die 00er Jahre - Geschmacksverirrung ist nicht heilbar

onegodless

Till Deaf Do Us Part
Aufgrund eines Rolling-Stone-Artikels habe ich gerade das tolle Debut "B.R.M.C." von "Black Rebel Motorcycle Club" wiederentdeckt und wollte ein paar huldigende Worte im 90er-Geschmacksverirrungs-Thread verlieren; glücklicherweise fiel mir aber noch rechtzeitig auf, daß das Album ja von 2001 ist.

Es wird ja gern behauptet, daß "Grunge" die letzte große Rock-Bewegung war, aber nach der Jahrtausendwende war ich sehr tief in den Indie-Rock verstrickt - auch weil für mich (scheinbar?) im Metal nicht so viel ging. Mir scheint das mit den Ende aller Rock-Movements auch nur eine Legende zu sein, dessen Wahrheitsgehalt ich hier jetzt einfach mal anzweifeln möchte.

Alben von Black Rebel Motorcycle Club, Maximo Park, The Dresden Dolls, Interpol, Franz Ferdinand, The White Stripes, The Arctic Monkeys, The Arcade Fire, Editors, ... and you will know us by The Trail Of Dead, Yeah Yeah Yeahs, The Killers, The Decemberists, Adam Green, Jet, The (International) Noise Conspiracy, The Strokes, The Ark, Death From Above 1979, Clap Your Hands Say Yeah oder a place to bury strangers (bin fast schon erstaunt wie viele Namen mir hier jetzt spontan einfallen) fanden den Weg - alle als CD - in meine Musiksammlung und da sollen sie auch bleiben --> but once you're in, you never want leave.

Teilt hier eigentlich jemand meine Vorliebe für den Rock Anfang der 00er? Was ging denn so bei euch nach der Jahrtausendwende im Bereich abseits von Mama Metals Herdfeuer?
 
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Waren die 00er Jahre nicht in etwa die wo die letzte RICHTIE Rock-Bewegung ihr Ende Fand? Wo Rammstein, System Of A Down, Slipknot etc ihre letzten Alben veröffentlicht haben, die damals die Jugend super schwer begeistert und mitgenommen haben? Wo Amon Amarth mit Death By Fire den MeloDeath straßentauglich gemacht hat und auf einmal eine Welle an Symphonic Melodic Metal mit Frauengesang als "Gothic" Metal verkauft wurden ist, weil Nightwish so dermaßen durch die Decke gingen?

War schon ne interessante Zeit rückblickend auch wenn ich davon dank meines jungen Alters recht viel von aufarbeiten musste. IMO war das noch mal (mindestens bis 2005 in etwa) ein Jahrzehnt wo extrem viele junge Menschen zum Heavy Metal fanden. Egal ob jetzt durch oben genannte Bands, aber auch durch Manowars Warriors Of The World United. Die 2010er Jahre waren in der Hinsicht bei weitem nicht mehr so stark.
 
Da mir sämtliche im OP genannten Bands nichts sagen und ich zu der Zeit tatsächlich fast nur Metal gehört habe, bin ich vermutlich nicht Zielgruppe dieses Themas. Aber ich habe die ersten beiden Alben von Amplifier damals, also 2005/2006, eingesogen. Ab Scheibe drei wurde es mir zu proggy.
Der einsame Typ, der die Band 2006 im Vorprogramm von Opeth in Berlin abgefeiert hat, während der Rest des Publikums zur Bar wanderte, das war ich.
 
Waren die 00er Jahre nicht in etwa die wo die letzte RICHTIE Rock-Bewegung ihr Ende Fand? Wo Rammstein, System Of A Down, Slipknot etc ihre letzten Alben veröffentlicht haben, die damals die Jugend super schwer begeistert und mitgenommen haben? Wo Amon Amarth mit Death By Fire den MeloDeath straßentauglich gemacht hat und auf einmal eine Welle an Symphonic Melodic Metal mit Frauengesang als "Gothic" Metal verkauft wurden ist, weil Nightwish so dermaßen durch die Decke gingen?

Das sind alles die Gründe warum ich nicht im mood for metal war und mich o.g. Indie-Bands zugewandt habe. Zu symphonisch und opernhaft (Nightwish & Co.), zu deutsch (Rammstein & Co.), zu mittelalterlich (In Extremo & Co.), zu technisch-kalthart (Slipknot), zu straßentauglich, zu wenig Gosse; so wollte ich meinen Metal nicht ... und ich mag das Zeug noch immer nicht. Lieber lege ich "Funeral" von "Arcade Fire" oder "White Blood Cells" von "The White Stripes" auf als "Rammstein" oder "Nightwish".

Also, wenn ARCADE FIRE zu der Zeit dazugehören, dann diese Jungs und Mädel.

Kleiner Schreibfehler, sorry, aber das "the" haben sie, glaube ich, erst nach dieser EP - die ist bei mir noch mit "The Arcade Fire" betitelt (gemeint ist die vor "Neon Bible") - verloren und nicht wiedergefunden. Aber vielleicht ist das auch ein Gag nur für diese EP.
 
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Alben von Black Rebel Motorcycle Club, Maximo Park, The Dresden Dolls, Interpol, Franz Ferdinand, The White Stripes, The Arctic Monkeys, The Arcarde Fire, Editors, ... and you will know us by The Trail Of Dead, Yeah Yeah Yeahs, The Killers, The Decemberists, Adam Green, Jet, The (International) Noise Conspiracy, The Strokes, The Ark, Death From Above 1979, Clap Your Hands Say Yeah oder a place to bury strangers (bin fast schon erstaunt wie viele Namen mir hier jetzt spontan einfallen) fanden den Weg - alle als CD - in meine Musiksammlung und da sollen sie auch bleiben --> but once you're in, you never want leave.

Das ist quasi die Playlist meiner damaligen Indie-Diplompädagogik-WG-Mitbewohnerinnen, teilweise recht unerträgliche Frauen in ihren späten 20ern. Übel. Mir fallen da noch u.a. The Kooks, Bloc Party (mag ich sogar seit dem wirklich...), Modest Mouse, Kaiser Chiefs, Kasabian, Mando Diao (!)....ein. Ajajaja.
 
Das ist quasi die Playlist meiner damaligen Indie-Diplompädagogik-WG-Mitbewohnerinnen, teilweise recht unerträgliche Frauen in ihren späten 20ern. Übel. Mir fallen da noch u.a. The Kooks, Bloc Party (mag ich sogar seit dem wirklich...), Modest Mouse, Kaiser Chiefs, Kasabian, Mando Diao (!)....ein. Ajajaja.

Da habe ich ja Glück gehabt - trotz des geschmacksverirrten Musikgeschmacks kann ich da nicht gemeint sein, denn für Indie-Diplome u.ä. bin ich viel zu dumm; es hat ja gerade mal für die Realschule gereicht. :D

Was aber leider natürlich nicht bedeutet, daß ich nicht trotzdem für Andere unerträglich bin.

P.S.: Modest Mouse sind wohl eher 90er Stoff und gehören deshalb nicht in die genannte Reihe.
 
Spontanes Brainstorming: Aerogramme, The Shins, Sigur Ros, Brand New ("The Devil and God are raging inside me":verehr::verehr::verehr:) , Arcade Fire, Khoma, Thirty Seconds To Mars, Godspeed You! Black Emperor, Mogwai, Oceansize, Editors, Band Of Horses...

...waren so mein Soundtrack in den Jahren 2004 bis ca 2008.

Vom normalen Metal, der ab Anfang des Jahrtausends sämtliche Zähne verlor und zunehmend von Trällerelfen, Rollenspielern und sonstigem Plastikmüll überflutet wurde, zunehmend gelangweilt und angewidert, bin ich über den Doom, Sludge und Drone schließlich beim Alternative gelandet, bei dem zu der Zeit so allerlei Spannendes passiert ist.

Als dann zum Ende des ersten Jahrzehntes langsam der Death Metal aus seinem Tief zurück kam und spätestens mit The Devil's Blood bin ich dann auch wieder zum Metal zurückgekehrt. Um eine Menge guter und wertvoller Musikerfahrungen reicher, die ich bis heute nicht missen möchte.
 
Black Rebel Motorcycle Club, Maximo Park, The Dresden Dolls, Interpol, Franz Ferdinand, The White Stripes, The Arctic Monkeys, The Arcarde Fire, Editors, ... and you will know us by The Trail Of Dead, Yeah Yeah Yeahs, The Killers, The Decemberists, Adam Green, Jet, The (International) Noise Conspiracy, The Strokes, The Ark, Death From Above 1979, Clap Your Hands Say Yeah oder a place to bury strangers
The Kooks, Bloc Party (mag ich sogar seit dem wirklich...), Modest Mouse, Kaiser Chiefs, Kasabian, Mando Diao (!)....

Schon beim Lesen der Bandnamen rollen sich meine Fußnägel.
 
Damals (bis ca. 2007) hab ich viele der oben aufgeführten Bands gehört und nur wenig Metal, hängen geblieben ist davon kaum etwas. Ein Großteil der CDs dieser Bands verstaubt im Keller und nur bei ganz wenigen wie Placebo und den Nachfolgegeschichten der White Stripes, bzw. der Koblenzer Blackmail höre ich auch heute noch in neue Sachen mit Interesse rein.

Bei Bands wie The Strokes, Arctic Monkey oder Maximo Park wurden ja die Debüts extrem gehyped und dann kam nichts Vernünftiges hinterher. Aber auch diese hochgelobten Debüts lassen mich heutzutage kalt, anders als bei vielen 90er Jahre Sachen würde ich mir selbst sowas wie Is This It nicht mehr am Stück anhören wollen.

Der Hauptvorteil des Indie-Rocks der frühen Nuller? Mich hat er wieder in den Schoß von Mama Metal zurück getrieben.
 
Dachte gerade, die yeah yeah yeahs waren doch cool, kann man mal wieder hören, aber die Top Tracks bei TIDAL sind einfach nur Müll.
 
kam mit einigen der obengenannten ganz gut klar. Für mich waren Radio 4, The Dead 60s und The Faint mit ihren ersten 2-3 Platten die besten des erweiterten sog. Indie-Genres. Auch manches von den Libertines, Art Brut, Thermals, Le Tigre, The (International) Noise Conspiracy, Mogwai, Modest Mouse, Client, Shitdisco, Primal Scream, Daft Punk (auch wenn die früher dran waren) etc. war gut hörbar. Gegen später kamen auch A Place To Bury Strangers und ähnliche. Vor allem die unterkühlteren Sachen. Allerdings stimme ich nicht zu, dass im Metal nix mehr ging. Portrait, Enforcer, RAM etc. brachten die ersten Sachen raus, Maiden mit Jahrhundert-Comeback (waren ja nie weg), Motörhead schön harte Alben, Manilla Road und Slough Feg unermüdlich.. gab ja nicht nur die Metal Hammer-Titelhelden;)
 
Allerdings stimme ich nicht zu, dass im Metal nix mehr ging. Portrait, Enforcer, RAM etc. brachten die ersten Sachen raus, Maiden mit Jahrhundert-Comeback (waren ja nie weg), Motörhead schön harte Alben, Manilla Road und Slough Feg unermüdlich...
Zum Beispiel im Extreme Metal ala BM und DM etc... ging eh immer was und gab's nie Flauten. Deswegen hab ich noch nie nachvollziehen können, dass immer wieder zu unterschiedlichen bzw. über unterschiedliche Zeiträume von "der Metal war da tot", gesprochen wurde. Metal war doch nie toto_O
 
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