Rainbow

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tamino92

Guest
Moin Leute!
Anlass, diesen Thread zu eröffnen, war der Kauf einer 5-CD Box (für einen schlanken Preis von 9,99€) von RAINBOW, welche die Alben "Rainbow", "Long Live Rock'n'Roll", "Down To Earth", "Straight Between The Eyes" und "Bent Out Of Shape" enthielt.

Ich habe bisher nur wirklich die beiden Erstlinge von Rainbow gehört, die ich absolut vergöttere. LLRR hat mir dementsprechend natürlich auch super gefallen, aber als ich SBTE in den Player warf, wurde ich doch schon recht stutzig. Die majestätische Stimme von Dio war natürlich ausgetauscht, das wusste ich schon vorher, aber dass die Gitarren dann doch SO anders klingen, hätte ich echt nicht gedacht. Weg waren die magischen Riffs des R. Blackmore ("Man On The Silver Mountain", "16th Century Greensleeves", "Stargazer" anyone?) und es regierte die radiotaugliche Poppigkeit...

Ich bin (auch aufgrund meines Alters) natürlich ein Spätzünder in Sachen Rainbow-History, aber wollte mal meine Erfahrung mitteilen. Würde dazu auch gern ein paar Meinungen einholen; wie habt ihr diesen Qualitätswechsel der Band erlebt? Mögt ihr die "späteren" Rainbow Alben?
 
Für mich war die Band, als Dio ging (gegangen wurde), erst mal erledigt und ich hab mich mit den Scheiben danach erst viele Jahre später, als sie sich schon lange aufgelöst hatten, beschäftigt. Eigentlich gefallen sie mir recht gut, nur den Gesang von Graham Bonnet finde ich wie bei allen Projekten, an denen er beteiligt ist, grausam.
Rising ist meine absolute Lieblingsscheibe.
 
Es sind auf jedem späteren Album ein paar Songs vorhanden, die den Kauf von 'nem Grabbeltisch mal rechtfertigen. Aber halt auch viel zu viel "Blackmore schielt nach den Charts"-Eiertanz, wie er nur in den 80ern möglich war. Letztendlich ist Rainbow ohne Dio nur die Hälfte wert. Am ehesten hab' ich noch die Doogie White-Platte "Stranger in us all" ins Herz geschlossen, da war immerhin etwas mehr als die Hälfte wirklich überragend und Blackmore hatte wieder etwas Gefallen an der mystischen Atmosphäre der frühen Jahre gefunden.
 
Ich betrachte Rainbow quasi als zwei Bands mit einem Namen.
Band1.mit Dio
Band2. der Rest

Und ich finde beide Bands super, da sich auch bei Band 2 wirklich tolle Songs entdecken lasse.
Als Beispiele(von jeder Scheibe nur einer) für massig weitere, seihen hier mal genannt:
1.Lost In Hollywood (DTE)
2.Spotlight Kid (DTC)
3.Bring On The Night (SBTE)
4.Fire Dance (BOOS)
5.Too Late For Tears (SIUA)

Im Grunde genommen ist es wirklich schade, dass Rainbow meist nur auf die Dio Phase "reduziert" wird, was mir wiederum völlig unverständlich ist!
 
Ich finde, dass die späteren Rainbow Alben mit Graham Bonnet schöne AOR-Scheiben sind und musikalisch deutlich besser sind als das, was Ritchie Blackmore später unter dem Banner "Blackmore´s Night" verbrochen hat. Wirklich essentiell sind von Rainbow allerdings in der Tat nur die ersten 3 Studioalben (allesamt gottgleich) plus das Livealbum (dito!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ersten drei Alben sind einfach Musikgeschichte pur, wobei mMn "Rising" noch ein wenig heller strahlt als die anderen beiden Scheiben
 
Bei Saturn habe ich die erstanden. Sind allerdings keine Jewelcases, sondern einfach so ein kleiner Pappschuber ohne Booklets, und nur mit den CDs in Papphüllen. Aber zu dem Preis kann man da ja echt nicht meckern.

Danke, alles klar, kenn die Boxen. Hab davon eh eine von MSG. War am Samstag beim Saturn, solche Boxen lagen auch rum, aber leider nix Metal relevantes.
Hoffentlich bekomm ich die um den Preis auch in Österreich.
 
Danke, alles klar, kenn die Boxen. Hab davon eh eine von MSG. War am Samstag beim Saturn, solche Boxen lagen auch rum, aber leider nix Metal relevantes.
Hoffentlich bekomm ich die um den Preis auch in Österreich.
Ich drück' die Daumen!
Die hatten da letztens auch solche Boxen mit Pantera, Dream Theater und Testament! :)
 
Es sind auf jedem späteren Album ein paar Songs vorhanden, die den Kauf von 'nem Grabbeltisch mal rechtfertigen. Aber halt auch viel zu viel "Blackmore schielt nach den Charts"-Eiertanz, wie er nur in den 80ern möglich war. Letztendlich ist Rainbow ohne Dio nur die Hälfte wert. Am ehesten hab' ich noch die Doogie White-Platte "Stranger in us all" ins Herz geschlossen, da war immerhin etwas mehr als die Hälfte wirklich überragend und Blackmore hatte wieder etwas Gefallen an der mystischen Atmosphäre der frühen Jahre gefunden.


Sehe ich ganz genau so. Ich bin übrigens auch erst ganz spät zu der Band gekommen. Da war ich schon weit über 30 und hatte eben schon viele Phasen im Metal hinter mir.
 
Tut mir leid, aber "I Surrender" ist für mich einer der übelsten Songs aller Zeiten! Kann man eigentlich nicht gut finden. Ohne Scheiß, dann lieber Helene Fischer! Überhaupt würde ich "Difficult to Cure" und "Bend out of Shape" bestenfalls 2 Punkte geben ("Straight Between the Eyes" ist einen Tick besser, aber heute auch fast unhörbar). Joe Lynn Turner geht gar nicht! Schon "Down to Earth" ist grenzwertig, (mit dem gruseligen "Since You Been Gone"). Bonnet ist auch nicht gerade der Hammersänger, hat aber immerhin nicht diese 0815-AOR-Stimme wie Turner.
 
PS

Bonnets Stimme ist auf Dauer unangenehm, wie Schmirgelpapier, kraftvoll, aber mit Problemen, den richtigen Ton zu treffen. Deswegen kann ich "Assault Attack" von MSG auch nur begrenzt hören. "Heavy Metal Anthem" von Anthem geht mit Bonnet als Sänger gar nicht, die Originale mit Yukio Morikawa als Sänger sind so megageil, da braucht man keinen Bonnet.
 
Alles was nach der Dio-Ära kam, taugt mir ehrlich gesagt über nicht mehr. Und Songs wie "Since You've Been Gone" und "I Surrender" sind in der Tat richtig schlimm. Mir ist es ein Rätsel, wie Blackmore den Stil so "radikal" verändern konnte. Kommerzielle Gründe dürfte das doch wohl kaum gehabt haben, da die Dio-Ära verkaufstechnisch ja nicht so schlecht gelaufen sein dürfte. Und "künstlerische Weiterentwicklung" schließe ich auch mal aus, wenn ich Songs wie "Stargazer" und eben z.B. "SYBG" miteinander vergleiche.
 
Rianbow mit Dio ist natürlich unantastbar, "Rising" eine Göttergabe, die wir wahrscheinlich kein zweites Mal serviert bekommen werden. Aber ich mag auch die 80er Scheiben. Klar, das ist andere Musik undrückblickend hätte man vielelicht auch einen neuen bandname wählen können, aber mit "Bent Out Of Shape", wenngleich aalglatt und noch mehr mit "Straight Between The Eyes" hatte ich damals meinen Spass.

Zu Graham Bonnett: "Assault Attack" ist meine liebste MSG-Scheibe.
 
Ich frage mich ja schon lange, ob Blackmore an einer merkwürdigen Form von Selbsthass leidet was seine Arbeit angeht. Wie kann ein derart brillianter Musiker solch mitunter mehr als fragwürdige künstlerische Entscheidungen treffen? Die Antwort lautet wahrscheinlich ganz banal: Weil er Bock drauf hat und es ihm gefällt.

In anderen Worten, Rainbow ohne Dio? Brauch ich nicht wirklich. Alles gut gemacht, klar. Aber von jemandem wie Blackmore wünsche ich mir mehr als "gut gemacht".
 
Wobei es mit wirklich inspiriertem Blackmore-Material leider IMO schon sehr lange Fehlanzeige ist. Das letzte Mal hatten wir das IMO auf Albendistanz auf "Long Live Rock'n'Roll".
 
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