Gestern Abend in der Rockhal mein 26. Deep Purple-Konzert besucht und einige positive Eindrücke mit nach Hause genommen:
Der Sound war in der Rockhal richtig gut, glasklar und differenziert und daß mal wieder Musiker von vorne angeleuchtet wurden war auch eine angenehme Abwechslung von der Kombination aus Blendwerk und Schattenspielen, welche viele andere Bands veranstalten.
Die Setlist fand ich gut, nur die Tatsache, daß ein ganzer Song aus rund 30 Jahren Steve Morse-Ära übrig geblieben ist, etwas irritierend. Die neuen Songs wirkten auf mich in der Live-Version deutlich lebendiger als auf Konserve, wo sie mich nicht so richtig packen konnten. Highlight war Anya, das durch die etwas härtere Spielart aus meiner Sicht nochmal deutlich hinzugewinnt.
Überraschend war auch, wie gut Ian Gillan wieder bei Stimme ist. Nach einigen Shows in der Vergangenheit, bei denen man fast mitleiden musste, wie er sich quälte, hatte man gestern deutlich den Eindruck, daß er stimmlich seinen Weg gefunden hat, wozu natürlich auch die neuen Songs beitragen, die für seine jetzigen Stimmbänder geschrieben sind und nicht für die von vor 50 Jahren.
Simon McBride hatte ich vorher schon in Don Aireys Soloband gesehen und mein Eindruck wurde bestätigt: er ist wie Don ein guter Musiker, der musikalisch in verschiedene Rollen schlüpfen kann und (fast?) alles spielen. Wie bei Don Airey fehlt mir perönlich aber so ein bißchen der "Wiedererkennungswert", also wie bei z.B. Ritchie Blackmore, Steve Morse oder Jon Lord nach ein paar Tönen direkt sagen zu können, wer die Töne spielt. Ist aber Kritik auf einem sehr hohen Niveu.

Ian Paice und Roger Glover haben wie eigentlich immer ein solides Fundament geliefert, auf dem sich die Bandkollegen austoben konnten. Absolut unverzichtbar wird ihre Leistung manchmal deutlich zu wenig gehört / gesehen.
Alles in allem ein schönes Konzert, nur schade, daß wir arbeitsbedingt von Jefferson Starship nur den letzten Song mitbekommen haben.