RUSH - polarisierende Götter

Das könnten wir bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Und keiner könnte uns wegen OT an den Karren fahren. Selbst vor Gericht würde man sagen: Dazu hatten Sie alles Recht dieser Welt.
 
*LOL* Was geht denn hier ab... 14.495 Smileys noch und wir haben die Zuschauerzahl der "Time-Machine 2014"-BluRay zusammen.

Also.... Um das ganze für die potentiell neugierigen RUSH-Unkenner mal zusammenzufassen.

Phase 1: Progressiv angehauchter Hard Rock mir tendentiell großartigen Strukturen. Allerdings noch in der Findungsphase. Anstrengender Gesang. (Rush; Fly by Night; Caress of Steel)
Phase 2: Musikalischer Durchbruch; geniales Songwriting; Lyrics zum Niederknien; "herausfordernde" Musik zum Durchbeissen (2112; A farewell to Kings; Hemispheres)
Phase 3: Einfachere Strukturen, Melodien zum Anbeten, keyboardlastig, Musikalität bis zum Gehtnichtmehr (Permanent Waves; Moving Pictures; Signals; Grace under Pressure; Power Windows)
Phase 4: Erdverbundenere harte Rockmusik. Schrittweise Reduzierung auf die Kombination Gitarre / Bass / Schlagzeug / Gesang, etwas weniger leicht zu knacken (Hold your Fire; Presto; Roll the Bones; Counterparts; Test for Echo)
Phase 5: "Die Freiheit, das zu tun, was man möchte". Viel Zeug aus allen vorangegangenen Phasen, immer wieder überraschend und neu. Textlich dunkler und düsterer. Musikalisch immer noch GANZ GROSSES KINO. (Vapor Trails; Feedback; Snakes & Arrows; Clockwork Angels)

Das war der Versuch, das alles irgendwie zusammenzufassen. Dem, dem etwas entgegenspringt.... Anhören. Geil finden.....
 
Also.... Um das ganze für die potentiell neugierigen RUSH-Unkenner mal zusammenzufassen.
Nicht die potenziell Neugierigen sind unser Problem. Was soll mit den Reni- und Resistenten geschehen? Abendkurse? Wochenendfahrten? Seminare, die mit einem Voivod-Schnupperkurs gebündelt werden?:jubel:
 
och, menno. Ich bin kurz davor, RUSH ne echte Chance zu geben. Gestern abend schon wieder ein paar Songs/Platten/Clips durchlaufen lassen. Vieles davon gefällt mir echt. Aber meine Toleranzgrenze hat sich in den letzten Jahren eh besorgniserregend verschoben. Hauptsache, mir gefällt nicht auf einmal dieser ganze Prog-Krempel und ich muss mir doch noch YES und alte Genesis-Scheiben besorgen :D Dazu wird es NIEMALS kommen..........aber die MovingPictures von RUSH könnt ich mir mal besorgen. Büschen viel Keyboardeinsatz (buuuuuh), aber musikalisch schon eindrucksvoll. Mann mann mann, muss jetzt erstmal MIDNIGHT zum Frühstück hören, um wieder klarzukommen ;)
 
Keine Sorge. Ich höre kein Yes und Genesis finde ich höchstens interessant. ;-)

Was mich an Rush begeistert, ist die Fähigkeit, komplexe und gut durchdachte Songs zu schreiben, die unter der 5 Minuten-Grenze sehr wohl funktionieren. Das unterscheidet sie von vielen, wenn nicht sogar den meisten Prog-Bands. Es gibt selten bis nie dieses 'Schau, wie gut wir spielen können'.
 
Es gibt selten bis nie dieses 'Schau, wie gut wir spielen können'.
Genau das finde ich auch immer faszinierend. Die große Klasse der Musiker wird (fast) immer der Songdienlichkeit untergeordnet. Natürlich scheint sie trotzdem an allen Ecken und Enden durch, aber ellenglanges gefrickel und unnötig vertrackte `schautwiegutwirsind`-Songstrukturen bleiben aussen vor. Es ist wird eigentlich immer alles passend zum Song umgesetzt. So wirkt es immer schön rund und aus einem Guß -selbst bei so langen Songs wie Cygnus X-1 Book 2.
 
Ich höre jetzt seit 32 Jahren Metal,aber zu Rush habe ich nie Zugang gefunden und werde es auch nicht mehr versuchen.Der Zug ist endgültig abgefahren.
Das gleiche gilt übrigens auch für Voivod.

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Muss gerade mal 'ne Platte loben:
Welche Scheibe läuft jetzt...?
Von allen 'Abseits-Rush'-Platten definitiv die beste. Wieviel musikalischen Grips muss man eigentlich haben, um sowas rauszuhauen? Bei Victor höchstselbst schnall ich echt ab. :)
 
Bin erst recht spät zu der Band gekommen, vor ca. 5 bis 6 Jahren (hab ja aber eh erst so richtig vor ca. 8 Jahren angefangen, mich mal abseits des Metals nach interessanter Musik umzusehen) - der Song "Red Barchetta" hat mich völlig umgehauen! Kannte allerdings schon bei Erscheinen "Stick It Out" von "Counterparts", da ich den Videoclip dazu beim "Headbanger's Ball" im Fernsehen gesehen hab. Das Stück gefiel mir damals wie heute nicht besonders und hat mich wohl all die Jahre davon abgehalten, mich mit der Band zu beschäftigen.

Interessant finde ich, dass hier im Thread die Meinungen zu den verschiedenen Alben/Phasen doch sehr weit auseinandergehen (meine ist auch wieder eine andere :D).

Also.... Um das ganze für die potentiell neugierigen RUSH-Unkenner mal zusammenzufassen.

Phase 1: Progressiv angehauchter Hard Rock mir tendentiell großartigen Strukturen. Allerdings noch in der Findungsphase. Anstrengender Gesang. (Rush; Fly by Night; Caress of Steel)
Phase 2: Musikalischer Durchbruch; geniales Songwriting; Lyrics zum Niederknien; "herausfordernde" Musik zum Durchbeissen (2112; A farewell to Kings; Hemispheres)
Phase 3: Einfachere Strukturen, Melodien zum Anbeten, keyboardlastig, Musikalität bis zum Gehtnichtmehr (Permanent Waves; Moving Pictures; Signals; Grace under Pressure; Power Windows)
Phase 4: Erdverbundenere harte Rockmusik. Schrittweise Reduzierung auf die Kombination Gitarre / Bass / Schlagzeug / Gesang, etwas weniger leicht zu knacken (Hold your Fire; Presto; Roll the Bones; Counterparts; Test for Echo)
Phase 5: "Die Freiheit, das zu tun, was man möchte". Viel Zeug aus allen vorangegangenen Phasen, immer wieder überraschend und neu. Textlich dunkler und düsterer. Musikalisch immer noch GANZ GROSSES KINO. (Vapor Trails; Feedback; Snakes & Arrows; Clockwork Angels)

Das war der Versuch, das alles irgendwie zusammenzufassen. Dem, dem etwas entgegenspringt.... Anhören. Geil finden.....
Bei den Einteilungen der ersten beiden und der letzten Phase bin ich bei dir, aber nie im Leben kann man "Power Windows" oder auch "Grace Under Pressure" stilistisch mit "Permanent Waves" oder "Moving Pictures" in einen Topf werfen! Und "Hold Your Fire" ist für mich auch eher (anspruchsvoller) Pop-Rock als "harte Rockmusik", wobei du da ja immerhin von "schrittweiser Reduzierung" gesprochen hast. Und es gab halt auch immer "Übergangsalben". Würde also eher von sechs Phasen sprechen, wobei ich nicht genau wüsste, ob ich zu den Alben von 1984 und 1985 noch die vorherige "Signals", sowie die nachfolgenden "Hold Your Fire" und vielleicht sogar "Presto" mit dazu nehmen würde, oder ob ich die Scheiben von "Presto" an oder erst ab "Roll The Bones" als eine recht einheitliche Phase bis "Test For Echo" ansehe. Aber, wie gesagt, die Band hat sich ja eigentlich von Album zu Album entwickelt, so richtig krasse Brüche von einem zum nächsten Album gab es kaum.

Ich mochte anfangs tatsächlich nur die Alben von "Fly By Night" bis "Moving Pictures", danach sind mir die Scheiben zu keyboardlastig geworden und klangen von der Soundästhetik her eher nach Pop als nach dem, was ich unter Rock verstehe (wobei ich "Signals" und "Grace Under Pressure" durchaus schon noch etwas abgewinnen konnte).
Inzwischen gefallen mir die meisten Alben - nur die von "Power Windows" bis "Roll The Bones", sowie evtl. das Debüt nicht so richtig, wobei es bei der mittleren 80er Phase wohl noch mehr am Sound als an den Songs liegt. Schon "Grace Under Pressure", aber vor allem "Power Windows" klingt halt so poliert, künstlich aufgeblasen und unnatürlich (ganz schlimmer Schlagzeugsound, viel zu dominante Keyboards), dass es den Pop-Hasser in mir einfach schüttelt und ich mich gar nicht auf die Songs einlassen kann. Besser gefallen mir die Stücke übrigens auf der "Show Of Hands", die zwar auch sehr künstlich für ein Live-Album klingt, aber da hört sich das Schlagzeug wenigstens wie ein solches an! Ab "Hold Your Fire" wurden die Produktionen zwar langsam wieder besser für mich, aber bis einschließlich "Roll The Bones" gibt es kaum Songs, die mich wirklich ansprechen. Auch "Counterparts" und "Test For Echo" waren mir anfangs auch noch etwas zu "poppig", aber vor allem erstere mag ich inzwischen sehr gerne. Paradoxerweise kann ich da ausgerechnet mit dem härtesten Song ("Stick It Out") am wenigsten anfangen, wahrscheinlich, weil mir da einfach emotionale Melodien fehlen, das klingt mir irgendwie zu "cool".

Meine absolute Lieblingsphase (nicht als stilistische Einheit zu sehen) besteht inzwischen aus den Alben von "Farewell To Kings" bis einschließlich "Signals", die wären für mich alle im Bereich von 9,5 bis 10/10 Punkten.
Ebenfalls genial finde ich "Caress Of Steel", "2112" und evtl. noch "Fly By Night", wobei ich von denen tatsächlich "Caress Of Steel" am besten finde.
Sehr gut sind dann für mich noch "Counterparts", "Vapor Trails" (muss mir endlich mal den Remix zulegen) und vielleicht "Grace Under Pressure" (auch wenn ich den extrem keyboardlastigen Sound nicht mag) und "Clockwork Angels", gut noch "Test For Echo" und "Snakes And Arrows", wobei ich letztere einfach zu lang fnde.
Das Debüt ist auch schon ganz okay, da ist mir vieles aber noch etwas zu sehr "normaler" Rock der späten 60er/frühen 70er und Neil Pearts geniales Schlagzeugspiel fehlt mir da auch.
Mit den Scheiben von 1985 bis 1991 werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr warm, gibt aber ja genug andere Highlights von der Band.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo hier im Thread stand was von "omnispräsent" im RH.
So bin ich auch auf die Band gekommen. Hatte mir die Chronicles besorgt, danach 2112 und Exit......

Und dann haben irgendwelche Knalltüten so Sector boxen gemacht. Verdammte Axt, habe mir dann seiner Zeit alle 3 besorgt, wieder ein Loch im Geldbeutel.....

Dann kam noch ne Box für die Alben danach (befindet sich immer noch auf der Einkaufsliste bei der Amazone).
Ich hab mir geschworen, dass ich die Box erst hole, wenn ich mich so richtig durch die 3 Sector Boxen gearbeitet habe. Und auf Grund des Threads fange ich jetzt wieder verstärkt damit an.
Obwohl ich zum Beispeil das Debüt eingentlich ganz knorke fand (im Gegensatz zu vielen anscheinend hier) sind es zur Zeit

Grace Under Pressure & Power Windows

die ich mir erarbeite, wenn man das so sagen kann. Ist natürlich keine Arbeit, weil es macht ja Spaß, aber 1x Hören und geil finden klappt bei mir bei Rush irgendwie nicht.

Das allerdings spricht dann wieder für einen hohen Halbzeitwert......
 
Ich hab manchmal mit der Stimme von Geddy Lee meine Schwierigkeiten, aber insgesamt muss man vor der großartigen Musikalität von Rush, gepaart mit dem unvergleichlichen Gespür für Melodien und Atmosphäre schon den Hut ziehen. Trotz aller Achterbahnfahrten wirkt alles immer sehr schlüssig und stimmig. Nur diese Ayn Rand Anbetung in den Lyrics geht mir etwas auf den Zeiger, da ich die radikallibertären Ansichten von Rand schon recht bedenklich finde.

Der Grat zwischen Rush und den alten 70er Prog-Tempeln wie Genesis und Yes ist übrigens schmaler als man glaubt. Wobei es bei mir so war, dass ich Rush erst kennen gelernt habe, als ich Genesis und Yes bereits kannte (und liebte). Mein Einsteig war die 2112, direkt darauf folgten Moving Pictures und Hemispheres.
 
Ich find, die Ayn Rand Geschichte kann man grad mal vergessen. Und wen die Stimme nervt, der soll halt YYZ hören. :)
 
Betrifft diese Ayn-Rand-Sache nicht sogar nur ein Lied? Oder kommt das öfter vor? Ich kenne zwar die Rush-Lyrics schon mehr oder minder, bin aber abgesehen von der ungefähren Ausrichtung eher unbewandert, was Ayn Rand angeht.
 
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