Der Science-Fiction-Thread

Bin dieses WE schon ausgebucht. Wird also erst Dienstag werden... freu mich sehr. Bisher aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, dem es nicht an Eigenbrödlern und kategorischen Neu-Ablehnern mangelt, nur Gutes gehört.
 
Blade Runner 2049

Ich bin soeben ausm Kino zurück und muss mich erstmal hinsetzen obwohl ich ja gerade 160min gesessen habe...
Einfach unfassbar was ich gerade erlebt habe...
Ich habs echt noch nicht verdaut, ich bin irgendwie wie in Schockstarre, in Schockstarre denn wie kann sowas denn nur möglich sein...
Als der neue Film damals angekündigt wurde habe ich mich schon irgendwie gefreut aber es war da auch dieses Gefühl von "Warum macht ihr das?" "Wollt ihr das nächste Denkmal einreißen?" "Warum haben wir, wir die wir Blade Runner abgöttisch lieben das verdient"? "Bitte, bitte, bitte lasst den Film zumindest annehmbar werden, lasst ihn nicht das unsagbar geniale Original schänden" Aber leider ist der Film nicht mal annähernd annehmbar geworden...





























...sondern ein absolutes, gottverdammtes Monument!!!:verehr:
Der Film ist absolut ebenbürtig zum Original und einfach perfekt!!!
Ich war bei keinem Film in den letzten Jahren so dermaßen ehrfürchtig in den Kinosessel gepresst und so voller Demut wie in den letzten knapp 3h!!!
Alles ist absolut perfekt! Die Darsteller, die Kamera, die Effekte, die Musik und die bis ins kleinste Detail genau so wahnsinnig geile Atmosphäre des Originals! Nur das alles natürlich mit den heutigen technischen Mittel zur Perfektion vollendet! Die Bilder, diese Bilder:verehr::verehr::verehr:
Zur Story kann und will ich jetzt einfach nix schreiben da ich noch gar nicht alles verdaut habe und mindestens eine 2. oder 3. Sichtung ins Haus steht!
Ich werfe mich ehrfürchtig in den Staub Mr. Villeneuve und sage einfach nur danke, danke für dieses Monument an Film, ein absolutes Meisterwerk:verehr:

10/10

Also erstmal packe ich das bei mir jetzt direkt in einen Spoiler. Ich werde mich zwar größtenteils über Design-Aspekte auslassen und wenn ich doch was zur Story sage, werde ich da extra vorher eine Spoiler-Warnung geben, aber ich persönlich würde auch so möglichst wenig detaillierte Meinung über den Film hören wollen, darum sollten alle, die das genauso sehen, nicht weiter lesen:

Ich kann mich der Aussage, dass 2049 ebenbürtig zum Original sei, keinesfalls anschließen. Der Film war nicht schlecht. Er war sogar ziemlich gut. Sogar den monumentalen Bildern würde ich zustimmen. Aber er hatte meines Erachtens eine gänzlich andere und lange nicht so düster-dichte Atmosphäre.

Der Knackpunkt liegt da meines Erachtens vor allen Dingen beim Design. Das Design und Concept Art war eine der entscheidenden Faktoren, die Blade Runner so großartig machen. Dazu kurz etwas weiter ausgeholt: Ridley Scott wollte beim Design von Blade Runner etwas grundsätzlich anders machen, als seine Vorgänger. Es sollte keine aus dem Ei gepellte neue, tolle saubere Stadt geben. Im Gegenteil. Scott hat sich überlegt, wie es in der Realität passieren würde. Ein paar Gebäude würden abgerissen und neu gebaut werden, andere würden restauriert, oder überbaut werden. Das Blade Runner Los Angeles im Jahre 2019 ist eine Stadt die aus Schichten besteht. Schichten die kreuz und Quer durch die ganze Stadt reichen. Und alle Schichten sind dreckig. Das grandiose ist, dass sich diese Schichten durch den ganzen Film ziehen. Jedes Kostüm hat eine eigene Zeitschicht. Deckard ist der 20er Jahre Film Noir Held, Rachel hat das (ich meine) 50/60er Jahre Bürokostüm mit den breiten Schulter, Pris ist der 80er Jahre Punk usw.. Das gleiche bei den Kulissen. Deckards Apartment ist im Maya Stil, J.F.-Sebastians Apartment im Renaissance Stil, Die Tyrell-Pyramide ist ägyptisch. Natürlich wurde all das eben noch etwas futuristisch angehaucht und zuletzt quasi noch etwas schmutzig und düster gemacht. So wurde eben die Blade Runner und somit auch die berühmte Cyberpunk-Optik geschaffen. Ein damals komplett neuer Stil.

Blade Runner 2049 macht da jetzt wieder den Fehler dieses "Schicht-Design" über den Haufen zu werfen. Genau das haben der neue Total Recall und Minority Report usw. meiner Meinung nach nämlich auch falsch gemacht. Selbstverständlich sieht BR 2049 um Welten besser aus, als besagte Filme, aber du hast eben nicht mehr diese zusammengewürfelte, schmutzige, zugemüllte, regnerische urbane Hölle, sondern es hat sich für mich so angefühlt, als ob man das ganze genommen und zur Seite gestellt hat und sich dann gesagt hat: "Wir designen jetzt eine neue total abgefahrene Zukunft. Wir nehmen Cyberpunk als Inspiration, aber es soll schon was neues sein." Und damit haben wir genau das, was Scott damals eigentlich nicht wollte. Irgendeine neue futuristische Stast, die nicht mehr viel mit dem zutun hat, was die alte Stadt mal war. Wie schon gesagt, dass wurde echt gut gemacht. Letos Pyramide ist tatsächlich einfach monumental. Die Szenen auf dem Schrottplatz sind auf groteske Art wunderschön. Das zerstörte Las Vegas ist ein fast surrealer Trip. Aber ich hatte immer ein bisschen das Gefühl, ich befinde mich gerade in einem Museum für moderne Kunst. Mir ist gerade der Begriff des "Designer-Cyberpunk" eingefallen. Es ist ein wenig so, als hätte irgendein Karl Lagerfeld den Cyberpunk für sich entdeckt und schickt ihn jetzt komplett durchdesignt und in Plastik, an hübschen Modells über den nebeligen, aber komplett scharf-gestellten Laufsteg. Das ist nicht mal all zu negativ gemeint. Es wurden wirklich abgefahrene Kulissen für diesen Film geschaffen. Nur bringen diese Kulissen eben nicht mehr im Ansatz das Ambiente und die Atmosphäre, welche der alte Film gebracht hat. Als größtes Negativbeispiel ist mir da Joe´s Apartment aufgefallen. Deckard hatte da dieses einzigartige und völlig düstere Ennis House. Joe´s Apartment sah nach einer Kulisse aus, die sich vorher jemand als futuristisch ausgedacht hat. Dieser ganze "Kulissen-Effekt" wird noch extrem dadurch verstärkt, dass die Kulissen oft eben scheinbar auch nur genau das sind: Kulissen. Es gibt in diesem Film so dermaßen viele Szenen, wo du einfach nur einen über die Schulter, oder ins Nichts starrenden Ryan Gossling hast. Das mag im zerstörten Las Vegas noch gut funktionieren, aber wenn du sowas selbst in dieser epischen Firmen-Hauptsitz-Pyramide, oder vor einem wissenschaftlichen Labor hast(Wo man eigentlich viele geschäftige Menschen erwartet), werden diese Szenerien eben zu sterilen Kulissen. Echt abgefahrene, wunderschöne Kulissen, aber Kulissen. Das hat bei mir beim Original nicht so gewirkt. Da gab es das Bradbury-Building, Deckards Apartment und Tyrells Besprechungsraum, ansonsten war, meine ich jede Szene mit Menschen zugepflastert. Mit den Figuren Kostümen ist es das gleiche. Entweder wirkt es so, als hätte irgendwer probiert einfach mal "iregndwas futuristisches" zu machen, oder es ist Harrison Ford im alten T-Shirt und Gossling im Blade Runner Mantel.

Es sieht also alles sehr gut aus, erreichte bei mir aus genannten gründen aber nie die selbe Intensität, oder Begeisterung.

Dann kamen mir die Motive des Films nicht so stark herüber, wie beim Original. Ab jetzt daher der:
Es wird natürlich probiert die Frage nach der Menschlichkeit von Replikanten auf ein neues Level zu führen. Da war die Fähigkeit zur Geburt auch genau das richtige Mittel für, aber das wurde meines Erachtens irgendwie nicht richtig umgesetzt. Es steht zwar im Raum, aber irgendwie bleibt Joe dann doch die zentrale tragische Figur, auf dessen Suche sich konzentriert wird. Genauso am Rande wird dann ein Replikanten-Aufstand erwähnt, aber dann geht es schon wieder weiter. Wo im Original Deckard fast zu Rand/Nebenfigur wird, der eine flüchtende Frau von hinten nieder schießt und damit fast schon aufdringlich die Frage stellt, wer jetzt gerade menschlicher sein soll: Die Maschine die um jeden Preis versucht "am Leben zu bleiben", oder der Mensch der einfach das "Leben" nimmt. Es gibt da die Szene wo die eine Replikantin quasi "geboren" wird und sie kurz darauf von Wallace erstochen wird. Diese Szene fand ich auch durchaus stark, aber dabei hat mich gestört, dass ich Wallace irgendwie nicht abgekauft habe. Leto hat das ganze super gespielt und das ganze war auch super in Szene gesetzt, aber irgendwas hat mir da trotzdem gefehlt. Vielleicht habe ich die Szene darum auch eben schwächer in Erinnerung.

Die einzigen Sachen die mich aber echt wirklich gestört haben, weil sie handlungstechnisch völlig dämlich waren, war zum einen, dass Luv zweimal einfach so ins LAPD hauptquartier latscht und beides mal Leute umbringt, ohne das es irgend jemanden juckt. Beim ersten mal okay. Aber ZWEIMAL?! Das zweite Ding, war dass man Joe einfach liegen lässt, anstatt ihn mit zu nehmen, oder eben zu töten. Der einzige Grund, wieso man das gemacht hat, ist der Plott. Und das hätte man viel eleganter lösen können.
Das ist jetzt mein Ersteindruck, frisch nach dem Film. Wie er sich auf Dauer hält, kann ich noch nicht sagen. Arrival ist gewachsen. Blade Runner 2049 wird dies vielleicht auch noch tun, aber an das Original kommt er in meiner Welt definitiv nicht ran. Es ist aber definitiv ein guter und echt hübscher Film. Und er behandelt sein Erbe auch definitiv mit Respekt. In dem Sinne geht er also in Ordnung und kann von mir aus auch gerne der Kassenschlager 2017 werden. Alleinw eil dann dem Original endlich die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wird!

Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass der noch eine Vorsetzung kriegt, wenn die Einnahmen stimmen...die Weichen stehen also gut.
 
Also erstmal packe ich das bei mir jetzt direkt in einen Spoiler. Ich werde mich zwar größtenteils über Design-Aspekte auslassen und wenn ich doch was zur Story sage, werde ich da extra vorher eine Spoiler-Warnung geben, aber ich persönlich würde auch so möglichst wenig detaillierte Meinung über den Film hören wollen, darum sollten alle, die das genauso sehen, nicht weiter lesen:

Ich kann mich der Aussage, dass 2049 ebenbürtig zum Original sei, keinesfalls anschließen. Der Film war nicht schlecht. Er war sogar ziemlich gut. Sogar den monumentalen Bildern würde ich zustimmen. Aber er hatte meines Erachtens eine gänzlich andere und lange nicht so düster-dichte Atmosphäre.

Der Knackpunkt liegt da meines Erachtens vor allen Dingen beim Design. Das Design und Concept Art war eine der entscheidenden Faktoren, die Blade Runner so großartig machen. Dazu kurz etwas weiter ausgeholt: Ridley Scott wollte beim Design von Blade Runner etwas grundsätzlich anders machen, als seine Vorgänger. Es sollte keine aus dem Ei gepellte neue, tolle saubere Stadt geben. Im Gegenteil. Scott hat sich überlegt, wie es in der Realität passieren würde. Ein paar Gebäude würden abgerissen und neu gebaut werden, andere würden restauriert, oder überbaut werden. Das Blade Runner Los Angeles im Jahre 2019 ist eine Stadt die aus Schichten besteht. Schichten die kreuz und Quer durch die ganze Stadt reichen. Und alle Schichten sind dreckig. Das grandiose ist, dass sich diese Schichten durch den ganzen Film ziehen. Jedes Kostüm hat eine eigene Zeitschicht. Deckard ist der 20er Jahre Film Noir Held, Rachel hat das (ich meine) 50/60er Jahre Bürokostüm mit den breiten Schulter, Pris ist der 80er Jahre Punk usw.. Das gleiche bei den Kulissen. Deckards Apartment ist im Maya Stil, J.F.-Sebastians Apartment im Renaissance Stil, Die Tyrell-Pyramide ist ägyptisch. Natürlich wurde all das eben noch etwas futuristisch angehaucht und zuletzt quasi noch etwas schmutzig und düster gemacht. So wurde eben die Blade Runner und somit auch die berühmte Cyberpunk-Optik geschaffen. Ein damals komplett neuer Stil.

Blade Runner 2049 macht da jetzt wieder den Fehler dieses "Schicht-Design" über den Haufen zu werfen. Genau das haben der neue Total Recall und Minority Report usw. meiner Meinung nach nämlich auch falsch gemacht. Selbstverständlich sieht BR 2049 um Welten besser aus, als besagte Filme, aber du hast eben nicht mehr diese zusammengewürfelte, schmutzige, zugemüllte, regnerische urbane Hölle, sondern es hat sich für mich so angefühlt, als ob man das ganze genommen und zur Seite gestellt hat und sich dann gesagt hat: "Wir designen jetzt eine neue total abgefahrene Zukunft. Wir nehmen Cyberpunk als Inspiration, aber es soll schon was neues sein." Und damit haben wir genau das, was Scott damals eigentlich nicht wollte. Irgendeine neue futuristische Stast, die nicht mehr viel mit dem zutun hat, was die alte Stadt mal war. Wie schon gesagt, dass wurde echt gut gemacht. Letos Pyramide ist tatsächlich einfach monumental. Die Szenen auf dem Schrottplatz sind auf groteske Art wunderschön. Das zerstörte Las Vegas ist ein fast surrealer Trip. Aber ich hatte immer ein bisschen das Gefühl, ich befinde mich gerade in einem Museum für moderne Kunst. Mir ist gerade der Begriff des "Designer-Cyberpunk" eingefallen. Es ist ein wenig so, als hätte irgendein Karl Lagerfeld den Cyberpunk für sich entdeckt und schickt ihn jetzt komplett durchdesignt und in Plastik, an hübschen Modells über den nebeligen, aber komplett scharf-gestellten Laufsteg. Das ist nicht mal all zu negativ gemeint. Es wurden wirklich abgefahrene Kulissen für diesen Film geschaffen. Nur bringen diese Kulissen eben nicht mehr im Ansatz das Ambiente und die Atmosphäre, welche der alte Film gebracht hat. Als größtes Negativbeispiel ist mir da Joe´s Apartment aufgefallen. Deckard hatte da dieses einzigartige und völlig düstere Ennis House. Joe´s Apartment sah nach einer Kulisse aus, die sich vorher jemand als futuristisch ausgedacht hat. Dieser ganze "Kulissen-Effekt" wird noch extrem dadurch verstärkt, dass die Kulissen oft eben scheinbar auch nur genau das sind: Kulissen. Es gibt in diesem Film so dermaßen viele Szenen, wo du einfach nur einen über die Schulter, oder ins Nichts starrenden Ryan Gossling hast. Das mag im zerstörten Las Vegas noch gut funktionieren, aber wenn du sowas selbst in dieser epischen Firmen-Hauptsitz-Pyramide, oder vor einem wissenschaftlichen Labor hast(Wo man eigentlich viele geschäftige Menschen erwartet), werden diese Szenerien eben zu sterilen Kulissen. Echt abgefahrene, wunderschöne Kulissen, aber Kulissen. Das hat bei mir beim Original nicht so gewirkt. Da gab es das Bradbury-Building, Deckards Apartment und Tyrells Besprechungsraum, ansonsten war, meine ich jede Szene mit Menschen zugepflastert. Mit den Figuren Kostümen ist es das gleiche. Entweder wirkt es so, als hätte irgendwer probiert einfach mal "iregndwas futuristisches" zu machen, oder es ist Harrison Ford im alten T-Shirt und Gossling im Blade Runner Mantel.

Es sieht also alles sehr gut aus, erreichte bei mir aus genannten gründen aber nie die selbe Intensität, oder Begeisterung.

Dann kamen mir die Motive des Films nicht so stark herüber, wie beim Original. Ab jetzt daher der:
Es wird natürlich probiert die Frage nach der Menschlichkeit von Replikanten auf ein neues Level zu führen. Da war die Fähigkeit zur Geburt auch genau das richtige Mittel für, aber das wurde meines Erachtens irgendwie nicht richtig umgesetzt. Es steht zwar im Raum, aber irgendwie bleibt Joe dann doch die zentrale tragische Figur, auf dessen Suche sich konzentriert wird. Genauso am Rande wird dann ein Replikanten-Aufstand erwähnt, aber dann geht es schon wieder weiter. Wo im Original Deckard fast zu Rand/Nebenfigur wird, der eine flüchtende Frau von hinten nieder schießt und damit fast schon aufdringlich die Frage stellt, wer jetzt gerade menschlicher sein soll: Die Maschine die um jeden Preis versucht "am Leben zu bleiben", oder der Mensch der einfach das "Leben" nimmt. Es gibt da die Szene wo die eine Replikantin quasi "geboren" wird und sie kurz darauf von Wallace erstochen wird. Diese Szene fand ich auch durchaus stark, aber dabei hat mich gestört, dass ich Wallace irgendwie nicht abgekauft habe. Leto hat das ganze super gespielt und das ganze war auch super in Szene gesetzt, aber irgendwas hat mir da trotzdem gefehlt. Vielleicht habe ich die Szene darum auch eben schwächer in Erinnerung.

Die einzigen Sachen die mich aber echt wirklich gestört haben, weil sie handlungstechnisch völlig dämlich waren, war zum einen, dass Luv zweimal einfach so ins LAPD hauptquartier latscht und beides mal Leute umbringt, ohne das es irgend jemanden juckt. Beim ersten mal okay. Aber ZWEIMAL?! Das zweite Ding, war dass man Joe einfach liegen lässt, anstatt ihn mit zu nehmen, oder eben zu töten. Der einzige Grund, wieso man das gemacht hat, ist der Plott. Und das hätte man viel eleganter lösen können.
Das ist jetzt mein Ersteindruck, frisch nach dem Film. Wie er sich auf Dauer hält, kann ich noch nicht sagen. Arrival ist gewachsen. Blade Runner 2049 wird dies vielleicht auch noch tun, aber an das Original kommt er in meiner Welt definitiv nicht ran. Es ist aber definitiv ein guter und echt hübscher Film. Und er behandelt sein Erbe auch definitiv mit Respekt. In dem Sinne geht er also in Ordnung und kann von mir aus auch gerne der Kassenschlager 2017 werden. Alleinw eil dann dem Original endlich die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wird!

Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass der noch eine Vorsetzung kriegt, wenn die Einnahmen stimmen...die Weichen stehen also gut.
Danke für deinen ausführlichen Bericht:top:

Da sieht man mal wieder wie die Meinungen auseinander gehen können;) Für mich ist der Film wie gesagt ein Meisterwerk und zwar eines mit einer Wucht die ich selten erleben durfte, zumindest nicht in den letzten 25 Jahren die ich selber ins Kino gehe! Mit dem Schicht-Design hast du recht aber trotzdem hat BR 2049 für mich die gleiche düstere Atmosphäre! Und außerdem spielt die Story ja auch 30 Jahre später und in dieser Zeit ist halt auch einiges in der Stadt/Welt passiert und hat sich logischerweise auch da weiterentwickelt!

Ach und eine Note hätte ich gerne noch von dir gehabt;)
 
Danke für deinen ausführlichen Bericht:top:

Da sieht man mal wieder wie die Meinungen auseinander gehen können;) Für mich ist der Film wie gesagt ein Meisterwerk und zwar eines mit einer Wucht die ich selten erleben durfte, zumindest nicht in den letzten 25 Jahren die ich selber ins Kino gehe! Mit dem Schicht-Design hast du recht aber trotzdem hat BR 2049 für mich die gleiche düstere Atmosphäre! Und außerdem spielt die Story ja auch 30 Jahre später und in dieser Zeit ist halt auch einiges in der Stadt/Welt passiert und hat sich logischerweise auch da weiterentwickelt!

Ach und eine Note hätte ich gerne noch von dir gehabt;)

Musste irgendwie sein! :D

Das es 30 Jahre später spielt ist wahr, aber die Entwicklung die es da gegeben hat, halte ich trotzdem für "zu viel". Der Gedanke, den sich beim Original ganz bewusst gemacht wurde und welcher letztendlich den Cyberpunk-Look geboren hat, wurde eben verworfen. Keine der Figuren hat einen auffälligen, oder gar ikonischen Stil. Keine der Kulissen sieht wie etwas aus, dass uns so vielleicht mal erwartet. Also natürlich haben wir vielleicht mal Geister-Metropolen und Schrottplatzlandschaften haben wir jetzt schon, aber ich meine im wirklich architektonischen Sinne. Da wurde nichts neues Erzeugt, oder zumindest weiterentwickelt. Es sieht für mich eben so aus, als hätte man einfach den alten Look genommen und dann letztlich doch einfach nur futuristisch durch-designed. Das technische Gadget was man sich rausgesucht hat, war die Holotechnik, wobei die leider so ziemlich ohne Sinn und Verstand einfach funktioniert (Aus seiner Jackentasche heraus durch den kompletten Raum?!). Was ich mir glaube ich noch eher gewünscht hätte, wäre eine Weiterentwicklung der Schichten. Es muss nicht direkt was neues rauskommen. Das Genre Cyberpunk steht so einfach ziemlich fest. Man hätte mit dem Budget aber einfach diese Kulisse perfektionieren können. Scott hat damals in einer langen Set-Straße gearbeitet, was man auch ein bisschen merkt. Zumindest habe ich oft das Gefühl, dass fast jede belebte Straßenszene irgendwie in der gleichen Straße spielt (Was ja eben auch so ist). Man hätte dieses Leben ganz unten im Dreck und Müll einfach viel dichter und eher zeigen können. Das ist genau der Ort wo ich einen neuen Blade Runner hätte spielen lassen. Welche späte Forsetzung das zum Beispiel in meinen Augen komplett richtig gemacht hat, ist Mad Max Fury Road. Die haben am Ende einfach diese Wüsten-Rennen genommen und das im absoluten Extrem bis auf die Spitze getrieben. Mit allen völlig durchgeknallten Charakteren und Fraktionen, bis zu den völlig überdesignten Fahrzeugen, war man einfach bis ins letzte Detail konsequent. Das es dagegen viel viel realistischere Endzeit-Filme gibt, ist egal. Blade Runner hätte man natürlich auf eine ganz andere Art ins extrem treiben können und müssen. Die Optik und Art des Film sieht für mich letztlich aber wie gesagt "nur" (ziemlich gut) durchdesigned aus. Auch bei der Geschichte ist man mir irgendwie zu ausschweifend geworden. Der alte Blade Runner spielt innerhalb von ein paar Tagen in den Häuserschluchten von LA und benutzt seine Charaktere meist eher als Symbole. Der neue ist dagegen fast eine Odysee durch viele gigantische Sets, die eben eher klar und sauber wirken und scheint die Motive und Symbole eher neben der Geschichte der Charaktere schweben zu lassen.

Was mich glaube ich auch noch ein bisschen mehr interessiert hätte, als ein zerstörtes Las Vegas, wäre der Weltraum gewesen. Diese wunderschönen Bilder von denen Roy erzählt. Das hätte natürlich nicht der Hauptteil werden dürfen. Eher ein Finale. Es gibt einfach keine Szene die für mich annähernd an sowas wie Tears in Rain heran kommt.

Also Bewertung würde ich dem ganzen übrigens irgendwas zwischen 7 und 8 von 10 geben. Ob er für eine 8 reicht, weiß ich noch nicht, dass muss die Zeit zeigen.
 
Musste irgendwie sein! :D

Das es 30 Jahre später spielt ist wahr, aber die Entwicklung die es da gegeben hat, halte ich trotzdem für "zu viel". Der Gedanke, den sich beim Original ganz bewusst gemacht wurde und welcher letztendlich den Cyberpunk-Look geboren hat, wurde eben verworfen. Keine der Figuren hat einen auffälligen, oder gar ikonischen Stil. Keine der Kulissen sieht wie etwas aus, dass uns so vielleicht mal erwartet. Also natürlich haben wir vielleicht mal Geister-Metropolen und Schrottplatzlandschaften haben wir jetzt schon, aber ich meine im wirklich architektonischen Sinne. Da wurde nichts neues Erzeugt, oder zumindest weiterentwickelt. Es sieht für mich eben so aus, als hätte man einfach den alten Look genommen und dann letztlich doch einfach nur futuristisch durch-designed. Das technische Gadget was man sich rausgesucht hat, war die Holotechnik, wobei die leider so ziemlich ohne Sinn und Verstand einfach funktioniert (Aus seiner Jackentasche heraus durch den kompletten Raum?!). Was ich mir glaube ich noch eher gewünscht hätte, wäre eine Weiterentwicklung der Schichten. Es muss nicht direkt was neues rauskommen. Das Genre Cyberpunk steht so einfach ziemlich fest. Man hätte mit dem Budget aber einfach diese Kulisse perfektionieren können. Scott hat damals in einer langen Set-Straße gearbeitet, was man auch ein bisschen merkt. Zumindest habe ich oft das Gefühl, dass fast jede belebte Straßenszene irgendwie in der gleichen Straße spielt (Was ja eben auch so ist). Man hätte dieses Leben ganz unten im Dreck und Müll einfach viel dichter und eher zeigen können. Das ist genau der Ort wo ich einen neuen Blade Runner hätte spielen lassen. Welche späte Forsetzung das zum Beispiel in meinen Augen komplett richtig gemacht hat, ist Mad Max Fury Road. Die haben am Ende einfach diese Wüsten-Rennen genommen und das im absoluten Extrem bis auf die Spitze getrieben. Mit allen völlig durchgeknallten Charakteren und Fraktionen, bis zu den völlig überdesignten Fahrzeugen, war man einfach bis ins letzte Detail konsequent. Das es dagegen viel viel realistischere Endzeit-Filme gibt, ist egal. Blade Runner hätte man natürlich auf eine ganz andere Art ins extrem treiben können und müssen. Die Optik und Art des Film sieht für mich letztlich aber wie gesagt "nur" (ziemlich gut) durchdesigned aus. Auch bei der Geschichte ist man mir irgendwie zu ausschweifend geworden. Der alte Blade Runner spielt innerhalb von ein paar Tagen in den Häuserschluchten von LA und benutzt seine Charaktere meist eher als Symbole. Der neue ist dagegen fast eine Odysee durch viele gigantische Sets, die eben eher klar und sauber wirken und scheint die Motive und Symbole eher neben der Geschichte der Charaktere schweben zu lassen.

Was mich glaube ich auch noch ein bisschen mehr interessiert hätte, als ein zerstörtes Las Vegas, wäre der Weltraum gewesen. Diese wunderschönen Bilder von denen Roy erzählt. Das hätte natürlich nicht der Hauptteil werden dürfen. Eher ein Finale. Es gibt einfach keine Szene die für mich annähernd an sowas wie Tears in Rain heran kommt.

Also Bewertung würde ich dem ganzen übrigens irgendwas zwischen 7 und 8 von 10 geben. Ob er für eine 8 reicht, weiß ich noch nicht, dass muss die Zeit zeigen.
Ich bleib bei meiner Meinung! Ich bin selten so geflashed gewesen und überaus aus dankbar für diesen Film. Für mich bleibt er ein absolutes Meisterwerk!!!
;)
 
Ich bleib bei meiner Meinung! Ich bin selten so geflashed gewesen und überaus aus dankbar für diesen Film. Für mich bleibt er ein absolutes Meisterwerk!!!
;)

Ach ich will dir deine Meinung natürlich auch nicht nehmen! Du kannst ihn selbstverständlich mögen. Ich sage ja nichtmal dass ich ihn nicht mochte. Er hat mich eben nur nicht so umgehauen.

Ich glaube wenn ich von meinen Kino "geflashed" Momenten ausgehe, war Hateful8 der letzte der mich irgendwie platt gemacht hat.
 
Ach ich will dir deine Meinung natürlich auch nicht nehmen! Du kannst ihn selbstverständlich mögen. Ich sage ja nichtmal dass ich ihn nicht mochte. Er hat mich eben nur nicht so umgehauen.

Ich glaube wenn ich von meinen Kino "geflashed" Momenten ausgehe, war Hateful8 der letzte der mich irgendwie platt gemacht hat.
Den fand ich nun wiederum nur gut und hätte mir von der "ernsten Westernumsetzung" seitens Tarantino schon was anderes erhofft als nur ein besseres Kammerspiel! Mir sind da die/der Schauplatz/plätze zu limitiert!
 
Nach den beiden Trailern und dem, was ich bisher unter anderem hier und im Feuilleton von Zeit.Online gelesen habe, bin ich absolut heiss auf den neuen Blade Runner.

Aber weiss jemand, warum man nicht Vangelis wieder die Filmmusik hat komponieren lassen? Der Sound von Vangelis hat schon zumindest für mich 30% des Reizes des Blade Runners von 1982 ausgemacht.
 
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