Horror und Gore

Gestern um Mitternacht dann dieses spanische B (oder schon C) Movie geschaut. Noch vor dem Vorspann werden die ganzen Auszeichnungen für diesen Film präsentiert. Das ist meistens kein gutes Zeichen. Und so war es dann leider auch, extrem langweiliger Beitrag. Hat man schon tausende Male besser gesehen.
Okay, die Darsteller kommen solide rüber, das war es dann aber schon.
Nur was für alles Gucker!

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Na, das werden meine Holde und ich uns aber nicht entgehen lassen. :top:

https://www.kunstpalast.de/de/event/tod-und-teufel-faszination-des-horrors/


Generell auch für mich und meine Holde von großem Interesse.. :):top:

Dennoch steht und fällt so eine Ausstellung mit den ausgestellten Exponaten... wenn ich da schon Billie Eilish lese..oder blutgefüllte Turnschuhe von einem amerikanischen Kunstkollektiv.. mir schwant Fürchterliches (im negativen Sinne).
Aber ich will ja nicht voreingenommen sein. ;)

Anfang des Jahres waren wir in Berlin in der Nosferatu-Ausstellung, da hatte ich mir auch mehr erwartet.
 
Generell auch für mich und meine Holde von großem Interesse.. :):top:

Dennoch steht und fällt so eine Ausstellung mit den ausgestellten Exponaten... wenn ich da schon Billie Eilish lese..oder blutgefüllte Turnschuhe von einem amerikanischen Kunstkollektiv.. mir schwant Fürchterliches (im negativen Sinne).
Aber ich will ja nicht voreingenommen sein. ;)

Anfang des Jahres waren wir in Berlin in der Nosferatu-Ausstellung, da hatte ich mir auch mehr erwartet.
Ich war noch nie auf einer Kunstausstellung, ich lass mich einfach mal überraschen.
Liest sich auf jeden Fall schonmal vielversprechend! :)
 
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Also:

Tolle Charaktere, für einen Horrorfilm. Keinerlei Unsympaten, tatsächlich fiebert und leidet man mit ihnen ordentlich mit, weil man sie irgendwie gleich mag.

Kein Wald, keine Hütte und doch schumrige Atmosphäre. Die Wohnung und die paar Meter darum bringt den Backwood Charakter so gut es geht Zustande, ohne das es unglaubwürdig werden könnte. Sprich: Eine düstere, doch gleichzeitig gemütliche Wohnung, mit Charakter und Macken. Tatsächlich von der Atmosphäre der originalen Hütte im Wald recht ähnlich.

Der Film hat keinerlei Leerlauf, verzichtet auf unnötige Jumpscares, ist an manchen Stellen echt albtraumhaft - vor allem durch die Augen mancher Personen, denen man zuschaut. Harter Tobak - dabei ist damit der Härtegrad gar nicht einmal gemeint.

Gute Überleitung:
Wenngleich eine absolute Abfuck -Szene, wie die Teppichmesser Thematik im Remake nicht erschaffen wurde, strotzt der Film nur so vor Blut, Gekröse, schmerzhaft anzuschauenden Gewalttaten und sonstigen Leckereien.

Der Humor ist vorhanden und bleibt brav auf einem unaufdringlichen Level.

Alles in allem ein absolut gelungener Horrorfilm, welcher zum öfteren anschauen animiert und eine echte Bereicherung in der Evil Dead Reihe darstellt.

Tip Top!
 
Na das war ja mal eine sehr positive Überraschung. Irgendwie habe ich den Film in den letzten Wochen so vor mir hergeschoben obwohl ich ja ein Fan von James Wan bin. Hatte aber keine große Lust auf einen weiteren Geisterfilm. Und genau so beginnt der Film dann auch. Aber es kommt dann (zum Glück) anders.
Der Film steigert sich immer mehr und nimmt spätestens ab der Mitte ordentlich Fahrt auf und entwickelt sich wirklich zu einem sehr guten Beitrag mit starken Giallo Einschlag. Wer hätte das gedacht?
Super!

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"Ready Or Not"

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Die wohlhabende Familie Le Domas pflegt eine besondere Familientradition, nämlich ein Mitternachtsspiel an jedem ersten Abend der Hochzeit eines neuen Mitglieds der Familie. In ihrer Kindheit wurden der junge Alex Le Domas (Chase Churchill) und sein älterer Bruder Daniel (Etienne Kellici) Zeugen der Ermordung des Mannes, der gerade Alex' Tante Helene (Elana Dunkelman) geheiratet hatte.

Dreißig Jahre später kehrt Alex (Mark O’Brien), der seit Jahren von seiner Familie getrennt war, auf das Familienanwesen Le Domas zurück, um seine Verlobte Grace (Samara Weaving) zu heiraten. Kaum getraut, muss Grace eine Karte aus der Familienspielebox ziehen, die ein gewisser Le Bail den Vorfahren der Le Domas vor Jahrhunderten vermacht hat...

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Sehr geil! (9/10)
 
Zuletzt bearbeitet:
Na das war ja mal eine sehr positive Überraschung. Irgendwie habe ich den Film in den letzten Wochen so vor mir hergeschoben obwohl ich ja ein Fan von James Wan bin. Hatte aber keine große Lust auf einen weiteren Geisterfilm. Und genau so beginnt der Film dann auch. Aber es kommt dann (zum Glück) anders.
Der Film steigert sich immer mehr und nimmt spätestens ab der Mitte ordentlich Fahrt auf und entwickelt sich wirklich zu einem sehr guten Beitrag mit starken Giallo Einschlag. Wer hätte das gedacht?
Super!

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Hier hoffe ich stark auf eine Fortsetzung (natürlich aber auch nur von James Wan persönlich).
 
Kill List (England 2011):

Jeder: es gibt keine guten Horrorfilme mehr! Kill List: hold my beer.

Jawohl meine Freunde denn hier wird der sogenannte Thinking mans Horror zelebriert. Jumpscares braucht er nicht, Gore? Durchaus aber nicht plakativ, sondern erschreckend realistisch und dadurch deutlich eindringlicher als irgendwelche Fun Splatter Geschichten. Der Film lässt sich, trotz knackiger 100 Minuten, Zeit für seine Charaktere. Erklärt ihre Situation, was auf spätere Ereignisse bezogen durchaus Sinn macht. Titel und Story lassen erstmal auf einen Gangster Thriller der Marke Tarantino schließen, was absolut nicht der Fall ist. Von Anfang an liegt eine gewisse unangenehme Spannung in der Luft, die der Hauptdarsteller, ein ziemlich unsympathischer Psychopath, hervorragend transportiert. Als er mit seinem Kumpel die titelgebende Liste abarbeitet, hat er sich kaum unter Kontrolle und einen besonders widerlichen Gesellen, foltert er aufs Übelste bevor er ihn brutalst mit dem Hammer erschlägt. Klingt jetzt erstmal nach brutalem Krimi doch von Anfang an merkt man, dass hier gewaltig was nicht stimmt. Unter der Oberfläche brodelt etwas. Etwas Schlimmeres als ein banaler Kopfschuss. Warum bedanken sich seine Opfer bei ihm, bevor er sie tötet? Warum schneidet sein Klient ihm in die Hand? Es gibt noch mehr aber aus Spoiler Gründen hier nicht genannt. Langsam aber unaufhaltsam wird die Schraube angezogen und gipfelt in einem Finale, dass sehr viel Raum für Interpretationen lässt. Den Gangster Pfad haben wir längst verlassen. Wahnsinnig gut gespielt und fotografiert wandeln wir im tristen England der Prä Brexit Ära. Die Atmosphäre trieft vor trister Verzweiflung und immer wieder wird durch kurze, atmosphärische Eindrücke nächtlicher, mondbeschienener Felder klar gemacht, dass wie letztendlich in einem Horrorfilm sind. Ein grandioses Kleinod abseits plakativer und generischer Standard Kost, die man als Horror Fan oft genug ertragen muss. 4.5/5
 
Kill List (England 2011):

Jeder: es gibt keine guten Horrorfilme mehr! Kill List: hold my beer.

Jawohl meine Freunde denn hier wird der sogenannte Thinking mans Horror zelebriert. Jumpscares braucht er nicht, Gore? Durchaus aber nicht plakativ, sondern erschreckend realistisch und dadurch deutlich eindringlicher als irgendwelche Fun Splatter Geschichten. Der Film lässt sich, trotz knackiger 100 Minuten, Zeit für seine Charaktere. Erklärt ihre Situation, was auf spätere Ereignisse bezogen durchaus Sinn macht. Titel und Story lassen erstmal auf einen Gangster Thriller der Marke Tarantino schließen, was absolut nicht der Fall ist. Von Anfang an liegt eine gewisse unangenehme Spannung in der Luft, die der Hauptdarsteller, ein ziemlich unsympathischer Psychopath, hervorragend transportiert. Als er mit seinem Kumpel die titelgebende Liste abarbeitet, hat er sich kaum unter Kontrolle und einen besonders widerlichen Gesellen, foltert er aufs Übelste bevor er ihn brutalst mit dem Hammer erschlägt. Klingt jetzt erstmal nach brutalem Krimi doch von Anfang an merkt man, dass hier gewaltig was nicht stimmt. Unter der Oberfläche brodelt etwas. Etwas Schlimmeres als ein banaler Kopfschuss. Warum bedanken sich seine Opfer bei ihm, bevor er sie tötet? Warum schneidet sein Klient ihm in die Hand? Es gibt noch mehr aber aus Spoiler Gründen hier nicht genannt. Langsam aber unaufhaltsam wird die Schraube angezogen und gipfelt in einem Finale, dass sehr viel Raum für Interpretationen lässt. Den Gangster Pfad haben wir längst verlassen. Wahnsinnig gut gespielt und fotografiert wandeln wir im tristen England der Prä Brexit Ära. Die Atmosphäre trieft vor trister Verzweiflung und immer wieder wird durch kurze, atmosphärische Eindrücke nächtlicher, mondbeschienener Felder klar gemacht, dass wie letztendlich in einem Horrorfilm sind. Ein grandioses Kleinod abseits plakativer und generischer Standard Kost, die man als Horror Fan oft genug ertragen muss. 4.5/5

Ich finde den Streifen auch ziemlich gut und habe ihn für mich immer insgeheim als das britische Gegenstück zu Martyrs verbucht. Ähnlich knüppelhart, ähnlich verstörend und dabei emotional, ähnlich existenzialistisch und, in den raren weniger gelungenen Momenten, ähnlich kosmologisch bedeutungshubernd. Ganz starker Tobak, nicht zuletzt, weil der Auftraggeber mich an eine dämonische Version von Joe Biden erinnert. Muss ich direkt mal wieder gucken, genau wie Martyrs - Vielen Dank für die Inspiration...!
 
Martyrs hab ich auch nur einmal gesehen. Ich bin wirklich alles andere als zimperlich, selbst bei ernsten Themen aber nie wieder vorher oder nachher hat mich ein Film dermaßen
unkomfortabel und verstört auf meiner Couch zurück gelassen. Der Film ist dermaßen hoffnungs- und schonungslos, dass man eigentlich von der ersten Minute an in eine
abartige Abwärtsspirale ohne Aussicht auf einen Funken Hoffnung gezogen wird. Das gipfelt in einem grausamen Finale und man wird mit jener letzten Einstellung auf der
Sitzgelegenheit zurück gelassen, wohlwissend, dass einem dieses Bild noch ein Weilchen begleitet und immer im Zweifel ob es sowas nicht tatsächlich gibt oder gab.
 
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Possum (England, 2018)

Psychologischer Horror mit ordentlich Drama Elementen. Wieder sind wir im abartig tristen England der frühen Achtziger. Ein in Ungnade gefallener Puppenspieler kehrt in sein Elternhaus zurück, das durch ein Feuer nicht mehr ganz so frisch aussieht.
Nur noch sein Onkel, der in groß gezogen hat, lebt in der Siff Bude. Im Gepäck hat er lediglich seine Puppe. Ordentlich verstaut in einer Tasche. Possum heißt der Kollege und ist eine riesige Spinne mit Menschenkopf.
Mit sowas hat er also Kinder unterhalten. Keine Ahnung wieso er seinen Job verloren hat. Er selbst ist stark autistisch geprägt, unfähig sich normal auszudrücken, verkrampft und zwangsgestört in all seinen Handlungen.
Etwas traumatisches muss in seiner Kindheit vorgefallen sein und dieses Trauma verkörpert die Spinnen Puppe. Er schmeißt sie weg, verbrennt sie und was weiß ich. Sie kommt immer wieder und bisweilen erwacht sie zum Leben.
Ob in seinem Kopf oder tatsächlich lässt der Film offen, wie sich das gehört. Diese Szenen sind aber dermaßen intensiv und creepy, dass nicht nur Spinnenphobiker das Grausen bekommen. Der ganze Film ist sehr unheimlich und depressiv.
Es gibt keinerlei Action oder Kamerafahrten. Kaum Dialoge. Das gezeigte spricht für sich. Eine verschlossene Tür kann manchmal unheimlicher als irgendwelche Effekthascherei sein. Lynch zu Eraserhead Zeiten blitzt hier manchmal durch.
Der Babadook evtl auch. The Mind is a terrible Thing to Taste. Der Film entwickelt einen unglaublichen Sog und wenn man sich darauf einlässt, wird man mitgerissen. Freunde seichter Horror Unterhaltung, mit Jumpscare Gekröse werden sich genervt abwenden.
Der Regisseur selber wollte sich an die Stummfilme des frühen 20. Jahrhunderts anlehnen und das ist im gelungen. Sean Harris gibt vollen Körpereinsatz und der atmosphärische Soundtrack erledigt den Rest.

Little boy, don't lose your way.
Possum wants to come and play.

4/5
 
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