Dr. Zoid
Till Deaf Do Us Part
Diese Woche gab's Post von @Vinylian: ein Tape mit obigem Motiv als Cover und den gleichen Inhalt nochmal auf zwei CDs. In die Tracklist habe ich noch nicht reingeschaut.
Als kurze Erläuterung zum Titel Chaotic Times entnehme ich den Liner Notes, dass hier in Anlehnung an die derzeitigen chaotischen Zeiten einmal wild durch die Plattensammlung gehüpft wurde. Ich hüpfe mit:
A-01: Nanu, warum singen Cirith Ungol auf ihre alten Tage plötzlich eine Lobeshymne auf den "British Metal"? Klar, es ist nie zu spät, seinen (gefallenen) Idolen zu huldigen. Kurzer Blick in den Band-Thread: Achso, "Brutish Manchild", ähem. Der Song an sich ist jetzt nicht ganz so spektakulär und lässt die Anschaffung der Decibel-Flexi als eher nicht zwingend lebensnotwendig erscheinen. Was mich aber trotz der furiosen Vorwarnung in Form von "Witch's Game" erneut verwundert, ist die unfassbare Wucht in Tim Baker's Stimme und die klare, zeitgenössische Produktion. Letztere muss ich beim baldigen Genuss des Comeback-Albums noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Nicht, dass CU auf einmal anfangen, normal (*angewidert zu Boden spuck*) zu klingen...!
-> Cirith Ungol - Brutish Manchild (03:43)
A-02: Mich begrüßt ein Schwall an Zuckerwatte-Synthies und gut gelauntem (*angewidert...*, siehe oben) Vocoder-Shalala-Gesang, der leider nicht wieder weggeht. Stattdessen gesellen sich schlecht-gesampelte Pauken, noch mehr Synthies (u.a. der eigentlich ganz geile Preset vom Super Cars II-Menü) und ein penetrant-klebriges Calypso-Motiv dazu. Mein linkes Augenlid beginnt nervös zu zucken. Schrecklicher Verdacht: Handelt es sich womöglich um eine sehr gut bezahlte Auftragsarbeit der späten Cynic für ein mir unbekanntes Vorschul-Fernsehformat?
-> New Goblin - Tenebre (04:18)
A-03: Der Calypso geht, die Synthies bleiben. Die rein instrumentale (von Batushka-Chören abgesehen) Mid-Tempo-Angelegenheit kann im weitesten Sinne düster-metallischen Gefilden zugerechnet werden. Es dominieren Keyboards, Choräle und jede Menge Hall, was dem ganzen wohl eine elegisch-hymnische Stimmung verpassen soll. Nun gut. Als Ausklang darf uns eine cleane Gitarre dann noch von ihrem Leid im Land des Echos erzählen. An mir läuft's mal schön vorbei. Wahrscheinlich hat Andi Schulz das im DF mit 8,5 oder mehr benotet. Smiley.
-> Blut aus Nord - Nomos Nebuleam (08:26)
A-04: Es wird doomig, es wird sludgig, es wird walzig. Mein Kopf nickt gemächlich in Zustimmung. Hmm, der Gesang (mal röchelnd, mal keifend) kommt mir irgendwie vertraut vor. Ich vernehme die Textfetzen "octopus' embrace" und "you wallow in the cold sea". Sind das etwa Ahab? (ja, ich bin so einfach gestrickt). Genre-untypisch ist der Track nach recht kurzer Spieldauer auch schon wieder vorbei.
-> Konvent - Puritan Masochism (04:40)
A-05: Ich habe Thronehammer letztes Jahr zweimal live gesehen. Beide Male fand ich's jeweils sehr ordentlich, wenn auch auf Dauer etwas zu gleichförmig. Dies hier (hab's nachgeschaut: "Behind The Wall Of Frost") stellt jetzt meinen Erstkontakt mit der Band auf Konserve dar. Und ich bin schwer beeindruckt! Das ist schon verdammt mächtig, mitreißend und obendrein auch noch pfiffig arrangiert. Ein Tonträgerkauf erscheint durchaus im Bereich des möglichen. An dieser Stelle übrigens Respekt vor @Vinylian's Courage, mal eben so ein 17-Minuten-Monster auf's Band zu zaubern - Chapeau!
-> Thronehammer - Behind The Wall Of Frost (16:58)
A-06: "Children of the Moon" säuselt es mir Tanith-artig entgegen. Die dann einsetzende Gitarrenwand lässt aber jeden Gedanken an Tanith vergessen (schade eigentlich). Die Sängerin erinnert mich hier und da an Ryanne von Dool, aber die sind's (hoffentlich) auch nicht. Dafür sind die einzelnen, leicht angedoomten Songteile dann doch etwas zu simpel gestrickt, auch wenn recht viel versucht wird. Und damit endet auch schon die erste Seite des Tapes.
-> Rough Spells - Children of the Moon (04:43)
...to be continued...
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