Heavy Metal und Politik. Warum ist man da so zurückhaltend?

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Ich frage mich seit längerem, warum Metal und die Szene an sich so nahezu unpolitisch gibt. In vielen anderen Subkulturen, Sprechgesang, Punk etc., ist es Usus, sich oft und auch eingehend politisch zu äußern.
Beim Metal scheint das eher selten der Fall zu sein.
Gut. So manche Thrash, Grind oder Death Metal Band äußert sich textlich und auch anderweitig politisch.
Aber woran liegt es, dass oftmals Fans und Bands mir wie ein unpolitischer Haufen herüberkommen?
Mich persönlich stört das zuweilen.
Es gibt im Metal einfach keine wirkliche Tradition politischer Äußerungen. Im Kern ist es eine eher eskapistische Musik. Es werden Geschichten erzählt, die kaum Bezug zur aktuellen Wirklichkeit haben. Damit schafft man eine alternative Welt, wenn man so will, die nichts mit der da draußen zu tun hat. Wenn politische Themen behandelt werden, dann oft indem eher allgemeine Ängste (0ft und gerne ziemlich apokalyptisch überzogen) dargestellt werden. Mich stört das eigentlich nicht. Nur wenn es zu einer ganz offenen Ablehnung ausartet ("Politik hat in der Musik nichts verloren!") finde ich das problematisch.
 
Ich frage mich seit längerem, warum Bäcker und die Bäcker-Szene an sich so nahezu unpolitisch geben. In vielen anderen Arbeitsbereichen, Maurer, Fliesenleger etc., ist es Usus, sich oft und auch eingehend politisch zu äußern.
Beim Bäcker scheint das eher selten der Fall zu sein.
Gut. So manche Großbäckerei, Baklava-Schmiede oder Knäckebrotmanufaktur äußert sich per Zuckergußwidmung und auch anderweitig politisch.
Aber woran liegt es, dass oftmals Bäcker und Backwarenkäufer mir wie ein unpolitischer Haufen herüberkommen?
Mich persönlich stört das zuweilen.

Selten so einen dämlichen Kommentar gelesen.
Musik im Allgemeinen und deshalb auch Metal im Speziellen ist eine Kunstform und Kunst ist beinahe immer und überall politisch, deshalb soll ein politischer Diskurs natürlich auch im Metal stattfinden (dürfen).
 
Selten so einen dämlichen Kommentar gelesen.
Musik im Allgemeinen und deshalb auch Metal im Speziellen ist eine Kunstform und Kunst ist beinahe immer und überall politisch, deshalb soll ein politischer Diskurs natürlich auch im Metal stattfinden (dürfen).

Und incognitoos Beitrag bezieht sich auf den Konsum von unpolitischen Backwaren.
Passt doch perfekt. Mich nervt es auch immer, dass ich nur unpolitische Brezn essen mussn...ich will endlich mal wissen, wie eine rechtsextreme Breze schmeckt!
 
Genauso lächerlich wie die Forderung, dass mehr Bands Flagge zeigen sollen.
Wenigstens siehst du's ein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sag deiner Freundin bitte, sie soll lieber weiter über Harry Potter oder ihre Lieblingscomics schreiben und Black Metal den großen überlassen.
Wenn ich sowas lese, dann krieg ich echt 'nen Hass.

Allein, dass sie über Black Metal schreibt in einem Blog, der "knives and glitter" heißt.
Welches 13-jährige Emo-Klientel will sie denn damit erreichen?

Meiner Meinung nach sind es genau solche Nasen, die 1. den NSBM (mittlerweile kann ich das nichtmal mehr schreiben ohne mich fast übergeben zu müssen) bewerben und 2. die Szene politisieren.

Warum?! Warum dürfen solche Menschen Black Metal überhaupt kennen?! -.-
klingt in meinen Ohren etwas zu elitistisch...
:thumbsdown:
 
Eine Freundin hat gerade gestern zu genau dem Thema nen netten Blogeintrag verfasst!

Da steht unter anderem "(...)Black Metal dreht sich nach wie vor um Satanismus, Kritik an religiöse Obrigkeit, Nihilismus und Misanthropie. Ich finde die Thematiken auch völlig vertretbar, solange diese nicht feindlich werden oder eine Ideologie propagiert wird.(...)".

Wie soll man denn Misanthropie bitte "nicht feindlich" rüberbringen, wenn man auch nur ein kleines bisschen glaubwürdig rüberkommen will?

Ich habe leider nicht viel mehr als die ersten paar Absätze geschafft. Wer die Worshipper alter Darkthrone-Demos als engstirnig abtut, wenn sie nicht mindestens auch ein paar neue Szene-Bands mögen, war ganz sicher nicht dabei, als Mitte der Neunziger die große nordische Black Metal-Welle über die Welt rollte - oder hat einfach nicht verstanden, was den Black Metal damals so faszinierend machte und warum viele alte Fans mit den Entwicklungen der Szene nichts oder nur wenig anfangen können.

P.S.: Wenn ich "Shoegaze" lese kann ich sofort brechen.

Ich frage mich seit längerem, warum Metal und die Szene an sich so nahezu unpolitisch gibt. In vielen anderen Subkulturen, Sprechgesang, Punk etc., ist es Usus, sich oft und auch eingehend politisch zu äußern.
Beim Metal scheint das eher selten der Fall zu sein.
Gut. So manche Thrash, Grind oder Death Metal Band äußert sich textlich und auch anderweitig politisch.
Aber woran liegt es, dass oftmals Fans und Bands mir wie ein unpolitischer Haufen herüberkommen?
Mich persönlich stört das zuweilen.

Es gibt ohne Ende Metal-Bands, die sich politisch äußern, sie machen das nur nicht zum einzigen Inhalt ihrer Kunst, denn:

1) Vielleicht sind Metal-Musiker einfach insgesamt weniger weltverbesserisch eingestellt als die Anhänger anderer Musikrichtungen?!
2) Vielleicht ist Metal eine Musikrichtung, bei der man fistbangen und hellraisen soll, bei der man einfach mal abschalten kann und nicht ständig über die Schlechtigkeiten der Welt nachdenken muss?
3) Vielleicht sucht man sich seine Szene auch nach den eigenen Vorlieben aus, so dass eben diese Szene dann irgendwann zum Großteil aus ähnlich denkenden besteht?
4) Vielleicht geht es beim Metal einfach viel mehr um MUSIK als manchmal anderswo (habe jedenfalls noch nie Lobgesänge auf den Leadgitarristen einer Punk- oder Grunge-Band gehört)?
5) Vielleicht spricht Metal im Großen und Ganzen mehr die Arbeiterklasse und den Mittelstand an (es muss ja nicht jeder auf Chaostage und Steine werfen stehen)?

Das Verhältnis ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung. Ich brauche nicht ständig politische Äußerungen von Musikern - und bei manch einem wünschte ich mir, er hätte sie auch in der Vergangenheit nicht getätigt. Manchmal verhagelt mir das auch den Spaß an der Musik.
Rechte Bands kommen mir nicht ins Haus, aber weiß ich, wie die einzelnen Musiker ticken? Wenn ich das wüsste, müsste ich wahrscheinlich die Hälfte meiner Sammlung entsorgen, um konsequent meinen eigenen Werten zu folgen.
 
Ich glaube Metal ist zum Teil durchaus politisch im Gestus, übt aber nicht unbedingt eine politisierende Wirkung auf sein Publikum aus, vor allem im Vergleich zu Musikrichtungen wie Punk, Hardcore oder Grindcore, wo das politische Element essentiell ist, teilweise sogar als Antrieb dient, überhaupt eine Band zu gründen. Der im Metal angelegte, von @ProfessorHastig angesprochene Eskapismus, spielt dabei, meiner Meinung nach, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Keine Ahnung, ob Metal-Fans per se unpolitischer sind. Ich glaube es aber nicht. Wenn ich mich in meinem Umfeld so umsehe, sind die meisten Leute, die den Metal lieben, sehr aktiv und interessiert am Weltgeschehen, sowie im Alltag oftmals immens eingebunden. Da dient der Metal dann eher als Ventil und Refugium und eben nicht als Plattform.

Ich kann, als politisch interessierter Metaller, sehr gut damit leben. Eine Welt, ohne die Möglichkeit, auch mal aus ihr auszusteigen, mag ich mir kaum vorstellen.
 
Sag deiner Freundin bitte, sie soll lieber weiter über Harry Potter oder ihre Lieblingscomics schreiben und Black Metal den großen überlassen.
Wenn ich sowas lese, dann krieg ich echt 'nen Hass.

Allein, dass sie über Black Metal schreibt in einem Blog, der "knives and glitter" heißt.
Welches 13-jährige Emo-Klientel will sie denn damit erreichen?

Meiner Meinung nach sind es genau solche Nasen, die 1. den NSBM (mittlerweile kann ich das nichtmal mehr schreiben ohne mich fast übergeben zu müssen) bewerben und 2. die Szene politisieren.

Warum?! Warum dürfen solche Menschen Black Metal überhaupt kennen?! -.-

Mein Bester, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Dame genau so viel von Black Metal versteht wie du. Mindestens.
 
Ich frage mich seit längerem, warum Bäcker und die Bäcker-Szene an sich so nahezu unpolitisch geben. In vielen anderen Arbeitsbereichen, Maurer, Fliesenleger etc., ist es Usus, sich oft und auch eingehend politisch zu äußern.
Beim Bäcker scheint das eher selten der Fall zu sein.
Gut. So manche Großbäckerei, Baklava-Schmiede oder Knäckebrotmanufaktur äußert sich per Zuckergußwidmung und auch anderweitig politisch.
Aber woran liegt es, dass oftmals Bäcker und Backwarenkäufer mir wie ein unpolitischer Haufen herüberkommen?
Mich persönlich stört das zuweilen.

Das ist mindestens der Forumsbeitrag des Jahres, aber mindestens :top::top::top::top::top::top:
 
Ich frage mich seit längerem, warum Bäcker und die Bäcker-Szene an sich so nahezu unpolitisch geben. In vielen anderen Arbeitsbereichen, Maurer, Fliesenleger etc., ist es Usus, sich oft und auch eingehend politisch zu äußern.
Beim Bäcker scheint das eher selten der Fall zu sein.
Gut. So manche Großbäckerei, Baklava-Schmiede oder Knäckebrotmanufaktur äußert sich per Zuckergußwidmung und auch anderweitig politisch.
Aber woran liegt es, dass oftmals Bäcker und Backwarenkäufer mir wie ein unpolitischer Haufen herüberkommen?
Mich persönlich stört das zuweilen.

Allerdings sind Bäcker auch keine Gemeinschaft, die sich selbst ständig als ach so unpolitisch propagiert, während allerdings ein nicht gerade kleiner Teil der "Bäckerszene" sich aktiv gegen diese vermeintliche Selbstdefinition stellt und rechten Dunst verbreitet. Dass es im Metal (und leider überall) ein rechtes Problem gibt, lässt sich halt leider nicht totschweigen. Da braucht man ja nur nach Finnland gucken. Da gibt es erschreckend wenige Bands, die 100% sauber sind und nicht zumindest irgendwie in der braunen Kontroverse stehen.
 
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1) Vielleicht sind Metal-Musiker einfach insgesamt weniger weltverbesserisch eingestellt als die Anhänger anderer Musikrichtungen?!
2) Vielleicht ist Metal eine Musikrichtung, bei der man fistbangen und hellraisen soll, bei der man einfach mal abschalten kann und nicht ständig über die Schlechtigkeiten der Welt nachdenken muss?
3) Vielleicht sucht man sich seine Szene auch nach den eigenen Vorlieben aus, so dass eben diese Szene dann irgendwann zum Großteil aus ähnlich denkenden besteht?
4) Vielleicht geht es beim Metal einfach viel mehr um MUSIK als manchmal anderswo (habe jedenfalls noch nie Lobgesänge auf den Leadgitarristen einer Punk- oder Grunge-Band gehört)?
5) Vielleicht spricht Metal im Großen und Ganzen mehr die Arbeiterklasse und den Mittelstand an (es muss ja nicht jeder auf Chaostage und Steine werfen stehen)?

So siehst du also (auch) PUNK und HARDCORE?
Na, komm du mir nach Hause!!!!!!
 
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