Die Befürchtung, die
@Beermudda in ihrem letzten Absatz geäußert hat, die hatte ich schon vor diesem M.I.S.E.. Ich dachte mir, dass es nun so weit gekommen ist, dass man mit 1000 verkauften Tickets den Charme eines Underground-Festivals verloren habe.
Dem war nicht so. Die Entscheidung, dass man leicht wächst, es aber auf 1000 Personen deckelt, die hat sich als richtig erwiesen. Die familiäre Stimmung blieb dem Festival erhalten und ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass nun der große Kommerzbesen geschwungen wird.
Mit Ausnahme der Vollpfosten, die Wacken-Style-mäßig am Samstag morgen Blasmusik über den Zeltplatz dröhnen ließen. Hier würde ich mir in Zukunft wünschen, dass von Seiten der Veranstalter ein Fass mit flüssigem Teer, ein, zwei Eisenbahnschienen und genug Federn bereitgestellt werden. Dann kümmern wir uns selber darum. Eigentlich dürfte ich ja keine Kritik äußern, als Hotelschnösel, aber da ich dort gefühlte 10 Stunden während des gesamten Festivals verbracht habe, nehme ich es mir raus.
Ich möchte dem
@Marco MISE Open Air und seinem Team ein richtig fettes Kompliment machen. Ich habe im Vorfeld gedacht, das Billing sei ''too huge, too much big names'' und zu modern ausgerichtet. Asche über mein Haupt, es hat nämlich wieder alles gepasst und Bands wie Speed Queen oder Bloodspot, aber auch renommierte Acts wie Pripjat oder Stallion, haben sehr exzellente Gigs geboten. Ganz zu schweigen vom Meister der stoischen Ruhe, Herrn Speckmann, der mal kurz alles weggeholzt hat, was abends noch auf den Beinen war. Und es war schön, mal wieder mit meiner hessischen Rampensau, der Anke, first row front zu moshen.
Dass wir richtig Dusel mit dem Wetter hatten, das war unerwartet, aber ich denke, wir alle haben das gerne mitgenommen. Wir haben uns das auch verdient. Schließlich waren wir sehr viel Zeit auf dem Konzertgelände und haben die Bands so sehr supportet, bis uns die Füße qualmten.
Ich glaube auch nicht, dass es ein besseres, sogenanntes kleines Festival gibt, was mit so viel Herzenswärme und Fannähe auf die Beine gestellt wird. Oder sagen wir es besser so: das M.I.S.E. legt Jahr für Jahr die Messlatte sehr hoch, was dieses Underground-Feeling anbelangt.
Einen herzlichen Dank auch an die lieben holländischen Hotelmitbewohner, die meinen Kasten Stuttgarter Hofbräu leergesoffen haben und an die Hotelbediensteten, die mir den Aufenthalt dort zum Vergnügen machten. Und natürlich auch an Euch Bekloppte. Ihr wisst, wer Ihr seid. Zumindest jetzt, nachdem der Pegel wieder unten sein dürfte. Ich würde mich freuen, Euch demnächst auf dem Bang Your Head zu sehen. Da ist es etwas größer und lauter, aber Platz zum anstoßen werden wir auch dort finden.
M.I.S.E., thank you.