Eine Freundin hat gerade gestern zu genau dem Thema nen netten
Blogeintrag verfasst!
Da steht unter anderem "(...)Black Metal dreht sich nach wie vor um Satanismus, Kritik an religiöse Obrigkeit, Nihilismus und Misanthropie. Ich finde die Thematiken auch völlig vertretbar, solange diese nicht feindlich werden oder eine Ideologie propagiert wird.(...)".
Wie soll man denn Misanthropie bitte "nicht feindlich" rüberbringen, wenn man auch nur ein kleines bisschen glaubwürdig rüberkommen will?
Ich habe leider nicht viel mehr als die ersten paar Absätze geschafft. Wer die Worshipper alter Darkthrone-Demos als engstirnig abtut, wenn sie nicht mindestens auch ein paar neue Szene-Bands mögen, war ganz sicher nicht dabei, als Mitte der Neunziger die große nordische Black Metal-Welle über die Welt rollte - oder hat einfach nicht verstanden, was den Black Metal damals so faszinierend machte und warum viele alte Fans mit den Entwicklungen der Szene nichts oder nur wenig anfangen können.
P.S.: Wenn ich "Shoegaze" lese kann ich sofort brechen.
Ich frage mich seit längerem, warum Metal und die Szene an sich so nahezu unpolitisch gibt. In vielen anderen Subkulturen, Sprechgesang, Punk etc., ist es Usus, sich oft und auch eingehend politisch zu äußern.
Beim Metal scheint das eher selten der Fall zu sein.
Gut. So manche Thrash, Grind oder Death Metal Band äußert sich textlich und auch anderweitig politisch.
Aber woran liegt es, dass oftmals Fans und Bands mir wie ein unpolitischer Haufen herüberkommen?
Mich persönlich stört das zuweilen.
Es gibt ohne Ende Metal-Bands, die sich politisch äußern, sie machen das nur nicht zum einzigen Inhalt ihrer Kunst, denn:
1) Vielleicht sind Metal-Musiker einfach insgesamt weniger weltverbesserisch eingestellt als die Anhänger anderer Musikrichtungen?!
2) Vielleicht ist Metal eine Musikrichtung, bei der man fistbangen und hellraisen soll, bei der man einfach mal abschalten kann und nicht ständig über die Schlechtigkeiten der Welt nachdenken muss?
3) Vielleicht sucht man sich seine Szene auch nach den eigenen Vorlieben aus, so dass eben diese Szene dann irgendwann zum Großteil aus ähnlich denkenden besteht?
4) Vielleicht geht es beim Metal einfach viel mehr um MUSIK als manchmal anderswo (habe jedenfalls noch nie Lobgesänge auf den Leadgitarristen einer Punk- oder Grunge-Band gehört)?
5) Vielleicht spricht Metal im Großen und Ganzen mehr die Arbeiterklasse und den Mittelstand an (es muss ja nicht jeder auf Chaostage und Steine werfen stehen)?
Das Verhältnis ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung. Ich brauche nicht ständig politische Äußerungen von Musikern - und bei manch einem wünschte ich mir, er hätte sie auch in der Vergangenheit nicht getätigt. Manchmal verhagelt mir das auch den Spaß an der Musik.
Rechte Bands kommen mir nicht ins Haus, aber weiß ich, wie die einzelnen Musiker ticken? Wenn ich das wüsste, müsste ich wahrscheinlich die Hälfte meiner Sammlung entsorgen, um konsequent meinen eigenen Werten zu folgen.