So, meine Band-Listung war ja eher positiv. Nun folgen
meine persönlichen Negativ-Erlebnisse:
nach pünktlicher Anfahrt mit 4 Autos, musste Einer bei Kassel eine "Inspektion" vornehmen. Wir wollten nur kurz pinkeln und der füllte dann Kühl- und Scheiben-Wasser, und ÖL auf, das er jeweils dort erst kaufen musste... 1 Stunde Wartezeit!
oben fuhren wir extra eins weiter (nicht Wacken-Ausfahrt) um gleich bei R anzukommen. Meinten Die: "Ihr müsst ins Dorf. Dort bekommt Ihr irgendwo einen roten Punkt". Häh? Bin dann die Übernächste reingefahren - auf H = sehr nah.
Mit dem WoMo habe ich ja nicht so viel Arbeit - nur hinstellen und ausräumen. Dann haben wir zu zweit ein 8 x 3 m Zelt aufgebaut, während alle Anderen sich um ihren Scheiß kümmerten oder zuschauten... später waren die alle drin, Sonntag nacht haben wir es wieder zu zweit abgebaut - keiner half. Passiert mir kein 2. Mal.
Auch meinen Grill durfte ich alleine aufbauen, obwohl ich ihn (kein Fleisch) nur für die Anderen mitnahm).
Im Dorf wurden weitere Privat-Initiativen gegen professionelle Stände getauscht. Auch wurden die Preise angepasst. "Mutti" nimmt nun auch 50 Cents mehr. Auch viele Stände im Gelände schlugen drauf, von 4 auf 5 oder von 5 auf 6 Euro - Nein, Danke. T-Shirt nun 20, Sweater 50,...
Die Touristen (gar ohne Bändchen) im Dorf wurden auch mehr. Und die Selbstdarsteller, die für jede Linse ein begehrtes Ziel waren, häuften sich. Neben den Spidermans, Bademäntel, Schotten, Posern und Kuscheltieren waren es dieses Jahr vor allem gelbe Pokemons und dieser Kapitän, der mich, wie viele andere Surfer mächtig nervte:
Auf dem Gelände war der "Gemetzeldes"-Stand, der bei Fleischfressern und Veganern gleichermaßen beliebt und meist abends ausverkauft war, nicht zu entdecken! Ersatzlos gestrichen
Mittwoch Abend waren wir gegen 22:30 vorm Zelt - wegen Phil Campbell. Am 50 m entfernten Eingang wurden wir aufgehalten "Zelt wegen Überfüllung geschlossen, bitte zurückgehen, Ihr kommt hier nicht rein". Das Megaphon reichte natürlich nur für die ersten Reihen, die gar nicht weggehen konnten. Ich ermahnte meine Leute zu bleiben, denn es war klar, was kommen würde. Das Gedränge wurde immer größer, Sprechchöre forderten das Öffnen und irgendwann kamen so ca. 200 Leute aus dem Zelt. Wir also rein gelassen und drinnen war das Ding mehr als HALBLEER! (Platz für Tausende!) Dieselbe Peinlichkeit kannten wir von 2015. Für was haben die etwas im Ohr oder Sprechfunk oder eigne Augen?
Donnerstag wurde es dann schon sehr matschig. Weit und breit von den angekündigten Maßnahmen nichts zu sehen. Selbst kleine Durchgänge wurden nicht mal befestigt. Mit falschem Schuhwerk oder Gewicht war das dann schon ein schwieriges Unterfangen, obwohl es noch gar nicht viel geregnet hatte.
Dafür fand man einen riesigen Berg voll mit Full Metal Bags, die sofort nach dem Abholen teilgeplündert und weggeworfen wurden, weil man ja aus "Sicherheitsgründen" keine Taschen mit auf das Gelände bringen durfte. So ein dümmlicher Scheiß. Ich hatte meinen Alten eingepackt und hinter den Kontrollen rausgeholt um Umzufüllen. Einmal wurde ich gesehen, musste den Sack ausräumen und verstauen, obwohl der Mann wusste, dass ich das gleich wieder rückgängig machen würde. Auch er zuckte nur mit den verantwortungslosen Schultern.
Die Kontrollen waren meist noch viel penibler als sonst. Mütze, Bauchtasche, z.T. bis zu den Stiefeln abwärts wurde abgetastet. Frauen auch AUF der Brust. Ab dem 2. Tag gab´s dann immer Durchsagen "Frauen links". Die mussten dann dreimal solange warten und hinter dem Eingang sammelten sich große Mengen Männer, die auf ihre Frauen warteten. Diese benachteiligende Maßnahme wäre ein sehr leichtes Groß-Ziel für Attentäter gewesen... Ab dem 3. Tag gab´s dann Ansagen wie: "Regenponchos hoch, Bauchtaschen öffnen". Später: "alle Männer alle Taschen ausräumen und die Gegenstände in den Händen halten". Dadurch brachte ich dann halt meine Dose Energydrink in der Hand haltend mit hinein...
Selbst Sonntag morgen 01:40 wurde ich noch gefilzt, obwohl 95% mir entgegen kamen.
Der Sound war zu Anfang fast immer katastrophal. Wegen des Windes war er auch für Manche nur "zeitweilig"... Während man vor den Bühnen in tieferen Pfützen stand, hatte man diesmal von hinten teilweise bessere Sicht, wenn man nicht die Bier-Stände mit hohen, wehenden Fahnen im Visier hatte...
Nach wie vor hatte keiner der Stewards oder die Security von irgend etwas eine Ahnung. Immer nett lächelnd, aber völlig unwissend. Egal, ob es um erlaubte Gegenstände, einen Weg, einen Standplatz oder Nothilfe (wunder Fuß eines jungen Mädchens - den wir dann bei uns behandelten.... ) ging - nie wussten die irgend etwas.
Während manche Toiletten gut positioniert und sauber waren (wenn auch meist ohne Papier), gab es an anderen Stellen (Wackinger, Infield seitlich der Bühnen) viel zu wenig, die völlig überlaufen und verschlammt waren. Selbst das Wasser kam nicht nach. Kein Wunder, dass der Matsch-See später nur noch durch Pisse am Leben gehalten wurde, weil Tausende an die Zaun-Banner pinkelten. Später hockten sich auch die Mädels im Freien hin, weil die Schlangen (noch während der Bands) zu lange waren.
Was hier drinnen zwischengelagert wird, will von Euch keiner wissen....