Neue Musik, moderne Musik, Avantgarde & Co

Zwischenräume zwischen traditioneller Instrumentierung und dem, was dann alles hier rein kommt?

E-Gitarre oder Saxophon?

Verstehe ich gerade nicht, inhaltlich.
 
Zwischenräume zwischen traditioneller Instrumentierung und dem, was dann alles hier rein kommt?

E-Gitarre oder Saxophon?

Verstehe ich gerade nicht, inhaltlich.

Ich glaub es waren die Grauzonen...ähh Grenzgebiete(grad noch die Kurve gekriegt :D ) zwischen den Kategorien der "E" und "U" (ich mag die Begriffe nicht, aber ihr wisst, was ich meine, oder?) Musik gemeint :)
 
Ich bin dann mal wieder eine Woche weg wegen Arbeit, falls ihr in der Arte Mediathek das Anime "Akira" findet, hört es euch an. Film ist auch toll, zu der Musik (und dem Komponisten) wollte ich schon länger in diesem Threat was schreiben, nur klappt das angesoffen zwischen zwei Konzerten und zwei Arbeitstagen nicht so recht, hinrotzen mag ich ja auch nix.

Ich denke immer daran, wie ich einmal mit meinem Orgellehrer zusammen den ganzen Tag die Orgel gestimmt habe. Mit unendlicher Mühe wurden die Zungenregister, die man als Nicht-Orgelbauer stimmen kann, einzeln eingestellt. Am Ende des Tages hatte mein Lehrer noch die Idee, etwas am Winddruck zu ändern und „pling“, plötzlich waren alle Zungen, die auf den mechanischen Druck der Luft reagieren, wieder verstimmt. Der andere Luftdruck hatte bei jeder Zunge auf eine andere Weise den Ton verändert, so dass sie nicht mehr übereinstimmten. In zehn Minuten begann jedoch das Konzert. Mein Lehrer hat dann die Bachpräludien und -fugen mit einer Basisregistrierung gespielt, zu hören waren noch vollkommene Bachpräludien und –fugen, jedoch ohne Trompeten etc.
 
Btw, @the_pit wo is' n dein Post hin? Hab doch eben ne Email mit nem Kommentar von Dir bekommen. Bin ich jetzt etwa irgendwie verrückt oder ist doch:feierei: dran Schuld gewesen:D?

habe ihn wegen Unsinnigkeit gelöscht. Ich denke, eine Diskussion, die die Grenzen zwischen der sogenannten "U-" und der "E-Musik" aufzeigt, ist immer noch fruchtbarer als Schubladendenken.

Bspw. Stockhausen - ohne Zweifel ein Vertreter der "neuen Klassiker" - also eher der E-Musik zuzuordnen - hat seine Werke mehr der leichten Muse zugeordnet: nicht umsonst wurden mehrere Kriminalfilme mit den Werken Karl-Heinz' vertont (okay, ich gebe zu, ich kenne keinen einzigen, was aber daran liegt, das ich das Genre "Kriminalfilm" nicht mag).

Dagegen würde ich sagen, dass die Gruppe "Kraftwerk" in den Frühwerken absolut keine Popmusik im eigentlichen Sinne gemacht hat, sondern toujours Musik aus dem 18./19. Jahrhundert vertont oder aber auch neuinterpretiert hat. Schubert, Mahler, Debussy, Ravel.

A propos Ravel: wann fängt die Musik eigentlich an, im Sinne dieses Threads "modern" zu sein?

Mit Ravel? Mussorgsky? Smétána? Oder aber doch schon vorher mit Beethoven? Oder - so kurz danach -: vielleicht der allerseits verehrte Mozart? Strawinsky? Strauss - alle Zwei - gefällig?

Oder doch schon mit Bach (man denke nur an die bei Jojo-Sebbi schon fast zwanghaft notorisch auftretenden Fugen, besonders in der "Toccata und Fuge d-moll")? Pachelbel mit seinen ewigen Gigues?

Den Komiker John Cage mal ganz ausgenommen!

Macht Helge Schneider nur Jazz und Swing in seinen Nonsense-Songs, oder steckt da irgendwo mehr dahinter? Was ist mit Dizzy Gillespie, Charlie Parker, John Coltrane, Charles Mingus, Ornette Coleman?

Okay, um es nicht allzusehr im Namedropping ausarten zu lassen: die Abgrenzung fällt mir jedenfalls wahnsinnig schwer.
 
...wann fängt die Musik eigentlich an, im Sinne dieses Threads "modern" zu sein?

Muss leider gleich auf die Arbeit, deshalb erstmal kurz zu einem Punkt:
Die Moderne wird ja von den meisten Historikern mit dem sog. "Verfall der Tonalität" in Verbindung gebracht. Gemeint ist da zumeist, dass Erweitern und Transzendentieren des historisch gewachsenen Systems der westeuropäischen harmonischen Tonalität. Als Meilenstein wird oftmals der sog. "Tristan-Akkord" in Richard Wagners Tristan und Isolde angeführt, der in jegliche tonale Richtung hin leiten kann und somit eine Grundtonart obsolet werden lässt.

Die Erweiterung der Tonalität durch Terzbeziehungen (sog. Mediantik) ist ein weiteres kompositorisches Mittel, welches ebenfalls in der Zeit der Romantik besonders exzessiv benutzt wird und ebenfalls die konventionelle harmonsiche Tonalität hin zu abenteuerlichen tonalen Verbindungen erweitert und Grundstein der Überwindung der selben gelegt hat (bspw. der Anfang von Griegs Perr Gynt Suite, Schubert und Schumann in ihren Klavierstücken, Dvorak in seiner 9. Symphonie "aus der Neuen Welt) - salopp gesagt, kann man sich Mediantik klanglich gut verdeutlichen, wenn man schwedischne Black Metal a la Dark Funeral hört, da passiert das ständig. Aber auch in der meisten Filmmusik (MArke John William und Co).

Also beginnt die Moderne musikhistorisch ganz grob gesehen im Übergang zwischen Spätromantik und Fin de Siecle.

Aber du hast schon Recht, dass es auch schon vorher immer schon Ideolekte von Komponisten gab, die diesem vorweggegriffen haben (bspw. die von Dir genannten Mozart und Co, welche ebenfalls schon in vielen ihrer Stücke solche abenteuerlichen harmonischen Mittel verwendet haben und somit in der aktuell en voguen Terminologie als Wegbereiter oder stellenweise als Proto bezeichnet werden könnten ;) )

Btw., auch Bach hat ziemlich abgespacete Sachen gemacht - aber genauso für ihn, wie auch für Mozart, Beehoover...Beethoven und Co gilt - dass sie höfische Musik gemacht haben, die Robert Gjerdingen als Galanten Stil bennant hat.

Übrigens, man sollte es kaum glauben, aber die Musik der sog. Renaissance - ich habe hier besonders Carlo Gesualdo im Sinne, hat in seinen liber madrigale schon im 16. Jahrhundert solche verrückten harmonscihen Mittel verwendet - damals wurde er deswegen dann auch zum Dilettant verschrien, obwohl er eines der größten Genies seiner Zeit gewesen ist. Verrückt wahrlich, aber geil. Man höre bloß das ultimativ verehrenswerte Vokalstück "moro lasso", da erkennt man dann, dass Musikgeschichtscheibung meist nicht so linear funktioniert, wie oft getan wird. So damit einen schönen Sonntag, ich muss los auf die Arbeit:):

 
Begriffe wie "moderne Musik" oder "Avantgarde" sind sicherlich sehr dehnbar und auf verschiedenste Genres anwendbar. Den Begriff der "Neuer Musik" mit großem 'N' verstehe ich jetzt nicht als ein Etikett, dass eine Musik als irgendwie 'neu' oder avanciert ausweißt, sondern als eine völlig wertfreie Zuordnung, die ich eher an einer Traditionslinie (aus der westlichen klassischen Musik entwickelt), einem Produzentenmilieu (die akademische Welt) und einer gewissen Produktionsmethodik (die Trennung von Komponist und Interpret mit der Partitur oder Spielanweisung als Mittelsmedium), denn an akustischen Resultaten festmachen würde.

Die "Neue Musik"-Welt ist ja auch in großen Teilen (für mich) ein ziemlich biederer und selbstreferenzieller Haufen und sicher können aus anderen Produzentenmilieus weitaus "neuere" und avanciertere musikalische Entwürfe stammen. Wie gesagt, "Neue Musik" ist kein Qualitätsmerkmal ... für mich sogar irgendwie das Gegenteil, weißt es doch einen Mangel an Street Credibility und DIY-Attitude aus. ;)

In diesem Sinne würde ich auch Captain Beefheart und Kevin Drumm ohne Zweifel als höchst avancierte, innovative und großartige Musik beschreiben, aber eben nicht als "Neue Musik" (mit großem 'N') ... und das ist auch gut so.

Die Instrumentierung sehe ich als Merkmal da auch wenig tauglich. E-Gitarre, Saxophon oder auch Elektronik sind auch in der "Neuen Musik" nichts Ungewöhnliches. Auch die Noise-Musik hat ja übrigens diese akademischen Ursprünge. Stockhausen in Köln (Studio für elektronische Musik des WDR) und Boulez in Paris (IRCAM) waren da sicher Vorreiter. Erste Syntheziser, Sampler und später Computer wurden ja von wissenschaftlichen Instituten entwickelt. Der finanzielle und räumliche Aufwand war enorm und ließ sich zu Hause im Bastelkeller wahrlich nicht gewältigen.

Kevin Drumm ist mit den Musiken dieser Vorreiter sicherlich wohl bekannt (man kann sich übrigens auch sehr gut mit ihm über Iron Maiden und Sodom unterhalten), aber ich würde ihn doch eher als Kind des Undergrounds sehen.

Als Hörer sind mir die Milieus in denen eine Musik hervorgebracht wird auch ziemlich egal. Interessant schon eher avancierte Musiken unterschiedlicher Milieus zu Vergleichen und Gemeinsamkeiten in den musikalischen Resultaten auszumachen.
 
Muss leider gleich auf die Arbeit, deshalb erstmal kurz zu einem Punkt:
Die Moderne wird ja von den meisten Historikern mit dem sog. "Verfall der Tonalität" in Verbindung gebracht. Gemeint ist da zumeist, dass Erweitern und Transzendentieren des historisch gewachsenen Systems der westeuropäischen harmonischen Tonalität. Als Meilenstein wird oftmals der sog. "Tristan-Akkord" in Richard Wagners Tristan und Isolde angeführt, der in jegliche tonale Richtung hin leiten kann und somit eine Grundtonart obsolet werden lässt.

Die Erweiterung der Tonalität durch Terzbeziehungen (sog. Mediantik) ist ein weiteres kompositorisches Mittel, welches ebenfalls in der Zeit der Romantik besonders exzessiv benutzt wird und ebenfalls die konventionelle harmonsiche Tonalität hin zu abenteuerlichen tonalen Verbindungen erweitert und Grundstein der Überwindung der selben gelegt hat (bspw. der Anfang von Griegs Perr Gynt Suite, Schubert und Schumann in ihren Klavierstücken, Dvorak in seiner 9. Symphonie "aus der Neuen Welt) - salopp gesagt, kann man sich Mediantik klanglich gut verdeutlichen, wenn man schwedischne Black Metal a la Dark Funeral hört, da passiert das ständig. Aber auch in der meisten Filmmusik (MArke John William und Co).

Also beginnt die Moderne musikhistorisch ganz grob gesehen im Übergang zwischen Spätromantik und Fin de Siecle.

Aber du hast schon Recht, dass es auch schon vorher immer schon Ideolekte von Komponisten gab, die diesem vorweggegriffen haben (bspw. die von Dir genannten Mozart und Co, welche ebenfalls schon in vielen ihrer Stücke solche abenteuerlichen harmonischen Mittel verwendet haben und somit in der aktuell en voguen Terminologie als Wegbereiter oder stellenweise als Proto bezeichnet werden könnten ;) )

Btw., auch Bach hat ziemlich abgespacete Sachen gemacht - aber genauso für ihn, wie auch für Mozart, Beehoover...Beethoven und Co gilt - dass sie höfische Musik gemacht haben, die Robert Gjerdingen als Galanten Stil bennant hat.

Übrigens, man sollte es kaum glauben, aber die Musik der sog. Renaissance - ich habe hier besonders Carlo Gesualdo im Sinne, hat in seinen liber madrigale schon im 16. Jahrhundert solche verrückten harmonscihen Mittel verwendet - damals wurde er deswegen dann auch zum Dilettant verschrien, obwohl er eines der größten Genies seiner Zeit gewesen ist. Verrückt wahrlich, aber geil. Man höre bloß das ultimativ verehrenswerte Vokalstück "moro lasso", da erkennt man dann, dass Musikgeschichtscheibung meist nicht so linear funktioniert, wie oft getan wird. So damit einen schönen Sonntag, ich muss los auf die Arbeit:):

Und ich sach noch...

... wow! Das berührt mich tatsächlich! Großartig! Da muss ich mehr von haben!

Begriffe wie "moderne Musik" oder "Avantgarde" sind sicherlich sehr dehnbar und auf verschiedenste Genres anwendbar. Den Begriff der "Neuer Musik" mit großem 'N' verstehe ich jetzt nicht als ein Etikett, dass eine Musik als irgendwie 'neu' oder avanciert ausweißt, sondern als eine völlig wertfreie Zuordnung, die ich eher an einer Traditionslinie (aus der westlichen klassischen Musik entwickelt), einem Produzentenmilieu (die akademische Welt) und einer gewissen Produktionsmethodik (die Trennung von Komponist und Interpret mit der Partitur oder Spielanweisung als Mittelsmedium), denn an akustischen Resultaten festmachen würde.

Die "Neue Musik"-Welt ist ja auch in großen Teilen (für mich) ein ziemlich biederer und selbstreferenzieller Haufen und sicher können aus anderen Produzentenmilieus weitaus "neuere" und avanciertere musikalische Entwürfe stammen. Wie gesagt, "Neue Musik" ist kein Qualitätsmerkmal ... für mich sogar irgendwie das Gegenteil, weißt es doch einen Mangel an Street Credibility und DIY-Attitude aus. ;)

In diesem Sinne würde ich auch Captain Beefheart und Kevin Drumm ohne Zweifel als höchst avancierte, innovative und großartige Musik beschreiben, aber eben nicht als "Neue Musik" (mit großem 'N') ... und das ist auch gut so.

Die Instrumentierung sehe ich als Merkmal da auch wenig tauglich. E-Gitarre, Saxophon oder auch Elektronik sind auch in der "Neuen Musik" nichts Ungewöhnliches. Auch die Noise-Musik hat ja übrigens diese akademischen Ursprünge. Stockhausen in Köln (Studio für elektronische Musik des WDR) und Boulez in Paris (IRCAM) waren da sicher Vorreiter. Erste Syntheziser, Sampler und später Computer wurden ja von wissenschaftlichen Instituten entwickelt. Der finanzielle und räumliche Aufwand war enorm und ließ sich zu Hause im Bastelkeller wahrlich nicht gewältigen.

Kevin Drumm ist mit den Musiken dieser Vorreiter sicherlich wohl bekannt (man kann sich übrigens auch sehr gut mit ihm über Iron Maiden und Sodom unterhalten), aber ich würde ihn doch eher als Kind des Undergrounds sehen.

Als Hörer sind mir die Milieus in denen eine Musik hervorgebracht wird auch ziemlich egal. Interessant schon eher avancierte Musiken unterschiedlicher Milieus zu Vergleichen und Gemeinsamkeiten in den musikalischen Resultaten auszumachen.
Nichts anderes habe ich gesagt. Es ist unwahrscheinlich schwer. Man darf auch nie vergessen, dass sich die komplette Folklore - also Volksmusik im eigentlichen Sinne - auch aus der Kunstmusik heraus entwickelt hat.

Eines der besseren Beispiele: "Scarborough Fair", dass sich aus einem Madrigal heraus entwickelt hat. Heute in jedem englischen Kindergarten Standard.

Oder das in unzählige Sprachen transponierte "Frère Jacques": eigentlich ein ironisches Schmählied gegen die ganzen Klosterbruderschaften in Europa. Von anderen Klosterbruderschaften. Wohlgemerkt! Heute in aller Munde!
 
Ich denke zwar schon, dass wir beide sehr unterschiedliche Sachen gesagt haben, aber diese stehen nicht im Widerspruch zueinander und mein Eintrag bezog sich nicht auf Deinen. ;)
War auch nicht auf Dich gemünzt, sondern allgemein gehalten. #nowar
Ich ging auf den fehlenden Widerspruch zwischen unseren Posts ein, der hat mir außerordentlich gut gefallen.
 
Begriffe wie "moderne Musik" oder "Avantgarde" sind sicherlich sehr dehnbar und auf verschiedenste Genres anwendbar. Den Begriff der "Neuer Musik" mit großem 'N' verstehe ich jetzt nicht als ein Etikett, dass eine Musik als irgendwie 'neu' oder avanciert ausweißt, sondern als eine völlig wertfreie Zuordnung, die ich eher an einer Traditionslinie (aus der westlichen klassischen Musik entwickelt), einem Produzentenmilieu (die akademische Welt) und einer gewissen Produktionsmethodik (die Trennung von Komponist und Interpret mit der Partitur oder Spielanweisung als Mittelsmedium), denn an akustischen Resultaten festmachen würde.

Die "Neue Musik"-Welt ist ja auch in großen Teilen (für mich) ein ziemlich biederer und selbstreferenzieller Haufen und sicher können aus anderen Produzentenmilieus weitaus "neuere" und avanciertere musikalische Entwürfe stammen. Wie gesagt, "Neue Musik" ist kein Qualitätsmerkmal ... für mich sogar irgendwie das Gegenteil, weißt es doch einen Mangel an Street Credibility und DIY-Attitude aus. ;)

In diesem Sinne würde ich auch Captain Beefheart und Kevin Drumm ohne Zweifel als höchst avancierte, innovative und großartige Musik beschreiben, aber eben nicht als "Neue Musik" (mit großem 'N') ... und das ist auch gut so.

Die Instrumentierung sehe ich als Merkmal da auch wenig tauglich. E-Gitarre, Saxophon oder auch Elektronik sind auch in der "Neuen Musik" nichts Ungewöhnliches. Auch die Noise-Musik hat ja übrigens diese akademischen Ursprünge. Stockhausen in Köln (Studio für elektronische Musik des WDR) und Boulez in Paris (IRCAM) waren da sicher Vorreiter. Erste Syntheziser, Sampler und später Computer wurden ja von wissenschaftlichen Instituten entwickelt. Der finanzielle und räumliche Aufwand war enorm und ließ sich zu Hause im Bastelkeller wahrlich nicht gewältigen.

Kevin Drumm ist mit den Musiken dieser Vorreiter sicherlich wohl bekannt (man kann sich übrigens auch sehr gut mit ihm über Iron Maiden und Sodom unterhalten), aber ich würde ihn doch eher als Kind des Undergrounds sehen.

Als Hörer sind mir die Milieus in denen eine Musik hervorgebracht wird auch ziemlich egal. Interessant schon eher avancierte Musiken unterschiedlicher Milieus zu Vergleichen und Gemeinsamkeiten in den musikalischen Resultaten auszumachen.

Nur kurz noch (hab gerade Pause :D):
Captain Beefheart verstehe ich im Sinne des Thread-Titels ja auch als Avantgarde der Populären Musik. War ein bewusst gewählter Kontrast zum "E" Bereich, der ja meistens - und besonders von Musikhistorikern der konservativen Schule - gänzlich ausgeblendet wird :)
 
Für mich beginnt die Moderne in der Musik mit Igor Stravinskys Oper "Le sacre du printemps".

Ich denke, da habe ich auch ganz gute Karten.
Mist, jetzt haste uns!;)

Für mich beginnt die Moderne im engeren Sinne der Klassik mit Mozart ... was der an Frechheiten in siene Stücke eingebaut hat ... "Leck mich am Arsch! Fein recht hübsch und sauber!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab' mal in Berlin an der Hochschule der Künste eine Mozart Oper gesehen (hatte einen italienischen Titel den ich mir nicht merken konnte), die nur ein einziges Mal aufgeführt worden ist und dann als zu obszön in den Giftschrank gewandert ist und tatsächlich bis die Studenten sie irgendwo ausgebuddelt haben nie aufgeführt wurde.

Da gab es Titten und Ärsche noch und nöcher zu sehen, hatten was von der WDR Sendung "Klimbim" aus den 1970ern.

"Neu" war die Musik aber nicht.
 
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Reaktionen: avi
Ich weiss es nicht mehr, war im Urlaub und Zufall: Wir sind beim spazierengehen an der Uni vorbeigekommen und haben die Ankündigung gelesen und sind 'reingegangen. Eher erster Titel.
Andern Tag dann Lionel Ritchie für umme beim Bundespräsidenten im Garten und dritten Tag irgend ein polnisches Crustgetrümmer in der Köpi. Gute Mischung sag' ich mal.
 
Sagt mal seid ihr völlig spinnert? Das ist ein Metal-forum und ihr wollt hier jetzt ernsthaft drüber diskutieren ab wann die Moderne und die Neue Musik begonnen hat? Geht wieder studieren wenn euch zu langweilig ist!
Und um Himmelswillen kein Noise (wollte ich lächst nen thread aufmachen), keine Autechres (gibts schon einen) und auch keine Kraftwerks hierrein, nur weil sie nicht von Anfang an dem populären Mainstream zuzuordnen waren. Den Begriff Neue Musik sehe ich an die klassische Kompositionstradtion gekoppelt, und auch selbstverständlich nicht an traditionelle Instrumente. Das Thema ist riesig genug. Das es genug Überschneidungen und Grauzonen gibt, ja damit muss man leben.
 
Sagt mal seid ihr völlig spinnert? Das ist ein Metal-forum und ihr wollt hier jetzt ernsthaft drüber diskutieren ab wann die Moderne und die Neue Musik begonnen hat? Geht wieder studieren wenn euch zu langweilig ist!
Nö, hab ich schon mal, ist genauso langweilig!

Und um Himmelswillen kein Noise (wollte ich lächst nen thread aufmachen), keine Autechres (gibts schon einen) und auch keine Kraftwerks hierrein, nur weil sie nicht von Anfang an dem populären Mainstream zuzuordnen waren. Den Begriff Neue Musik sehe ich an die klassische Kompositionstradtion gekoppelt, und auch selbstverständlich nicht an traditionelle Instrumente. Das Thema ist riesig genug. Das es genug Überschneidungen und Grauzonen gibt, ja damit muss man leben.
Du sagst es. Mit aller Deutlichkeit.

Komischerweise sind die Grauzonen genau dort, wo Du sie ziehst. Farben sind sowieso überbewertet. Ja, damit musst Du leben.

Bierchen?:feierei:;)
 
Alles Kacke Fuckumblubbu :D Immer diese Musikwissenschaftler :D Alle keine Hobbys^^ Nächste Woche gibt's ein Special über...ka, lasst euch überraschen. Bis dahin Prost. :feierei::feierei::feierei:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub es waren die Grauzonen...ähh Grenzgebiete(grad noch die Kurve gekriegt :D ) zwischen den Kategorien der "E" und "U" (ich mag die Begriffe nicht, aber ihr wisst, was ich meine, oder?) Musik gemeint :)


Da dock' ich doch glatt mal an und schlag' den Bogen (mehr oder minder) gekonnt zu einer deutschen Experimental-/Jazz-/Prog-Truppe der '70er/80er:

CAN :verehr::verehr::verehr:

Wo ich da die Querverbindung zu den hier diskutierten "neuen" Komponisten sehe? Wenn mich nicht alles täuscht, war zumindest der Herr Karoly ein Stockhausen-Schüler :feierei:

"Ege Bamyasi" - full album:



Mit Stücken wie "Vitamin C", "Spoon" und "I'm so green" ist es noch eins der zugänglicheren Oeuvres, wie ich meinen würde.


...... aber wahrscheinlich trage ich hier wieder Eulen nach Athen, was? ;)
 
war zumindest der Herr Karoly ein Stockhausen-Schüler

..ist richtig. Damit war er auch nicht der einzige "Popmusiker", der sich von Neuer Musik hat inspirieren lassen (Stockhausen ist ja nicht ohne Grund auch auf dem Cover der Sgt. Peppers von den Beatles). Zappa wurde ja auch schonmal genannt.

Neue Musik ist Can im klassischen Sinne natürlich nicht, sondern von Neuer Musik - u.a. elektronischer Musik - beeinflusste deutsche Rock-Avantgarde (womit dem Thread-Titel entsprochen wurde :D), die dann zur mehr oder weniger homogen Krautrock-Bewegung gecoined wurde.

Hab jetzt keinen Überblick, ob es einen Krautrock-Thread gibt, aber eine kurze Suche führte zu 0 Treffern.
Generell finde ich deinen Hinweis sehr wichtig und daher hat das hier - aus meiner Sicht - auch Daseinsberechtigung.

Wem sowas gefällt, der möge Bescheid geben, dann kann dafür - falls eben noch nicht vorhanden, bei gegebener Zeit auch ein eigener Thread für Krautrock eröffnet werden. Habe da massig Musik - auch viel Undergroundiges aus der damaligen Zeit in petto:):feierei:
 
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