So hier zumindest mal die erste Hälfte meiner Erlebnisse:
Habe die ganze Woche Urlaub gemacht und erstmal schön entspannt um die Akkus nochmal aufzutanken bevor sie über 4 Tage restlos entleert werden. Habe mich da dann auch schonmal mit den Wegen zu den neuen Locations vertraut gemacht, Mittwochs nur die erste Band des Warmups geschaut, waren ganz okay.
Den Donnerstag habe ich in der ersten neuen Location begonnen mit Pharlee, welche Teil des San Diego Takeover waren. Bei dem warmen Wetter brauchte ich halt auch was da zu passte und das boten mir Pharlee mit ihrem Set. Die Akkustik war zwar noch nicht ganz perfekt in der auch nicht stark gefüllten Halle, aber bei den bis zum Ende anwesenden, kam der Hard Rock mit starker Frontfrau und etwas Orgel doch ganz gut an. Danach bin ich von der Hall of Fame wieder zum 013, das fand ich hier noch als komisch getrennt vom Rest des Festivals, da um das neue Areal noch nicht viel los war.
Da ich noch einige Minuten bis zu meinem nächsten Termin hatte, ging ich einfach mal ins Patronaat und habe so 40 Minuten von den Amis Khemmis gesehen. Ich kannte von denen nur den Namen und nichts, aber waren sehr engagiert mit ihrem Doom der mich an Pallbearer und Konsorten erinnert. Und genauso wie bei diesen wollte der Funke live nicht ganz auf mich überspringen, vielleicht gefällts mir aber dann wie die anderen Bands auch von der Platte.
Bis zum Ende geblieben bin ich halt nicht, da ich ganz vorne sein wollte bei der ersten Show von Earthless, an diesem Wochenende. Hier präsentierten sie zum Abschluss ihrer Tour nochmal ein Set wie ich es fast genau 2 Wochen zuvor in Frankfurt gesehen habe. Hat mir auch wieder richtig Spaß gemacht bei der Soloextase.
Nach einer kurzen Pause mit Einnahme einer Mahlzeit ging es dann wieder an die Main Stage , wo Converge das komplette aktuelle Album "The Dusk in Us" aufführten. Ich mag das Album sehr und war auch von der Liveumsetzung sehr angetan, gerade die ruhigeren Momente fand ich sehr stark.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich also schon eine handvoll sehr guter Shows gesehen, aber dann kam mit dem Tageshighlight und auch einer meiner Festivalhöhepunkt das erste wirkliche audiovisuelle Erlebnis des Festivals. Cult of Luna & Julie Christmas spielten zum letzten Mal ihr "Mariner" Album. Seitdem ich dieses 2016 auf dem Roadburn bin ich davon ein großer Fan und es hat mich sehr gefreut es live erleben zu dürfen. Wie auch vor 2 Jahren kam das Licht bei Cult of Luna hauptsächlich von der hinter der Band und war auch dieses Mal wieder absolut großartig an die jeweiligen Stücke angepasst, dazu dann noch der starke Gesang von Frau Christmas und ich war einfach hin und weg.
Ähnlich wie der Tag begonnen hat so sollte er danach auch noch enden. Im Patronaat spielten, die mittlerweile fast Roadburn Hausband, Harsh Toke. Die haben einfach 10 Minuten früher angefangen und sich dann eine Stunde schön durch ihr Set gespielt. Um Mitternacht, 4/20, wurde der Geburtstag des Gitarristen gefeiert mit einer 20 minütigen Version des Bandklassikers "Light Up and Live" wo einige Sportzigaretten, sowohl auf der Bühne als auch im Zuschauerbereich, statt Geburtstagkerzen angezündet wurden.
Der Freitag startete mit einem Besuch des Panels zu Geld im Bereiche der Kreativität, war ganz nett, da mal ein paar verschiedene Meinungen und Beispiele zu hören. Ein paar Minuten früher musste ich dann dort aber auch weg. Die erste Band in der neuen größeren Koepelhal spielte. Und was dort kam war die spaßigste Show des gesamten Festivals für mich. Mutoid Man! Die 3 Herren lieferten einfach ein Brett voller Spielfreude, geiler Songs, Mittelfinger, musikhistorischer Einwrüfe und Cover (Riffs aus 21st Century Schizoid (Mutoid) Man, Communication Breakdown) und unterhaltsamer Einlage wie keine anderen Band des Festivals für mich. Am amüsantesten fand ich während des Mitsing-Partes des Cover von "Don't Let Me Be Misunderstood" wie Ben Koller von der Bühne ist und mitten aus dem Publikum seine Sticks nach Steven Brodsky geworfen hat und zurück zu seinem Drumkit gespurtet ist. Stark!
Ab diesem Tag wurde ich dann auch Fan des neuen Areals mit mehr Bands dort am Freitag/Samstag und dem guten Wetter mit den Grünflächen war dann nämlich mehr los und man spürte dort dann auch den Roadburn Vibe.
Dann ginge ich zur Hauptbühne wo bereits Motorpsycho einige Minuten in ihrem 2h langen Set waren. Freund von mir die dort waren und die ich ab und zu getroffen haben wollten das unbedingt sehen also bin ich mal ihrer Empfehlung gefolgt. Der Psychrock da wollte halt bei mir nicht wirklich zünden, vielleicht gebe ich denen auf Platte nochmal ne Chance, aber kannte bis dahin auch nur den Namen der Band und mehr nicht. Bin dann etwas vor Ende des Sets Essen gegangen, habe trotzdem ne gute Stunde gesehen.
Ursprünglich war der Plan ein paar Minuten Comet Control zu sehen und dann weiter zu reisen, aber es war dort kein reinkommen mehr, aber hatte die mit Earthless schon davor auf Tour gesehen.
Achtung es folgt ein unglaublich schlechter "Witz", aber in meinem Umfeld heißt es oft "Achja du denkst du bist grob, aber Kirk ist Crowbar" (Ich weiß wie schlecht das ist also bitte nicht weiter drauf eingehen). "Odd Fellows Rest" ist ein gutes Album. Das gabs auch Front to Back und die Killerriffs wie bspw. in "To Carry The Load" machen einfach Bock. Crowbar kann ich auch nicht oft genug sehen, machen mir einfach immer Laune. Hatten nach dem das Album durch war auch noch etwas Zeit für andere Stücke also gabs mit u.a. "No Quarter" und "Broken Glass" noch etwas Nachschlag.
Mit etwas flottem gehen zur Hall of Fame gab ich mir noch ein paar Minuten von Sacri Monti, deren Psychrock mir schon vor ein paar Jahren im Kölner Underground(RIP!) gut gefallen hat und es auch hier wieder tat.
Flott ging es dann auch wieder zurück zur Hauptbühne wo es dann das komplette "You Fail Me" von Converge gab. Das Album kenne ich ja etwas länger als das aktuelle und fand es auch etwas geiler als die Show am Vortag. Nachdem die 36 Minuten des Albums durchgespielt waren, gabs noch einen Nachschlag zusammen mit Tompa von At the Gates (welcher auch schon während des regulären Albumsets einen Gastauftritt hatte) und Kevin Baker von All Pigs Must Die in Form des Covers von "Wolverine Blues".
Nachdem es 2 mal richtig heavy zuging musste es danach mal wieder trippiger zu gehen, was dann die Aufgabe von Earthless und Damo Suzuki war. Zusammen mit noch einem von Kikagaku Moyo an der Sitar wurde hier 80 Minuten (angesetzt waren 70) drauflos improvisiert bis man irgendwann irgendwo anders war, aber nicht mehr auf dem Planeten Erde. Ich weiß irgendwann war ich so in der Musik drin, dass ich kaum merkte wie die Zeit verging.
Vielleicht hätte ich zu Godflesh gehen sollen, aber stattdessen war etwas runterkommen von Damo und Earthless angesagt und dann traf ich mal wieder meine Freunde und wir nahmen ein Kaltgetränk im Weirdo Canyon zu uns gingen dann kurz ins Patronaat und sahen das Ende von Sangre de Muerdago, aber zu wenig als dass ich mir ne Meinung dazu machen konnte.
Gemeinsam gingen wir dann zur Hauptbühne um Grave Pleasures zu schauen. Wir nahmen erst Platz um es im Sitzen zu schauen, da nach 2 Tagen erste körperliche Schwächen auftauchten, aber die Musik trieb uns dann doch noch auf die Beine zum mitschwofen. Das macht deren Musik bei uns einfach, auch wenn ich die Set Reihenfolge nicht optimal fand.