In den letzten beiden Wochen habe ich mich auch noch einmal ausgiebig durch die sechs Alben der großen Scorpions-Jahre (1976 bis 1984) gehört. Alles davor und danach interessiert mich nur am Rande - das Frühsiebziger-Material ist nur ganz nett, der Post-84-Kram zu zahm und reißbrettartig.
Insgesamt haben die Scorpions, wenngleich sie locker über ein halbes Dutzend mindestens gutklassiger Alben verfügen, nur drei für mich wirklich essentielle Scheiben veröffentlicht. Viele Platten mit einigen starken Nummern (bestes Beispiel: ,,Lovedrive" mit etwa ,,Another Piece Of Meat" und dem Titellied) sind bei einer Spielzeit von damals meist nur um die 35 Minuten zu inkonsistent, um über das Prädikat ,,gut" hinauszukommen.
Das essentielle Trio:
Taken By Force: 9/10 - Eines der besten Hardrock-Alben der 70er, dabei irgendwie wunderschön obskur; und zudem gibt's mit ,,Steamrock Fever", ,,The Sails Of Charon" und ,,He's A Woman - She's A Man" gleich drei der zehn besten Scorpions-Lieder auf einen Streich.
Love At First Sting: 8,5/10 - Zwar leider nicht mehr ganz so bissig wie die ,,Blackout", dafür aber mit dem stärksten 80er-Liedgut der Hannoveraner.
Blackout: 8/10 - Die wohl härteste Scorpions, die in erster Linie durch die feurige Darbietung punktet; neben etlichen Knallern (,,Blackout", ,,No One Like You", ,,Dynamite", ,,China White") leider auch ein, zwei unspektakulärere Nummern.
Der Rest:
Virgin Killer: 7,5/10
Lovedrive: 7/10
Animal Magnetism: 6,5/10 - Ja, ,,The Zoo" und ein, zwei andere Nummern mögen ganz ordentlich sein, aber das hier ist klar die schwächste Scheibe aus der Scorpions-Hochphase 1976 bis 1984.