Cypher
Till Deaf Do Us Part
Ein wahrlich notwendiger Thread - vor allem seit ich weiß, dass ich in diesem Forum nicht alleine die Werke von Frank Vincent Zappa verehre.
Mir ist bewusst, dass die Mehrheit der Menschheit mit den sperrigen, oft atonalen Kompositionen des Meisters nichts anfangen kann. Nicht jeder mag die Verquickung von Rock, (Free/Fusion) Jazz, Hörspiel, Doo Wop und ungefähr 47 weiteren Stilen. Und nicht jeder kann (vermeintlich) schiefes Saxophon- und Vibraphon-Spiel, Highspeed-Xylophon-Melodiefolgen und vertrackte Polyrhythmik ertragen.
Frank Zappa war weder ein genialer Gitarrist noch ein großartiger Sänger (nicht zuletzt deswegen hatte er eine Reihe von Sängern, die seine Ideen perfekt umsetzten). Für Durchschnittsohren ist wohl das oft genannte und ziemlich beliebige "Bobby Brown" gerade noch akzeptabel, aber der Rest des kaum überschaubaren Backkataloges ist nur einem hartgesottenen Zappa-Hardcore-Kreis ein Freudenfest.
Zappa muss man sich hart erarbeiten - soviel steht fest. Bei mir hat das wirklich Jahre gedauert. Anfängliche Versuche mit "Joe's Garage" (das als Einstieg denkbar schlecht geeignet ist) sind kläglich gescheitert, wenngleich ich das nicht repräsentative "Why does it hurt when I pee?" (ein Klagelied über sexuell übertragbare Krankheiten) schon ziemlich witzig fand:
Zappa war ein altes Ferkel - sexuelle Inhalte finden sich von Anfang an (1966) in seinen Songs, aber man täte ihm unrecht, ihn darauf zu reduzieren. Sein bitterböser Humor reichte viel weiter, und er setzte ihn hemmungslos ein, um gegen typisch amerikanische Spießbürgerlichkeiten zu schießen und der heuchlerischen Saubermänner-Moral einen Spiegel vorzusetzen. Auch hasste er Zensur und übrigens auch Drogen.
Menschlich schwierig war er, und ziemlich unberechenbar. Viele bezeichnen die Phase mit den Mothers of Invention als die beste Phase... bis Zappa die Band einfach so aus heiterem Himmel auflöste.
Meiner Meinung nach gibt es auch auf seinen Solo-Sachen jede Menge Gustostückerl. Unbedingt antesten muss man das sensationelle "Hot Rats"-Album, das eine Blaupause für frühen Jazzrock bildet und auf dem auch Captain Beefheart zu hören ist.
Ich könnte noch Romane schreiben, reiche das Zepter aber erst mal gerne an (hoffentlich) weitere Zappa-Fans weiter.
Abschließen möchte ich mit meinem persönlichen Lieblingssong des Meisters, der uns im Jahr 1993 leider viel zu früh verlassen hat:
... und einem Zitat:
“I'm vile and perverted.
I'm obsessed and deranged.
I've existed for years but very little has changed.
I'm the tool of the government and industry too.
For I'm destined to rule and regulate you.
You may think I'm pernicious, but you can't look away.
I'll make you think I'm delicious with the stuff that I say.
I'm the best you can get... have you guessed me yet?
I'm the slime oozing out of your TV set....”
(Frank Zappa - "I'm The Slime")
Mir ist bewusst, dass die Mehrheit der Menschheit mit den sperrigen, oft atonalen Kompositionen des Meisters nichts anfangen kann. Nicht jeder mag die Verquickung von Rock, (Free/Fusion) Jazz, Hörspiel, Doo Wop und ungefähr 47 weiteren Stilen. Und nicht jeder kann (vermeintlich) schiefes Saxophon- und Vibraphon-Spiel, Highspeed-Xylophon-Melodiefolgen und vertrackte Polyrhythmik ertragen.
Frank Zappa war weder ein genialer Gitarrist noch ein großartiger Sänger (nicht zuletzt deswegen hatte er eine Reihe von Sängern, die seine Ideen perfekt umsetzten). Für Durchschnittsohren ist wohl das oft genannte und ziemlich beliebige "Bobby Brown" gerade noch akzeptabel, aber der Rest des kaum überschaubaren Backkataloges ist nur einem hartgesottenen Zappa-Hardcore-Kreis ein Freudenfest.
Zappa muss man sich hart erarbeiten - soviel steht fest. Bei mir hat das wirklich Jahre gedauert. Anfängliche Versuche mit "Joe's Garage" (das als Einstieg denkbar schlecht geeignet ist) sind kläglich gescheitert, wenngleich ich das nicht repräsentative "Why does it hurt when I pee?" (ein Klagelied über sexuell übertragbare Krankheiten) schon ziemlich witzig fand:
Zappa war ein altes Ferkel - sexuelle Inhalte finden sich von Anfang an (1966) in seinen Songs, aber man täte ihm unrecht, ihn darauf zu reduzieren. Sein bitterböser Humor reichte viel weiter, und er setzte ihn hemmungslos ein, um gegen typisch amerikanische Spießbürgerlichkeiten zu schießen und der heuchlerischen Saubermänner-Moral einen Spiegel vorzusetzen. Auch hasste er Zensur und übrigens auch Drogen.
Menschlich schwierig war er, und ziemlich unberechenbar. Viele bezeichnen die Phase mit den Mothers of Invention als die beste Phase... bis Zappa die Band einfach so aus heiterem Himmel auflöste.
Meiner Meinung nach gibt es auch auf seinen Solo-Sachen jede Menge Gustostückerl. Unbedingt antesten muss man das sensationelle "Hot Rats"-Album, das eine Blaupause für frühen Jazzrock bildet und auf dem auch Captain Beefheart zu hören ist.
Ich könnte noch Romane schreiben, reiche das Zepter aber erst mal gerne an (hoffentlich) weitere Zappa-Fans weiter.
Abschließen möchte ich mit meinem persönlichen Lieblingssong des Meisters, der uns im Jahr 1993 leider viel zu früh verlassen hat:
... und einem Zitat:
“I'm vile and perverted.
I'm obsessed and deranged.
I've existed for years but very little has changed.
I'm the tool of the government and industry too.
For I'm destined to rule and regulate you.
You may think I'm pernicious, but you can't look away.
I'll make you think I'm delicious with the stuff that I say.
I'm the best you can get... have you guessed me yet?
I'm the slime oozing out of your TV set....”
(Frank Zappa - "I'm The Slime")