Bandtechnisch schon gut zusammengestellt diese Tour. Zwei gestandene deutsche Bands, die sicherlich ihr Publikum finden werden.
Das hätte ich gestern Abend eigentlich auch gehofft, aber leider war dem nicht so. Zum Abschluss meines konzerttechnischen Dreiklangs an diesem Wochenende habe ich also meine müden Knochen zusammengepackt und mich auf die Brainrage Tour 2022 in der Backstage Halle begeben.
Zum Start von Tri State Corner (45 min) waren etwa 50 Leute (abgezählt!) in der Halle. Zu hören gab es netten Rock mit sehr intelligenten Ansagen zu unterschiedlichen Themen zwischendurch. Musikalisch zwar nicht ganz meine Sache, aber als Vorband kurzweilig und spielerisch sicher top.
Mittlerweile waren etwas mehr Leute in der Halle, vielleicht knapp 150, die ich vorsichtig schätzen würde. Als zweites kamen für mich überraschend Rage (70 min) dran. Peavy hat mit dieser Besetzung wieder echt tolle Musiker an Bord und mit dem Gitarristen Jean Bormann einen Monsterposer vor dem Herrn, der sich auf der Bühne keine Sekunde stillhalten kann. Was für eine Energie! Die Songauswahl fand ich in Ordnung, deren Zusammenstellen sicher eine Mammutaufgabe ist, bei dem vorhandenen Katalog. Für den leider geringen Besuch war die Stimmung großartig und die Band dankte es mit viel Power. Definitiv ein gutes Konzert!
Vor Brainstorm (70 min) hatte ich etwas Bedenken, dass viele Leute gegangen waren, denn zum Start ihres Sets war die Halle schon sehr leer. Auch die Gesichter der Bandmitglieder sprachen Bände, als sie auf die Bühne kamen, aber der Fanzuspruch war dann doch in etwa so wie bei Rage. Und auch stimmungstechnisch war kein Abfall erkennbar und auch hier lieferte die Band massiv ab. Für mich waren insbesondere die Stücke vom neuen Album, das ich absolut phantastisch finde, einfach ein Genuss.
Erfreulich kurz waren die Umbaupausen. Preislich bin ich dagegen hin- und hergerissen. Shirts gab es für 20,- bis 25,- Euro, Kapuzenpullis für 40 Euro, was ich (einigermaßen) in Ordnung finde. Der Abendkassenpreis von 45,- schreckte mich aber dann doch. So viel Geld habe ich für ein Clubkonzert noch selten ausgegeben...