JUDAS PRIEST > 2024 : Invincible Shield

Das sehr ich zwar nicht so, aber auch Maiden würde ein bisschen Mut zur Schlichtheit und zu straightem Heavy Metal verdammt gut stehen.
Ich hab das zwar schon öfter erwähnt, aber nicht mehr Schlichtheit würde ich mir von Maiden wünschen, sondern viel mehr eine Straffung der Songstrukturen (z.B. weniger Wiederholungen) und etwas mehr Dampf/Geschwindigkeit, zumindest bei einigen Stücken, die das erfordern würden. Aber da habe ich die Hoffnung inzwischen aufgegeben und auch so gefallen mir Maiden ja immer noch (aber die Begeisterung, die hier viele den letzten Scheiben entgegenbringen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen).
Muss @The Hammer aber zustimmen: auch ich finde, wider Erwarten, "Firepower" auf jeden Fall kurzweiliger und gelungener als "The Book Of Souls", obwohl beide Alben für mich sowohl Highlights, als auch ein paar schwächere Songs enthalten.
 
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Ich kann nicht anders als fast ausnahmslos zu widersprechen bei dem was hier so abgeht :acute:!

Vorweg, es sei jedem natürlich sein eigener Musikgeschmack gegönnt und er hat in seiner ihm ganz eigenen Welt natürlich ausnahmslos recht!

So allerdings auch mir :D

Ich habe es schon an anderen Stellen hier mal angemerkt, für mich haben Priest einen viel, viel höheren Stellenwert als Maiden!

Nicht falsch verstehen, ich liebe viele Maiden Alben und mag die Band total, aber zu so großer Liebe wie bei Halford und Co. hat es nie gereicht, un das grade wegen der vermeidlichen Perfektion und vieler Dinge um Maiden und auch deren Alben. Das mag verrückt klingen, aber mir fehlen die Ecken und Kanten um so richtig tief in mein Herz zu kommen. Die Band ist total sympathisch, wirkt ehrlich und authentisch as fuck, aber bei Priest fühle ich mehr Schmerz, Verzweiflung, Katharsis und Epik aus dem erlösenden Moment eines tiefen Scheiterns heraus. Hier wird mehr auferstanden, im wahrsten Sinne des Wortes "Rising From Ruins" und das hat sich tief in mein Verständnis von Metal eingraviert. Während Maiden für mich nur die "helle" Seite unserer geliebten Musik wiederspiegeln, finde ich bei Priest Schatten aus allem, was später mal Extrem Metal Themen werden sollten; sie sind die Ursuppe aus der auch Black Metal, Speed, Thrash und Death Metal als logische Konsequenz entspringen konnten.
Ja, Maiden haben wie oft erwähnt eine beispiellose Serie von makellosen Alben eingespielt, aber imo keines was auch nur im Ansatz an "Sad Wings Of Destiny" oder "Stained Class" herankommt. Und das Cover Artwork von selbigen oder auch von "Painkiller", "Defenders...", "British Steel", "Unleashed", "Killing Machine" oder der "Screaming..." würde ich jedem Eddie Cover vorziehen. Ich brauche bei meinen Metal Gods auch eine gewisse Vielseitigkeit: Wo haben Maiden mal ein "Last Rose Of Summer" geschrieben (ich weiß, ich weiß, viele werden erleichtert aufatmen :)).
Als Archetypen eines Metal Frontmans sehe ich halt ehr einen Halford, der in seinem Leben, allein durch seine lange verheimlichte Sexualität, viel mehr der Randgänger der Gesellschaft ist. Einer von uns, einer der auch mal nicht nur vom Leben aufs Maul bekommt, sondern auch mal an sich selber scheitert, seinen Arsch nicht hochbekommt, sein Umfeld herausfordert und doch zum Schluss die Faust erhebt und uns alle vereint!
Allein in Halfords Lyrics könnte ich mich Stunden um Stunden vergraben. Läd uns Bruce gerne zu einer metallischen Geschichtsstunde ein, singt Halford vom Leben, von wilden Fieberträumen, trashigen Science Fiction Szenarien, oder merkwürdigen SM Killer Maschienen, die mich immer an das Shriek aus der Hyperion Saga erinnert haben. Ich liebe es!!!!! Bilder im Kopf bis an mein Lebensende!

ich weiß, in diesem Forum ist Maiden übermächtig, aber wenn ich eins von Halford gelernt habe, dann "NO SURRENDER"!!!
An mein Herz, mein Guter!!!! :)
Genau so habe ich es auch immer empfunden, konnte es aber nie so ausformulieren. Danke!
Ich sah Priest mit ihrer unterschwellig oft düster-epischen Grundstimmung und ihren oft recht einfach gestrickten Heavy-Riffs immer schon eher in der Tradition von Black Sabbath, was sich schon alleine mit ihrer Heimatstadt Birmingham erklären lässt. Dagegen hatte mich Maiden mit ihrer galoppierenden locker-flockigen Melodik rein musikalisch und von der Stimmung immer schon eher an UFO oder Thin Lizzy erinnert. Der Einfluss dieser Bands auf den Maiden-Sound ist ja auch kein Geheimnis (s. "Doctor Doctor!).

Edit: Und da ich Sabbath im direkten Vergleich immer schon den Vorzug vor UFO gegeben habe (damit sage ich nicht, UFO oder Lizzy wären nicht gut), lässt sich so dann auch einfach erklären, weshalb Priest mir immer schon näher standen als Maiden.
In einigen Punkten kann ich euch durchaus zustimmen, auch wenn mir Maiden insgesamt und auch von ihren besten Alben her noch mehr geben als Priest.
Allerdings ist mir hier einiges zu sehr schwarz/weiß beschrieben: Priest sind/waren ja von der Stimmung her bei weitem nicht immer düster (auch nicht überwiegend), im direkten Vergleich mit Black Sabbath haben die für mich sogar nur sehr wenige wirklich düstere Songs. Und genauso wenig präsentieren Maiden für mich gründsätzlich die unbeschwerte, locker-flockige Seite des Heavy Metal. Die Band hat sich doch gerade durch viel Dramatik/Epik ausgezeichnet und auch für mein Empfinden sehr düstere Stücke wie z.b. "To Tame A Land", "7th Son Of A 7th Son" oder "Sign Of the Cross" veröffentlicht, außerdem klangen sie meist (vor allem in den frühen 80ern) erheblich aggressiver als alles von Thin Lizzy oder UFO.
Gerade was Dramatik und Epik angeht, haben Priest sich doch nach "Sin After Sin", bzw. auf jeden Fall nach "Stained Class" meist ziemlich zurückgehalten und eher auf simplen, oft druckvollen (und nach "Killing Machine" rhythmisch einfachen) Heavy Metal gesetzt - die Ausnahmen gingen dann oft eher in eine ebenfalls nicht episch-dramatische Richtung, sondern z.B. Richtung eingängige Mitsing-Hymnen (wie "United", "Living After Midnight" oder vieles von "Turbo"), die für mich auch eher kommerzieller Hard Rock als Metal sind. Ab ca. 1982 waren Maiden da in meiner Wahrnehmng von der Tendenz her meist viel dramatischer und epischer, was meinen Geschmack auch eher trifft (davon abgesehen, waren Priest in meiner Wahrnehmung Anfang der 80er auch nicht härter als Maiden zu der Zeit).
Darum gefallen mir von Judas Priest auch die ersten vier Alben am besten, vor allem Stücke wie "Run Of The Mill", "Dreamer Deceiver"/"Deceiver" oder "Beyond The Realms Of Death" bescheren mir immer richtig Gänsehaut! Da kommt Rob gesanglich auch oft auf eine so ergreifende Art und Weise aus sich heraus, wie ich es später kaum noch von ihm gehört habe.
 
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Turbo ist ein gutes Album, hätte aber meinem Gefühl lieber nach Ram It Down erscheinen sollen, dann wäre der Sprung von Heavy Metal
wieder zurück zur Point Of Entry Phase nicht so krass gewesen.


Dann wäre der Übergang von Turbo zu Painkiller aber besonders krass gewesen...
 
Wenn man Maiden und Priest vergleicht, sollte man nicht vergessen, dass Judas Priest schon sechs Alben draußen hatten, als das Maiden Debüt erschien. Man vergisst in der Rückschau häufig, dass die Bands aus zwei unterschiedlichen "Welten" kamen.
 
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Wenn man Maiden und Priest vergleicht, sollte man nicht vergessen, dass Judas Priest schon sechs Alben draußen hatten, als das Maiden Debüt erschien. Man vergisst in der Rückschau häufig, dass die Band aus zwei unterschiedlichen "Welten" kamen.
Einerseits richtig, andererseits hat das z.B. mit meinem Post überhaupt nichts zu tun, bzw. keine Relevanz dafür. Natürlich waren Priest wichtige Vorreiter und hatten schon großartige Alben veröffentlicht, bevor Maiden überhaupt die "Soundhouse Tapes" aufgenommen haben. Das muss aber keinen Einfluss darauf haben, welche Alben man von welcher Band besser findet.
Ihren Status würde ich JP eh nie absprechen und ich würde mich durchaus auch als Fan bezeichnen, obwohl ich nicht einmal alle Studioalben von ihnen habe (und auch nicht brauche).
 
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Einerseits richtig, andererseits hat das z.B. mit meinem Post überhaupt nichts zu tun, bzw. keine Relevanz dafür. Natürlich waren Priest wichtige Vorreiter und hatten schon großartige Alben veröffentlicht, bevor Maiden überhaupt die "Soundhouse Tapes" aufgenommen haben. Das muss aber keinen Einfluss darauf haben, welche Alben man von welcher Band besser findet.
Ihren Status würde ich JP eh nie absprechen und ich würde mich durchaus auch als Fan bezeichnen, obwohl ich nicht einmal alle Studioalben von ihnen habe (und auch nicht brauche).
Einerseits richtig, andererseits hat das z.B. mit meinem Post überhaupt nichts zu tun, bzw. keine Relevanz dafür. Natürlich waren Priest wichtige Vorreiter und hatten schon großartige Alben veröffentlicht, bevor Maiden überhaupt die "Soundhouse Tapes" aufgenommen haben. Das muss aber keinen Einfluss darauf haben, welche Alben man von welcher Band besser findet.
Ihren Status würde ich JP eh nie absprechen und ich würde mich durchaus auch als Fan bezeichnen, obwohl ich nicht einmal alle Studioalben von ihnen habe (und auch nicht brauche).

Das war auch gar nicht auf dich bezogen.
Ich persönlich finde meinen Hinweis hilfreich, wenn ich die musikalischen Ausrichtungen der Bands vergleiche.
 
In einigen Punkten kann ich euch durchaus zustimmen, auch wenn mir Maiden insgesamt und auch von ihren besten Alben her noch mehr geben als Priest.
Allerdings ist mir hier einiges zu sehr schwarz/weiß beschrieben: Priest sind/waren ja von der Stimmung her bei weitem nicht immer düster (auch nicht überwiegend), im direkten Vergleich mit Black Sabbath haben die für mich sogar nur sehr wenige wirklich düstere Songs. Und genauso wenig präsentieren Maiden für mich gründsätzlich die unbeschwerte, locker-flockige Seite des Heavy Metal. Die Band hat sich doch gerade durch viel Dramatik/Epik ausgezeichnet und auch für mein Empfinden sehr düstere Stücke wie z.b. "To Tame A Land", "7th Son Of A 7th Son" oder "Sign Of the Cross" veröffentlicht, außerdem klangen sie meist (vor allem in den frühen 80ern) erheblich aggressiver als alles von Thin Lizzy oder UFO.
Gerade was Dramatik und Epik angeht, haben Priest sich doch nach "Sin After Sin", bzw. auf jeden Fall nach "Stained Class" meist ziemlich zurückgehalten und eher auf simplen, oft druckvollen (und nach "Killing Machine" rhythmisch einfachen) Heavy Metal gesetzt - die Ausnahmen gingen dann oft eher in eine ebenfalls nicht episch-dramatische Richtung, sondern z.B. Richtung eingängige Mitsing-Hymnen (wie "United", "Living After Midnight" oder vieles von "Turbo"), die für mich auch eher kommerzieller Hard Rock als Metal sind. Ab ca. 1982 waren Maiden da in meiner Wahrnehmng von der Tendenz her meist viel dramatischer und epischer, was meinen Geschmack auch eher trifft (davon abgesehen, waren Priest in meiner Wahrnehmung Anfang der 80er auch nicht härter als Maiden zu der Zeit).
Darum gefallen mir von Judas Priest auch die ersten vier Alben am besten, vor allem Stücke wie "Run Of The Mill", "Dreamer Deceiver"/"Deceiver" oder "Beyond The Realms Of Death" bescheren mir immer richtig Gänsehaut! Da kommt Rob gesanglich auch oft auf eine so ergreifende Art und Weise aus sich heraus, wie ich es später kaum noch von ihm gehört habe.

Letzten Endes läuft es wie immer auf eine Geschmacksfrage hinaus, oder auch, was die Frontman Frage angeht, darauf, wessen Charisma bei dir mehr zündet.
Auf ein paar Argumente will ich aber eingehen:

Zu 1. : Den Black Sabbath Vergleich würde ich auch nicht unterschreiben, dass sind ganz andere Band-Kulturen und deren Düsternis meinte ich ganz bestimmt nicht, wenn ich Priest eben solche bescheinigt habe. Judas Priest haben nichts okkultes an sich und was die Beschäftigung mit solcher Thematik angeht, ja, da sind ehr Maiden zu nennen, allen voran sicherlich Dickinson. Aber Priest halte ich für rebellischer im gesamten Ansatz und ja ich weiß, das Maiden grade in den Anfängen noch einen starken Punk Bezug hatten, aber nach ihrem Sängerwechsel und der Neuaufstellung der Band, allem was ab der "Piece of Mind" abging, finde ich nix mehr davon. Da blitzt mal bei Songs wie "From here to eternity" was durch, aber dann erlischt der Funke auch schon wieder in ausufernden Songstrukturen und eben auch vielen Wiederholungen. Da steckt ein Maiden Schema hinter, was in jedem folgenden Album durchscheint und ich steh halt ehr auf Discographien, die einem bunt gemischten Bonbon Laden ähneln. Die Liebe zu einem "Point Of Entry" muss man sich eventuell etwas mehr erarbeiten, aber wer die "Powerslave" mag, wird sicher auch mit der "Somewhere In Time" glücklich (Keyboards hin oder her). Priest als Band waren höchstens in ihren besten Live Momenten eine gut geölte Maschine, Maiden wirken insgesamt wie eine Maschine, was ohne Zweifel echt beeindruckend ist. Sie haben sich ihren Erfolg redlich verdient.
Zu 2.: Ich glaube hier reden wir auch von zwei verschiedenen Verständnissen was Epik und Dramatik angeht, was aber gar nicht schlimm ist :). Wenn ich mir das so durchlese, ist deine Definition wahrscheinlich sogar korrekter, aber wenn ich Drama meine, brauche ich es echt hart emotional :D. Mir gibt eine Kneipengeschichte voller menschlicher Rührung und Ekstase wie "Victim Of Changes" mehr als ne Story wie "To Tame A Land" und ich finde viel dieses Bombastes oder Working Class Kitsches in "Touch Of Evil", "Sentinel", "Hell Patrol", "The Rage" oder auch "Rising From Ruins". Big Drama Baby!
Das mit dem Hard Rock ist halt ihren Wurzeln geschuldet, denn da kamen sie ja her und das fließt immer wieder mal mit ein. Dafür gibt's bei Priest Balladen!:jubel:

Es ist und bleibt eine Geschmackssache und man, ich argumentiere hier gegen eine Band, von der ich alle Platten besitze und die ich 6 mal live gesehen habe (was für mich viel ist) und deren Alben mir bis heute Spaß machen.
Mein Herzblut allerdings, das fließt für Halford, Tipton, Downing und Hill!
 
Letzten Endes läuft es wie immer auf eine Geschmacksfrage hinaus, oder auch, was die Frontman Frage angeht, darauf, wessen Charisma bei dir mehr zündet.
Auf ein paar Argumente will ich aber eingehen:

Zu 1. : Den Black Sabbath Vergleich würde ich auch nicht unterschreiben, dass sind ganz andere Band-Kulturen und deren Düsternis meinte ich ganz bestimmt nicht, wenn ich Priest eben solche bescheinigt habe. Judas Priest haben nichts okkultes an sich und was die Beschäftigung mit solcher Thematik angeht, ja, da sind ehr Maiden zu nennen, allen voran sicherlich Dickinson. Aber Priest halte ich für rebellischer im gesamten Ansatz und ja ich weiß, das Maiden grade in den Anfängen noch einen starken Punk Bezug hatten, aber nach ihrem Sängerwechsel und der Neuaufstellung der Band, allem was ab der "Piece of Mind" abging, finde ich nix mehr davon. Da blitzt mal bei Songs wie "From here to eternity" was durch, aber dann erlischt der Funke auch schon wieder in ausufernden Songstrukturen und eben auch vielen Wiederholungen. Da steckt ein Maiden Schema hinter, was in jedem folgenden Album durchscheint und ich steh halt ehr auf Discographien, die einem bunt gemischten Bonbon Laden ähneln. Die Liebe zu einem "Point Of Entry" muss man sich eventuell etwas mehr erarbeiten, aber wer die "Powerslave" mag, wird sicher auch mit der "Somewhere In Time" glücklich (Keyboards hin oder her).
Was findest du denn an "From Here To Eternity" rebellisch? Das ist für mich biederer Mainstream-Hard-Rock, der überhaupt keine rebellischen Gefühle rüberbringt (dann schon eher "Be Quick Or Be Dead") - oder meintest du das rein textlich?
Was den letzten Punkt angeht, bin ich allerdings völlig bei dir - Maiden haben sich nur sehr langsam entwickelt und es gab von Album zu Album nie stilistische Brüche oder auch nur übermäßig große Unterschiede, zumindest nicht kompositorisch (soundtechnisch natürlich schon, wie eben zwischen "Powerslave" und "Somewhere In Time"), was natürlich dafür sorgt, dass die meisten Leute, die ein Album von Maiden lieben, so ziemlich allen anderen Scheiben zumindest irgendetwas abgewinnen können und auf jeden Fall die ein, zwei Scheiben vor und nach dem geliebten Album zumindest ähnlich gut finden müssten (bis auf ein paar Ausnahmen, z.B. wegen des Sängerwechsels).
Priest waren da stilistisch über die Jahre deutlich offener und experimentierfreudiger und haben auch mal neue, fremde Einflüsse zugelassen.
Was mich bei Priest allerdings oft massiv stört, ist der sterile Drumsound nebst oft einfallslosen Rhythmen auf den Alben von "Defenders Of The Faith" bis "Ram It Down" (und auch auf späteren Alben wie z.B. "Angel Of Retribution". "Painkiller" klang zwar kaum weniger steril, finde ich aber rhythmisch dafür viel interessanter, dann ist das für mich nicht so störend). Da wurde in meinen Augen ganz viel Potenzial verschenkt und es wirkt einfach nur leblos und megabillig (vor allem auf "Ram It Down"). Ich bin aber generell einfach jemand, der gerne verspielte Details in den Songs hat (und natürliche Sounds bevorzugt). Straighte, eher simple Rocker können mich nur noch ganz selten begeistern und bei sterilem Klangbild ist das noch viel schlimmer.
Ich finde übrigens, dass "Firepower" wieder mehr interessante Details zu bieten hat, als es lange Zeit bei Priest der Fall war, daher (und wegen der weniger billig klingenden Produktion) ist es für mich auch das beste Album seit "Painkiller".



Zu 2.: Ich glaube hier reden wir auch von zwei verschiedenen Verständnissen was Epik und Dramatik angeht, was aber gar nicht schlimm ist :). Wenn ich mir das so durchlese, ist deine Definition wahrscheinlich sogar korrekter, aber wenn ich Drama meine, brauche ich es echt hart emotional :D. Mir gibt eine Kneipengeschichte voller menschlicher Rührung und Ekstase wie "Victim Of Changes" mehr als ne Story wie "To Tame A Land" und ich finde viel dieses Bombastes oder Working Class Kitsches in "Touch Of Evil", "Sentinel", "Hell Patrol", "The Rage" oder auch "Rising From Ruins". Big Drama Baby!
Ich bin mir auch hier jetzt nicht sicher, ob du das in erster Linie an den Themen/Texten festmachst. Ich meinte ausschließlich die musikalische Wirkung, unabhängig vom textlichen Konzept (wobei natürlich auch die Themen aus Literatur, Film und Geschichte bei Maiden durchaus oft dramatische und/oder epische Züge haben). Und Epik kann ich nicht bei Drei- bis Vierminütern empfinden, da muss sich erstmal etwas aufbauen. Auch für Dramatik brauche ich Kontraste/Dynamik, Steigerungen und Spannungsbögen und da werde ich in Maidensongs häufiger fündig als in Priestsongs ab den 80ern, wo meist typischer Strophe-, Refrain-,Strophe-, Refrain-Aufbau vorherrschte (wie gesagt, auf den ersten vier Priest-Alben finde ich von epischeren Songstrukturen und auch dramatischen Melodien eine Menge, weshalb die in meiner Gunst auch ganz oben in der Diskografie sind). Allerdings kann ich dir bei deinen Songbeispielen größtenteils auch wieder zustimmen.
"Balladen" gibt's bei Maiden übrigens auch. ;)

Ich möchte hier aber auch noch mal betonen, dass es mir nicht um ein "Band A ist besser als Band B" geht, ich wollte einfach nur meinen Blick auf bestimmte Aspekte der Musik erklären.
Der typische Maiden-Stil ist meinem Geschmack wohl einfach näher als ein Großteil der Priest-Diskografie, aber trotzdem gibt es ja auch durchaus Alben von Priest, die ich viel besser als so manches Album von Maiden finde.
 
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Was findest du denn an "From Here To Eternity" rebellisch? Das ist für mich biederer Mainstream-Hard-Rock, der überhaupt keine rebellischen Gefühle rüberbringt (dann schon eher "Be Quick Or Be Dead") - oder meintest du das rein textlich?
Was den letzten Punkt angeht, bin ich allerdings völlig bei dir - Maiden haben sich nur sehr langsam entwickelt und es gab von Album zu Album nie stilistische Brüche oder auch nur übermäßig große Unterschiede, zumindest nicht kompositorisch (soundtechnisch natürlich schon, wie eben zwischen "Powerslave" und "Somewhere In Time"), was natürlich dafür sorgt, dass die meisten Leute, die ein Album von Maiden lieben, so ziemlich allen anderen Scheiben zumindest irgendetwas abgewinnen können und auf jeden Fall die ein, zwei Scheiben vor und nach dem geliebten Album zumindest ähnlich gut finden müssten (bis auf ein paar Ausnahmen, z.B. wegen des Sängerwechsels).
Priest waren da stilistisch über die Jahre deutlich offener und experimentierfreudiger und haben auch mal neue, fremde Einflüsse zugelassen.
Was mich bei Priest allerdings oft massiv stört, ist der sterile Drumsound nebst oft einfallslosen Rhythmen auf den Alben von "Defenders Of The Faith" bis "Ram It Down" (und auch auf späteren Alben wie z.B. "Angel Of Retribution". "Painkiller" klang zwar kaum weniger steril, finde ich aber rhythmisch dafür viel interessanter, dann ist das für mich nicht so störend). Da wurde in meinen Augen ganz viel Potenzial verschenkt und es wirkt einfach nur leblos und megabillig (vor allem auf "Ram It Down"). Ich bin aber generell einfach jemand, der gerne verspielte Details in den Songs hat (und natürliche Sounds bevorzugt). Straighte, eher simple Rocker können mich nur noch ganz selten begeistern und bei sterilem Klangbild ist das noch viel schlimmer.
Ich finde übrigens, dass "Firepower" wieder mehr interessante Details zu bieten hat, als es lange Zeit bei Priest der Fall war, daher (und wegen der weniger billig klingenden Produktion) ist es für mich auch das beste Album seit "Painkiller".




Ich bin mir auch hier jetzt nicht sicher, ob du das in erster Linie an den Themen/Texten festmachst. Ich meinte ausschließlich die musikalische Wirkung, unabhängig vom textlichen Konzept (wobei natürlich auch die Themen aus Literatur, Film und Geschichte bei Maiden durchaus oft dramatische und/oder epische Züge haben). Und Epik kann ich nicht bei Drei- bis Vierminütern empfinden, da muss sich erstmal etwas aufbauen. Auch für Dramatik brauche ich Kontraste/Dynamik, Steigerungen und Spannungsbögen und da werde ich in Maidensongs häufiger fündig als in Priestsongs ab den 80ern, wo meist typischer Strophe-, Refrain-,Strophe-, Refrain-Aufbau vorherrschte (wie gesagt, auf den ersten vier Priest-Alben finde ich von epischeren Songstrukturen und auch dramatischen Melodien eine Menge, weshalb die in meiner Gunst auch ganz oben in der Diskografie sind). Allerdings kann ich dir bei deinen Songbeispielen größtenteils auch wieder zustimmen.
"Balladen" gibt's bei Maiden übrigens auch. ;)

Ich möchte hier aber auch noch mal betonen, dass es mir nicht um ein "Band A ist besser als Band B" geht, ich wollte einfach nur meinen Blick auf bestimmte Aspekte der Musik erklären.
Der typische Maiden-Stil ist meinem Geschmack wohl einfach näher als ein Großteil der Priest-Diskografie, aber trotzdem gibt es ja auch durchaus Alben von Priest, die ich viel besser als so manches Album von Maiden finde.

:top: Grade dein Fazit kann ich voll unterschreiben!!!
zum Punkt Themen schreib ich morgen nochmal was; der 11 Stunden Arbeitstag fordert grade seinen Tribut. Aber zur Huldigung unserer epischen Unterhaltung, höre ich heute zum einschlafen die "Seventh Son..." :feierei:
 
Was findest du denn an "From Here To Eternity" rebellisch? Das ist für mich biederer Mainstream-Hard-Rock, der überhaupt keine rebellischen Gefühle rüberbringt (dann schon eher "Be Quick Or Be Dead") - oder meintest du das rein textlich?
Was den letzten Punkt angeht, bin ich allerdings völlig bei dir - Maiden haben sich nur sehr langsam entwickelt und es gab von Album zu Album nie stilistische Brüche oder auch nur übermäßig große Unterschiede, zumindest nicht kompositorisch (soundtechnisch natürlich schon, wie eben zwischen "Powerslave" und "Somewhere In Time"), was natürlich dafür sorgt, dass die meisten Leute, die ein Album von Maiden lieben, so ziemlich allen anderen Scheiben zumindest irgendetwas abgewinnen können und auf jeden Fall die ein, zwei Scheiben vor und nach dem geliebten Album zumindest ähnlich gut finden müssten (bis auf ein paar Ausnahmen, z.B. wegen des Sängerwechsels).
Priest waren da stilistisch über die Jahre deutlich offener und experimentierfreudiger und haben auch mal neue, fremde Einflüsse zugelassen.
Was mich bei Priest allerdings oft massiv stört, ist der sterile Drumsound nebst oft einfallslosen Rhythmen auf den Alben von "Defenders Of The Faith" bis "Ram It Down" (und auch auf späteren Alben wie z.B. "Angel Of Retribution". "Painkiller" klang zwar kaum weniger steril, finde ich aber rhythmisch dafür viel interessanter, dann ist das für mich nicht so störend). Da wurde in meinen Augen ganz viel Potenzial verschenkt und es wirkt einfach nur leblos und megabillig (vor allem auf "Ram It Down"). Ich bin aber generell einfach jemand, der gerne verspielte Details in den Songs hat (und natürliche Sounds bevorzugt). Straighte, eher simple Rocker können mich nur noch ganz selten begeistern und bei sterilem Klangbild ist das noch viel schlimmer.
Ich finde übrigens, dass "Firepower" wieder mehr interessante Details zu bieten hat, als es lange Zeit bei Priest der Fall war, daher (und wegen der weniger billig klingenden Produktion) ist es für mich auch das beste Album seit "Painkiller".




Ich bin mir auch hier jetzt nicht sicher, ob du das in erster Linie an den Themen/Texten festmachst. Ich meinte ausschließlich die musikalische Wirkung, unabhängig vom textlichen Konzept (wobei natürlich auch die Themen aus Literatur, Film und Geschichte bei Maiden durchaus oft dramatische und/oder epische Züge haben). Und Epik kann ich nicht bei Drei- bis Vierminütern empfinden, da muss sich erstmal etwas aufbauen. Auch für Dramatik brauche ich Kontraste/Dynamik, Steigerungen und Spannungsbögen und da werde ich in Maidensongs häufiger fündig als in Priestsongs ab den 80ern, wo meist typischer Strophe-, Refrain-,Strophe-, Refrain-Aufbau vorherrschte (wie gesagt, auf den ersten vier Priest-Alben finde ich von epischeren Songstrukturen und auch dramatischen Melodien eine Menge, weshalb die in meiner Gunst auch ganz oben in der Diskografie sind). Allerdings kann ich dir bei deinen Songbeispielen größtenteils auch wieder zustimmen.
"Balladen" gibt's bei Maiden übrigens auch
. ;)

Ich möchte hier aber auch noch mal betonen, dass es mir nicht um ein "Band A ist besser als Band B" geht, ich wollte einfach nur meinen Blick auf bestimmte Aspekte der Musik erklären.
Der typische Maiden-Stil ist meinem Geschmack wohl einfach näher als ein Großteil der Priest-Diskografie, aber trotzdem gibt es ja auch durchaus Alben von Priest, die ich viel besser als so manches Album von Maiden finde.

Zu 1.: Ich mein das rein aus der Poser Sicht :D. Da hat mich das Musik Video geprägt, mit seinen ganzen Biker Anspielungen und natürlich diese ganze "Hell - Ain't a bad place...hell is from here to eternity" Lyric Schiene. Bei mir läuft extrem viel über Texte.

Zu 2.: Genau so meine ich das. Ich will jetzt keine Äpfel mit Birnen vergleichen, bringe hier aber trotzdem mal meine absolute Lieblingsband rein und nenne Metallica als Beispiel, und zwar genauer gesagt "Ride The Lightning" und "Master Of Puppets". Beide sind ähnlich aufgebaut und so wie diese beiden Alben sich aber trotzdem unterscheiden, unterscheiden sich Maiden Alben in ihrer gesamten Struktur eben auch, bewegen sich aber über eben diese gesamte immer angepriesene "10 von 10 Album Strecke" auch kaum aus dieser Struktur heraus. Priest sind da ein bisschen mehr wie die grandiosen "Queen" und da gibts halt eben auch mal mitten drin ein "Hot Space" Album ( vielleicht "Turbo""???), oder auch den "Flash Gordon" OST ("Nostradamus" :D???) Aber ich hör auf ... das ist wirklich tiefste Obst & Gemüse Abteilung :).

Zu 3.: Nix auf der Welt ist subjektiver als Klang und seine Vorlieben, aber ich kann nachvollziehen was du meinst. Ich finde allerdings auch in Priest Songs so kleine Spielereien in, manchmal auf den ersten Blick einfachen Songs: "Tyrant" zum Beispiel macht mich immer wieder fertig, weil er so ganz und gar ungewöhnlich ist; ich finde auch,das priest grade immer mal wieder zu solchen Sachen zurückkommen: Auf der viel gescholtenen "Redeemer..." finden sich mit "Crossfire", "Cold Blooded" oder "Secrets Of The Dead" auch ein paar nette Blues Anleihen. Der Sound hat sich halt grade in den 80s auch stark an den 80s Radio Sounds orientiert. "Ram It Down" ist halt die Metal Version einer "Simple Minds" Platte, da ist extrem viel Zeitgeist drin; ein Song wie "Love Zone" könnte auch bei "Breakfast Club" laufen ... ich find geil!:D
Kleine Anekdote: Als Fan der ganzen Airbrush artigen Cover holte ich mir damals die "Ram It Down" CD und fand sofort den Titelsong MEGA, musste dann aber zugeben, dass ich mich schwer tat, den weiteren Verlauf für ebenbürtig zu meinen ersten beiden gekauften "Priest" Alben wahr zu nehmen ("Painkiller", "Screaming For Vengeance"); ich war schon fast bereit ein klein wenig enttäuscht zu sein (man tut sich da schwerer, wenn grade das Taschengeld von 4 Wochen und der abendliche Kinobesuch dran glauben mussten, um das gute Scheibchen mit nach Hause nehmen zu können)... und dann lief "Blood Red Skies"!!!! Mittlerweile mag ich selbst den etwas generischen Rest, aber natürlich auch, weil ich will.
Übrigens kann ich immer nur raten: Gebt "Nostradamus" nochmal ne Chance, das Teil hat was, und sei es nur die Faszination, was Tipton und Downing da mit Gitarren Synthesizern alles anstellen. Ansonsten klar, wer seinen Metal auch etwas progressiver braucht, kann bei den Priestern nicht so glücklich werden wie bei den Jungfrauen.

Zu 4.: Auch das ist natürlich Geschmackssache, aber ja, ich mache hier viel an den Texten fest. So simple Phrasen wie "Breaking The Law" haben durch Halford allein Dramatik, genauso "Come And Get It" . Aber ich drücke es mal so aus: Priest haben grade in den 80's die herrlich überzogene Epik und Dramatik der Entrance Musik von "Hulk Hogan" oder "Bret Harts"; der Verwandlungsszene von Prinz Adam in He-Man, der Titelmusik von "Sabre Rider" :).

:feierei:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion über Songs oder Alben ist für mich seit spätestens (!) TURBO aus klangästhetischen Gründen gar nicht mehr relevant. Allein die Tatsache, dass wir nie den wahren Scott Travis (also sein Drumsound) zu hören bekamen, ist schon schlimm. Da haben Maiden, egal wie gut oder schlecht 2000er-bis-heute-Scheiben sind, mehrere Nasen vorne, auch wenn der Drummer fast keine Nase hat :) Die FIREPOWER mit der Produktion von BRITISH STEEL oder POINT OF ENTRY....das wäre traumhaft und würde das gesamte Material ruppiger machen, ohne an den Songstrukturen und -ideen etwas zu ändern.
Tja, früher sind die Bands auf kleinen Labels oft nicht gegen die Produktionen der großen Acts angekommen, heute finde ich viele Beispiele für das Umgekehrte.
 
Die Diskussion über Songs oder Alben ist für mich seit spätestens (!) TURBO aus klangästhetischen Gründen gar nicht mehr relevant. Allein die Tatsache, dass wir nie den wahren Scott Travis (also sein Drumsound) zu hören bekamen, ist schon schlimm. Da haben Maiden, egal wie gut oder schlecht 2000er-bis-heute-Scheiben sind, mehrere Nasen vorne, auch wenn der Drummer fast keine Nase hat :) Die FIREPOWER mit der Produktion von BRITISH STEEL oder POINT OF ENTRY....das wäre traumhaft und würde das gesamte Material ruppiger machen, ohne an den Songstrukturen und -ideen etwas zu ändern.
Tja, früher sind die Bands auf kleinen Labels oft nicht gegen die Produktionen der großen Acts angekommen, heute finde ich viele Beispiele für das Umgekehrte.

Und da flog das Bier aus meiner Nase ...
 
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