Metalcore

Mega-Thread. Der 2000er Metalcore war meine Jugend und gerade deswegen kann ich dem "Sound" immer noch etwas abgewinnen. Und den Gegenwind den es damals gab, der war echt unschön. Ich bin damals über Slipknots Debüt, dass der "coole" Klassenkamerad inklusive nicht jugendfreier Medien auf CD verteilt hat, zum Metal gekommen. Die s/t von Slipknot ist auf CD gebanntes Jugendgefühl (Teenage Angst) von weißen kleinen Mittelschichtskiddies und ehrlich entfesselter Aggression. Im Nachhinein sind die Texte auch eher peinlich, doch dieses Gefühl von Erregung das die Musik auch heute noch produziert ist der Grund warum ich immer mal wieder die CD einlege.
Und wenn man erstmal im Metal ist, dann geht es weiter. Da fing es damals auch mit dem RH an und die ersten Konzerte kamen nach ein paar Jahren. In Deutschland waren Fear my Thoughts meiner Meinung nach immer stark unterbewertet. Die habe ich neben den deutschen HSB und Maroon rauf und runtergehört. Mit Neaera und Caliban konnte ich nicht immer viel anfangen, waren ganz ok bis gut, aber nicht mein persönlicher Geschmack. Große Wellen hatte auch die EP "Hand of Blood" von Bullet for my Valentine in meinem Freundeskreis geschlagen. Plötzlich wollten alle singen und screamen und yeah. Trivium und Killswitch Engage haben das bei einigen Freunden noch verstärkt, aber auch gute Scheiben gemacht. Die Ergebnisse der Freunde waren weniger überzeugend ;). Und ansonsten höre ich noch gerne die alten CD's von As I lay Dying, Unearth (!!, die waren einfach eine Referenz im Genre) und Lamb of God. 2000er Metalcore hat für mich einige Klassiker hervorgebracht.
Tja, alte Liebe rostet nicht.
 
Ancst waren heute das geilste Metalcore (jaja...) Brett, dass ich seit Jahren live erleben durfte. Das war trotz Black Metal Ruf und Drumcomputer mal wirklich richtig fett!
 
Integ, Ringworm, Disembodied = Jugendlieben. Und höre ich auch heute noch sehr gerne. Gerade die letzte Ringworm ist ja mal der Hammer geworden, was man von den letzten Auswürfen von Integ nicht grad sagen kann. All Out War fand ich dagegen immer eher langweilig, Earth Crisis sowieso. Und ich würde die Bands nicht unter dem Terminus Metalcore laufen lassen, eher metallischer Hardcore, wo ich sehr wohl einen Unterschied sehe. Natürlich könnte man jetzt korinthen, dass DRI und COC und Excel und so weiter schon Metalcore gemacht haben (und auch so beworben wurden), aber das lassen wir mal besser :D
da hat wohl jeder so seine eigenen auslegungen.. als sodom bis suffocation abkultenden jugendlichen war für mich der "metallische newschool hardcore" auf victory von integrity über earth crisis bis zu bloodlet natürlich totaler hardcore. über die jahre hat sich bei mir dann doch die erkenntnis durchgesetzt, dass die jungs auch alle ihre metallica, slayer und corpse platten kannten.
und auch wenn das natürlich alles wegbereiter sind würde ich die von mir genannten wirklich nicht in den metalcore-topf werfen. das bloodlet im lost&found-mailorder als sXe-deathmetal bezeichnet wurde löste bei uns aus in zweifacher hinsicht grosses gelächter aus.
ringworm (von denen ich ewig nur die ganz frühen hc-punk sachen kannte) mit ihren späteren releases auf jeden fall und auch all out war (die ich übrigens ganz geil finde) würde ich dann schon eher der beschreibung zu ordnen.

ne handvoll amibands haben mir ende der 90er mit ein paar killeralben das genre ausdefiniert. alles danach hat mich kaum noch interessiert, bzw. wurde mir dann zu sehr metal der den core kaum noch erkennen lies. habe mir die weiteren 6 seiten nicht durch gelesen, von daher sorry falls ich alles wiederhole:

aftershock - through the looking glass (die gitarristen haben danach killswitch engage gegründet)

overcast - fight ambition to kill
https://www.youtube.com/watch?v=CF-oEeJ3-Kk

cave in - until your heart stops
https://www.youtube.com/watch?v=d9UO9wwm4VY

fall silent - superstructure
https://www.youtube.com/watch?v=QmLk9-hMGKc

sons of abraham - termites in his smile (diese scheibe hat mich als metal/core-drummer darin bestätigt, dass hardcore und doublebass wunderbar zusammen passen)
https://www.youtube.com/watch?v=43iBUlmupGs

day of suffering - the eternal jihad (bis auf paar moshparts und breakdowns eigentlich ne reine deathmetal platte)
https://www.youtube.com/watch?v=yglP5YoJAmI
 
keine ahnung ob die hier so 100%ig reinpassen, aber metal beeinflusst waren die hier auf jeden fall auch:
ONE KING DOWN:
sind für mich mit z.b. den ersten beiden snapcase die blaupause dieses trockenen newschool-hc und hätte ich daher echt nicht hier rein gepackt, aber megaband natürlich! die von dir gepostete find ich nich sooo prall, dafür god loves, man kills und gravity wins again umso geiler.
 
Hope you die by an overdose ist nicht nur ein sensationeller Plattentitel, sondern für mich auch die beste Arkangel. Fieses Teil. Der alte Kram ist gut, aber doch eher standard, fand ich immer.
kenne eigentlich nur "prayers upon deaf ears", fand ich damals "lächerlich" ohne mir eingestehen zu wollen, dass ichs eigentlich ganz geil finde. sprich: wenn ich die heute höre dann weil ichs geil finde :D
 
MORNING AGAIN: 3 Vinyl-Reissues. 2x Compilations mit Non-Album-Materiel und 1x die LP.
 
Crossover = Crossover aus Metal und Hardcore. Metalcore = Crossover aus Metal und Hardcore. Das beides nicht gleich klingt, ist klar, das tun Autopsy und Devourment auch nicht und beides ist Death Metal. Simpler kann ich dir die ganze Idee hinter der Polemik nicht erläutern. Meine Güte.

als in den 90igern gross gewordener Teenie muss ich da meinen Senf dazu geben :) Crossover war doch auch immer mit einer prise gerappten Gesang versehen, ich denke da zb an rage against the machine (auch dog eat dog fielen damals im Freundeskreis in das genre, da rap+ saxophon). angefangen hats IMO mit Soundtracks wie zb dem judgement night OST, wo metal gruppen und rapper zusammen Songs aufgenommen haben.

metalcore waren für mich immer gruppen wie killswitch engage, wobei der große unterschied zum crossover auch daran lag, dass die musik nicht auf beatdowns fokusiert war, sondern teilweise fast funky. faith no more zb waren für mich auch immer etwas crossover da sehr gewagter Stilmix.
 
wurde alles schon durchgekaut und ja, da wurde der begriff crossover in diesem kontext popularisiert. dass es a) vorher schon metal/rap stilmixe gab und b) eine ganze ecke lang vorher bands wie dri so gelabelt wurden, ist halt so. gerade als ende der 90er bandana-thrash-bands wieder etwas populärer wurden, stand auch auf so manchem flyer wieder crossover. ohne einen rapper weit und breit.
 
als in den 90igern gross gewordener Teenie muss ich da meinen Senf dazu geben :) Crossover war doch auch immer mit einer prise gerappten Gesang versehen, ich denke da zb an rage against the machine (auch dog eat dog fielen damals im Freundeskreis in das genre, da rap+ saxophon). angefangen hats IMO mit Soundtracks wie zb dem judgement night OST, wo metal gruppen und rapper zusammen Songs aufgenommen haben.
Das Problem der Spätgeborenen, dass sie immer schon einmal eingeführte Begriffe für völlig anderen Kram verwenden müssen. ;)

@Lobi redet von Mitte der 80er und Alben wie Dealing With It oder Animosity oder American Paranoia.

Edit: jetzt war er schneller.
 
Das Problem der Spätgeborenen, dass sie immer schon einmal eingeführte Begriffe für völlig anderen Kram verwenden müssen. ;)

@Lobi redet von Mitte der 80er und Alben wie Dealing With It oder Animosity oder American Paranoia.

Edit: jetzt war er schneller.
Ich hab' in den 90er immer die kleinen Baggypants-Kunden, die Hardcore wollten zum Agnostic Front Fach geführt. Fanden die meistens gar nicht lustig. Verbohrte Typen.
 
Ich finde die Band ja so dermaßen zum Kotzen und Frontsau Jamie so unglaublich unsympathisch, trotzdem poste ich hier, dass HATEBREED jetz auch bei Nuclear Blast sind.
 
*ausbuddel*

In einem Anfall sehnsuchtsvoller Nostalgie ging mir heute plötzlich gleich einer Epiphanie die Tollheit jener Zeit (Jahrtausendwende!) auf, in der Metalcore nicht nur ein Schimpfwort war, sondern auch ziemlich aufregenden, heißen Scheiß bezeichnete; allerdings waren - zumindest bei mir - die Hörgewohnheiten noch recht wenig ausdifferenziert, ob das jetzt metallischer Screamo, Posthardcore, Mathcore, Chaoscore oder doch Metalcore war, irgendwie war das integraler Bestandteil einer Szene, die sich für mich eher über Sitiuerung rund um Juzes, Konzerveranstalter, Aktivisten etc. denn über stilistische Merkmale oder Genalogien definierte. Deshalb war das alles eine Nudel - ein Teig; egal ob jetzt Darkest Hour, Converge, frühe Cave In, Crowpath, Burnt By The Sun, Poison The Well, Hopesfall oder auch NORMA JEAN.

Schmerz, Wut, Verzweiflung, Bloodsweatandtears, Epik, Erhabenheit, KRACH:


Bestes Album, bester Song.

September kommt übrigens ein neues Album.
 
Renounced bleiben die besten Newcomer auf dem Gebiet 90er Metalcore. Das neue Album "Theories Of Dispair" ist ein wunderbares Brett zum munteren Wohnzimmer-Moshen.

 
Bin unentschlossen, ob man die neue Every Time I Die gut finden soll oder nicht und ob die in den Metalcore-Thread reinpasst oder nicht. Egal, hier kann man reinhören:

 
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