Tina Turner
- Ersteller DarioHH
- Erstellt am
<spearhead
Till Deaf Do Us Part
Danke für die Info 
Wedekind Gisbertson
Till Deaf Do Us Part
Füllen wir das hier mal mit ein wenig mehr Informationen, oder? Die gute Frau war dann ja doch eine Ausnahmekünstlerin, die viele hier zu schätzen wissen.
Schönes Interview im Guardian mit ihr, typisch ihre knappe Art zu antworten. Aber ihre wenigen Worte sagen so viel...
https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2023/apr/08/tina-turner-interview
Schönes Interview im Guardian mit ihr, typisch ihre knappe Art zu antworten. Aber ihre wenigen Worte sagen so viel...
https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2023/apr/08/tina-turner-interview
Klaus
Till Deaf Do Us Part
Manchmal denke ich, dass ihr extrem erfolgreiches Comback in den frühen 1980ern die frühen Jahre mit Ike Turner und insbesondere die Zeit von 1968 - 1975 überschattet, wobei Ike & Tina schon in den frühen 1960ern einige R&B-Hits in den USA hatten. Mit 'River Deep, Mountain High' wurde 1966 Europa dann auf die beiden aufmerksam und es dauerte nicht lange, bis sich dort eine solide Fanbasis formierte. Mit dem CCR-Cover 'Proud Mary' wurden sie zu Superstars in den USA. Natürlich war Ike Turner ein großartiger Musiker und Songwriter (und gegenüber Tina ein verabscheuungswürdiger Drecksack), aber ihr kreativer Einfluß bei IKE & TINA sollte nicht unterschätzt werden. Und dann waren da natürlich ihre legendären Auftritte in dieser Zeit. Es gab einige großartige (schwarze) Sängerinnen in dieser Zeit, aber mir fällt keine ein, deren Stimme diese harte Rockkante hatte wie Tina Turner. Mir fällt nur eine schwarze Künstlerin ein, die Anfang der 1970er mit ihr auf Augenhöhe war: die großartige BETTY DAVIS, wobei Tina Turner auch ihr den Weg geebnet hat. Betty Davis war allerdings nie ihr Abziehbild, sondern eine völlig eigenständige Musikern, die den Funk zu neuer Härte und Aggressivität geführt hat, ganz zu schweigen von ihrer feministischen Attitüde.
Bezüglich Ike & Tina Turner's Konzerte in der Zeit von 1968 bis 1975 - ich finde, dass es niemanden gab, der ihr das Wasser reichen konnte in puncto Energie und Tanz. Evtl. JAMES BROWN, aber bei Tina Turner gab es noch perfekte Koordination mit den IKETTES. Und dann ist da natürlich noch ihre einzigartige Stimme gewesen. Es klang immer so, als hätte sie jede Note mit einer größtmögliche Intensität vorgetragen (und wahrscheinlich war es auch so). Ich finde es immer schade, dass bei Ike & Tina immer viele nur die großen Hits kennen, obwohl die beiden doch so viele grandiose Songs hatten, gerade auch im harten Spektrum des Funk. Für Interessierte empfehle ich in diesem Zusammenhang die Compilation 'Funker Than A Mosquito's Tweeter', welche solche explosiven Songs wie z.B. 'Chopper' oder 'I Love Baby' enthält. Apropos Songs - viele der Coverversionen von IKE & TINA gefallen mir besser als die Originale, ob nun 'Come Together' (The Beatles) oder auch 'I Want To Take You Higher' (Sly & The Family Stone).
Was mich an Anna Mae Bullock ebenso fasziniert ist, wie sie es geschafft hat, jegliche Widerstände zu überwinden und sich nicht hat unterkriegen lassen. Sie war fast 15 Jahre lang der Boxsack von Ike Turner, hat schlimmste häusliche Gewalt erlebt und nichts davon hat sie zu Boden gezwungen. Wo andere Männer und Frauen an dieser Gewalt und der damit verbundenen Demütigung zerbrochen wären, hat Tina Turner weitergekämpft.
Nun gut, soviel von mir zu dieser Ausnahmekünstlerin. Über ihre Musik ab 1980 kann ich nichts schreiben, da sie mich nie berührt hat. Eher das Gegenteil. Ich finde es eher schade, dass viele großartige schwarze Musiker wie z.B. STEVIE WONDER, KOOL AND THE GANG, EARTH, WIND & FIRE, SLAVE und natürlich auch TINA TURNER ihre Musik glattgebügelt haben und damit viel von ihrer musikalischen Vielfalt aufgegeben haben. Aber letztens Endes ist es natürlich immer eine Frage des Geschmacks.
Live in Miami Beach im Jahr 1976
Bezüglich Ike & Tina Turner's Konzerte in der Zeit von 1968 bis 1975 - ich finde, dass es niemanden gab, der ihr das Wasser reichen konnte in puncto Energie und Tanz. Evtl. JAMES BROWN, aber bei Tina Turner gab es noch perfekte Koordination mit den IKETTES. Und dann ist da natürlich noch ihre einzigartige Stimme gewesen. Es klang immer so, als hätte sie jede Note mit einer größtmögliche Intensität vorgetragen (und wahrscheinlich war es auch so). Ich finde es immer schade, dass bei Ike & Tina immer viele nur die großen Hits kennen, obwohl die beiden doch so viele grandiose Songs hatten, gerade auch im harten Spektrum des Funk. Für Interessierte empfehle ich in diesem Zusammenhang die Compilation 'Funker Than A Mosquito's Tweeter', welche solche explosiven Songs wie z.B. 'Chopper' oder 'I Love Baby' enthält. Apropos Songs - viele der Coverversionen von IKE & TINA gefallen mir besser als die Originale, ob nun 'Come Together' (The Beatles) oder auch 'I Want To Take You Higher' (Sly & The Family Stone).
Was mich an Anna Mae Bullock ebenso fasziniert ist, wie sie es geschafft hat, jegliche Widerstände zu überwinden und sich nicht hat unterkriegen lassen. Sie war fast 15 Jahre lang der Boxsack von Ike Turner, hat schlimmste häusliche Gewalt erlebt und nichts davon hat sie zu Boden gezwungen. Wo andere Männer und Frauen an dieser Gewalt und der damit verbundenen Demütigung zerbrochen wären, hat Tina Turner weitergekämpft.
Nun gut, soviel von mir zu dieser Ausnahmekünstlerin. Über ihre Musik ab 1980 kann ich nichts schreiben, da sie mich nie berührt hat. Eher das Gegenteil. Ich finde es eher schade, dass viele großartige schwarze Musiker wie z.B. STEVIE WONDER, KOOL AND THE GANG, EARTH, WIND & FIRE, SLAVE und natürlich auch TINA TURNER ihre Musik glattgebügelt haben und damit viel von ihrer musikalischen Vielfalt aufgegeben haben. Aber letztens Endes ist es natürlich immer eine Frage des Geschmacks.
Live in Miami Beach im Jahr 1976
Michael a.T.
Till Deaf Do Us Part
Wow, danke für Deinen Text und die Tipps
Klaus
Till Deaf Do Us Part
Wow, danke für Deinen Text und die Tipps
Gern geschehen! Vielen Dank für deine guten Worte!
Heute abend bei ARTE um 21:45 Uhr läuft eine sehr gute Doku aus dem Jahr 2019 über Tina Turner: Tina Turner - One Of The Living. In der ARTE-Mediathek kann man sie jetzt schon sehen. Im Anschluß dann ein 73minütiges Konzert von 1988 aus Rio de Janeiro.
NightProwler
Deaf Dealer
R.I.P. Acid Queen...
Alt-Metaller
Till Deaf Do Us Part
Nutbush City Limits lief in den 70ern natürlich auch bei uns im Haus - Dank meines Bruders.
Die anderen Sachen konnten mich damals nicht so begeistern.
Auch ihr Auftritt in der Rockoper Tommy war nix für mich.
Der neue Sound ab `84, wusste dagegen zu gefallen, trotz Hardrock-Hochphase.
Wir hatten sogar Tickets für ihre Show mit Bryan Adams, die leider kurzfristig ausfiel.
1985 (leider ohne Bryan) war es dann soweit und Manches war optisch und musikalisch großes Kino.
Wenn´s dann aber zurück in die 60 er ging, war ich nicht "so dabei".
Zur Trauerfeier meiner Schwiegermutter lief die Best of Tina...
Tina war eine ganz große Künstlerin und sicherlich hilfreich für Frauen im Musikbereich.
R.I.P.
Die anderen Sachen konnten mich damals nicht so begeistern.
Auch ihr Auftritt in der Rockoper Tommy war nix für mich.
Der neue Sound ab `84, wusste dagegen zu gefallen, trotz Hardrock-Hochphase.
Wir hatten sogar Tickets für ihre Show mit Bryan Adams, die leider kurzfristig ausfiel.
1985 (leider ohne Bryan) war es dann soweit und Manches war optisch und musikalisch großes Kino.
Wenn´s dann aber zurück in die 60 er ging, war ich nicht "so dabei".
Zur Trauerfeier meiner Schwiegermutter lief die Best of Tina...
Tina war eine ganz große Künstlerin und sicherlich hilfreich für Frauen im Musikbereich.
R.I.P.
Zuletzt bearbeitet:
OutlaWWizarD
Till Deaf Do Us Part
Danke Klaus, die "Funkier..." ist seit deinem Posting ein beständiges Lieblingsalbum. "Explosiv" trifft es ziemlich gut. Die Workin' Together konnte ich kürzlich günstig auf einem Flohmarkt abgreifen. Macht mega Spaß. Die Doku auf arte habe ich mir auch angeschaut. Ekelhafter Typ, da gönnt man Tina echt alles sehr, was sie ab den 80ern erarbeitet und erlebt hat. Die Musik dann leider kaum mehr zu ertragen.
Achso, schade bloß, dass die ganzen geilen Nummern auf der "Funkier..." so gnadenlos ausgefaded werden.
Edit: dreimal das "i" verschluckt.
Zuletzt bearbeitet:
Klaus
Till Deaf Do Us Part
Gerne, dass freut mich, dass die 'Funkier' dir so gut gefällt! 'Workin Together' find ich auch klasse. Ja immer sehr schade, dass so ein großartiger Musiker wie Ike Turner so eine finstere, verachtenswerte Seite hatte. Trotzdem find ich auch ein paar seiner Soloalben ganz gut.
Stimmt ist ein kleines Manko, aber vieles ist auch in Albumlänge vorhanden. Weiterhin viel Spaß!
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