Rammstein

Und Lindemann ist jetzt der Arsch, weil er von jemanden anderen nicht auf KO-Tropfen kontrolliert wurde? Weil er mächtig ist?

Ich glaube, dass es immer noch an der inneren Einstellung des Kontrollierenden liegt. Ihm das jetzt anzuhängen ist schon mehr als frech. Am Ende ist der Security-Mann nicht für den Posten geeignet, da er eben Unterschiede macht zwischen "Normalo" und "Prominent", vielleicht ist es auch die Vorgabe des Club-Chefs.

Und wo Lindemann zum "Feierabend" hingeht, geht uns nichts an. Da würde ich mich in meiner Freiheit auch nicht einschränken lassen. In den Medien und auch hier geht es teils zu wie in der Bunten.
Wer hat denn geschrieben, dass Lindemann wegen der fehlenden Kontrolle im KitKat-Club der Arsch ist?
Es wurde doch eher allgemein kritisiert, dass leider oft bei Prominenten Ausnahmen gemacht werden und dass es für die Besucher des Clubs scheiße ist, wenn sie da wegen nur unzureichender Kontrollen nicht auf einen Safe Space bauen können.
 
Deinen verlinkten Artikel von "freitag.de" habe ich schon gelesen.
Möglicherweise schreiben wir aneinander vorbei. Zum Verständnis vielleicht der Hinweis, ich bin Jurist und sehe das durch die juristische Brille. Meine Sichtweise mag von Leuten, die mit Gesetzen, juristischen Entscheidungen und Vorgängen sonst eher nichts zu haben, abweichen.

"Freitag.de" leitet daraus am Ende des Artikels eine allgemeine Empfehlung (an die Gesellschaft ab), die aber bereits seit 2016 de jure in Deutschland Bestand hat. Das ist eben bereits Gesetz und das darauf habe ich hingewiesen.

Ich denke auch, dass wir aneinander vorbei schreiben, aber ich verstehe nun, dass du auf den aktuellen Stand der Gesetzgebung hinweisen wolltest und vermutlich auch darauf, dass die medienrechtliche Seite nicht dasselbe ist/ergibt wie die strafrechtliche. Ich denke das ist allen hier auch klar. Vielleicht schliessen wir als Laien teilweise mehr strafrechtlich Relevantes daraus, was nun im Detail abgestritten wird und was sozusagen "zugegeben" wird, mag sein. Dieses Hervorheben der Kausalitaet fordert das jedoch geradezu heraus.

Der "Freitag"-Artikel ist wie der der taz jedoch ein Meinungsartikel und ich vermute, die Autorin ueberspitzt einfach die Feststellung, dass es nach dem Hamburger Urteil so aussieht, dass "eigentlich klar (ist), dass rein rechtlich in der Causa Rammstein nicht viel zu holen ist derzeit", aber es wichtig ist, weiter darueber zu sprechen was nicht-konsensuellen Sex ausmacht. Gerade wenn Lindemanns Anwaelte, die vermutlich gemeint sind, das vielleicht anders auslegen als es der Normalbuerger versteht.

Passt das nun so fuer dich?
 
Viele sprechen ja gerne von Verboten.
Wäre es nicht einmal besser, von Geboten zu sprechen?
Wäre es nicht einmal geboten, Jungen, jungen Männern und Männern generell, Respekt und Anstand zu lehren? Besonders Mädchen, jungen Frauen und Frauen? Und sonst auch?
Ob es es Migranten sind, Homosexuellen, Transsexuellen, alten Menschen, behinderten Menschen, Menschen eigentlich generell?
Uns Männern zu lehren, dass man manche Dinge einfach nicht macht? Weil es einfach nicht in Ordnung ist?
Das wäre mal okay.
 
Viele sprechen ja gerne von Verboten.
Wäre es nicht einmal besser, von Geboten zu sprechen?
Wäre es nicht einmal geboten, Jungen, jungen Männern und Männern generell, Respekt und Anstand zu lehren? Besonders Mädchen, jungen Frauen und Frauen? Und sonst auch?
Ob es es Migranten sind, Homosexuellen, Transsexuellen, alten Menschen, behinderten Menschen, Menschen eigentlich generell?
Uns Männern zu lehren, dass man manche Dinge einfach nicht macht? Weil es einfach nicht in Ordnung ist?
Das wäre mal okay.

Sie hörten das Wort zum Donnerstag.
Es sprach Pastor Lumpi Lambertz.

Wir wollen auch noch die alten weißen Männer und alle Boomer einschließen, denen man bitte auch Respekt und Anstand entgegenbringe. o_O
 
Ich möchte den post von @LumpiLambertz1895 überhaupt nicht lächerlich machen. Seine gut gemeinte Absicht ist klar erkenn- wenn auch kaum durchsetzbar.

Vielen, ich behaupte den meisten Menschen heute fehlt es bei überbordendem, unerträglichem Egoismus an einer der wichtigsten Tugenden im Zusammenleben, dem Austausch mit Anderen. Der Emphatie.

Wenn dies nun erneut ein "Wort zum Donnerstag" ist, dann sei es so.
 
Ein Statement der Spiegel-Redakteurin Ann-Katrin Müller zur letzten Gerichtsentscheidung:

https://twitter.com/akm0803/status/...l-korrigiert-anwalt-pressemitteilung-2093861/

“So, wie die Kanzlei Schertz Bergmann es per Pressemitteilung verbreitet hat und offenbar gern hätte, ist es nicht ganz. Deswegen hier einmal ein Statement in eigener Sache zu unserer presserechtlichen Auseinandersetzung rund um #Rammstein: (...) Das Landgericht Hamburg ist unserer Rechtsauffassung in entscheidenden Fragen gefolgt und hat den Verfügungsantrag von Till Lindemanns Anwalt auch in weiten Teilen zu unseren Gunsten zurückgewiesen. Der Kern unserer Berichterstattung rund um das perfide Casting-System, reichlich Alkohol und die sogenannte ‚Suck Box‘ bleibt unberührt. Ferner verletzt unsere Berichterstattung auch nicht die Intimsphäre. Zudem hat das Gericht die umfangreiche Wiedergabe der Schilderungen zweier Frauen für zulässig erachtet, die von Sex mit Till Lindemann berichtet hatten. (...) Sofern es im Übrigen in der Pressemitteilung der Anwälte von Till Lindemann heißt, dass zwei „Tatsachenbehauptungen“ verboten wurden, so ist dies schlicht falsch. Das Gericht geht auch hier von Verdachtsäußerungen aus. Und es müssen auch nicht alle Textpassagen unterlassen werden, sondern lediglich ihre Kombination....”
 
Hier noch ein Kommentar aus dem aktuellen Spiegel:

"Sex ist Privatsache und die Show geil
Die einen protestieren, die anderen pilgern in Massen zu den Konzerten – um Rammstein tobt auch
ein Kulturkampf: Das Bekenntnis zur Band wird als Geste des Widerstands inszeniert."


"Was »die Frauen« übereinstimmend und an Eides statt zu Protokoll geben, muss ihnen nicht notwendigerweise »nicht geglaubt« werden. Es ist nur
total egal."
spiegelkommentarrammsl5cud.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch ein Kommentar aus dem aktuellen Spiegel:

"Sex ist Privatsache und die Show geil
Die einen protestieren, die anderen pilgern in Massen zu den Konzerten – um Rammstein tobt auch
ein Kulturkampf: Das Bekenntnis zur Band wird als Geste des Widerstands inszeniert."


"Was »die Frauen« übereinstimmend und an Eides statt zu Protokoll geben, muss ihnen nicht notwendigerweise »nicht geglaubt« werden. Es ist nur
total egal."
spiegelkommentarrammsl5cud.jpg

Der Kommentar deckt sich weitestgehend mit dem in der taz hierzu. Allerdings attestiert taz-Autor Ambros Weibel Menschen, die nach wie vor zu Rammstein-Konzerten gehen, auch noch die emotionale Verwahrlosung:

https://taz.de/Rammstein-Fans-im-Zeitgeist/!5946772/

[...] Denn diese Fans stehen mit ihrer emotionalen Verwahrlosung ja keineswegs allein. Sie repräsentieren eine Stimmung im Land, eher nicht die der Mehrheit, aber einer sehr starken Minderheit, die – dazu passt die Musik von Rammstein sehr gut – immer weitermarschieren will, komme, was da wolle. Früher hätte man sie Mitläufer genannt, Aber der Mitläufer erhofft sich ja, aus einem gesellschaftlichen Schlamassel persönlich heil herauszukommen, indem er sich in der Masse versteckt.

Das Rammstein-Konzertpublikum, die vermeintliche Protest-AfD-Wählerschaft, die Verbrennerfanatiker: Sie alle eint, dass sie eine Art Avantgarde der Gemeinheit bilden, die eines nicht mehr interessiert – die Zukunft; nicht die ihrer Söhne und schon gar nicht die ihrer Töchter, aber auch nicht ihre eigene. [...]
 
Derartige Vorwürfe lassen sich leicht verkünden, wenn das eigene moralische (oder unmoralische) Handeln außerhalb des Webspace für niemanden außer einen selbst und ein paar wenige "Mitwissende" ersichtlich ist. Der Ton wird rauer, giftiger, und da die Band weiterhin in ausverkauften Stadien auftritt und sich nicht allzu beeindruckt von alledem zeigt, nimmt man sich jetzt die wesentlich schwächeren, ungeschützten Fans zur Brust und drischt verallgemeinernd auf diese ein. Schwaches Niveau, das die Kluft schlussendlich nur vergrößern wird.
 
Will man den Leuten, die richtig viel Geld dafür ausgegeben haben, einen Konzertbesuch vorwerfen? Mit Hotel, etc.?
Das ist lächerlich.
Es geht um das Verhalten des Sängers. Das ist relevant.
 
Will man den Leuten, die richtig viel Geld dafür ausgegeben haben, einen Konzertbesuch vorwerfen? Mit Hotel, etc.?
Das ist lächerlich.
Es geht um das Verhalten des Sängers. Das ist relevant.
Also all die ganzen Rammstein-Tattoos und plötzlich nochmal steigenden Albenkäufe haben jetzt aber nichts mit armen Fans zu tun, die einfach nur nicht ihre lange ersparte Rammstein-Expierience ausfallen lassen wollten.

Dabei geht es auch um genau solches verhalten, welches mindestens so falsch ist, wie von Lindemann als überführten Vergewaltiger zu sprechen.
 
Also all die ganzen Rammstein-Tattoos und plötzlich nochmal steigenden Albenkäufe haben jetzt aber nichts mit armen Fans zu tun, die einfach nur nicht ihre lange ersparte Rammstein-Expierience ausfallen lassen wollten.

Dabei geht es auch um genau solches verhalten, welches mindestens so falsch ist, wie von Lindemann als überführten Vergewaltiger zu sprechen.

Und deshalb scheren wir einfach mal alle über einen Kamm
 
Also all die ganzen Rammstein-Tattoos und plötzlich nochmal steigenden Albenkäufe haben jetzt aber nichts mit armen Fans zu tun, die einfach nur nicht ihre lange ersparte Rammstein-Expierience ausfallen lassen wollten.

Dabei geht es auch um genau solches verhalten, welches mindestens so falsch ist, wie von Lindemann als überführten Vergewaltiger zu sprechen.
Wenn jemand seit Ewigkeit ein Rammsteintattoo hat, verurteilen wir die Person? Wenn sich jemand für teures Geld, eine Show und Hotel geleistet hat, verurteilen wir die Person?
Bei aller vollkommen berechtigten Kritik an RS/TL und Co,. Lassen wir mal die Kirche im Dorf. Die Fans und Zuhörer sind nicht verantwortlich für die mutmaßlichen Taten von TL/RS. Das sind die Menschen von RS. Sonst niemand.
Und ich werde niemanden verurteilen, der die Konzerte besucht. Das steht mir nicht zu.
 
Diese "Egal-Einstellung" bzw das Betonen des "Normalen" im Spiegel-Artikel finde ich schon zutreffend, zumal sie sich ja auch in der Politik gerade haeuft, siehe Erding oder Nehammer etc. Ich denke es ist schon so, dass sich Viele eine einfachere Welt, in der sich die Anforderungen an den Einzelnen nicht staendig aendern und alles so bleiben kann, wie "es schon immer war" wuenschen. Aber genau die aeussern sich jetzt in dieser Debatte, obwohl sie mit Rammstein null am Hut haben, sondern weil sie das Ganze als ein neues wokes Verbotskommando sehen und daher glauben, dagegen wettern zu muessen. Und solche Helden bestimmen dann die Kommentarspalten, nicht die Fans. Die erlebe ich zumindest in meinem Umfeld eher besonnen und abwartend.

Klar ist ja sowieso, dass man nicht "die Rammstein-Fans" ueber einen Kamm scheren kann, so wie es oft den Eindruck macht. Aber dass die Band nun neuen Zulauf bekommt bzw sich manche nun "erst recht" zu ihr bekennen, finde ich schon reichlich seltsam - wozu soll das dienen? Millionaere vor dem Hungertod zu bewahren eher nicht, aber was ist es dann anderes als eine Art Widerstand gegen gefuehlte neue Verbote? Die zwar schon ewig gesetzlich festgeschrieben sind, aber auch gern wegbroeckeln koennen, siehe Italien und die 10 Sekunden...
Vor allem geht mir jedoch nicht in den Kopp, wieso so viele Frauen Lindemann auch noch verteidigen und in den Himmel heben. Starkult und die Rolle der Medien dabei waere auch mal ein interessantes Thema.
 
Ich find ja schon den ganzen Anwaltsquatsch grenzwertig. Anwälte schaltet man doch nur ein, wenn man schuldig ist. Sonst sagt man direkt scheiß drauf, habe nichts damit zu tun....

Jedenfalls fühlt sich das alles so falsch bzw abseits "meiner Szene" an. Was es wohl auch ist...
 
Ich find ja schon den ganzen Anwaltsquatsch grenzwertig. Anwälte schaltet man doch nur ein, wenn man schuldig ist. Sonst sagt man direkt scheiß drauf, habe nichts damit zu tun....

Jedenfalls fühlt sich das alles so falsch bzw abseits "meiner Szene" an. Was es wohl auch ist...
Hast du etwas kriminelles getan, nimm dir einen Anwalt.
Hast du nichts kriminelles getan, nimm dir einen Anwalt.
 
Wenn man der Auffassung ist, keine strafrechtlich relevanten Taten begangen zu haben, vielerorts aber großspurig davon berichtet wird, als wäre das Begehen strafrechtlich relevanter Taten längst erwiesen, nimmst du dir natürlich einen Anwalt. Selbiges gilt für Verleumdungen. Kurios empfinde ich am Spiegel-Artikel, dass man sich einerseits indirekt über den allseits bekannten, verallgemeinernden Gebrauch von "die Medien" auslässt, über einen ganzen Artikel hinweg aber wie wildgeworden auf "die Fans" feuert.
 
Hast du etwas kriminelles getan, nimm dir einen Anwalt.
Hast du nichts kriminelles getan, nimm dir einen Anwalt.
Vielleicht hast Du Recht.

Aber ich würde das nicht tun, wenn ich keinen Grund hätte. Also wenn ich mit sexuelle Belästigung belastet werden würde, würde ich das selber direkt so sagen (auch vor Gericht). Und fertig.

Egal ob das eine schlechte Strategie ist.
 
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