Brennen muss Salem (Salem's Lot) Tobe Hooper, 1979
Irgendwann in den 80ern: ein noch recht junger Zadok blättert gelangweilt in der "Gong" (TV-Zeitschrift) und erspäht in einer TV Spalte den
reißerischen "Schrecken im Marsten-Haus". TV Zweiteiler, soso. Natürlich kannte ich und liebte ich Stephen King bereits, kannte aber den Roman
"Brennen muss Salem" nicht und stellte da auch keine Verbindung her. Damals hab ich aber alles was nach Horror aussah aufgesogen wie ein
Staubsauger. Warum der Film damals nicht "Brennen muss Salem" hieß, wissen nur die Götter. Egal, musste ich sehen.
Dummerweise gab es nur einen TV und der war durch meine Eltern blockiert. Doch es nahte Rettung. Meine Großeltern gingen aus und hatten sogar
einen Videorekorder. Also ein Stockwerk tiefer, Kiste angeschmissen und in weiser Voraussicht das Ding gleich aufgenommen. Zum Glück, denn
die viele Jahre später erschienene DVD war massiv gekürzt. Um die Hälfte quasi. Lange war diese VHS die einzige Quelle um die (fast) ungekürzte Fassung
zu sehen.
Jedenfalls hat das Teil brutal eingeschlagen und ich hab mir in der leeren Wohnung fast in die Hose geschissen. Die Fenster Szenen, der Nebel, die Augen und
schließlich Barlows erstes Auftauchen im Gefängnis. Fast einen Herzkasper bekommen.
Klar ist Hoopers Inszenierung völlig altbacken und gemächlich aber die unglaublich gruselige Atmosphäre überschattet alles und jeden.
Auch schauspielerisch ist alles im grünen Bereich und die Darsteller machen ihre Sache allesamt gut. Sind auch ein paar bekannte Gesichter dabei
wie David Soul, James Mason, Bonnie Bedelia und Kenneth McMillan (Baron Harkonnen im Lynch Film).
Diese typische King Atmosphäre ist jederzeit greifbar mit diesen schrulligen Kleinstadt Charakteren und das Endsiebziger Setting erledigt den Rest.
Erstaunlicherweise gehen auch das Produktionsdesign und die Effekte völlig klar. Die Vampire sind wirklich gruselig und das Design des Obervampirs ist
legendär. Das Marsten-Haus steht seine bösen Kollegen auch in nichts nach.
Jetzige Quelle ist natürlich die Blu-Ray, die ein tolles Bild hat und sehr authentisch rüber kommt. Krux ist der deutsche Ton, der, wie könnte es anders sein,
natürlich zu tief ist. Was umso bedauerlicher ist, da er klar und gut verständlich aus den Boxen kommt. Glücklicherweise ist der Leier Effekt hier sehr gering
und so ist das absolut anschaubar. Meistens fällt es nicht mal auf und ich bin da eher empfindlich.
Wie sich herausgestellt hat, ist die TV-Fassung nicht gänzlich frei von Schnitten, was vor allem bei der Szene mit Larry Crocket, Bumm Bumm Bunny (

) und
ihrem Mann ersichtlich wird. Da hat einiges an Dialog gefehlt, was jetzt natürlich untertitelter O-Ton ist.
Eine meiner liebsten King-Verfilmungen
5/5