["Resisting Success":]
Hat jemand die aktuellen Rereleases davon und kann was zur Soundqualität sagen?
Da die Frage mehrmals im Thread auftaucht: Die neue Dark-Symphonies-Doppel-CD von 2018 klingt klasse, wirklich über Erwartungen gut (Patrick Engel hat gemastered). Auch das Booklet ist im Grunde unverzichtbar, nur bitte Dan nicht glauben, daß die zweite Dreiklangumkehrung die Terz im Bass hat - in Wahrheit ist es die erste Umkehrung. Die zweite hat dort die Quinte, aber ich würde es auf keiner der drei unterschiedlichen VÖ des Albums hören.
Die überhaupt erste RS-CD von ´95 klingt am idiosynkratischsten, wie ich finde. Es wurde nicht allein an Songreihenfolge und Sound rumge...fuhrwerkt, sondern auch Recordingfetzen mit Einzählen und dergl. vor die Tracks geklebt. Tolle Atmo, keine Frage, aber editionsphilologisch im Grunde schon fast ein neues Werk, das so entstanden ist. Ich meine, Goethes "Werther" wird ja auch nicht für nix erstmal in der Erstausgabe von 1774 rezipiert, sondern weil das diejenige Fassung war, die in ganz Europa die Rezeptionsgeschichte bestimmt hat. Die spätere Fassung für die Göschenausgabe von 1789 wirkt dagegen geglättet und klassizistisch überformt.
Bei "Resisting Success" scheint es auf den ersten Eindruck so, als sei es genau umgekehrt und die spätere "Fassung" sei i.wie die "authentischere", aber für mich ist sie etwas verworren und Eingriffe in die Tracklist sind für mich ein No-go. Das einzige, was die 95er CD unverzichtbar macht, ist, daß unser lieber
@Dogro in der Dankesliste an prominenter Stelle auftaucht.
Die LP von 1987 bleibt so wohl das Maß aller Dinge. Ich habe sie erst seit wenigen Tagen und bin, wie meistens, hin und weg und glücklich gefangen im 80er-Kosmos der heiligen Musiken. Der Bass klingt sooo viel knackiger und klarer als auf den beiden CD-Versionen. Ja, die Produktion ist verhältnismäßig dünn, aber das ist sie natürlich auch bei den anderen Großtaten dieser Zeit, bei "Guardian", "Control & Resistance", "When Dream And Day Unite" und "A Social Grace".
Offen gesagt ist mir die Dünnität dieser Produktionen herzlich egal, für mich sind das evtl. DIE großen fünf Alben, mit denen man mich für den Rest meines Lebens auf die berühmte Insel schicken könnte, und ich würde furchtbar weniges vermissen.
Gerade nochmal die schöne Stelle bei "The cross" gehört, die Petrucci dann 1:1 für "Change of seasons" übernahm. Was für ein Meisterwerk, dieses "Resisting Success".