Die CD, todsichere Altlast von morgen?

Von uns wird keiner das Ende der CD erleben, weil's a) immer Musikliebhaber gibt, die kaufen und b) kleine Labels, die Nachschub liefern.

Außerdem, egal wo ich bei meinen auch schaue, nicht Eine von denen hat irgendwelche Anzeichen auf Produktionsfehler oder Zerstörung aufgrund mangelhafter Produktionsumstände. Weder löst sich was auf, noch wird eine CD bronzefarben oder sonst was.
Und selbst wenn, die Plattenfirmen sin in dem Fall verpflichtet, umzutauschen. Ok, bei Eigenpressungen schwer, aber wenn ich sehe, was aktuell Alles rereleased wird... Hatte ein Bekannter 2x; eine CD von NB und eine von Elektrola. Umtausch hat wunderbar geklappt.
Hab letzte Woche mal meine uralten ersten CD-R's durchgehört, die zT von 1995 oder früher stamen. Laufen Alle noch!
Die Zukunft der Tonträger ist in meinen Augen in keinster Weise gefährdet; die Musikindustrie limitiert sich aber durch die Preise immer mehr. Hier müsste sich def. was tun. Ansonsten sehe ich dem Ganzen sowas von gelassen entgegen...
 
Hm, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als wolle uns die Industrie nur einreden was wir brauchen und was nicht.
Die Einzigen die daraus profitieren würden sind nämlich meist jene, die hier eine Apokalypse des Mediums voraussagen bzw. einreden wollen.
Für mich klingt es nach typischen Marketing, man will das nächste Produkt durchsetzen, und das mit allen Mitteln.
"Nein, du brauchst doch keine CD mehr, nimmt nur Platz weg, kauf den Download Code, natürlich für den selben hohen Preis".

Da bleibe ich doch lieber bei der original CD und mache mir die MP3 Dateien selbst wenn unbedingt nötig.
"Ha, die CD stirbt, sie hat keine Zukunft mehr, du mußt umsteigen, sonst kannst du keine Musik mehr hören".

Ehrlich? Das soll mir als Musik, CD, Vinyl und MC Liebhaber Angst machen?
Ja dann macht doch alles als Download, nehmt die Tonträger aus dem Handel, und dann, was dann?
Die illegalen Download Portale werden aufblühen wie nie zuvor, ihr werdet noch weniger Geld machen.

Und was machen die treuen Musik Fans? Internet, Plattenbörsen, Flohmarkt, Second Hand Laden usw. Ups, die gibts ja immer noch!
Außerdem wird es dann sicherlich Firmen geben, die trotzdem fleißig weiter produzieren und ihre Ware anbieten werden.
Selbst heute gibt es noch Medien die schon vor Jahrzehnten von selbsternannten Fachleuten totgesagt wurden.

Und es glaubt doch wohl keiner ernsthaft, dass die Zukunft der Musik nur noch in Dateien auf dem PC oder Handy liegen wird.
Lasst euch also nicht verrückt machen, und nicht jeder Trend ist cool und sinnvoll. Man muß es doch nicht mitmachen.

Solange ich wählen kann ob ich zb. CD`s, Vinyl oder Downloads erwerben kann, ist für mich alles okay.
Ich wehre mich aber dagegen, wenn ich bevormundet werden soll nur damit die Industrie weniger Kosten
und ich am Ende weniger Spaß am Medium Musik haben soll.

Up the Irons, the Vinyls and the CD`s!
 
Nur als Ergänzung - das Thema wurde vor geraumer Zeit hier ja auch schon recht ausführlich diskutiert:

https://forum.deaf-forever.de/index...treamingservices-der-tod-von-tonträgern.1865/

Kann ich mich außerdem gleich mal geil selber von vor zwei Jahren zitieren:

"Bis ein neues Album von Nightwish nicht mehr auf CD erscheint, dürfte es schon noch eine ganze Weile dauern, aber bei einer Band wie z. B. The Ruins of Beverast (jetzt rein auf den Szene-Status bezogen) würde es mich nicht so sehr überraschen, wenn neue Veröffentlichungen bald nur noch in luxuriösen Vinyl-Varianten (vielleicht noch mit Download-Code) erscheinen..."

Und die letzte TROB-EP gibt's ja tatsächlich nur auf Vinyl. Beim nächsten kompletten Album würde ich momentan aber doch noch von einer CD-Version ausgehen, von daher bin ich recht zuversichtlich, dass es die silbernen Plastikscheiben schon noch 'ne Weile geben wird. :)
 
Als das Tape wiederkam habe ich ohnehin den Glauben an die Menschheit verloren. Auch die CD wird irgendwann ein Revival erleben.
Allerdings nervt es phasenweise wirklich grad, dass ich manche Sachen nur als Download oder Vinyl bekomme,. v.a. wenn das Vinyl dann nach ca. 2min ausverkauft ist.
 
V
Und selbst wenn, die Plattenfirmen sin in dem Fall verpflichtet, umzutauschen. Ok, bei Eigenpressungen schwer, aber wenn ich sehe, was aktuell Alles rereleased wird... Hatte ein Bekannter 2x; eine CD von NB und eine von Elektrola. Umtausch hat wunderbar geklappt.
Hab letzte Woche mal meine uralten ersten CD-R's durchgehört, die zT von 1995 oder früher stamen. Laufen Alle noch!

Da bin ich mir aus eigener Erfahrung nicht ganz so sicher, sowohl was Beständigkeit als auch was Umtauschpflicht betrifft. Meine "Wardog - Scorched Earth" zeigt deutliche Fraßspuren vom Aufdruck auf der Oberseite, die sich bei manchen Abspielgeräten auch in hörbaren Störungen bemerkbar machen. Umtausch laut Metal Blade nicht möglich, da schlichtweg nicht mehr vorhanden. Außerdem frage ich mich, warum hier eine quasi jahrzehntelange Garantie bestehen sollte. Das gibt's für Geschirrspüler ja auch nicht.
Eine vor ca. 15 Jahren gekaufte CD-R einer Amateurband funktioniert auch nicht mehr, trotz sachgemäßer Lagerung. Allerdings sind dies meine einzigen Ausfälle in einer fast vierstelligen CD-Sammlung. An ein großes Scheibensterben glaube ich daher auch nicht.

In irgendeinem Thread haben wir das aber vor Monaten schon mal diskutiert, ich komme nur gerade nicht drauf.
 
Dr. Pepe hat das oben verlinkt, HantSchwartz schreibt dazu heute samt Quellenangaben im Kreator(!)-Fred:

Ja, ich habe Quellen dazu. Leider ist die aktuellste noch nicht publiziert, da ich diese für eine Popmusikwissenschaft-Zeitschrift (SAMPLES) selber gerade am Schreiben bin :D
Ich habe die dt. Charts für die Jahre 1978 bis 2016 großangelegt auf verschiedene Aspekte hin statistisch analysiert.

Die letzte Aufbereitung für den Bereich Genre-Umsatzzahlen findest du hier auf S. 37:
http://www.musikindustrie.de/filead...-jahrbuch-musikindustrie-in-zahlen-epaper.pdf

Aber hier ist auch Vorsicht geboten, da die Genres sehr undifferenziert betrachtet werden und auch z.T. dt. und int. Interpreten getrennt berücksichtigt werden und manchmal zusammengenommen sind.

Gerade für den Hip-Hop Bereich konnte ich übrigens ein massives Wachstum (innerhalb der Spartengröße natürlich) in den letzten Jahren statistisch festmachen.
Für den Metal wäre es auch interessant, aber der wird ja leider von Gfk mit Rock, Indie, Punk etc. in einen Topf geworfen, sodass ich das nochmal selbst in meiner Studie differenzieren werde.
 
Da bin ich mir aus eigener Erfahrung nicht ganz so sicher, sowohl was Beständigkeit als auch was Umtauschpflicht betrifft. Meine "Wardog - Scorched Earth" zeigt deutliche Fraßspuren vom Aufdruck auf der Oberseite, die sich bei manchen Abspielgeräten auch in hörbaren Störungen bemerkbar machen. Umtausch laut Metal Blade nicht möglich, da schlichtweg nicht mehr vorhanden. Außerdem frage ich mich, warum hier eine quasi jahrzehntelange Garantie bestehen sollte. Das gibt's für Geschirrspüler ja auch nicht.
Eine vor ca. 15 Jahren gekaufte CD-R einer Amateurband funktioniert auch nicht mehr, trotz sachgemäßer Lagerung. Allerdings sind dies meine einzigen Ausfälle in einer fast vierstelligen CD-Sammlung. An ein großes Scheibensterben glaube ich daher auch nicht.

In irgendeinem Thread haben wir das aber vor Monaten schon mal diskutiert, ich komme nur gerade nicht drauf.

Die Scorched Earth war auch mein bisher einziger Ausfall und der war ziemlich sicher durch den Aufdruck bedingt. Also klarer Produktionsfehler wie bei den bekannten Beispielen z.B. bei Black Mark CDs.
Mit einem Vorfall bei ca. 4500 Cds und in 30 Jahren kann ich soweit mal ganz gut leben. Die Scheibe hab ich mir für 2-3 Euro nachgekauft...
 
Irgendwie verstehe ich viel nicht...
Das Tape kam wieder? Ja im Metal und vielleicht auch Rap Underground wegen Kult und so, aber damit ist es noch lange nicht wieder da. Absolute Randerscheinung.

Die CD wird ein Revival erleben? Hab ich was verpasst? Die sind doch noch voll da...

Alles Panikmache. Sorgen mache ich mir viel eher, dass so viele diesen Vinyl Wahnsinn unterstützen. Explodierende Preise im Second Hand Markt, unsägliche Limitierungen im Underground, zig Farben und Auflagen und erstrecken eines normalen Albums auf Doppel LP wegen 180g Vinyl und somit höherer Preis der Rereleases. Unsäglich, da stecke ich keinen Cent rein. Die CD hat sich bei mir bewährt.
 
Man ist mit 80€ Ausgaben pro Jahr bereits Intensivkäufer?... :D

Das ist so, wie wenn man vom Arzt gefragt wird, wieviel Alkohol man denn etwa in der Woche trinkt. Man rechnet das schnell im Kopf zusammen, zieht das Wochenende wieder ab und teilt die Menge sicherheitshalber durch vier und bekommt als Antwort: "Sie müssen dringend Ihren Alkoholkonsum reduzieren, junger Mann!"
 
Wie sieht denn das geschätzte Forum die Zukunft der CD?

Hmmm... CDs haben den Vorteil, es passt ein Album drauf und das in einer guten Qualität. Daher wird die CD in 10 Jahren nicht das Dasein der MC heute fristen. Andererseits hätten sich gute Alternativen durchsetzen können, wie die DVD mit Mehrspurtechnik, Mischpult am Bildschirm, etc.pp. Interessiert aber zu wenig, 5.1 setzt sich ja auch nicht so durch, so dass ich befürchte, dass das Ende der HIFI-Fahnenstange da erreicht ist. Nicht von den technischen Möglichkeiten her, sondern vom Interesse und der Handhabbarkeit.

Also kann ich mir vorstellen, dass die CD das letzte (kaufbare!) physische Medium für Musik sein wird, die Alternative wäre ein USB-Stick, aber der sieht ja eher langweilig aus.

Damit sind wir technisch also bei den Möglichkeiten (Streaming), die wir auch schon vor 20 Jahren hatten. :)

edit: Medium natürlich als kaufbar gemeint. Auch die gestreamten Caches oder die MP3 sind ja auf Deiner Festplatte als Medium, klar.
 
Da auch ich ein Kind der 90er bin, besteht meine Sammlung tatsächlich sogar zu 100% aus CDs. Zwar muss man wohl nüchtern schon sagen, dass Vinyl das schönere Produkt ist, aber da ich eben mit CDs angefangen habe, bin ich trotz inneren Zwiespalts bislang trotz des Vinyltrends nicht auf dieses umgesprungen. Da spielt mir wohl mein Hang zur Harmonie in der Sammlung was Format angeht einen Streich ;-) Somit kaufe ich heute auch immer noch CDs und wie ein Vorredner schon bemerkte, kann man, sicher auch bedingt durch den aktuellen Hype, dort noch hier und da gute Schnapper auf CD/Plattenbörsen machen. Downloads und Streaming nutze ich gar nicht, Letzteres zumindest nicht in Bezahlform sondern nur kostenlose Version oder Bandcamp zwecks Probehören. Bei Gefallen wird dann die CD gekauft. Daher hoffe ich schon, dass sich das Format auch in Zukunft irgendwie trotz aller Unkenrufe halten wird. Im Freundeskreis haben einige ihre Sammlungen auch schon veräußert, mit dem Verweis, eh fast nur noch digital zu hören und die CDs würden nur Staub ansetzen. Zwar kann ich das irgendwie ja schon nachvollziehen, ich würde es aber nie übers Herz bringen. Und inzwischen ist auch zum Glück Platz kein Problem und selbst die Dame im Haus findet die Wandregale voller CDs irgendwie ganz schmuck und hat sich damit abgefunden. :D
 
Hm, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als wolle uns die Industrie nur einreden was wir brauchen und was nicht.
Die Einzigen die daraus profitieren würden sind nämlich meist jene, die hier eine Apokalypse des Mediums voraussagen bzw. einreden wollen.
Für mich klingt es nach typischen Marketing, man will das nächste Produkt durchsetzen, und das mit allen Mitteln.
"Nein, du brauchst doch keine CD mehr, nimmt nur Platz weg, kauf den Download Code, natürlich für den selben hohen Preis".

Ich habe etwas über Deinen Post nachgedacht, weil ich Dir nicht zustimmen kann. *g*

Streaming ist momentan der Kompromiss, auf den sich die Musikindustrie (kleine, kontinuierliche Einnahmen), die Anbieter (Abo-Modelle) und die Konsumenten (ubiquitär, sofort) einigen können und damit einen 20 Jahre alten Konflikt, angefangen mit Napster, beilegen können. Die CD war aus meiner Sicht auch eine notwendige gute Lösung, die die Nachteile der LP und der Tonbänder aufheben konnten (aber bei einigen Releases der 80er und 90er eher schlecht als gut umgesetzt worden sind).

Downloads waren ja nie eine Alternative, das ganze MP3 Format wurde ja nur beliebt, weil es früh gehackt war auf Basis einer lizenzrechtlich unklaren Situation, so dass es ja auch einige Zeit firmeneigene Formate gab (AAC, WMA) oder freie wie Vorbis. Downloads waren auch keine Alternative, weil Du damit in den Besitzt einer einfach zu kopierenden Datei warst und alle Schutzmaßnahmen auch nicht richtig fruchten konnten (auch wenn es versteckte eindeutige IDs geben kann, die aber auch nicht das Kopieren verhindern können).

Downloads und MP3 an sich sind also ein für die Musikindustrie unkalkulierbares Gedöns und deshalb haben die sich jahrelang so schwer getan. Das siehst Du z.B. heute noch bei Amazon-Musik oder Google-Musik (irgendwo bei den beiden darf man das gekaufte MP3 nur 3x über die Webseite runterladen, oder Du brauchst die App). Streaming erlaubt es, dass Du als Konsument nichts hast, außer die Möglichkeit so viel wie geht zu hören. Wenn aber Spotify z.B. morgen nicht mehr da wäre, hättest Du für Deine 120 Euros im Jahr keinen Fatzen Musik in Deinem Besitz. Du zahlst da halt nur das Hören dürfen. Trotzdem erfüllt es - wie gesagt - einen Grundwunsch der Konsumenten: Sofort und überall auf soviel Musik wie möglich zurückzugreifen.

Daher will die Industrie uns vielleicht einreden, dass Streaming besser ist als MP3, aber der Druck bei der ganzen Entwicklung, die vor 20 Jahren anfing, ging vom Hörer aus.

edit: Klarheiten, Typos
 
Zuletzt bearbeitet:
Man ist mit 80€ Ausgaben pro Jahr bereits Intensivkäufer?... :D

Eigentlich krass, gell. Das topt unser eins öfter mal im Monat:D
Nur etwa 1/3 geben ja in der BRD überhaupt Geld für Musik aus und davon sind Ü50 fast zu 40% verantwortlich. Verrückt, wie sich die Wertvorstellung in Bezug auf Musik seit Beginn der 2000er geändert hat. Bin gespannt, wie sich das die nächsten Jahre entwickeln wird.
 
Eigentlich krass, gell. Das topt unser eins öfter mal im Monat:D
Nur etwa 1/3 geben ja in der BRD überhaupt Geld für Musik aus und davon sind Ü50 fast zu 40% verantwortlich. Verrückt, wie sich die Wertvorstellung in Bezug auf Musik seit Beginn der 2000er geändert hat. Bin gespannt, wie sich das die nächsten Jahre entwickeln wird.

Und knapp 5% der Bevölkerung sorgen für 50% des Umsatzes der Musikindustrie. Fand ich sehr interessant. :)
 
Ich habe etwas über Deinen Post nachgedacht, weil ich Dir nicht zustimmen kann. *g*

Der Meinungsaustausch kann beginnen :D

Daher will die Industrie uns vielleicht einreden, dass Streaming besser ist als MP3, aber der Druck bei der ganzen Entwicklung, die vor 20 Jahren anfing, ging vom Hörer aus.


Das sehe ich etwas anders. So wie ich dich verstanden habe ging es dir darum, dass wir, die Hörer und unser Verhalten der Grund für die jetzige Umstellung der Industrie sind, richtig?
Nun, so wie ich das sehe arbeiten sie nicht nach unseren Wünschen, sondern viel mehr an ihren eigenen Interessen und somit verbundenen Einschränkungen für uns.

Die Industrie hat damals dem Verbraucher die Möglichkeit gegeben CD`s selber am PC zu brennen, und sich später gewundert, dass es dann auch mit Begeisterung getan wurde.
Ich denke da haben sie schon völlig unterschätzt, welchen Stein sie damit ins Rollen gebracht haben. (Es sollte alles verändern).
Dann gab es diese Download Portale wie Napster, Morpheus und Co. Und Leute haben sich auch hier mit Vergnügen gegenseitig mit Musik "ausgetauscht".
Die CD Preise waren damals schon immer recht hoch angelegt, so dass es für jene, welche viel Musik hören und mehr als nur 3 Lieblings Bands haben, fast unmöglich war alles Neu zu kaufen.
Deshalb wurde (auch) "gebrannt", deshalb "Downloads" betrieben, um zumindest so nicht auf vieles verzichten zu müssen.
Früher hat man sich zb. gegenseitig LP`s auf MC aufgenommen, später dann eben Musik CD`s auf Rohlinge, und nun werden MP3 Dateien getauscht.
(Ich will damit nicht sagen, dass es Richtig und Gerechtfertigt war, nur mal salopp umschreiben was da abgelaufen ist)

Die Industrie scheint sich jetzt zu denken: "Hm, es wird viel Download betrieben, die Leute mögen also Mp3", dann müssen wir ihnen genau das anbieten"
Dabei übersehen sie aber den wesentlichen Aspekt: Die meisten der Leute mögen das es umsonst ist, nicht das es was kostet.
Jemand der sein halbes Leben lang immer das sauer verdiente Geld für Lp`s, Mc`s, CD`s ausgegeben hat, der wird sicherlich nicht das gleiche Geld für PC Dateien bezahlen (wollen).
Wen möchten sie damit also überhaupt als Kundschaft gewinnen? Der typische Musikliebhaber wird auf sein Medium, sei es nun CD oder Vinyl, nicht mehr verzichten wollen.
Diese Download Käufe als zusätzliche Möglichkeit anzbieten sei ihnen ja gegönnt, sie aber als den legitimen Nachfolger von CD/Vinyl durchsetzen zu wollen, halte ich für Wunschdenken.

Meiner Meinung nach hätten sie damals schon die CD Preise senken müssen, so das es dem Kunden schmackhafter gemacht wird mehr davon kaufen zu wollen/können.

Du sagst, der Druck der ganzen Entwicklung ging vom Hörer aus. Ich halte dagegen und sage: Der Hörer hat nur die jeweiligen Möglichkeiten (aus)genutzt die ihm gegeben wurden.
Zum Thema Streaming, mag auch eine nette Alternative sein die ja gerne genutzt werden kann, ich will da gar nichts gegen einwenden. Wem das entgegen kommt, prima.
Aber wenn sie uns nun das als neues Zukunftsmodel für Musik "verkaufen" wollen, man bezahlt fürs Hören und besitzt am Ende nichts davon, dann Gute Nacht.
Das ist ja noch schlimmer als MP3, weil dann hast du gar nichts. Versuch das bitte mal einen Sammler zu verkaufen: "Hi, du sammelst ab jetzt nur noch Erfahrungen beim Hören dürfen"

Du sprichst den Grundwunsch der Konsumenten an: "Sofort und überall auf soviel Musik wie möglich zurückzugreifen". Richtig, für Leute für die Musik nur pure Unterhaltung ist und ständig wechseln kann.
Aber das ist mit Sicherheit nicht der Wunsch eines echten Musikliebhabers, der seine Bands wert schätzt, ihre Alben sammeln möchte und gar kein Verlangen danach hat, alles was ihn nicht interessiert hören zu können.
Wenn ich Geld ausgebe, dann doch für das was ich auch haben will, und nicht für alles was mich eh nicht anspricht. Dieses "so viel wie möglich" tendiert eher zum Überdruss an der Musik.
Ich möchte meine Musik selber verwalten können und nicht an ein Spotify Portal gebunden sein, welches mir gegen Gebühr "erlaubt" die Musik hören zu können welche ich mir doch lieber kaufen möchte.

Wie will mir eines dieser Angebote, sei es jetzt Digital oder per Hör Portal, das Gefühl eines Covers, einer Vinyl Scheibe oder CD wiedergeben?
Sie können es nicht, sie werden es nicht, und sind somit keine Alternative für mich und meiner Leidenschaft zur Musik die mehr als nur das Hören ist.
 
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