If you have GHOST...

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Ich warte auch sehnlichst. Die Paketmarke ist von denen erstellt und eine Trackingnummer habe ich schon, aber es bewegt sich noch nichts. :hmmja:
Wobei ich meine ich vor ein paar Seiten gelesen habe, daß das an der Farbe liegt?
Die blaue Version hat wohl schon ihre Besitzer gefunden, aber die güldene wohl noch nicht, welche hattest du geordert?
 
So Leute, ich gebe mich nun auch geschlagen, ich bin der Scheibe nach anfänglicher Skepsis komplett erlegen. Dabei ist es fast egal welcher Titel läuft. Ich glaube mittlerweile, die 3 kurzen Tracks zwischendurch sind nur dafür da um mal kurz Luft zu holen bevor es weitergeht. Klasse, lieber spät als nie.
Und jetzt erstmal...All your faith, All your rage, All your pain...lalalala :D
 
Nach nunmehr sechs Tagen und einigen Durchläufen versuche ich mich auch mal an einer Einordnung der einzelnen Titel von Impera. Allerdings bin ich nicht so gut darin, meine Gefühle zu Musik in Worte zu fassen.

Imperium wirkt mit seiner episch-traurigen Melodie, zuerst nur Akustikgitarre gespielt, dann immer wuchtiger und größer werdend, auf mich wie das Intro zu einer gigantischen Rock-Oper oder einem Musical. Kommet und sehet den Aufstieg und Untergang, die Tragödie eines Reiches.
Nach einem kurzen Ausklang startet dann Kaisarion so offensiv und positiv klingend wie für mich bislang noch kein Titel von Ghost und spätestens beim Scream vom Papa fühle ich mich kurzzeitig desorientiert. Gleichzeitig baut der Titel vor meinem geistigen Auge die Eröffnungsszene auf einer großen Bühne auf, ein junger, optimistischer Held, bereit, die Welt zu verändern, betritt die Bretter und erzählt von den Möglichkeiten, die sich ihm bieten. In seiner gesamten Art gehört Kaisarion für mich allerdings bereits jetzt schon zu der Art Songs, die ich mir irgendwann komplett überhöhrt haben werde, zu eingängig und verlockend sind die Melodien und der Refrain.
Die ersten Takte von Spillways erinnern mich kurz an den Beginn von Hold the Line von Toto. Der Song fügt sich dann aber nahtlos in die Riege überragender Ghost Songs ein. Die bislang vorherrschende Grundstimmung des Albums wird ein Stück weit ins Düstere gezogen und bleibt dort, denn Call Me Little Sunshine, welches im Albumkontext viel besser als für sich stehende Single funktioniert, ist ein düsterer, langsamer, aber typischer Gost Song. Vielleicht habe ich mir den Titel seit Veröffentlichung aber auch einfach schöngehört. Gleiches gilt für Hunter's Moon. Sowohl Call me... als auch Hunter’s Moon sind für mich zu diesem Zeitpunkt gute bis sehr gute Ghost-Songs. Watcher In The Sky als Abschluss der A-Seite stellt für mich Stand heute noch immer eine Nuss, die es noch zu knacken gilt, dar. Die Idee, den Refrain in Teilen direkt an den Anfang des Liedes zu stellen, ist interessant und die Melodieführung wie bei allen anderen Titeln perfekt geeignet, sich direkt in den Gehörgang zu fräsen, dazu erinnern mich die Strophen in ihrer Gestaltung ein wenig an Mummy Dust, ohne dessen Härte erreichen zu wollen. Über die gesamte Laufzeit verliert mich der Song aber ein wenig, wobei ich nicht genau benennen kann, was mein Problem mit Watcher in the Sky ist. Den Musicalgedanken aufgreifend liefert der Titel aber einen guten Ausklang für die erste Hälfte und entlässt den Hörer nachdenklich in eine kurze Pause (zum Drehen der Platte).
Aus dieser kommend startet Dominion als getragenes Stück für Blasinstrumente, welches mich in einen großen Kirchensaal versetzt, wo es als Intro eines Liedes gespielt wird, kurz bevor die Orgel und die Menge mit dem Gesang in die Strophen einstimmen. Die Stimmung ist entsprechend andächtig und lässt eine düstere zweite Hälfte erwarten. Aber erstmal kommt Twenties! Der Titel beginnt mit einem eigenen kleinen Intro, es ist Bewegung zu spüren und die Menge will tanzen. Und was Papa und seine Ghouls dann abliefern, ist für mich nichts anderes als ein Meisterwerk. Dicht am Pop? Vielleicht. Ein Chor im Refrain, der für manch einen beim ersten Hören direkt too much ist? Mag sein. Für mich persönlich ist Twenties die perfekte Vorstellung eines Songs für ein Ghost Musical, sollte es jemals eins geben :D
Darkness At The Heart Of My Love stellt dann den maximal möglichen Kontrast dar. Modernste Pop-Elemente der (für mich) schlechten Art, die so auch auf Alben von Coldplay und wie sie heißen vorkommen könnten (gerade der Stil des Refrains, sowas läuft bei meiner Frau auf Arbeit den ganzen Tag bei NDR2). Das Ghost-Gewand, welches den Song mit seinen Lyrics und seiner Stimmung umhüllt, heben Darkness... dann aber doch noch über belanglosen Durchschnitt. Wobei auch hier gilt, dass die Melodie des Refrains unglaublich catchy ist und das Ohr so schnell nicht verlassen möchte.
Griftwood ist dann ein sehr schöner Rocker mit typischem Ghost-Feeling und einem weiteren grandiosen Refrain. Bite Of Passage ist für mich prinzipiell das unrelevanteste der Instrumentals, führt allerdings nahtlos in das abschließende Respite On The Spital Fields über, hätte also vielleicht nicht unbedingt als eigener Track existieren müssen. Respite... selbst erinnert mich zu Beginn an einen Grunge-Song in seiner Melodik und dem Gesangsstil. Der Pre-Refrain passt auch nach all den Durchläufen für mich noch immer nicht so richtig rein, dafür ist der Refrain dann wieder sehr gelungen. Leider führt der Versuch, das Album in einem sich schließenden Bogen mit dem Motiv des Intros zu beenden dazu, dass sich der Song etwas verschieben muss. Auf mich wirkt das etwas zu gewollt. Hier haben Ghost mit Deus in Absentia und Life Eternal (Monstrance Clock steht außer jeder Konkurrenz) schon bessere Albenabschlüsse geliefert. Vielleicht aber habe ich ähnlich wie bei Watcher in the Sky auch nur noch nicht den hundertprozentigen Zugang gefunden. Spannend ist, wie traurig-nachdenklich das Album endet, wenn man sich an den Beginn mit Kaisarion zurückerinnert.
Impera stellt dahingehend wirklich eine Reise dar, die im Großen und Ganzen für mich gelungen ist. Ob es sich an Prequelle vorbeischieben wird in den nächsten Tagen und Wochen, kann ich noch nicht sagen. An die ersten drei reicht es auf jeden Fall nicht heran.

1. Infestissumam/Opus...10/10
3. Meliora...9.5/10
4. Prequelle...9/10
5. Impera...8/10
 
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