[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die Liste von Prodigal Son

Hmm, tippe mal auf:
Queensryche - The Warning
Pink Floyd - The Dark Side of the Moon
Fates Warning - Awaken the Guardian

Reihenfolge beliebig, hab jetzt die 16 Seiten nicht detailliert durchgelesen, sonst könnte man sicher auf die eine oder andere schließen

oder doch schon gelistet und dreimal überlesen :)
 
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Sowohl @Vauxdvihl als auch @Azrael2004 sichern sich einen Punkt, denn die Bronzemedaille geht an…

3. Fates Warning - Awaken The Guardian
Als Awaken The Guardian 1986 rauskam, habe ich es auch bald auf Kassette überspielt bekommen, bin aber damals nie so richtig warm geworden damit: zu wenig strukturiert klang das in meinen ungeschulten 15-jährigen Ohren, immer mal wieder ein paar geile Riffs, aber dann ging es irgendwie ganz anders weiter und der Sänger sang scheinbar einen komplett anderen Song. Ich war scheinbar noch nicht bereit für progressive Musik und das Jahr 1986 bot auch so viel anderes geiles Zeug.
Irgendwann in den 90ern kaufte ich dann die CD, nachdem ich Fan der Alder-Fates Warning geworden war, eigentlich eher zur Vervollständigung der Sammlung und prompt machte es Klick. Natürlich ist da nichts unstrukturiert, sondern einfach nur voll mit einer Unmenge an Ideen und auch der Gesang von John Arch passt perfekt dazu, einzigartig und ungewöhnlich. Jeder der sieben Songs ist ein zeitloses Meisterwerk und würde für sich alleine funktionieren, aber bei mir läuft immer nur das Album am Stück. Mit vorgehaltener Pistole würde ich Fata Morgana, Prelude To Ruin und Exodus als noch ein bisschen besser als die anderen nennen. Mehr muß ich zur Musik sicher nicht erzählen, weil ohnehin jedem bekannt. Die Bronzemedaille gibt es auch deshalb, weil es Fates Warning waren, die Prog in den Metal gebracht und mit diesem Album auch gleich Maßstäbe gesetzt haben.
 
Ob der @Pavlos gleich kommt und fragt "so niedrig?". Ich bin gespannt.
Schön finde ich, dass sich unsere Geschichten zu dem Album ziemlich ähneln, auch wenn es bei dir etwas länger gedauert hat, aber ich war wohl einfach früher Prog. :)
 
Geniale Scheibe natürlich! Bei mir hat sie auch nicht sofort gezündet, habe sie (als Doppel-CD mit der "No Exit" zusammen und gleichzeitig mit der Doppel-CD "Night On Bröcken"/"The Spectre Within") Weihnachten 1993 bekommen, da war ich auch erst zarte 16, bzw. kurz vor meinem 17. Geburtstag. Der Vorgänger hat mich tatsächlich sofort gepackt und obwohl sich die beiden Alben stilistisch doch sehr ähneln, fand und finde ich das 1985er Album insgesamt etwas eingänger (und auch soundtechnisch zugänglicher). Nach mehrmaligem Hören ist "Awaken The Guardian" aber auch immer mehr gewachsen und hat alle anderen Alben der Band in meiner Gunst überholt! Kann man nichts mit falsch machen, es in die Top-3 zu packen. Ich weiß aber noch nicht, ob sie bei mir auch da landet, ich muss meine Top-20 vielleicht echt auswürfeln...
 
Für @Vauxdvihl nicht überraschend, hier die Silbermedaille meines Rankings:

2. Marillion – Script For A Jester’s Tear (sieht man jetzt gar nicht, dass das eine andere Farbe ist als der Text)
Über meine anfänglichen Schwierigkeiten mit Marillion hatte ich ja bereits berichtet und auch, dass ich diese mit dem Livealbum The Thieving Mapgpie überwunden habe. Besonders beeindruckt hat mich dort der Titelsong des Debüts Script For A Jester’s Tear, für einige Jahre reichte mir aber auch das prall gefüllte Livealbum, waren doch dort mit He Knows You Know und Chelsea Monday zwei weitere zentrale Tracks vertreten. Was für ein Fehler: denn nicht nur diese drei Songs, sondern auch die anderen: The Web, Garden Party und Forgotten Sons sind absolute Klassiker und heben das Marillion Debüt nicht nur über alle anderen, mitunter legendären, Alben der Band, sondern ergeben zusammen ein komplett makelloses Album.

Was ich mir selbst nicht erklären kann, ist dass ich Marillion abfeiere wie sonst kaum etwas, aber mit allem was der Neo-Prog der 80er Jahre sonst so hervorgebracht hat, so gar nicht klarkomme (IQ, Pendragon, etc.), einzig mit Arena so einigermaßen. Dabei hab' ich es oft genug probiert. Aber das nur nebenbei.

Ach ja: die beiden hier nicht gelisteten Alben mit Fish (Fugazi, Clutching At Straws) haben natürlich in Songs wie Fugazi, Jigsaw, White Russian oder Sugar Mice auch ihre gaaanz großen Momente und wären auch sicher in den Top 50 dieser Liste, sind aber nicht ganz so makellos wie Script und somit der Vielfalt zum Opfer gefallen.
 
Tadaa! Da ist sie die Goldmedaille, das Album aller Alben und @Vauxdvihl hat mich komplett durchschaut, denn natürlich ist es...

1. Threshold – March Of Progress

Man könnte mich jederzeit mitten in der Nacht mit den ersten Takten von Ashes aufwecken, ich wäre sofort hellwach, topfit und bestens gelaunt. Erst sehr spät und mit Erscheinen dieses Albums habe ich Threshold entdeckt und es war sofort musikalische Liebe auf den ersten Blick, etwas das ich seit den Teenagerjahren mit keiner Band mehr hatte, noch dazu stand gleich eine Tour an, die zwar nicht in München, aber im gut erreichbaren Kufstein Station machte. Dort waren dann nur weniger als 50 Hanseln, aber die Band spielte auf als wären sie in einem vollbesetzten Stadion und Damian kam während des Instrumentalteils von The Rubicon runter und hat sich bei jedem Besucher persönlich bedankt. Spätestens ab da brannte ich für Threshold und hab sie mir bei jeder Gelegenheit seitdem angeschaut.

Aber zurück zum Album, das ohne jeden Zweifel meine persönliche Nr. 1 im Bereich Prog Rock/Metal ist und in meiner generellen Gunst nur hinter den glorreichen Sieben von Maiden zurückstecken muss. Neben Ashes (man könnte tagelang streiten, ob Mission Profile oder Paradox besser sind, hat alles seine Argumente), gibt es ja auf March Of Progress noch so ein paar 12/10-Songs: Return Of The Thought Police, The Hours, Don’t Look Down, The Rubicon, ach: alle natürlich. 99% aller Bands wären froh, wenn sie nur einen dieser Songs geschrieben und bei Threshold finden sich Kracher in dieser Qualität auf jedem Album, hier eben nur ein paar mehr davon.

Das sind sie nun, meine Top 100. Mir hat es total Spaß gemacht, sie zu erstellen und mich durch alle Alben wieder durchzuhören. Ich hoffe, meine Liste hat auch Euch beim mitwachsen sehen ähnlich viel Spaß gemacht, wie alle anderen Listen mir. Ich bin vielleicht nicht der größte Perlentaucher in der Progwelt, einfach weil ich zu viele andere Spielwiesen habe, die ich genauso spannend finde, aber wenn es darum geht, mich musikalisch zu beschreiben, sind Bands wie Threshold, Marillion oder Fates Warning ein essentieller Bestandteil meines Lebens.
 
Statistik!
29 Alben sind Überschneidungen mit meiner Liste
Weitere 43 Alben stehen im Schrank
15 Alben liegen hier digital oder habe ich zumindest häufiger gehört
13 Alben sind mir mehr oder minder unbekannt
0 Alben habe ich bislang gekauft

Letzteres wird sich aber ändern, da Fish, The Mars Volta und ggf. Supertramp, Dalbello und Saga noch in die Sammlung wandern werden. Meine Versuche mit Motorpsycho und King Crimson habe zu unentschlossenen Ergebnissen geführt. Eher nix für mich sind Molasses, Crippled Black Phoenix, Dordeduh und natürlich Radiohead.
 
Eigentlich wollte ich ja bereits letzte Woche meine nächsten drei Alben posten, aber dann kam da etwas dazwischen...

73. Threshold - Dividing Lines
...auf dem Weg zum Threshold-Konzert hörte ich mir nochmal meinen eigentlichen Platz 73 an (der ist jetzt ganz raus, weil ich von den weiter oben platzierten Alben auch keines opfern wollte), alles gut soweit. Dann kam der Auftritt von Threshold und spätestens bei Defence Condition dachte ich mir, dass ich niemals eine Top 100 Prog-Liste ohne dieses Album machen kann und Dividing Lines eben mit dem ursprünglich geplanten Album (nein, ich verrate es nicht) sowas von gepflegt den Boden aufwischt. Die beiden Longtracks Defence Condition und The Domino Effect gehören zu den besten von Threshold und auch sonst ist Dividing Lines mit Songs wie Complex, Silenced oder Let it Burn ein Top 3 Kandidat der Band (was dann Top 20 insgesamt wäre), wieso also so weit unten? Ich wollte die Liste nicht komplett durcheinander würfeln und sowohl bei der LP als auch beim Liveerlebnis sind die Eindrücke immer noch zu frisch, deswegen also die "Notlösung" mit Platz 73 und dem Überbordwerfen meines 5 Alben pro Band Prinzips. In diesem Kreis muss ich hoffentlich keinen Anspieltip geben, aber weil man den Song nicht genug hören kann, verweise ich gerne auf Defence Condition

72. Crippled Black Phoenix - The Ressurectionists
Aber nun weiter im ursprünglichen Programm...Die stark von Pink Floyd beeinflussten CPR finde ich zwar auch in neuerer Zeit durchgängig stark, so richtig angetan hat es mir aber die erste Bandphase mit dem Sänger Joe Volk. Nachdem ich das Debüt noch etwas unausgereift finde, startet der Zweitling The Ressurectionists gleich mit dem hypnotisch fesselnden Burnt Reynolds, dem flotten Rise Up And Fight und dem folkigen Whissendine furios durch. Danach folgen ein paar kleinere Atempausen, die das Album eben nur auf Platz 72 einlaufen lassen, bevor mit Song For The Loved der geniale (aber auch unverschämt bei Pink Floyd kopierte) Longtrack einen zentralen Platz der Platte einnimmt. Auch der Abschluß Human Nature Dictates The Downfall Of Humans lässt nochmal gewaltig aufhorchen und beendet das erste richtig starke (aber noch lange nicht beste) Album von CPR. Als Anspieltipp bringe ich mal den Opener, aber eigentlich sollte man zumindest die ersten drei am Stück anhören: https://youtu.be/9mEjUhm-Gew


71. The Mars Volta - Deloused In The Comatorium
Aus den Überresten der Post-Hardcore Band At The Drive In entstand durch die beiden Köpfe Cedric Bixler-Zavala und Omar Alfredo Rodriguez-Lopez die Prog-Rock/-Metal Band The Mars Volta, bereits vor Erscheinen des Debüts 2003 medial massiv begleitet in Indie-Kreisen aufgrund der Vorgeschichte und einer Tour mit den Red Hot Chili Peppers (Flea zupft hier auch den Bass), aber die Musik des Albums war dann alles andere als zeitgeistiger Indiesound. Zwar sind die (Post-)Hardcore-Einflüsse noch vorhanden, aber weite Teile des Albums klingen schon sehr (prog-)metallisch. Klare Songstrukturen sucht man vergebens, aber wenn man mit der hohen Stimmer von Cedric Bixler klarkommt, erwartet einen ein durchgängig spannendes musikalisches Feuerwerk. Anspieltipps? Inertiatic ESP, der Longtrack Cicatriz ESP und der letzte Song Take The Veil Cerpin Taxt. Ich finde den Nachfolger Frances The Mute auch noch ziemlich stark, danach wurde es mir (und wohl vielen anderen auch) zu abgefahren. Hier Inertiatic ESP (mit Intro): https://youtu.be/f4ntjKcRh8w

Damals ging es mir mit The Mars Volta ähnlich. Das Debüt habe ich geliebt, danach war ich dann ziemlich raus, weil mir das alles zu wirr und anstrengend erschien.

Seit ein paar Wochen hole ich das nach und feiere insbesondere die The Bedlam in Goliath. Ja, der sehr direkte Einstieg mit Aberinkula ist gnadenlos, der Sound auch nicht einfach, aber mit der Zeit schälen sich auf dem Album klassische Songstrukturen heraus, wie bei keinem ihrer Alben zuvor und Hooks ohne Ende. Mir geistert das Album ständig im Hirn rum. Ein Wahnwitz und Feuerwerk sondergleichen.
 
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