dem Interview ziemlich explodiert, weil es ihr wohl auf die Nerven geht.
Ich weiß gerade nicht wie ich damit umgehen soll wenn ich jetzt den Threadtitel umbenenne auf male-backed, dann passt eine Band wie Jenner nicht mehr rein weil es eine reine Frauenband ist.
Mit diesen Thread will ich meine Gedanken über Bands oder weiblichen Solokünstler teilen, deren Alben ich mir zu gelegt habe, wo der Gesang von einer Frau dargebracht wird. Klar ich könnte einiges in den jeweiligen Bandthread schreiben, wenn es den einen gibt. Aber so ist es halt zusammen gefasst in einen Thread was ich doch besser finde.
Ich weiß nun das wohl der Begriff female fronted bei einigen zu rollenden Augen führt und sie nervt.
Aber es fällt mir kein bessere Titel ein um das zu beschreiben in einem Begriff um was es hier gehen soll.
Bin auch grade am Special dran. Ja, diese Benennungen führen zwangsläufig immer in Sackgassen. Lass doch erstmal so, bis sich ne passendere Idee ergibt, falls überhaupt nötig. Das schaltet ja nicht die Wichtigkeit der Diskussion automatisch aus.
 
Ja, vielleicht war es eine zeitlang gut und richtig herauszustellen, dass auch Frauen in der eher maskulin dominierten Metalszene (aber auch in anderen Szenen) eine Rolle in Bands und für die Musik spielen. Nur wird der Begriff 'female fronted' halt mittlerweile kritisch gesehen und wird insbesondere von den Musikerinnen als Reduktion auf ihr Geschlecht wahrgenommen, während Talent, künstlerische Fähigkeiten und auch ihre Rollen in einer Band bspw. unbeachtet bleiben. Im Punk hat sich der Hashtag ##femalefrontedisnotagenre teiletabliert, ein gleichnamiges Festival gab es z. B. im SO36.

Andererseits ist es ja mal nicht so, dass einfach alles gut wäre in der Szene, nur weil man den Begriff denn einfach abschafft. Daher finde ich gut, dass @Koenijo seinen gewählten Threadtitel kritisch hinterfragt und klar macht, was er damit meint und auf diese Weise Bands eine Bühne gibt.

Dennoch fände ich persönlich es sehr erstrebenswert, wenn das Geschlecht (oder meinetwegen Gender) der Beteiligten irgendwann kein Thema mehr wäre, wenn man über die Qualität von Musik reden will.

Lesestoff zum Thema (englisch) im Epic Metal Blog:
 
Warum muss immer alles so kompliziert gemacht werden? Male backed finde ich noch dähmlicher. Was ist wenn da noch ne Frau an der Klampfe steht (Frozen Crown)? Wie nennt man das dann? Male/Female backed?

Female fronted finde ich schon passend, weil nunmal eine Frau am Mikro steht.
Genau das.
Viel zu viel Empfindlichkeiten die letzten Jahre.
Female fronted sagt perfekt aus was Sache ist, und fertig.
Ohne immer gleich zuviel um Begrifflichkeiten zu philosophieren.
 
Die aktuelle Jenner läuft gerade im Büro über BC.
Starkes Stück, wesentlich melodischer als die thrashigere "Live Is To Suffer". Gefällt mir sehr gut. Die Gitarre ist wirklich vorzüglich gespielt, viel Technik, ohne in nerviges Gefrickel zu verfallen.

...

Female fronted oder male backed?
Schubladen können eine Orientierungshilfe sein, aber auch zur Falle werden.
Frauen am Mikro sind für mich in der Tat erwähnenswerter als Frauen an einem Instrument.
Eine Frauenstimme klingt zu 99% anders als eine Männerstimme und liegt mir in vielen Fällen einfach mehr und ist somit ein wichtiges Kriterium für mich, wie mir die Musik gefällt.
Am Klang eines Instrumentes kann ich jedoch nicht erkennen, ob Frau oder Mann in die Saiten greift oder die Felle verdrischt, somit ist es für mich nebensächlich.
Auch gute und richtige Standpunkte!
 
Hier eine "Band mit Sängerin", die ich zur Zeit sehr gerne höre.
AEPHANEMER aus Frankreich
 
Lucifer - V

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Das neue Album der Eheleute Johanna Platow Andersson und Nicke Andersson Platow mit ihrer Band Lucifer ist gespickt mit vielen Hits.
Gleich der Opener Fallen Angel packt mit Einstiegsriff mich sofort. Die Platte macht viel Spaß und es kein schlechter Song drauf. Es ist das erste wirklich überzeugende Album von Lucifer.
Nicke hat da musikalisch das Ruder übernommen und die Songs könnte man sich auch auf Hellacopters bzw. Imperal Electric State Alben vorstellen. Nur das Johanna singt und nicht Nicke.
Dazu das die Texte ins Okkulte gehen.
Bei A Coffin Has No Silver Lining musste ich sofort an Mötley Crüe denken weil das Riff mich an die Band erinnert und ja ein ähnliches Riff gibt es bei Look That Kills von Mötley Crüe.
Als ich die Vorabsongs angehört habe dachte ich erst klingt ok. Nun das ich das ganze Album kenne bin ich voll angetan.
Die LP hat 9 Songs und bei digitalen Version sind At The Mortuary und Maculate Heart als Halloween bzw. Radio Edit zusätzlich dabei.
Die LP hab ich mir beim großen Fluss bestellt und dazu noch die LPs von II - IV. Mir fehlt nur noch die I.
Als Bewertung sehe ich eine 9/10.

Soweit zum Album. Aber ich muss noch was zu zwei Dingen was schreiben.
1. Beim Banger TV Review ging es nur um Nicke. Dabei ist es ja die Band seiner Frau. Er ist ja erst ab II dabei. In dem Review wurde I angesprochen und das da Gary Jennings für die Songs zuständig war. Aber es wird gar nicht auf die tolle Leistung von Johanna eingegangen.
2. Im aktuellen Rock Hard gibt es ein Interview mit Johanna und sie erzählt dabei wie sich zurück gesetzt gefühlt hat durch ihre Eltern weil diese sich gewundert haben das der Rockstar also Nicke sich um den Abwasch gekümmert hat. Wäre sie nicht auch ein Rockstar war die Frage an ihre Eltern. Ich denke mir dabei naja Johanna du hast nun mal einen wirklichen berühmten und großen Metal Musiker geheiratet und er überstrahlt dich einfach aufgrund dessen. Das das neue Album beim Major Label Nuclear Blast heraus kommt liegt auch an dem Umstand das Nicke in der Band ist.
Daher fände ich es nicht gut wenn in den Reviews zum Album hauptsächlich auf das Schaffen von Nicke eingegangen wird und die Leistung der anderen in der Band ignoriert werden.

Ich muss auch gestehen das mir damals I als Download geholt weil ich wissen wollte wie es nun weitergeht nach dem Split von The Oath. Das gleiche gilt auch die Maggot Heart Alben.
Als dann die Info kam das Nicke als Drummer bei Lucifer eingestiegen ist habe ich mir die folgenden Alben auch nur aus diesen Grund zugelegt weil ich das Schaffen von Nicke bei Hellacopters und Imperal State Electric bewundere.

 
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Madder Mortem - Old Eyes, New Heart

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@Zerum hat in seinen Post die Best Metal on Bandcamp January Liste erwähnt und in dieser Liste ist auch dieses Album drin. Erst durch diese Liste bin ich auf die Band überhaupt aufmerksam geworden.
Die Band gibt es seit 1997 und ist aus Oslo in Norwegen. Die Sängerin Agnete ist die Schwester von Pedder, dem einen Gitarristen.
In dem Bandcamp Review wird die Band mit The Gathering zu den Zeiten von Anneke verglichen. Kann man so sehen aber Agnete hat nicht diese helle Stimme wie Anneke.
Laut Metal Archive ist das Genre Atmospheric Doom Metal (early); Progressive Metal (later).
Ich sage mal so man kann das Album gut als ein Mix aus Avatarium und The Gathering bezeichnen. Um einen groben Anhaltspunkt zu geben.
Als möglichen Hit kann man The Head That Wears The Crown nennen.
Das Album ist richtig gut und ich sehe es bei 8/10. Es wächst aber auch noch. Mal sehen was ich am Ende es Jahres denke wenn ich auf das Jahr zurückblicke.

Ich habe mir das Album nur als digitalen Download geholt im Rahmen von Full Digital Discography. Es gibt auch eine LP Version aber die kostet mit Versand über 40€. So viel ist mir das aktuell nicht wert.
Hier der Link zum Album:
 
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