Bin seit gestern wieder schwer auf U.D.O./Accept (mit Udo) gepolt. Höre mich durch alle im Besitz befindlichen Scheiben. Was für ein genialer Trip in meine Teen- und Twen-Jahre. Von Accept ist alles da, von U.D.O. bin ich bis inklusive der "Mastercutor" dabei, es gibt also einiges zu hören. Die Nachfolgealben schreckten mich bisher im Sound, aber ich werde es nochmal versuchen, nachdem ich mich mit Freude durch den Thread gelesen habe.
"Faceless World" hat so unglaublich tolle und verschiedene Gitarrenversatzstückchen, Don Dieth ist der Chef. "Restricted Area" ist ein Uptempo-Kracher erster Gütekalsse, "Living On A Frontline" mit seinen AC/DC-mäßigen Rhythmuklampfen Rock 'n' Roll pur und und und. Supergeile Scheibe. Die '97er "Solid", die gerade läuft, schiebt ordentlich nach vorne, etwas metallischer im Sound. Auch hier sind die Klampfen alles andere als eindimensional. Saugeil ist das alles! Keiner verkörpert in Germania Metal mehr in jeder Faser als Udo D. Kein Nachlassen, kein Jammern, immer machen, immer werkeln, immer vorwärts! Musik als Lebensinhalt, Musik auf einem Level. Danke, Herr Dirkschneider, danke U.D.O.! Ich bleibe dran.
Wenn es um die Scheiben nach der Mastercutor geht: eine kurze Einschätzung meinerseits
Dominator: einige starke Songs, Sound leider gar nicht meins.
Rev-Raptor: für mich der Tiefpunkt in der U.D.O. - Diskographie...fast nur B-Ware-Songs (Kaufmann als - fast - alleiniger Songwriter war hörbar Ideenmäßig ausgebrannt), Sound eine reine Katastrophe.
Steelhammer: wow - endlich wieder eine tolle Produktion, dazu viele tolle Songs, auch wurde versucht, das bei U. D. O. mögliche Spektrum voll zu nutzen und dazu ein paar Experimente. Für mich überwiegend sehr toll gelungen. Starke Scheibe!
Nebenbei bemerkt: Andrey Smirnoff war/ist der totale Lottohauptgewinn für die Band!
Decadent: für mich - trotz der vier Großtaten der ersten Bandphase - vielleicht sogar die beste U.D.O. überhaupt!
Hier wurde das Konzept der Steelhammer perfektioniert: alles bei U. D. O. - Denkbare samt ein paar gelungenen Experimenten (nur der Titelsong schwächelt für mich)
Ganz starke Scheibe!
Steelfactory: von ganz vielen abgefeiert, für mich ein Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger. Leider etwas zu eintönig. Dazu bei ein paar Songs die Rückkehr von Kaufmann als Songwriter - die dann prompt für mich zum Teil zu den schwächeren Titeln gehören, da es typische Kaufmann-Kompositionen sind, die es auf den Scheiben mit ihm schon mehrmals in ähnlicher Weise gegeben hat. Dazu sein - für mich - leider schlechter Einfluss auf Sven D. als Drummer (bezogen auf die Eintönigkeit der Rolls und Fills - warum Kaufmann als ehemaliger Weltklassedrummer sowas gut findet, verstehe ich nicht).
Auch eine tolle Scheibe mit vielen klasse Songs - für mich aber klar schwächer als der Vorgänger.
Kurz zu mir: bin nicht erst seit kurzem Udo D. - Fan - im Gegenteil! Er ist seit 1990 - als ich mit 10 zu unserer geliebten Musik gefunden habe - mein ewiger Held. Daher empfand ich große Freude über Deine preisende Worte für Herrn Dirkschneider! Gerade, da ich häufig das Gefühl habe, dass er nicht die Wertschätzung erhält, die er für seine Leistungen über Jahrzehnte, seinem dabei gezeigten Durchhaltewillen und natürlich seinem riesigen musikalischen Schaffen meiner Ansicht nach verdient hätte!!!