Ich habe keinen allgemeinen Black Metal Nerdtalk Thread gefunden und wüsste nicht, wie ich den Thread nennen soll, daher hier meine Ausgangslage und unten meine Frage:
Ich bin neulich durch das sich ständig verändernde Frankfurt gelaufen und habe dabei White Wards "Love Exchange Failure" gehört. Ähnlich wie Imperial Triumphant nimmt das Themen der Großstadt auf. Vielleicht liegt es auch am Cover Artwork (Plattenbau in ner beliebigen Großstadt) durch das es für mich eine ziemlich andere Stimmung auslöst als die "False Light" (zerfallende Hütte auf Weizenfeld).
Beim Black Metal sehe ich in gefühlt 95% der Fälle irgendeinen Versuch der Flucht in die "Natur". Für mich als Wahlgroßstädter kann ich das nicht so nachvollziehen. Wenn ich Black Metal höre, möchte ich mich nicht von irgendwelchen hübschen Harmonien einlullen lassen und mich in die Welt von Elfen, Satan und Zauberern hineinversetzen. Auch wenn man noch so oft und hart auf die Snare haut und einen Chord mit 200bpm wiederholt, wird das nicht wirklich Evil. Ich möchte hören, dass andere Menschen das Chaos der Welt in gleicher Weise wahrnehmen. Und mit diesen Seancen, oder wie manche Black Metal Bands ihre Darbietungen nennen kann ich auch nichts anfangen. Als strammer Atheist kann ich darüber nur lachen. Als man noch damit rechnen musste, dass die Knaben nach dem Gig losziehen und irgendwo eine Kirche abfackeln, gabs zu ihrem Satansquatsch wenigstens noch eine reale weltliche Gefahr.
Ich bin der Meinung, Black Metal sollte verstören. Imperial Triumphant tut das. White Ward stellenweise auch. Bei Imperial Triumphant liegt das für mich auch an den Lyrics, die keine harmonische Welt in der Idylle oder oder irgendeiner Religion versprechen, sondern das Leben (der Großstadt) zeigen, wie es ist. Doch allem voran ist es natürlich das pure Chaos das hier verstört, aus dem erst nach mehrfachen hören sich irgendeine Struktur ergibt. Dazu noch die vielen Dissonanzen und Schreie im Hintergrund.
Bei manchen Bands, wie Portal kann ich über die Flucht in die Mythen noch hinwegsehen, da die ihre Lovecraft Mythen eher als Metapher nehmen (wie schon Lovecraft, der alte Rassist, der wohl bei jeder Begegnung mit einer Frau dachte, sie würde ihn in einen Mahlstrom ziehen).
Meine Frage daher: gibt es weitere Black Metal Bands, die Imperial Triumphant in musikalischem und textlichem Stil ähnlich sind, oder gar ganz auf Texte verzichten? Vielleicht ist Black Metal aber auch generell mit Chaos und weltlichen Themen unvereinbar und wirklich nichts weiter als eine Fortführung von E.T.A. Hoffmanns Schauergeschichten.
(Und no offense wegen der Flucht in "Natur" und andere Mythen, ich les auch gerne Herr der Ringe)