Punk!

Das ist für mich dann RAC, aber nicht Punk. RAC wurde als Begriff ab Ende der 70er bekannt.
Das beschreibt aber doch genauso die ideologische Selbst-Verortung von Popmusik und kulturellen Bezügen wie der ConPunk-Begriff. Straight Edge Hardcore Punk, Queercore, NSBM, NSHC, White Metal ... Black Metal. Es ist die ideologische Fremd- und Selbst-Verortung von Musik oder zumindest der Versuch sich kulturell an die zugehörige übergeordnete Szene anzulehnen bzw. sich in ihr zu positionieren. Metal und Punk, ebenso wie Dark Wave, Rap, Techno, Industrial etc. sind riesige soziale Netzwerke die sich auf musikalische, ästhetische und thematische Gemeinsamkeit berufen, die Ideologie/Politik ist oft ein zweiter sich ergebender Schritt. Das Punk insb. in Deutschland eine vermehrt Linke Angelegenheit ist, ist klar, Das Metal eine vermehrt kirchenkritische (organisierte Christliche Kirche) ist, ebenso. Beides kann aber nicht heißen, dass sich diese Faktoren generell ausschließen, es verdeutlicht nur den Mainstream ...
und hinzukommend oft das Selbstverständnis des Gegenübers.
Allerdings denke ich nicht, dass das für die Beurteilung von Michale Graves' Position in den Zweitausendern wichtig ist.
Zumindest, dass er sich selbst als Punk begreift und dazu kein Doppeldenk-Kunststück vollziehen muss wird dadurch klar. Am Ende, findet man überall Arschlöcher und Idioten. Eine Begrifflichkeit der Selbstbeschreibung wie eben Punk macht da keinen Halt vor. Es gibt linke Antisemiten, rassistische Punks und verschwörungstheoretisch-verschwurbelte Veganer.
 
Das Historische ist halt historisch :) Sprechen wir heute von Punk, meinen wir Punk, der alles andere als konservativ bis rechtsaußen ist. Im Falle von rechten Bands betonen wir extra, dass es halt rechte Bands sind. Sprich: Fällt das Wort Punk/Punkband, dann ist heute - ich würde sagen: weltweit - Punk im Sinne von links von der Mitte / alternativ / sozialkritisch / oder Party gemeint. Wir sagen nicht explizit "linker Punk/linke Punkband", da das halt so gut wie selbstverständlich ist... Und das ist auch kein deutsches Ding, denn die größten/wichtigsten Amibands wie DK, Poison Idea, Bad Religion und Co. sind ebenfalls klar verortet...
 
Zumindest, dass er sich selbst als Punk begreift und dazu kein Doppeldenk-Kunststück vollziehen muss wird dadurch klar. Am Ende, findet man überall Arschlöcher und Idioten. Eine Begrifflichkeit der Selbstbeschreibung wie eben Punk macht da keinen Halt vor. Es gibt linke Antisemiten, rassistische Punks und verschwörungstheoretisch-verschwurbelte Veganer.

Aber nur weil er es so sieht, muss es nicht stimmig sein.
 
Das Historische ist halt historisch :) Sprechen wir heute von Punk, meinen wir Punk, der alles andere als konservativ bis rechtsaußen ist. Im Falle von rechten Bands betonen wir extra, dass es halt rechte Bands sind. Sprich: Fällt das Wort Punk/Punkband, dann ist heute - ich würde sagen: weltweit - Punk im Sinne von links von der Mitte / alternativ / sozialkritisch / oder Party gemeint. Wir sagen nicht explizit "linker Punk/linke Punkband", da das halt so gut wie selbstverständlich ist... Und das ist auch kein deutsches Ding, denn die größten/wichtigsten Amibands wie DK, Poison Idea, Bad Religion und Co. sind ebenfalls klar verortet...
Von den Ramones bzw deren stramm konservativen bis rechten Gitarristen schonmal was gehört? Ich würde die sogar von der Größe her deutlich über den genannten anordnen.
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Aber nur weil er es so sieht, muss es nicht stimmig sein.
Ne, natürlich nicht.
Wir sagen nicht explizit "linker Punk/linke Punkband", da das halt so gut wie selbstverständlich ist.
Klar, wir müssen den sich bestätigenden Mainstream nicht extra Erwähnen. Bei einigen der Beispielen würde ich zumindest einräumen, „nicht mehr“, denn es war durchaus Thema bis sich die Haltung ins Bewusstsein gefressen hat. Heute braucht DK keine Vorstellung mehr. In bestimmten Bereichen in denen die politische Überzeugung und Agenda allerdings besonders präsent ist geschieht das noch sehr wohl, wie bei Genrebenennungen wie Anarcho-Punk. Wobei die Hegemonie eben links liegt. Das größere Problem hat Punk im Sexismus, der gerade für reaktionäre Tendenzen in der Szene ein ziemlicher Türöffner ist.
 
Sind dafür aber auch weniger Punk als DK, Poison Idea, Bad Religion und Co. (eher Pop Punk, Power Pop).

Eigentlich zählt man die genannten Bands zum Genre Hardcore (bitte nicht mit der in der Metal-Szene gebräuchlichen Verwendung des Begriffs verwechseln, die sich ja meist auf das Bolo-Zeug aus New York etc. bezieht), dieser Begriff kam Anfang der 80er Jahre auf und sollte eine Abgrenzung zum klassischen Punk der Endsiebziger deutlich machen.

In den Ramones steckt sicherlich ganz viel 60s Bubblegum-Pop, Joey war ein großer Fan davon.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn man Punk als Musik und Kultur in seiner Entstehung -aber nicht nur da- auf zwei Bands komprimiert bleiben da Ramones und Sex Pistols stehen, sonst nix. Ramones die Mucke, die Pistols Kultur und Attitüde. Der Rest kommt danach ... Das ist fast als würdeste sagen Black Sabbath ist weniger Metal als Darkrthrone, Slayer und Death.
 
Wenn man Punk als Musik und Kultur in seiner Entstehung -aber nicht nur da- auf zwei Bands komprimiert bleiben da Ramones und Sex Pistols stehen, sonst nix. Ramones die Mucke, die Pistols Kultur und Attitüde. Der Rest kommt danach ...

Bei einer oberflächlichen Betrachtung magst du evtl. Recht haben. Wenn man hingegen in die Tiefe geht, dann sieht das schon ganz anders aus.
 
Eigentlich zählt man die genannten Bands zum Genre Hardcore (bitte nicht mit der in der Metdl-Szene gebräuchlichen Verwendung des Begriffs verwechseln, die sich ja meist auf das Bolo-Zeug aus New York etc. bezieht), dieser Begriff kam Anfang der 80er Jahre auf und sollte eine Abgrenzung zum klassischen Punk der Endsiebziger deutlich machen.

Auch, aber nicht nur. Man wollte sich hauptsächlich von dem ganzen 77er-Punk-Pistols-Kommerz abgrenzen. Trotzdem waren sich viele der alten HC-Bands ihrer Punk-Wurzeln bewusst. Daher der Begriff Hardcore-Punk. Es ging auch darum, Punk Rock auf ein neues extremeres Level zu bringen. Sich sozusagen neu zu erfinden, was ja auch eine ganz zeitlang funktioniert hat. Wobei Hardcore ein Begriff war, der nach allen Seiten hin offen war. Es konnten alle möglichen Einflüsse integriert werden wie z.B. bei den BIG BOYS oder FLIPPER oder BEEFEATER um nur mal drei Beispiele zu nennen.
 
Wobei Hardcore ein Begriff war, der nach allen Seiten hin offen war
Was ja auch ganz unterschiedliche Blüten trug weil es so unterschiedliche Auslegungen davon gab was denn nun der Kern des Punks wäre. Wie unterschiedlich das allein schon musikalisch, aber auch ideologisch, war kann man ja schon sehen wenn man Dead Kennedys, Bad Brains, Angry Samoans, Misfits, Black Flag, Minor Threat, No Means No, Discharge, GBH und The Exploited aneinander reiht und sich vergegenwärtigt, dass das damals alles unter Hardcore Punk lief.
 
Was ja auch ganz unterschiedliche Blüten trug weil es so unterschiedliche Auslegungen davon gab was denn nun der Kern des Punks wäre. Wie unterschiedlich das allein schon musikalisch, aber auch ideologisch, war kann man ja schon sehen wenn man Dead Kennedys, Bad Brains, Angry Samoans, Misfits, Black Flag, Minor Threat, No Means No, Discharge, GBH und The Exploited aneinander reiht und sich vergegenwärtigt, dass das damals alles unter Hardcore Punk lief.

Genau so war das damals. Ich bin 1982 mit 15 Jahren zur HC-Punk-Szene gestossen und gerade die mentale Freiheit hat mir viel bedeutet. Es gab noch keine Sub-Sub-Sub-Sub-Genre und vieles mehr, was mir dann irgendwann den Spass genommen hat. Trotzdem bin ich der ganzen Sache bis zum heutigen Tag verbunden. Ist ja dann doch ne Herzensangelegenheit.
 
Sind dafür aber auch weniger Punk als DK, Poison Idea, Bad Religion und Co. (eher Pop Punk, Power Pop).
Soweit ich weiß sind Green Day auch ziemlich weit links, und mehr Pop Punk als die geht doch eigentlich gar nicht, oder? Und Bad Religion nach dem ersten Album halte ich auch für wesentlich poppiger als die Ramones. Ist mir eigentlich auch reichlich egal, will nur darauf hinweisen, das der Härtegrad der Musik nicht unbedingt was mit der politischen Ausrichtung zu tun haben muss, es gibt ja sogar beinharte Nazibands, die sich wie Skatepunk anhören, Namen spare ich mir mal...
 
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