Abartigkeiten der Konzertentwicklung

Naja, Touris, Kirmesmetaller, ...

Ich weiß ja nicht, wo man da die Grenze ziehen soll. o_O

Ich für meinen Teil lese keine Fanzines mehr, schau dafür sporadisch in verschiedenen Foren vorbei. Was da so gefeiert wird, wird geyoutubed, für gut befunden, oder auch nicht. Ich gebe zu - Konsumverhalten. :hmmja:

Und jetzt kommt das große AAABER:

Was war bei uns im Saarland alles los, so Ende 80, Anfang 90. Metallica 38 (?) Mark, Rammstein 35 Mark, Motörhead quasi jährlich (kann mich täuschen), die Großen zu erträglichen Preisen, die aus der zweiten oder sogar dritten Reihe zu noch erträglicheren Preisen, usw. (ja ja, früher war alles besser :hmmja::schnuller:)

Heute legst du in der Garage für Cradle of Filth (Beispiel!!!) knapp 30 Ocken hin. Wohlgemerkt für heutige Verhältnisse fair.

Aber für die Großen 100 € und mehr? + ne Anfahrt von über 100 km und mehr. Never.

Da überleg ich mir dann doch, ob ich net für Stahlzeit 30 Ocken (?) hinleg, statt für das Original so um die Hundert. Selbiges gilt für alle anderen Kapellen, die einfach zu groß (zu Mainstream) geworden sind.

Beispiel Volbeat: Spielen demnächst in Luxemburg für um die 50 Euro. Guter Preis für die mittlerweile, find ich. ( zumal Shinedown Support) Frau Renegade kennt bzw. findet gerade mal "Fallen" gut und erzählt mir was von ner Coverband, die demnächst hier spielen. (hab die aufm Stadtfest umsonst gesehen und mir für die 50 € Eintritt Original den Arsch zugelötet:feierei:) Was soll ich jetzt mit Frau Renegade beim Original? 100 € Karten, ich 5 -10 Bier für je 4 €, Shirt 30-35, die zwei Cola für Frau R. rechne ich mal nicht. Zumal unter der Woche, Anfahrt, am nächsten Tag arbeiten, usw.

Letztgenanntes ist auch ein Grund, eben nicht mehr dreimal die Woche den Arsch hoch zu kriegen, sondern vielleicht nur noch einmal im Monat. Vom Finanziellen mal abgesehen. Man wird ja nicht jünger, sad but true. :hmmja:

Hab mir jedenfalls vorgenommen, den Bereich Mannheim, Weinheim oder auch Luxemburg mal mehr im Auge zu behalten. Ob ich jetzt ne halbe Stunde nach Saarbrücken fahr, oder ne Stunde nach Mannheim. ;) Chrome Division in Weinheim hab ich vor 2-3 Jahren ja immerhin auch ganz gut verkraftet. Und das unter der Woche. :):jubel:
 
Es sieht sich bei sowas auch jeder immer selbst als das Non-Plus-Ultra an. Man kommt meist gar nicht auf die Idee, dass man sich vielleicht selber nicht so ganz richtig verhält. Wenn ich mir überlege, wie breit meine Interessen so liegen, dann bin ich garantiert oft genug selbst der "Touri". Ich höre Blackmetal, Postpunk, Wave-Zeugs, Paganmetal, Synthwave, manches mal Death, Gothicmetal, einiges an Heavy und Doommetal, ich bin ein Filmfreak, insbesondere Science Fiction, ich interessiere mich fürs Programmieren, Lockpicking, Poker und allgemein Glückspiele, Pen and Paper, LARP, Videospiele insbesondere Indiegames, Wissenschaft im allgemeinen, dann sind da noch die Bücher und Comics die ich lesen will, Themen wie Robotik, AI, Hacking, Machine Learning, Astronomie, ich mache Sport: Kickboxen, interessiere mich noch für Football, die Gitarre die in meinem Zimmer liegt habe ich noch nie wirklich benutzt, oh und eine neue Sprache lernen wäre auch schön...
Die Krux besteht leider zwgsl. darin, nirgendwo so richtig "anzukommen". Wenn man zu nem Gebiet recherchiert, gelangt man schnell wahlweise in Insider- und Fachkreise oder wissenschaftliche Literatursammlungen, die einem Außenstehenden ein paar Nummern zu hoch sind und wo man das Gefühl bekommt, der totale Noob zu sein, während gefühlt alle anderen voll die Ahnung haben. Leider gibt die Stadtbibliothek auch nicht zu allen Nischenthemen was her und rein interessemäßig ein Jahr in nem Betrieb mitlaufen geht ja auch nicht mal so eben, leider :D
 
Mich nervt das ja immer, wenn man bei (auch nicht großen) Bands mit 30 Jahren Geschichte auf einem Konzert ist und das Gefühl bekommt, ein Großteil der Leute ist nur gekommen, um den einen Song zu hören, mit denen sie mal in den 90ern einen Hit hatten. Da wird das gesamte verdammte Konzert über per Zwischenruf nach Titel x verlangt und wenn er dann - als letzte Zugabe - endlich gespielt wird, bricht der Jubel aus, als wäre der Rest des Programms nur B-Ware gewesen. Bin dafür, dass mehr Bands da dann einfach mal den Stinkefinger zeigen, die eins,zwei schon uffzig Mal gespielten Songs streichen und den Platz in der Setlist nutzen, um selten gespielte Stücke aufzuführen. Gibt ja meist so viel mehr gutes Zeuch in der Diskografie...

Ich denke mir das jedesmal genau so, wenn Angel Witch "Angel Witch" spielen. Bei Sorceress oder Dr. Phibes geht dann aber keiner ab. Total schade sowas ja!
 
@Coverbands

In vielen Fällen firmieren doch gänzlich andere Musiker unter dem Namen von bekannten Bands, sind de facto ihre eigenen Coverbands und verlangen bekanntlich astronomische Preise.

Die Preise allein rechtfertigen Coverbands meines erachtens nach. Schließlich gehts um Musik, nicht um Götzenverehrung, und gute Musik von anderen Musikern adäquat umgesetzt bleibt gute Musik. Klappt in der Klassik doch auch, warum nicht auch in der populären Musik?
 
Mich nervt das ja immer, wenn man bei (auch nicht großen) Bands mit 30 Jahren Geschichte auf einem Konzert ist und das Gefühl bekommt, ein Großteil der Leute ist nur gekommen, um den einen Song zu hören, mit denen sie mal in den 90ern einen Hit hatten. Da wird das gesamte verdammte Konzert über per Zwischenruf nach Titel x verlangt und wenn er dann - als letzte Zugabe - endlich gespielt wird, bricht der Jubel aus, als wäre der Rest des Programms nur B-Ware gewesen. Bin dafür, dass mehr Bands da dann einfach mal den Stinkefinger zeigen, die eins,zwei schon uffzig Mal gespielten Songs streichen und den Platz in der Setlist nutzen, um selten gespielte Stücke aufzuführen. Gibt ja meist so viel mehr gutes Zeuch in der Diskografie...
Killing Joke haben schon mal Love Like Blood direkt als erstes gespielt und danach alle zum Gehen aufgefordert, die eh nur diesen Song hören wollten.
 
Helge Schneider hat mal laut einem Freund zwei Stunden reinen Jazz gespielt, nachdem jemand "Katzeklo!" rief. Ohne eine einzige witzige Ansage.
Könnte es nicht eher so gewesen sein, dass das die Jazz Tour war, die Helge mit seiner Band Hardcore gespielt hat und bei der eh nur klassicher Jazz mit Saxophon, Orgel und Schlagzeug vorgesehen war? :cool:

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Helge einfach so einen ganzen Saal wegen der Zwischenrufe eines einzelnen "bestraft" und zudem mal eben sein komplettes Set umschmeißt.

Ich durfte ähnliches erleben, als Steve Lukather mit seiner Fusion Band El Grupo in Oldenburg im Theater gespielt hat und diverse Zuschauer nachher schimpften, dass "er" ja nicht mal "Africa" gespielt hat. ;)

Oder Stings Tour mit fast ausschließlich klassicher Lautenmusik und Peter Gabriel mit Orchester statt mit Band...

Es gibt halt Musiker, die auch mal Bock auf andere Sachen haben und damit dann auch auf Tour gehen, und wenn man sich als Zuschauer dann vorher nicht informiert, gibt es halt lange Gesichter. :D
 
Bad Brains haben das auch gerne gemacht. Die spielten eine Mischung aus Punk/Hardcore und Reggae. Wenn das Publikum überwiegend aus Punks bestand haben sie ihre Reggae-Songs gespielt und bei den Reggae-Leuten ihre Punk-Songs.
 
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Könnte es nicht eher so gewesen sein, dass das die Jazz Tour war, die Helge mit seiner Band Hardcore gespielt hat und bei der eh nur klassicher Jazz mit Saxophon, Orgel und Schlagzeug vorgesehen war? :cool:

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Helge einfach so einen ganzen Saal wegen der Zwischenrufe eines einzelnen "bestraft" und zudem mal eben sein komplettes Set umschmeisst.

Habe jetzt nur das gefunden:

"Früher hat Helge Schneider jene Zuschauer, die lautstark seinen Hit „Katzeklo“ einforderten, mit Strafjazz belegt. „Da war ich noch unsicher. Das Lied war ja aus dem Ärmel geschüttelt. Ich fand es nicht wirklich gut. Heute finde ich es gut. Ich habe für die Leute sehr viel Verständnis. Die waren ja damals auch noch Kinder, das muss man bedenken.“

http://m.neuepresse.de/Nachrichten/Kultur/Wenn-Helge-Schneider-mit-Strafjazz-droht
 
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Helge einfach so einen ganzen Saal wegen der Zwischenrufe eines einzelnen "bestraft" und zudem mal eben sein komplettes Set umschmeißt.

Das ist seine Art!

Hab das Ende der 90er in Nürnberg ähnlich erlebt.
Es gab aber genug Fans die nicht wegen "Katzeklo" da waren. Gottseidank!


Macht auch gerne mal 5 Minuten Teepause während des Auftrtitts und genießt das.
Sonst wäre es nicht Helge!!!
 
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