Es wird endlich mal Zeit für einen MANILLA ROAD-Thread

"I can't believe it's true, I feel so damned confused..."

Ich war gestern den ganzen Tag unterwegs, habe aber auch bereits am Vormittag von Marks Tod erfahren, der modernen Technik sei "Dank". Was für ein Tiefschlag. Und so richtig wollte und will ich es eigentlich immer noch nicht realisieren. Ich wusste, dieser Tag würde irgendwann kommen, aber dass einer meiner absoluten Lieblingsmusiker nicht mehr da sein sollte, das konnte, das durfte einfach nicht wahr sein. Es fühl(e) sich alles so unwirklich an...
Dass an diesem Abend zu Ehren von Mark ein paar alte Platten aufgelegt werden müssen, das hab ich ziemlich rasch für mich beschlossen. Also irgendwie diesen Tag rumkriegen, und bereits als ich die letzten Meter in Richtung meines Zuhauses zusteuerte, lief es mir eiskalt den Rücken herunter und mich umfuhr trotz brütender Temperaturen am ganzen Körper eine Kälte, nur bei dem bloßen Gedanken, dass ich in wenigen Minuten "Crystal Logic" auflegen werde - das Album, mit dem für mich alles begann: meine Reise in die bezaubernde Welt Manilla Roads.
Zuhause angekommen, schaltete ich den Plattenspieler ein, holte das Album aus dem Regal, entfernte die Schutzhülle, betrachtete das Cover und das Backcover eine Zeit lang. Dann zog ich Vinyl und Innenhülle aus dem Cover und schlussendlich das Vinyl aus der Innenhülle selbst. Als ich die Schallplatte zur Hälfte aus dem Innencover hatte, hielt ich inne, zitterte und zögerte - sicher eine halbe Minute lang. Am Liebsten hätte ich die Platte wieder zurück ins Regal gestellt, weil ich den Gedanken nicht ertrug, vermutlich gleich emotional einmal komplett auf links gedreht zu werden. Ich hatte sowas Ähnliches wie "Angst", diese Platte, die mir so viel bedeutete, nun unter einer völlig anderen Prämisse als je zuvor zu hören - es ist mir unmöglich, dieses Gefühl zu beschreiben, da ich so etwas noch nie zuvor in meinem Leben gefühlt habe.
Ich fasste mir ein Herz, legte die Platte behutsam auf den Teller, bürstete einmal kurz über die Nadel und startete den Abspielvorgang. Und zeitgleich mit dem Einsetzen des dunklen Prologs spielte sich in mir ein Film ab...

"Inside a dream"

Ich erinnerte mich daran, wie es war, als ich eben jene Platte zum ersten Mal ihrer Bestimmung zugeführt habe. Das ist jetzt auch schon wieder fast zehn Jahre her. "Crystal Logic" war für mich ein Türöffner, eine Erweckung, ein Manifest. Damit begann für mich die aufregende Entdeckungsreise einer der für mich bedeutendsten Bands aller Zeiten. Ich kannte zwar, bevor ich mir ein originalverschweißtes Exemplar der Erstpressung auf Roadster für 50 Euro bei High Roller angelte, schon die beiden Songs "Necropolis" und den Titeltrack des Albums, sowie "Into the Courts of Chaos" über Youtube, doch der wirklich intensive Erstkontakt mit der Band erfolgte eben über exakt diese Platte.
"Ganz schön viel Kohle rausgehauen für 'ne Platte einer Band, die der fast gar nicht kannte!" mag sich der ein oder andere Leser vielleicht denken, und ich kann es ihm auch gar nicht mal verübeln. Ein bisschen verrückt ist sowas ja schon. Allerdings haben mich die drei vorab bekannten Songs - nach kurzer Eingewöhnungszeit, vor allem an Marks Gesang - durchaus angefixt. Ich war und bin eigentlich schon so gut wie immer der Typ, der das Internet so wenig wie möglich nutzt, um in Bands reinzuhören, und wenn, dann nur ganz wenig - ganze Alben höre ich mir vorab im Netz bis zum heutigen Tag nur äußerst selten an, denn ich möchte den Erstdurchgang, welcher oft der Intensivste ist und meist schon viel über die zukünftige Bindung von Platte und Rezipient aussagt, immer in Ruhe und über die heimische Anlage bei adäquatem Sound hören. Deswegen habe ich vieles über die Band gelesen - über ihren Status (der ja, wie wir alle wissen, nicht immer dem entsprach wie wir ihn heute kennen), die Lobeshymnen, ihre Geschichte. Alleine schon die Tatsache, dass Manilla Road es hinbekamen, im Zeitraum 1980-1990 acht Studioalben herauszubringen - genau so viele wie Iron Maiden und sogar eines mehr als Judas Priest im selben Zeitraum! -, und das gänzlich ohne sonderlich große Vertriebsstrukturen, faszinierte mich und nötigte mir eine Menge Respekt ab. Alles umwehte eine gewisse Mystik, eine Magie, einen Zauber - und das, obwohl ich, wie erwähnt, (bewusst) nur sehr wenige Klänge der Band vernommen habe. Und unter exakt jener Prämisse investierte ich von meinem Azubigehalt den Fünfziger bei Steffen Böhm. Ich konnte quasi einen "alternativen", untergründigen, verwunschenen Zeitstrang bereits sattsam bekannter 80er-Jahre-Heavy Metal-Historie völlig neu erkunden - eine Büchse der Pandora für einen entdeckungsfreudigen, aufgeschlossenen Jungmetaller, nicht wahr...?

"Crystal Magik"

Als die Jungfernfahrt des Albums abgeschlossen war, war ich verwirrt. "Ja, das ist schon nicht schlecht, aber das soll jetzt also dieses legendäre Album sein?" oder sowas in der Art dachte ich mir, als die letzten Töne verklungen waren. Ich stellte das Album also ins Regal und legte irgendwas anderes auf. Was, weiß ich heute nicht mehr.

Doch dann geschah es.
Nachdem nicht mal die Hälfte des anderen Albums durchgelaufen war, holte ich "Crystal Logic" wieder aus dem Regal, entfernte die gerade laufende Platte vom Plattenspieler und legte stattdessen wieder "Crystal Logic" auf - und diesmal blieb es nicht nur bei einem Durchgang. Ich hörte den Rest des Tages nichts anderes - und auch die nächsten Wochen und Monate sollte ein Großteil meiner Musikhör-Zeit diesem Album gewidmet sein.
Das war sie wohl also, diese magische Kraft Manilla Roads? Diese schleichende, infizierende Kraft, die mich zwar zuerst ratlos zurückgelassen hat, aber dennoch irgendwas in meinem Inneren ausgelöst hatte, das erst nach einer gewissen Inkubationszeit in mein Bewusstsein drang. So etwas war mir bis dato in dieser Form auch noch nicht passiert, und auch danach nur noch selten - vorzugsweise jedoch bei Alben von, genau, Manilla Road.

Ob bei "Mystification", bei "The Deluge", bei "Voyager", oder bei "The Courts of Chaos" - all jene Alben ließen mich beim Erstdurchlauf seltsam verstört, aber fasziniert zurück - gleichzeitig mit diesem guten, speziellen Gefühl, dass sich diese Alben zu absoluten Giganten entwickeln werden, wenn man ihnen nur genug Zuwendung und Zeit zur Entfaltung gibt.

Es ist sicher auch das ungewohnte Klangbild, das den Zugang ein wenig erschwert und Eingewöhnungszeit braucht. Denn so wie Manilla Road klang und klingt keine Band. Es benötigt eine gewisse Zeit, um den Zugang zu finden - welchen Fastfood-Musikhörer mit dem Motto "Hauptsache, es rockt!" niemals finden werden. Und das ist auch gut so.

"Heavy Metal to the World tonight"

Eine weitere Erinnerung, die ich gestern wieder durchleben durfte, war die des denkwürdigen Auftrittes am Metal Assault 2013, als anlässlich des 30-jährigen Jubiläums das vollständige Album in einem speziellen Auftritt gespielt wurde. Es war mein erstes Manilla Road-Konzert und gleichzeitig eins meiner denkwürdigsten Konzerte aller Zeiten. Seite an Seite mit @Sepp, einem der besten Menschen der Welt, erlebte ich die Songs jenen Albums, das mir so viel bedeutet, endlich auf der großen Bühne - sowie im Anschluss den kompletten Nachfolger "Open the Gates" in einer ebenfalls grenzenlos intensiven Performance. Sämtliche Erinnerungen und Erlebnisse der Anwesenden mit der Musik Manilla Roads trafen in diesem großen Raum zusammen und erzeugten zusammen mit der Musik von der Bühne eine unvergleichliche Atmosphäre.

Es sollten für mich noch fünf weitere Konzerte der Band folgen - allesamt unvergessliche, intensive und ergreifende Auftritte. In besonderer Erinnerung bleibt mir zudem mein - nunmehr - letzter besuchter Auftritt am KIT 2017, als ich endlich erstmalig meine Faves "Into the Courts of Chaos" und das überlange "The Empire" vom Debüt live zu hören bekam. Beides Songs, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte, sie jemals live zu Ohren zu bekommen.

Dass es all dies in Zukunft nicht mehr geben wird, schmerzt mich wirklich sehr. Nie wieder voller Inbrunst die Refrains von "Necropolis", "Crystal Logic" oder "Divine Victim" mitgrölen, nie wieder zu "The Ninth Wave" ehrfürchtig niederknien, nie wieder von der brachialen Urgewalt von "Masque of the Red Death by the Hammer of the Witches' Brew" niedergetreckt werden, nie wieder in den sphärischen Klängen von "Dreams of Eschaton" oder "The Empire" entschweben. Nie wieder wird diese Gitarre auf ihre unvergleichliche Art singen. Der Welt ging ein beträchtliches Ausmaß an Magie am 27. Juli 2018 unwiederbringlich verloren.

"I was a rocker from birth, a rocker I'll be till I die"

Dass diese Zeilen aus dem 1990er Song "Dig Me No Grave" programmatisch wären, daran hat sicher niemand gezweifelt, der sich ein wenig näher mit der Person Mark Shelton auseinandergesetzt hat. Die Tatsache, dass er wenigstens nicht leiden musste und es schnell vorbei war, sind ein schwacher Trost angesichts des doch viel zu frühen Ablebens des Sharks. Und es führt einmal mehr die Gewissheit vor Augen - Achtung, liebes Phrasenschwein - dass es jeden Moment vorbei sein könnte und man keine Zeit verschwenden sollte. Ich werde hieraus für mich auch persönlich einige Schlüsse ziehen, die ich jedoch in Zukunft genauer ausdefinieren werde und die hier auch nicht hergehören. Was Mark mir darüber hinaus gelehrt hat, ist, dass man immer an seine Träume glauben soll und niemals aufzugeben bis man seine Ziele erreicht hat. Dass es sich lohnt, sich selber und seiner Vision kompromisslos treu zu bleiben und zu kämpfen, egal wie groß der Widerstand auch sein mag. Das Leben ist viel zu kurz, um es einfach so an sich vorbeiziehen zu lassen.

"I laid myself down into bed..."

Und als gestern "Crystal Logic" auf ihr Ende zusteuerte, als Mark im akustischen Intro zu "Dreams of Eschaton" zu singen begann, da hat es mich dann komplett zerlegt, so wie noch nie zuvor bei Musik. Obwohl ich Musik oft durchaus intensiv fühle und von ihr emotional aufgewühlt werden kann, so haben es bisher tatsächlich nur sehr wenige Stücke geschafft, mir die Tränen in die Augen zu treiben. Und in diesem Moment, gestern, dann so richtig... Wer so etwas in einem Menschen auszulösen vermag, durch Musik auf der einen Seite, und auf der anderen Seite durch seine Haltung, seine Einstellung und damit insgesamt zu einer prägenden Wichtigkeit für diesen Menschen, der ist schlicht eine Persönlichkeit von unmessbarer Größe.

Danke, Mark, für alles!

Up the Hammers...
Sehr schöne Zeilen.
 
Manilla Road begleiten mich indirekt schon so lange, wie ich in der "Szene" drin bin. Bereits mein erster guter Kuttenkumpel ist total auf die Crystal Logic abgefahren und einzelne Songs haben mir schon damals, obwohl mein Geschmack da noch anders war, sehr gut gefallen. Bis zu meiner ersten MR-Platte jedoch sollten noch sehr viele Jahre vergehen. Es kam dann das Keep It True aus dem Jahr 2011, mein erstes (und vorletztes) KIT und während des Campgrounds lief bei uns durchgängig eigentlich nur MR, allen vorran die Crystal Logic wiedermal. Auf dem Gelände selbst hab ich mich dann aufgemacht und mir die Spiral Castle und Atlantis Rising gekauft, einfach weil sie für jeweils 5 Tacken super günstig waren. Nen Stripe-Patch gabs gleich mit oben drauf.
Kurz nachem KIT hat mir dann besagter Kuttenkumpel die Crystal Logic und die Courts Of Chaos sagen wir mal... ausgeliehen. Und obwohl ich erst 2 CDs gekauft habe, hörte ich die beiden Sicherungskopien als erstes an, grade weil ich die Logic schon eh zu Teilen ganz gut kannte. Seitdem ist die übrigens auf meinem Einkaufszettel. Das sind jetzt 7 Jahre. Die Courts Of Chaos habe ich dann 2013 oder so das erste Mal gehört, weil in den 2 Jahren dazwischen so viel an Musik dazu kam, dass ich mich erstmal überall gleichzeitig reinhören wollte. Und nun ja, da gab es dann auch noch diesen Sänger Namens Warrel Dane der mich so hart geflashed hat, dass ich lange Zeit gar nix anderes mehr hörte außer Sanctuary und Nevermore.
Zeitsprung also ins Ende 2013/Anfang 2014 wo ich dann die Courts Of Chaos intensiv gehört habe und festgestellt habe, dass sie dato meine favorisierte VÖ von MR war. Ich fand Crystal Logic immer gut, die Courts Of Chaos waren aber für mich noch mal ne Liga geiler. Und das ist bis Heute so. Ich habe dann im Verlauf der letzten Jahre mir den kompletten Katalog angehört und meine beiden damalig erworbenen CDs kennen und lieben gelernt. Natürlich ist das Produktionstechnisch alles stark verbesserungsbedürftig, grade auf der Spiral Castle finde ich es teilweise arg schwer bestimmte Details rauszuhören. Aber trotzdem ist das Musik, die mich mit ihren Melodien und Spannungsbögen tief berührt. Die Gates Of Fire schließt das Tripple dann perfekt ab, ein irre gutes Album.

Letztlich benötige ich von MR auch nur diese 5 genannten Alben, das sind aber auch 5 Alben für meine Ewigkeit, die ich nie wieder missen möchte. Und Mark The Shark gehört für mich zu den Persönlichkeiten, die ich gerne als Rock N Roll Götter nenne. Er hat eine Attitüde, eine Herangehensweise an Musik und dem ganzen Drumherum an den Tag gelegt die absolut zu beneiden ist und die jeder Musiker sich abschauen sollte. Harte Arbeit, maximales Commitment, seinen eigenen Weg gehen. Der Mann ist für mich pures RocknRoll.

Danke dafür!
 
Also ich finde, das ist mit keinem Anderen MR Album zu vergeleichen
Also mit einigem von den ersten beiden regulären Alben finde ich es schon vergleichbar, nur dass hier der Schwerpunkt mehr auf ruhigeren Passagen liegt.


Das mit Mark ist echt unglaublich traurig...
Ich hab die Band (die in meinem Geburtstjahr gegründet wurde) ja 1994 mit "The Deluge" für mich entdeckt (Matthias Herrs Metal Lexikon hatte mich neugierig gemacht, dann hab ich im September des Jahres die noch nagelneue 86er LP bei Hellion Records für 22,80 DM gefunden und ungehört mitgenommen).
Schon die ersten Töne konnten mich begeistern und das Album war über weite Strecken nicht nur noch besser, sondern auch härter, als ich es von der Stilbeschreibung her (theatralischer Epic Metal) gedacht hätte - gerade diesen Mix aus ruhigeren, getragenen Momenten und härteren, schnellen Ausbrüchen in Verbindung mit dem sehr unkonventionellen Schlagzeugspiel fand ich ungemein spannend! Vor allem hat das Album aber eine unnachahmliche Atmosphäre, trotz der fast "thrashigen" Ausbrüche.
Es ist auch bis heute mein Favorit der gesamten Diskografie (deutlich vor "Crystal Logic", das ich aber natürlich auch super finde - bis auf "Feeling Free Again").
Danach hab ich noch beim nächsten Hellion-Besuch im Winter 1994 alle anderen dort erhältlichen Alben der Band (überwiegend als Original-CDs von Black Dragon) mitgenommen.
Nach "Mystification" und den ersten drei Alben musste ich dann allerdings ewig suchen, die gab's damals ja auch noch nicht als CD und die Original-Vinyle waren natürlich rar wie sau.
Aber ca. 1997 oder 1998 hatte ich dann endlich alles zusammen, was die Band bis damals veröffentlicht hatte (heutzutage fast undenkbar, dass man jahrelang auf Börsen und in Plattenläden nach Alben der Band suchen musste, bis man überhaupt mal z.B. irgendein Exemplar von "Mystification" oder "Crystal Logic" zu sehen bekam (von den ersten beiden Alben ganz zu schweigen). Discogs gab's ja noch nicht und ebay war noch unbekannt und selbst dort dürften manche MR-LPs schwer zu finden gewesen sein - ich hatte damals aber eh noch keinen Internetzugang).

Wie einige hier ja wissen, hab ich 2008 und 2011 auch jeweils ein Cover für Manilla Road gemacht, was für mich quasi die Erfüllung eines Jugendtraums war (zumal ich in den 90ern nie damit gerechnet hätte, dass die Band überhaupt mal irgendwann weitermachen würde)!
Besonders schön fand ich auch, dass Hellroadie (mit dem mich Sascha Maurer bekannt gemacht hat) mich 2008 auf dem KIT mit in den Backstage-Bereich genommen und Mark Shelton und dem Rest der Band vorgestellt hat - was für unglaublich nette Leute! Alle haben mir mit Handschlag und/oder Schulterklopfen für mein Cover gedankt und mir gesagt, wie toll sie es finden (Mark hat mich später auch oft als einen seiner Lieblingskünstler erwähnt, was natürlich runterging wie Öl).
Auch 2009 auf dem HOA bin ich Mark und seinen Leuten ständig über den Weg gelaufen und hing relativ viel mit ihnen ab - sie gaben einem immer das Gefühl, ein guter Freund zu sein, obwohl ich ja bis auf sporadische E-Mails nach dem KIT kaum Kontakt mit Mark hatte. Bryan und Corey (der damalige, junge Drummer) waren außerdem richtige Spaßvögel und wir haben viel zusammen gelacht - lustig kann Mark natürlich auch sein, aber ich habe ihn damals eher als entspannt und total nett wahrgenommen. Wir haben einfach viel über alles mögliche geredet, u.a. natürlich Musik aber auch über andere Lebensbereiche.
Als ein plötzlicher, heftiger Regenguss einsetzte, hab ich mich mit Mark und einer Frau, die sich gerade mit ihm unterhalten hatte, zusammen unter ein kleines Vordach gerettet (die große Zeltplane zwischen den Imbissständen gab es damals noch nicht). Dort habe ich ihm dann erzählt, dass man in Deutschland sowas (viele Wetterwechsel an einem Tag) eigentlich eher im April gewohnt war und daher Aprilwetter nennt. Er meinte nur etwas wie "Well, it's not that nice at the moment, but at least I couldn't think of a better company!"
Ich denke, sowas war exemplarisch für ihn, er war immer so unglaublich nett!
Er hat sich auch oft bei mir dafür entschuldigt, dass er so schlecht darin sei, Kontakt zu mir zu halten, woraufhin ich aber immer meinte, es gäbe keine Grund, sich zu entschuldigen. Er schrieb mir außerdem innerhalb des letzten Jahres merhmals, er werde für irgendeines seiner Musikprojekte auch mal wieder mich beauftragen, wozu es jetzt ja leider nicht mehr kommen wird...
Aber viel schlimmer ist natürlich, dass er nun nicht mehr für seine Familie und engsten Freunde da sein kann!

Der Auftritt am Donnerstag beim HOA war übrigens wirklich toll und auf mich wirkte Mark - bedenkt man die große Hitze - nicht übermäßig erschöpft oder gar wie kurz vorm Kollaps, dementsprechend überrascht und natürlich traurig war ich auch, als ich am nächsten Morgen von Freunden, die im selben Hotel wie Manilla Road übernachtet hatten, von seinem Tod erfuhr. Es kam mir komplett surreal vor...
Ich hätte natürlich auch gerne noch mehr Konzerte von Manilla Road besucht, aber ich bin froh und dankbar, dass ich immerhin vier davon erleben (neben den beiden HOA und dem 2008er KIT noch letztes Jahr beim KIT, wo sogar Randy "Thrasher" Foxe als Gastmusiker bei einigen Stücken auftrat) und den Bandgründer persönlich kennenlernen durfte.

Danke, Mark, für deine Musik und für deine freundliche und bodenständige Art!
Ruhe in Frieden!
 
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Manilla Road begleiten mich indirekt schon so lange, wie ich in der "Szene" drin bin. Bereits mein erster guter Kuttenkumpel ist total auf die Crystal Logic abgefahren und einzelne Songs haben mir schon damals, obwohl mein Geschmack da noch anders war, sehr gut gefallen. Bis zu meiner ersten MR-Platte jedoch sollten noch sehr viele Jahre vergehen. Es kam dann das Keep It True aus dem Jahr 2011, mein erstes (und vorletztes) KIT und während des Campgrounds lief bei uns durchgängig eigentlich nur MR, allen vorran die Crystal Logic wiedermal. Auf dem Gelände selbst hab ich mich dann aufgemacht und mir die Spiral Castle und Atlantis Rising gekauft, einfach weil sie für jeweils 5 Tacken super günstig waren. Nen Stripe-Patch gabs gleich mit oben drauf.
Kurz nachem KIT hat mir dann besagter Kuttenkumpel die Crystal Logic und die Courts Of Chaos sagen wir mal... ausgeliehen. Und obwohl ich erst 2 CDs gekauft habe, hörte ich die beiden Sicherungskopien als erstes an, grade weil ich die Logic schon eh zu Teilen ganz gut kannte. Seitdem ist die übrigens auf meinem Einkaufszettel. Das sind jetzt 7 Jahre. Die Courts Of Chaos habe ich dann 2013 oder so das erste Mal gehört, weil in den 2 Jahren dazwischen so viel an Musik dazu kam, dass ich mich erstmal überall gleichzeitig reinhören wollte. Und nun ja, da gab es dann auch noch diesen Sänger Namens Warrel Dane der mich so hart geflashed hat, dass ich lange Zeit gar nix anderes mehr hörte außer Sanctuary und Nevermore.
Zeitsprung also ins Ende 2013/Anfang 2014 wo ich dann die Courts Of Chaos intensiv gehört habe und festgestellt habe, dass sie dato meine favorisierte VÖ von MR war. Ich fand Crystal Logic immer gut, die Courts Of Chaos waren aber für mich noch mal ne Liga geiler. Und das ist bis Heute so. Ich habe dann im Verlauf der letzten Jahre mir den kompletten Katalog angehört und meine beiden damalig erworbenen CDs kennen und lieben gelernt. Natürlich ist das Produktionstechnisch alles stark verbesserungsbedürftig, grade auf der Spiral Castle finde ich es teilweise arg schwer bestimmte Details rauszuhören. Aber trotzdem ist das Musik, die mich mit ihren Melodien und Spannungsbögen tief berührt. Die Gates Of Fire schließt das Tripple dann perfekt ab, ein irre gutes Album.

Letztlich benötige ich von MR auch nur diese 5 genannten Alben, das sind aber auch 5 Alben für meine Ewigkeit, die ich nie wieder missen möchte. Und Mark The Shark gehört für mich zu den Persönlichkeiten, die ich gerne als Rock N Roll Götter nenne. Er hat eine Attitüde, eine Herangehensweise an Musik und dem ganzen Drumherum an den Tag gelegt die absolut zu beneiden ist und die jeder Musiker sich abschauen sollte. Harte Arbeit, maximales Commitment, seinen eigenen Weg gehen. Der Mann ist für mich pures RocknRoll.

Danke dafür!
Du magst die Band (auch teilweise die neueren Sachen) und kannst ohne "The Deluge", "Open The Gates" und "Mystification" leben? Das finde ich wirklich erstaunlich, da die für mich sogar die besten Alben der Band darstellen (übrigens zusammen mit der "Courts Of Chaos") ...
Juckt es dich denn gar nicht, dir die noch einmal ausgiebig anzuhören? Da gibt's doch noch so viel Tolles zu entdecken...
 
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Das Geld geht zwar komplett an Marks Familie (Angeblich! Dem Typen traue ich kein Wort.), aber da das Spendenziel ohnehin mehr als erreicht ist, boykottiere ich das Teil trotzdem.
Wer sich partout weigert, das Copyright, das er nicht mal besitzt, von einem Memorialpatch zu entfernen, dessen Produkt wird auch nicht unterstützt.
 
Das Geld geht zwar komplett an Marks Familie (Angeblich! Dem Typen traue ich kein Wort.), aber da das Spendenziel ohnehin mehr als erreicht ist, boykottiere ich das Teil trotzdem.
Wer sich partout weigert, das Copyright, das er nicht mal besitzt, von einem Memorialpatch zu entfernen, dessen Produkt wird auch nicht unterstützt.
Scheint zumindest im Nachhinein authorisiert worden zu sein (laut Deaf Forever):
"So, nachdem es heute Morgen noch ein paar Unstimmigkeiten gab, sind diese nun von allen Beteiligten ausgeräumt - sprich: die Band hat es genehmigt - und wir können darauf aufmerksam machen, dass Hell Awaits Patches einen Gedenkpatch für den verstorbenen Manilla Road-Boss Mark Shelton erstellen werden. Es gibt 100 Exemplare mit zwei verschiedenen Randfarben für 6 €, die Erlöse gehen an Marks Familie."
 
Scheint zumindest im Nachhinein authorisiert worden zu sein (laut Deaf Forever):
"So, nachdem es heute Morgen noch ein paar Unstimmigkeiten gab, sind diese nun von allen Beteiligten ausgeräumt - sprich: die Band hat es genehmigt - und wir können darauf aufmerksam machen, dass Hell Awaits Patches einen Gedenkpatch für den verstorbenen Manilla Road-Boss Mark Shelton erstellen werden. Es gibt 100 Exemplare mit zwei verschiedenen Randfarben für 6 €, die Erlöse gehen an Marks Familie."
Koscher ist es trotzdem nicht.

Der größte Witz ist vor allem, dass er einen Patch für einen guten Zweck für 6€ verkauft und die Teile mit denen er sich selbst die Taschen voll macht für 8€ oft.

Ich habe selbst schon Patches gemacht. Die Kosten in der Produktion vielleicht 1,50€ - 2€ und habe lediglich für den Aufwand dann 3€ - 4€ verlangt als Verkaufspreis.
 
Das Geld geht zwar komplett an Marks Familie (Angeblich! Dem Typen traue ich kein Wort.), aber da das Spendenziel ohnehin mehr als erreicht ist, boykottiere ich das Teil trotzdem.
Wer sich partout weigert, das Copyright, das er nicht mal besitzt, von einem Memorialpatch zu entfernen, dessen Produkt wird auch nicht unterstützt.

Seh ich ganz genauso. Davon abgesehen ist das Teil wie auch dieses Tribute-Shirt an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Eher würde ich noch mal 'ne zweite Spende auf den Weg bringen. Mann Mann Mann...entweder man nimmt sich noch ein paar Tage mehr Zeit und gibt sich ein bisschen Mühe, oder man lässt es halt eben bleiben. Zumal das ja vermutlich sowieso nur ein Digital-Entwurf ist und die Dinger noch gar nicht in Produktion sind (zumindest bei dem Shirt dürfte das wohl so der Fall sein...)
 
Seh ich ganz genauso. Davon abgesehen ist das Teil wie auch dieses Tribute-Shirt an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Eher würde ich noch mal 'ne zweite Spende auf den Weg bringen. Mann Mann Mann...entweder man nimmt sich noch ein paar Tage mehr Zeit und gibt sich ein bisschen Mühe, oder man lässt es halt eben bleiben. Zumal das ja vermutlich sowieso nur ein Digital-Entwurf ist und die Dinger noch gar nicht in Produktion sind (zumindest bei dem Shirt dürfte das wohl so der Fall sein...)
Jo. Da geht's nur drum mal wieder im Vordergrund zu stehen. Tut mir leid, aber anders kann ich es mir nicht erklären. Denn das Spendenziel ist erreicht und bis die Teile un den Verkauf gehen ist Mark auch wahrscheinlich schon beerdigt.
 
Werd ich nicht unterstützen, da die Absicht hier eine komplett Andere war und erst nach Protest von Bryan und Oli eine Kehrtwende gemacht wurde.
Ich warte auf was richtiges von der Band oder eben authorisiertes
Ich muss es in aller Deutlichkeit sagen, der Typ ist ein blödes Arschloch.
Wer bei ihm kauft, der tut mir Leid. Der kann wegen mir noch so geile Patches machen, er ist ein Arschloch.
Schade dass auch ein paar Bands mit ihm kooperieren.
 
Koscher ist es trotzdem nicht.

Der größte Witz ist vor allem, dass er einen Patch für einen guten Zweck für 6€ verkauft und die Teile mit denen er sich selbst die Taschen voll macht für 8€ oft.
Okay, das wusste ich nicht, kannte den Typen vorher auch nicht. 8 € für einen (wahrscheinlich eher kleinen) Aufnäher? Dafür hat man früher Rückenaufnäher bekommen.... (hab in den 90ern für meinen "Somewhere In Time", glaube ich, 15 DM bezahlt.)
 
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