Oh ja. The Drab Four. Die Band, die gleichzeitig Konsens und Kontroverse war. Den einen zu "Mädchenmässig" wegen dem latenten Goth-Einschlag (das lag wohl hauptsächlich an "Bloody Kisses"), den anderen zumindest zu Beginn zu krass wegen fragwürdiger Aussagen und Texten (die Überreste aus der Carnivore-Zeit).
Herr Kühnemund hat die Problematik ja in dem schönen Carnivore-Artikel dargelegt.
Eine Ausnahmeband, von denen ich alles was ich habe irgendwie lieb habe.
Der Herr Stahl war schon immer ein exzellenter Songwriter. Weil, der hatte wohl einen Beatles-Fimmel. Ja, die sind auch nicht wirklich meine Freunde, aber Songs schreiben konnten die. Genau wie der Peter.
Der Reihe nach, das beste kommt zum Schluss:
06 - World Coming Down
Der Dr. Doom in der Discographie. Als ich das Zeug um die Jahrtausendwende zum ersten mal gehört hab ging's mir seelisch nicht so toll, deswegen hab ich wahrscheinlich ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu der Scheibe. Das Zeug ist ja auch nicht wirklich "uplifting", äh, ja. Und Beatles-Medley.
05 - October Rust
Das Pop-Album mit den schnittigen Songs. Mwuahahahahahaaargh!
Ich mag das vor allem wegen "My Girlfriend's Girlfriend" und Neil Young's "Cinnamon Girl". Der Young hat ja auch einen Haufen toller Songs geschrieben, aber seine Stimme..., da hab ich ein kleines Problem. Die Version hier funktioniert WIRKLICH.
04 - Slow, Deep and Hard
Das war schon was ganz was anderes, als die Scheibe damals raus kam. So eine krank-geniale Mischung aus Metal, Punk, Industrial und Goth hat es vorher noch nicht gegeben. Der Wahn.
03 - Bloody Kisses
Großartige Songs, auch wenn das für einige zu sehr in die Goth-Richtung ging. Mir hat's getaugt, hatte viel Sex mit der hier als Hintergrundmusik. Zweifel? Versucht's doch einfach mal.
Ein Nachgedanke - Cathedral's "Ethereal Mirror" kam zur selben Zeit raus, geile Platte, aber das war der Unzucht als Hintergrundmusik nicht so förderlich.
02 - Life is Killing Me
Die perfekte Mischung aus allen Schaffensphasen der Band. Außerdem ist da mein persönlicher Lieblingssong drauf, nämlich "I don't wanna be me" (Ramones-Referenz beachten!). Der Hit schlechthin. Diese kleine Gitarrenmelodei, so simpel und doch so effektiv. Und das Ganze ohne in nichtssagende Seichtigkeit abzurutschen. Geniestreich.
01 - The Origin of the Feces
Die besten Trümmer von Slow Deep and Hard in leicht verändert. Wir tun mal so, als ob das Live ist. Und dann noch "Hey Peter". Hier kommt der grünschwarze Humor so richtig zur Geltung. So und nicht anders will ich das haben.
Fehlt nur noch "Dead Again", aber aus unerfindlichen Gründen habe/kenne ich die immer noch nicht. Nicht schlimm für mich, kommt irgendwann noch.
Komische Reihenfolge, ich weiß. Bin ja auch ein komischer Kauz.
Übrigens, hat einer von euch die "Soul on Fire" Bio gekauft und/oder schon gelesen? Lohnt es, sich das Teil zuzulegen?
Edit: Hab ich vergessen: Mir gefällt auch das Duett mit Doro ziemlich gut, obwohl das sonst eher nicht so meine Baustelle ist. Läuft bei Rockradio.com im Classic Channel ziemlich oft.