Horror und Gore

Vor ein paar Tagen geschaut. Zwar besser als erwartet aber dann doch kein Kracher.

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Ich liebe die alten Plakate!

Peter Cushing hat lange vor Leland Gaunt Dinge verkauft, die die Leute haben wollen.
Ein typischer Episoden-Horror-Film, basierend auf Kurzgeschichten von Ronald Chetwynd Hayes. Ich habe damals einige Vampir Horror Taschenbücher mit Storys von ihm gelesen und fand diese extrem witzig und makaber. Dieser Film kommt da nicht ran, die Inzenierung ist größtenteils zu bieder, trotz Cushing, Pleasence und Warner fehlt etwas.
Lediglich die Episodde "The Elemental" kommt etwas in die Nähe der Geschichten, die ich gelesen habe.
Ein Geschäftsmann tauscht Preisschilder aus, um eine "Snuffbox" (ich habe da andere Gedanken als ursprünglich beabsichtigt) billig zu erstehen. Dumme Idee.
Als er mit dem Zug nach Hause fährt, erklärt ihm eine Dame aus seinem Abteil, das ein Elemental auf seiner Schulter hocke und sie im helfen könne, es los zu werden.
Natürlich glaubt er ihr zunächst kein Wort, bis er notgedrungen doch auf ihre Hilfe zurück greifen muß.
Diese Umsetzung ist recht skuril und teilweise lustig, so wie ich die Geschichten von Chetwynd Hayes in Erinnerung habe.
Heute kann sowas vermutlich keine Katze mehr hinter dem Ofen hervorlocken.
Ich würde sagen, es ist eine typische Amicus Produktion. Kurzweilig, aber nicht so stylisch wie die Sachen von Hammer.
 
Ich schau mir grad zum zweiten Mal Sinister an, aber im Grunde eigentlich nicht des Filmes, also der Handlung wegen, sondern aufgrund der sensationell stylischen Innenarchitektur/Wandfarben des Hauses, in dem sich die Handlung hauptsächlich abspielt. Diese Petrol-Wände kombiniert mit weiß und schwarz sind ja sooo geil!
 
Animals (BEL, 2021)

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Politbeitrag aus der Reihe "Kino Kontrovers". Kenner ahnen, was einen da erwartet. Ein junger Muslim plant seiner Familie beizubringen, dass er homosexuell ist - wird aber von seinem Bruder auf Knien gebeten, das nicht zu tun, weil er sonst von der Verwandtschaft verstoßen werden würde. Also flüchtet er von Mutters Geburtstagsparty in die Stadt und in eine Szene Bar. Nach dem Abend steigt er vor der Bar zu den falschen Leuten ins Auto, die mit ihm auf ein Feld fahren und ihn als Schwuchtel zu Tode foltern. Dramaturgisch wird nicht klassisch erzählt, sondern unaufgeregt, unangenehm lebensnah und teilnahmslos. Und natürlich toll gespielt. 8/10

Necronomicon (USA, 1993)

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"Inspiriert" von H.P. Lovecraft kokettiert dieser Müll nur mit dem Titel. Nichts steckt dahinter, außer die gähnende Langeweile dreier lose zusammenhängender Episoden. Nicht einmal die Storys könnte man sinnvoll zusammenfassen, weil sie so sinnbefreit und fahrig erzählt werden. Irgendwas mit einem Haus und irgendwas mit einer Frau. Der einzige Hingucker bleibt das Spätachtziger-Setting. 3/10
 
Sooo, die mal mehr mal weniger gelungene Filmauswahl von gestern Abend.
Vier aus zehn ist eigentlich kein so toller Schnitt für diese Abende, aber naja, man wird ja nicht jünger!

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1. "Teenage Exorcist! TEENAGE EXORCIST!"
Das Theme von dem Streifen werde ich wohl die nächsten Tage im Ohr haben, war es auch eigentlich das Beste am ganzen Film.
Dezent freizügiger Gruselklamauk, der keinem weh tut, nicht mehr, nicht weniger.

2. Bloody Chainsaw Girl returns!
Hell yeah, japanischer Edeltrash mit jeder Menge abgedrehten Charakteren, abgetrennten Gliedmaßen und waffenschwingenden Mädels in knappen Röcken.
Partyfilm!

3. Mjaaaa, soviel Kokain und vor allem soviel Hai war selten.
Hab den vor einigen Seiten hier schonmal "angepriesen", ist seitdem nicht besser geworden.
Egal, Polonia Power!

4. Äääh, ja, Robo Vampire.
Weder waren die Roboter Vampire noch waren die Vampire Roboter.
Uuuuultrabilligster, zusammenhangloser, völlig konfuser Trash mit hüpfenden Vampiren in Affenmasken, Robotern aus dem Handarbeitskurs und Drogenbanden aus der Hölle.
Ich kann es kaum erwarten Teil 2 anzuschauen...

Ne Burgerrechnung von knapp über 200 Euro und das eine oder andere Kaltgetränk haben auch diesen Abend zu einem vollen Erfolg gemacht, aber hinterher hatte ich ein dezentes Ziehen im Großhirn.
Und das lag nicht am Bier...!
 
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Necronomicon (USA, 1993)

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"Inspiriert" von H.P. Lovecraft kokettiert dieser Müll nur mit dem Titel. Nichts steckt dahinter, außer die gähnende Langeweile dreier lose zusammenhängender Episoden. Nicht einmal die Storys könnte man sinnvoll zusammenfassen, weil sie so sinnbefreit und fahrig erzählt werden. Irgendwas mit einem Haus und irgendwas mit einer Frau. Der einzige Hingucker bleibt das Spätachtziger-Setting. 3/10

Ich muss aufs Schärfste protestieren! Der Film, vor allem die erste Episode, hat mehr Lovecraft Atmosphäre als 95% seiner "Kollegen". "Cool Air" ist auch ne sehr werkgetreue Umsetzung.
Dann die handgemachten Effekte und überhaupt die ganze Atmo. Ich liebe den Film 4/5
 
Ich muss aufs Schärfste protestieren! Der Film, vor allem die erste Episode, hat mehr Lovecraft Atmosphäre als 95% seiner "Kollegen". "Cool Air" ist auch ne sehr werkgetreue Umsetzung.
Dann die handgemachten Effekte und überhaupt die ganze Atmo. Ich liebe den Film 4/5
Ich vergöttere Lovecraft und ich wünschte, ich könnte dir folgen.

Ganz aufrichtig gönne ich dir die Freude daran!
 
Ich vergöttere Lovecraft und ich wünschte, ich könnte dir folgen.

Ganz aufrichtig gönne ich dir die Freude daran!
Danke! Vielleicht etwas nostalgisch verklärt bei mir aber die meisten, die ich kenne fanden den zumindest gut.
Für mich zusammen mit "The Resurrected" die beste Lovecraft Verfilmung.
Aber gut, wenns nicht zündet kann man nix machen.
 
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Brennen muss Salem (Salem's Lot) Tobe Hooper, 1979

Irgendwann in den 80ern: ein noch recht junger Zadok blättert gelangweilt in der "Gong" (TV-Zeitschrift) und erspäht in einer TV Spalte den
reißerischen "Schrecken im Marsten-Haus". TV Zweiteiler, soso. Natürlich kannte ich und liebte ich Stephen King bereits, kannte aber den Roman
"Brennen muss Salem" nicht und stellte da auch keine Verbindung her. Damals hab ich aber alles was nach Horror aussah aufgesogen wie ein
Staubsauger. Warum der Film damals nicht "Brennen muss Salem" hieß, wissen nur die Götter. Egal, musste ich sehen.
Dummerweise gab es nur einen TV und der war durch meine Eltern blockiert. Doch es nahte Rettung. Meine Großeltern gingen aus und hatten sogar
einen Videorekorder. Also ein Stockwerk tiefer, Kiste angeschmissen und in weiser Voraussicht das Ding gleich aufgenommen. Zum Glück, denn
die viele Jahre später erschienene DVD war massiv gekürzt. Um die Hälfte quasi. Lange war diese VHS die einzige Quelle um die (fast) ungekürzte Fassung
zu sehen.

Jedenfalls hat das Teil brutal eingeschlagen und ich hab mir in der leeren Wohnung fast in die Hose geschissen. Die Fenster Szenen, der Nebel, die Augen und
schließlich Barlows erstes Auftauchen im Gefängnis. Fast einen Herzkasper bekommen.

Klar ist Hoopers Inszenierung völlig altbacken und gemächlich aber die unglaublich gruselige Atmosphäre überschattet alles und jeden.
Auch schauspielerisch ist alles im grünen Bereich und die Darsteller machen ihre Sache allesamt gut. Sind auch ein paar bekannte Gesichter dabei
wie David Soul, James Mason, Bonnie Bedelia und Kenneth McMillan (Baron Harkonnen im Lynch Film).

Diese typische King Atmosphäre ist jederzeit greifbar mit diesen schrulligen Kleinstadt Charakteren und das Endsiebziger Setting erledigt den Rest.
Erstaunlicherweise gehen auch das Produktionsdesign und die Effekte völlig klar. Die Vampire sind wirklich gruselig und das Design des Obervampirs ist
legendär. Das Marsten-Haus steht seine bösen Kollegen auch in nichts nach.

Jetzige Quelle ist natürlich die Blu-Ray, die ein tolles Bild hat und sehr authentisch rüber kommt. Krux ist der deutsche Ton, der, wie könnte es anders sein,
natürlich zu tief ist. Was umso bedauerlicher ist, da er klar und gut verständlich aus den Boxen kommt. Glücklicherweise ist der Leier Effekt hier sehr gering
und so ist das absolut anschaubar. Meistens fällt es nicht mal auf und ich bin da eher empfindlich.
Wie sich herausgestellt hat, ist die TV-Fassung nicht gänzlich frei von Schnitten, was vor allem bei der Szene mit Larry Crocket, Bumm Bumm Bunny ( :D ) und
ihrem Mann ersichtlich wird. Da hat einiges an Dialog gefehlt, was jetzt natürlich untertitelter O-Ton ist.

Eine meiner liebsten King-Verfilmungen

5/5
 
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"Road Train" (2010)

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Marcus, sein bester Freund Craig und ihre Freundinnen Liz und Nina befinden sich auf einer Reise mit dem Jeep quer durch das australische Outback, als sie von einem Road Train, einem riesigen Schattelschlepper, gerammt und von der Straße gedrängt werden...

"Road Train" bekam seinerzeit vor allem durchwachsene bis schlechte Kritiken, ein Umstand, den ich nicht ganz nachvollziehen kann, schließlich sorgt gerade der an Spielbergs "Duell" erinnernde Anfang für ordentlich Spannung, zumal man nicht weiß, welche Schrecken jetzt auf unsere beiden Pärchen warten.
Das Ganze ist dramaturgisch dicht geschrieben, gut inszeniert und gespielt und toppt doch so einige Horrorfilme, die ich bereits gesehen habe.
Wobei das alleine natürlich noch nichts heißt. Ihr wisst ja alle, dass in den Schatzkammern des Horrorfilms neben edelsten Juwelen ja auch nicht wenig Katzengold rumliegt.

Doch, der ist ganz OK. (7/10)
 
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"Dark Stories to Survive the Night" (2020)

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Eines Tages erhält Christine eine Puppe geschickt, die nachts zu einem vampirischen Leben erwacht und ihrer Gastgeberin sogleich ans Leben will.
An einen Stuhl gefesselt und mit ihrer drohenden Zergliederung konfrontiert, versucht Christine, ihr Schicksal durch dss Erzählen von Kurzgeschichten aufzuschieben...

Anthologien sind nicht nur im Horror nicht jedermanns Sache. Ich allerdings stehe drauf, sowohl in der Literatur als auch im Film.
Bei ersterem halte ich die Kurzgeschichte sogar für die dem Horrorgenre zuträglichste Form, was beim Kurzfilm klar nicht der Fall ist, entsprechen doch nicht wenige abendfüllende Horrorfilme selbst eher der Short Story als dem Roman und bietet sich für Horroranthologien - nicht erst, seit Streaming aber erst recht vor allem heutzutage - eher das Serienmodell an.
Nichtsdestotrotz kann gerade auch die Horrorkurzfilmanthologie einen ganz eigenen Reiz entwickeln, wenn es gelingt, die zeitliche Beschränkheit dramaturgisch zu nutzen und in einen Vorteil umzuwandeln.
Ob das hier in jeder der fünf Geschichten gelingt, sei mal dahingestellt. So kann beispielsweise "Der Dschinn" mit seiner langweiligen 08/15-Story inhaltlich nicht wirklich überzeugen, aber selbst diese Inszenierung ist aufgrund ihrer Atmosphäre und wegen ihres Aussehens trotzdem sehenswert.
Grundsätzlich hat der Look von "Dark Stories to Survive the Night" seinen ganz besonderen Reiz, auch wenn hier kein Budget a'la Guillermo del Toro zur Verfügung stand und da drei der Stories doch sehr cool sind, bin ich hier mit 8 Punkten dabei.
Ach ja, auch wenn das hier eine französische Produktion ist und es doch ein wenig härter zur Sache geht als bei R. L. Stines "Gänsehaut", braucht man den Terror neo-französischer Horrormartyrien nicht zu erwarten.
(8/10)
 
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Und jetzt als Premiere in Angelrapers Leichengrube: "She Beast" (1966)

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Eine kindermordende Hexe wird gelyncht, um Jahrhunderte doch noch Rache zu nehmen.
Wie, weiß ich jetzt natürlich noch nicht, was leider nichts Gutes bedeutet. Sprich: Ein Klassiker ist der Streifen wohl nicht.
Egal, Barbara Steele wird es schon rausreißen.
 
Egal, Barbara Steele wird es schon rausreißen.
Da muss sie aber auch länger zu sehen sein als nur 20 Minuten! :D
Nee, das war nicht wirklich das Gelbe vom Ei, auch wenn Regisseur Michael Reeves mit "Im Banne des Dr. Monserrat" ("The Sorcerers", 1967) und "Der Hexenjäger" ("Witchfinder General", 1968) bei nur vier Filmen gleich zwei Klassiker abliefern sollte.
(3/10)
 
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