Joy Division

Auf meinem Einkaufszettel stehen bisher die "Unkown pleasures" und die "Substance"

Mit der "Still" konnte ich mich nicht so recht anfreunden und die "Closer" klingt mir zu schrammelig. Weiß nicht wie ich das sagen soll. Das ist alles so sehr einfach gehalten. Riecht irgendwie nach Gymnasiasten-Schülerband. Da bin ich negativ vorbelastet. Bei uns an der Schule bzw. im Umfeld gab es damals mehrere solche Bands. Ich wollte es damals eher metallisch voll auf die Fresse oder rüde punkig. Aber nicht diese Weltschmerzsachen. Vielleicht muss ich das einfach nochmal in der richtigen Stimmung versuchen.

Die "Unkown pleasures" und die "Substance" werden aber auf jeden Fall eingetütet - Anfang Juni :top: Mai ist selbst auferlegte Kaufpause. ;)


laut aufdrehen.......... ---> dann vor Extase durchdrehen
 
Auf meinem Einkaufszettel stehen bisher die "Unkown pleasures" und die "Substance"

Mit der "Still" konnte ich mich nicht so recht anfreunden und die "Closer" klingt mir zu schrammelig. Weiß nicht wie ich das sagen soll. Das ist alles so sehr einfach gehalten. Riecht irgendwie nach Gymnasiasten-Schülerband. Da bin ich negativ vorbelastet. Bei uns an der Schule bzw. im Umfeld gab es damals mehrere solche Bands. Ich wollte es damals eher metallisch voll auf die Fresse oder rüde punkig. Aber nicht diese Weltschmerzsachen. Vielleicht muss ich das einfach nochmal in der richtigen Stimmung versuchen.

Die "Unkown pleasures" und die "Substance" werden aber auf jeden Fall eingetütet - Anfang Juni :top: Mai ist selbst auferlegte Kaufpause. ;)
Dann guck auch mal nach dem Warzaw-Bootleg und der BBC-Recordings. Warzaw war die Band immer unzufrieden mit, weil es diesen poppigen New-Wave-Einschlag hat, aber es ist noch aus der Punk-Phase. Und BBC-Recordings hat eben den direkten Charme, dazu sind die beiden Songs des TV-Auftritts mit drauf, das legt alles noch ein Schüppchen drauf und hat mehr Wucht, was besonders Hooky damals mochte.
 
Ich finde es schwierig sich einer Band im Erstkontakt nach 30-40 Jahren zu nähern. Das ist immer retrospektiv und funktioniert nicht automatisch, da sich der dazu passende Zeitgeist oft massiv geändert hat.

Generation X funktionieren für mich z.B. immer und in allen Phasen, da ich hier die Platten kurz nach Erscheinen für mich entdeckt habe. Das Gleiche gilt auch für die Sisters of mercy.

Aber keine Bange: Ich werde mich weiter rantasten. Diese Art von Musik ist bei mir stark stimmungsabhängig. Kann gut sein, dass es beim nächsten Hördurchgang mit der Closer besser klappt. Es bleibt spannend.
 
So war mein erster Höreindruck, ja.

Ich finde ja, dass die Platte von allen JD-Scheiben die introvertierteste und ätherischste ist. Ich kann nach deinem letzten Post aber ganz gut verstehen wie schwer die Neuentdeckung bekannten Terrains sein kann und möchte dich hiermit höchstoffiziell dazu ermuntern dir “Closer“ noch ca. 100x anzuhören. Die ersten 20 unter Zwang und die anderen mit wachsender Freude und Anbetung.
 
Auf meinem Einkaufszettel stehen bisher die "Unkown pleasures" und die "Substance"

Mit der "Still" konnte ich mich nicht so recht anfreunden und die "Closer" klingt mir zu schrammelig. Weiß nicht wie ich das sagen soll. Das ist alles so sehr einfach gehalten. Riecht irgendwie nach Gymnasiasten-Schülerband. Da bin ich negativ vorbelastet. Bei uns an der Schule bzw. im Umfeld gab es damals mehrere solche Bands. Ich wollte es damals eher metallisch voll auf die Fresse oder rüde punkig. Aber nicht diese Weltschmerzsachen. Vielleicht muss ich das einfach nochmal in der richtigen Stimmung versuchen.

Die "Unkown pleasures" und die "Substance" werden aber auf jeden Fall eingetütet - Anfang Juni :top: Mai ist selbst auferlegte Kaufpause. ;)

Die Closer ist ein absolutes Meisterwerk und noch besser als das Debüt, meiner Meinung nach. Diese eiskalte Stimmung, diese skelettierten Gitarren, dieser leiernde Synthie, die Grabesstimme..... das war die Schwelle und der Durchbruch zu einem neuen Soundverständnis.
 
Ich finde ja, dass die Platte von allen JD-Scheiben die introvertierteste und ätherischste ist. Ich kann nach deinem letzten Post aber ganz gut verstehen wie schwer die Neuentdeckung bekannten Terrains sein kann und möchte dich hiermit höchstoffiziell dazu ermuntern dir “Closer“ noch ca. 100x anzuhören. Die ersten 20 unter Zwang und die anderen mit wachsender Freude und Anbetung.
:jubel:I will do my very best.
 
Ich finde ja, dass die Platte von allen JD-Scheiben die introvertierteste und ätherischste ist. Ich kann nach deinem letzten Post aber ganz gut verstehen wie schwer die Neuentdeckung bekannten Terrains sein kann und möchte dich hiermit höchstoffiziell dazu ermuntern dir “Closer“ noch ca. 100x anzuhören. Die ersten 20 unter Zwang und die anderen mit wachsender Freude und Anbetung.

Die Closer ist ein absolutes Meisterwerk und noch besser als das Debüt, meiner Meinung nach. Diese eiskalte Stimmung, diese skelettierten Gitarren, dieser leiernde Synthie, die Grabesstimme..... das war die Schwelle und der Durchbruch zu einem neuen Soundverständnis.
Sehr spannend, dass Ihr beide das so komplett anders seht.

Ich habe diese Zeit ja wie gesagt miterlebt und jeder der damals vergleichbare Musik hörte, wollte auf Teufel komm raus lässig und distanziert-cool rüber kommen. Deswegen konnte ich mir auch ganz lange The Cure nicht antun.

Die Typen die das damals hörten, hörten das meist nur, um die hübschen Grufti-Mädels zu beeindrucken. Mädels wollte ich natürlich auch beeindrucken, aber nicht so. Ich hatte eher so eine Macho-Sichtweise. Ein Mann gab sich in meinem Verständnis nicht schwach oder weinerlich, sondern haute drauf oder hielt einfach die Fresse. So ein Rambo-Typ eben. Daher kam für mich der Heavy Metal auch genau richtig. Das waren die harten Typen. So wollte ich auch sein. Muskelshirt und fettige Haare. Und nicht Hemd und Krawatte. Das war mir viel zu spießig. Und was soll ich sagen? Auch mein Weg war von Erfolg gekrönt, hahaha

Auch Depeche Mode waren für mich lange sehr schwierig. Einfach nur, weil die Band von den falschen Leuten gehört wurde. Verdammte Prägung.

Heute kann ich teilweise über solchen Blödsinn hinwegsehen. Aber der Hass-Reflex ist immer noch da. Ist einfach verdammt tief verwurzelt.

So, jetzt habe Ihr aber genug Material für eine Doktorarbeit über einen verkorksten Typen. :D
 
Sehr spannend, dass Ihr beide das so komplett anders seht.

Ich habe diese Zeit ja wie gesagt miterlebt und jeder der damals vergleichbare Musik hörte, wollte auf Teufel komm raus lässig und distanziert-cool rüber kommen. Deswegen konnte ich mir auch ganz lange The Cure nicht antun.

Die Typen die das damals hörten, hörten das meist nur, um die hübschen Grufti-Mädels zu beeindrucken. Mädels wollte ich natürlich auch beeindrucken, aber nicht so. Ich hatte eher so eine Macho-Sichtweise. Ein Mann gab sich in meinem Verständnis nicht schwach oder weinerlich, sondern haute drauf oder hielt einfach die Fresse. So ein Rambo-Typ eben. Daher kam für mich der Heavy Metal auch genau richtig. Das waren die harten Typen. So wollte ich auch sein. Muskelshirt und fettige Haare. Und nicht Hemd und Krawatte. Das war mir viel zu spießig. Und was soll ich sagen? Auch mein Weg war von Erfolg gekrönt, hahaha

Auch Depeche Mode waren für mich lange sehr schwierig. Einfach nur, weil die Band von den falschen Leuten gehört wurde. Verdammte Prägung.

Heute kann ich teilweise über solchen Blödsinn hinwegsehen. Aber der Hass-Reflex ist immer noch da. Ist einfach verdammt tief verwurzelt.

So, jetzt habe Ihr aber genug Material für eine Doktorarbeit über einen verkorksten Typen. :D
witzig ist, dass genau die Macho-Attitude (die ich als Kiddie 'türlich wichtig und cool fand) samt Frauenbild dafür sorgte, dass ich irgendwann mit zunehmendem Ende der 80er total die Schnauze vom Heavy Metal voll hatte (Ausnahme: weiterhin die abflauende Thrash- und aufkommende Death- und anfängliche Black Metal-Szene, da so schön Aggro-Mucke, Grind und Crust gliederte ich beim Punk ein) und Punk/Wave für mich immer interessanter wurden, da in meiner damaligen Sichtweise viel tief- und feinsinniger, polititischer, aber auch nihilistischer und so wütend/enttäuscht wie ich. Dass ich das Jahre später ganz klar revidieren musste aufgrund einer tiefen Enttäuschung wieviel Idioten es auch dort gab/gibt, hat mich letztlich Anfang 2000er wieder viel Metal-offener (eigentlich Jahr zu Jahr mehr) werden lassen. Mit Hardcore dasselbe, da war ich zusammen mit Punk total geflasht von, bis die Bollo-Schiene immer mehr aufkam, das törnte mich szenemäßig völlig ab (Musik fand ich dennoch vieles "von da" geil). Heute darf alles was geil (und für mich vertretbar) ist. Aber am Ende des Tages sehe ich viele Dinge dennoch eher durch die "Punk-Brille";). Lustig finde ich die Feststellung, dass ich rückblickend dennoch immer einen Faible für so Gestalten wie Manowar, Thor etc. hatte, aber das soll mit Freud beantwortet werden:D.
 
witzig ist, dass genau die Macho-Attitude (die ich als Kiddie 'türlich wichtig und cool fand) samt Frauenbild dafür sorgte, dass ich irgendwann mit zunehmendem Ende der 80er total die Schnauze vom Heavy Metal voll hatte (Ausnahme: weiterhin die abflauende Thrash- und aufkommende Death- und anfängliche Black Metal-Szene, da so schön Aggro-Mucke, Grind und Crust gliederte ich beim Punk ein) und Punk/Wave für mich immer interessanter wurden, da in meiner damaligen Sichtweise viel tief- und feinsinniger, polititischer, aber auch nihilistischer und so wütend/enttäuscht wie ich. Dass ich das Jahre später ganz klar revidieren musste aufgrund einer tiefen Enttäuschung wieviel Idioten es auch dort gab/gibt, hat mich letztlich Anfang 2000er wieder viel Metal-offener (eigentlich Jahr zu Jahr mehr) werden lassen. Mit Hardcore dasselbe, da war ich zusammen mit Punk total geflasht von, bis die Bollo-Schiene immer mehr aufkam, das törnte mich szenemäßig völlig ab (Musik fand ich dennoch vieles "von da" geil). Heute darf alles was geil (und für mich vertretbar) ist. Aber am Ende des Tages sehe ich viele Dinge dennoch eher durch die "Punk-Brille";). Lustig finde ich die Feststellung, dass ich rückblickend dennoch immer einen Faible für so Gestalten wie Manowar, Thor etc. hatte, aber das soll mit Freud beantwortet werden:D.
Bei mir ging der Weg vom Metal über den Punk / Goth zum Grunge. Eben weil sich der klassische Metal Anfang der 90er für mich ziemlich tot gelaufen hatte. Von da ging es dann Mitte der Neunziger konsequent zum Black Metal und von da wieder zurück zum Metal. Die Wege des Herrn...

Mein obiger Post bezog sich auf die Zeit Anfang der 80er. Durch den Film gestern war ich da wieder ziemlich drin. Wobei sich die Zeitebenen natürlich auch ordentlich vermischen. Im Rückblick sieht das alles immer viel kompakter und klarer aus. Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine, obwohl: wäre wahrscheinlich ziemlich ernüchternd Manches im Rückblick noch mal zu erleben...
 
@Thalon falls nicht schon geschehen: gib dir mal bitte diesen Wahnsinns-Track!!! Warsaw - Ice Age Das Riff vor dem Refrain:verehr:. Die remasterte Version auf der "Still" kann da nie mit halten. Zeitgeist-Lebensgefühl pur.
 
jeder der damals vergleichbare Musik hörte, wollte auf Teufel komm raus lässig und distanziert-cool rüber kommen
Wobei JD damals zumindest in GB als Asi- und Prügelband verschrieen war. Das Buch von Hook gibt ein Sammelsurium an Auftrittsgeschichten zum besten, die in Schlägereien endeten. Dazu noch diese LmaA-Haltung gegen alles und jeden.
 
Ist das Buch insgesamt Deiner Meinung nach empfehlenswert? Ich hatte in der zweiten Hälfte der 90er die Bio von Deborah Curtis "touching from a distance" gelesen und fand die schon ziemlich toll. Darauf basiert auch der hier schon diskutierte Film, der natürlich auch echt klasse war
 
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