Der wunderbare AUTOPSY Verherrlichungs-Thread

Bodypart 7: Tourniquets, Hacksaws And Graves (2014, Peaceville Records)

Wir schreiben das Jahr 2014. Tourniquets sind, für diejenigen, die nicht so häufig perverse BDSM-Spielchen betreiben (warum eigentlich nicht, hä?), diese medizinischen Schlauchbinden, mit denen man effizient und unnachgiebig alle möglichen Körperteile abbinden kann. Eine befreundete Dommse setzt diese bei den ganz Harten ein, die dann schnell realisieren, dass ihre Genitalien nach schon wenigen Minuten einen ungesunden Verfärbungsgrad aufweisen. Nach spätestens 49:18 Minuten, so lange, wie das neue perverse Stück von AUTOPSY geht, isses dann auch egal und man kann die Hacksaw benutzen. Und das Grave gleich mit.

So rabiat wie sich das alles anhören mag, so klingt denn auch die siebte Studioplatte unserer mittlerweile hoffentlich von allen heiß und innig geliebten Metzger aus Kalifornien. So richtig schön räudig wurde sie. Wesentlich härter und straighter als noch beim verspielten ''The Headless Ritual'', gab man sich angriffslustig und zeigte sich von seiner gnadenlosen Seite.

Dass ''Tourniquets...'' nicht zu einer reinen Schlachtplatte verkam, dafür sorgte vor allem wieder Herr Reifert himself. Dieser Mann kann keine schlechten Songs schreiben. Man höre sich das enorm dynamische und sich ab 1:40 in einen immer dämonischeren Strudel des Blutrausches metzelnde ''King of Flesh Ripped'' an. Ein Wechselbad der Gefühle, von Irren, für Irre.

Selbst eine für AUTOPSY-Verhältnisse eher geradlinige Platte, die sich zum Ziel setzte, von der ersten bis zur letzten Minute möglichst krank zu sein, verfügt immer noch über genug wunderbare Melodien, die einem sofort ins Gehirn kriechen, sich dort festsetzen und anfangen zu brüten. Das Titelstück sei hier gesondert hervorgehoben. Ein einziger großer Blumenstrauß aus fleischfressenden Planzen, deren Köpfe Dir im Takt überall ins Gesicht beißen. Lieblich und tödlich, mit einem main tune zum niederknien.

Allerdings, und mir kommen diese Worte nur schwer über die Lippen, ist ''Tourniquets...'' über die gesamte Spielzeit nicht so zwingend wie seine beiden Vorgänger. Es sind meinem Empfinden nach auch Stücke dabei, die nicht so recht zünden wollen. Das psychotische ''The Howling Dead'' in etwa, groovt sich zwar lässig über die Runden, dann jedoch auch wieder zu unspektakulär.

Auch das schnelle ''After the Cutting'', ein schnoddriger, virulenter Hassbratzen, der sich nach 1:20 beruhigt und immer mal wieder anzieht, wie ein Untoter mit einer Gleichgewichtsstörung, hat zwar seine Momente, insbesondere den abgehenden Schlussteil, braucht bei mir aber wohl noch einige Durchläufe mehr.

Ich bin mir sicher, dass diese Platte viel zu früh besprochen wird. Jede AUTOPSY-LP ist wie ein am Fleischerhaken aufgehängter Torso, der ein wenig reifen muss. Eine abschließende Beurteilung über ''Tourniquets...'' will ich mir erst nächstes Jahr erlauben. Dies liegt an den vielen Details, die der Meister beinahe schon nebenbei in seine Kompositionen einbaut. Das ab 3:20 völlig durch die Schädeldecke knallende ''Forever Hungry'', mit seinen geil dissonanten Gitarrenläufen und chaotischen Parts, will es mir auch nicht einfach machen.

''Deep Crimson Dreaming'' wiederum ist ein göttlicher Song, der vor allem eine Sache verdeutlicht: über die Jahre sind AUTOPSY endgültig zu Meistern an ihren Instrumenten geworden. Ab 2:35 baut sich ein Mittelteil auf, für den sich wahrscheinlich einige andere DM-Bands ein beliebiges Körperteil würden abtrennen lassen, um so etwas einmal schreiben zu können. Beinahe schon tribalartiges Drumming, Bassläufe, die wie eine grobkörnige Feile über Zahnreihen klingen, abgespacte Gitarren - einfach nur herrlich.

Es ist eine Veröffentlichung, in der AUTOPSY zeigen, dass man keinen komplexen Technical Death Metal spielen muss, um anspruchsvoll zu sein. Alles was man dazu braucht, sind detailliert und liebevoll arrangierte Stücke des klassischen Songwritings, viel Leidenschaft für einen Musikstil und gefühlvolle Fertigkeiten an den Instrumenten. Weshalb ich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen mag, was mir an AUTOPSY am besten gefällt: die Jungs sind Könner und mühelos in der Lage, auf jeder Platte unterschiedlich zu klingen, so dass sich keine Ermüdung breit macht.

Womit wir wieder bei der ''Tourniquets...'' wären und den beiden dann wieder sehr genialen Stücken ''Burial'' und ''Autopsy''.

''Burial'' erinnert mich aufgrund seiner beklemmenden Atmosphäre an das Erdloch bei Madame C., in ihrem abgeschiedenen Bunker, in dem man nackt und gefesselt daliegt und sich nicht wehren kann gegen all das, was da unten herumkriecht, einen beißt und versucht in sämtliche Körperöffnungen hineinzuschlüpfen, was einem die Nacht endlos erscheinen lässt. ''Autopsy'' ist die abschließende Hymne. Ein beinahe schon thrashiger Smasher, der einen dann traurig seufzend in die AUTOPSY-lose Wirklichkeit befördert. Obwohl, warum eigentlich? Man kann sich die gesamte Discography ja nochmal von vorne anhören.

Danke fürs Lesen und AUTOPSY-Platten bestellen. Und bis demnäggschd, wenn AUTOPSY zurückkehren, um den nächsten Versuch zu unternehmen die Welt zu retten. ;-)

PS: Eine Besprechung der ebenso nicht zu verachtenden EPs von AUTOPSY wird beizeiten noch in einem Post zusammengefasst.
 
Lass Dich nicht beirren, cpoetter. Alleine die Tatsache, dass Du einen AUTOPSY-Thread liest, zeigt doch, dass Du sehr wohl Ahnung von guter Musik hast. Gott, der Threadersteller, würde Dir wohl empfehlen, mit der ''Acts of the Unspeakable'' zu beginnen. Ich rate allen, mit dem Debüt loszulegen. Aber egal, welche Platte Du Dir bestellst, bei AUTOPSY sind Enttäuschungen ausgeschlossen. Alle Platten sind durch Peaceville Records problemlos erhältlich. Dazu für kleines Geld.
 
Bodypart 7: Tourniquets, Hacksaws And Graves (2014, Peaceville Records)

Wir schreiben das Jahr 2014. Tourniquets sind, für diejenigen, die nicht so häufig perverse BDSM-Spielchen betreiben (warum eigentlich nicht, hä?), diese medizinischen Schlauchbinden, mit denen man effizient und unnachgiebig alle möglichen Körperteile abbinden kann. Eine befreundete Dommse setzt diese bei den ganz Harten ein, die dann schnell realisieren, dass ihre Genitalien nach schon wenigen Minuten einen ungesunden Verfärbungsgrad aufweisen. Nach spätestens 49:18 Minuten, so lange, wie das neue perverse Stück von AUTOPSY geht, isses dann auch egal und man kann die Hacksaw benutzen. Und das Grave gleich mit.

So rabiat wie sich das alles anhören mag, so klingt denn auch die siebte Studioplatte unserer mittlerweile hoffentlich von allen heiß und innig geliebten Metzger aus Kalifornien. So richtig schön räudig wurde sie. Wesentlich härter und straighter als noch beim verspielten ''The Headless Ritual'', gab man sich angriffslustig und zeigte sich von seiner gnadenlosen Seite.

Dass ''Tourniquets...'' nicht zu einer reinen Schlachtplatte verkam, dafür sorgte vor allem wieder Herr Reifert himself. Dieser Mann kann keine schlechten Songs schreiben. Man höre sich das enorm dynamische und sich ab 1:40 in einen immer dämonischeren Strudel des Blutrausches metzelnde ''King of Flesh Ripped'' an. Ein Wechselbad der Gefühle, von Irren, für Irre.

Selbst eine für AUTOPSY-Verhältnisse eher geradlinige Platte, die sich zum Ziel setzte, von der ersten bis zur letzten Minute möglichst krank zu sein, verfügt immer noch über genug wunderbare Melodien, die einem sofort ins Gehirn kriechen, sich dort festsetzen und anfangen zu brüten. Das Titelstück sei hier gesondert hervorgehoben. Ein einziger großer Blumenstrauß aus fleischfressenden Planzen, deren Köpfe Dir im Takt überall ins Gesicht beißen. Lieblich und tödlich, mit einem main tune zum niederknien.

Allerdings, und mir kommen diese Worte nur schwer über die Lippen, ist ''Tourniquets...'' über die gesamte Spielzeit nicht so zwingend wie seine beiden Vorgänger. Es sind meinem Empfinden nach auch Stücke dabei, die nicht so recht zünden wollen. Das psychotische ''The Howling Dead'' in etwa, groovt sich zwar lässig über die Runden, dann jedoch auch wieder zu unspektakulär.

Auch das schnelle ''After the Cutting'', ein schnoddriger, virulenter Hassbratzen, der sich nach 1:20 beruhigt und immer mal wieder anzieht, wie ein Untoter mit einer Gleichgewichtsstörung, hat zwar seine Momente, insbesondere den abgehenden Schlussteil, braucht bei mir aber wohl noch einige Durchläufe mehr.

Ich bin mir sicher, dass diese Platte viel zu früh besprochen wird. Jede AUTOPSY-LP ist wie ein am Fleischerhaken aufgehängter Torso, der ein wenig reifen muss. Eine abschließende Beurteilung über ''Tourniquets...'' will ich mir erst nächstes Jahr erlauben. Dies liegt an den vielen Details, die der Meister beinahe schon nebenbei in seine Kompositionen einbaut. Das ab 3:20 völlig durch die Schädeldecke knallende ''Forever Hungry'', mit seinen geil dissonanten Gitarrenläufen und chaotischen Parts, will es mir auch nicht einfach machen.

''Deep Crimson Dreaming'' wiederum ist ein göttlicher Song, der vor allem eine Sache verdeutlicht: über die Jahre sind AUTOPSY endgültig zu Meistern an ihren Instrumenten geworden. Ab 2:35 baut sich ein Mittelteil auf, für den sich wahrscheinlich einige andere DM-Bands ein beliebiges Körperteil würden abtrennen lassen, um so etwas einmal schreiben zu können. Beinahe schon tribalartiges Drumming, Bassläufe, die wie eine grobkörnige Feile über Zahnreihen klingen, abgespacte Gitarren - einfach nur herrlich.

Es ist eine Veröffentlichung, in der AUTOPSY zeigen, dass man keinen komplexen Technical Death Metal spielen muss, um anspruchsvoll zu sein. Alles was man dazu braucht, sind detailliert und liebevoll arrangierte Stücke des klassischen Songwritings, viel Leidenschaft für einen Musikstil und gefühlvolle Fertigkeiten an den Instrumenten. Weshalb ich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen mag, was mir an AUTOPSY am besten gefällt: die Jungs sind Könner und mühelos in der Lage, auf jeder Platte unterschiedlich zu klingen, so dass sich keine Ermüdung breit macht.

Womit wir wieder bei der ''Tourniquets...'' wären und den beiden dann wieder sehr genialen Stücken ''Burial'' und ''Autopsy''.

''Burial'' erinnert mich aufgrund seiner beklemmenden Atmosphäre an das Erdloch bei Madame C., in ihrem abgeschiedenen Bunker, in dem man nackt und gefesselt daliegt und sich nicht wehren kann gegen all das, was da unten herumkriecht, einen beißt und versucht in sämtliche Körperöffnungen hineinzuschlüpfen, was einem die Nacht endlos erscheinen lässt. ''Autopsy'' ist die abschließende Hymne. Ein beinahe schon thrashiger Smasher, der einen dann traurig seufzend in die AUTOPSY-lose Wirklichkeit befördert. Obwohl, warum eigentlich? Man kann sich die gesamte Discography ja nochmal von vorne anhören.

Danke fürs Lesen und AUTOPSY-Platten bestellen. Und bis demnäggschd, wenn AUTOPSY zurückkehren, um den nächsten Versuch zu unternehmen die Welt zu retten. ;-)

PS: Eine Besprechung der ebenso nicht zu verachtenden EPs von AUTOPSY wird beizeiten noch in einem Post zusammengefasst.


YESSS! Und noch ein Hammer review "von irren für irre"! Ich kanns schon kaum erwarten bis das bestellte Gesamt-Overe endlich da ist. Bis dahin höre ich die AotU rauf und runter!
 
Bodypart 6: The Headless Ritual (2013, Peaceville Records)

Wir schreiben das Jahr 2013. AUTOPSY haben immer noch denselben Bassisten. SPINAL TAP atmen auf und behalten vorerst ihren Rekord an ausgewechselten Musikern an einem Instrument. Noch ahnt niemand, dass schon ein Jahr später ein Haufen gefeuerter, durch die Lande marodierender Gestalten ein weiteres Musikmagazin auf den ohnehin schon übersättigten Zeitschriftenmarkt werfen würde, welche sich auch noch die Frechheit erlaubten, es nicht ''Autopsy Forever'' zu nennen.

Reiferts Truppe hatte sich nach dem Zucker-Comeback nicht auf die abgefaulte Haut gelegt. Denn erneut veränderte sich ihr Soundbild. Doch was musste ich lesen? Kritiken, hauptsächlich aus Übersee, die sich leicht enttäuscht gaben, dass die Band sich eher zurück entwickeln würde. Verächtlich schnaubend schaufelte ich mir zur Beruhigung stapelweise Maden in den Mund.

Denn Freunde, wir reden hier über traditionellen Death Metal und bei allem Verständnis, dass man von AUTOPSY in Sachen Vielseitigkeit bislang verwöhnt wurde: irgendwann kann eine Band, wenn sie einem Musikbereich in seinem Kern treu bleiben will, nur noch Nuancen verändern.

Für mich waren es beileibe genug. Kleine, jedoch feine Veränderungen. Auffällig war, dass eine dezente Mackintosh-Verneigung in der Instrumentierung mancher Passagen Einzug gehalten hatte. Jetzt bitte nicht den leckeren Natursekt vor Schreck ausspucken. Wohlgemerkt den Herrn Mackintosh zu Death-Metal-Zeiten. Zu hören im brillianten Opener ''Slaughter at Beast House''. Bitte ab 2:25 konzentriert zuhören. Wer zu diesem EINEINHALBMINÜTIGEN (!), an Weltschmerz kaum zu überbietenden Solo nicht langsam und mit viel Körperkontakt, von einer sadistischen Domina die Haut abgezogen bekommen möchte, der besitzt überhaupt keinen Sinn für Romantik und Zärtlichkeit. Dann noch der Übergang in den Bass-Part. Ja, wirklich, ein doomiger Bass-Part, von AUTOPSY (!), so dick wie die Eier von Götze, nach dem 1:0 gegen die Gauchos.

Es zeigt nur die Klasse der Band, auch Einflüsse von außen zuzulassen, wenn sie denn ihrer Meinung nach hochklassig genug sind, um die AUTOPSche Elendsmühle mit wertigen Knochensplittern zu bereichern. Auch kehrte man weiterhin sehr kompromisslos zu einem Sound zurück, wie er Ende der 80er/Anfang der 90er gepflegt wurde.

Und das verstanden eben nicht alle Kritiker. Waren sie es doch gewohnt, dass AUTOPSY sich eher am Rande des traditionellen Death Metals aufhielten und die Extreme bedienten, so wurde nun von Seiten Reiferts & Co. eine für AUTOPSY-Verhältnisse fast schon hochmelodische und eingängige CD veröffentlicht, die den Schulterschluss mit dem damaligen ''Mainstream'' einer ehemals innovativen Szene suchte und fand.

Dass jetzt ausgerechnet die Band, die den Sound der 80er immer wieder auf ihre Art und Weise aufsog, deformierte und verändert ausschied, nun der klassischsten Form des Todesbleis einen Liebeskuss auf seinen bleichen und ausgemergelten Hintern drückte, begleitete nicht jeder mit standing ovations.
Ja und? Es ist doch die Musik, die zählt. Hört Euch diesen göttlichen Stampfer ''She is a Funeral'' an. Dieses Break, das ein erneut aberwitziges, melodisches Solo von stattlicher Länge einleitet. Onanieren (bzw. masturbieren) ist ab 3:30 Pflicht.

Ein rotziger, dreckiger Hit wie ''When Hammer Meets Bone'' darf als kleine Hommage an MOTÖRHEAD empfunden werden, aber just als man wie wild rumpogen möchte, krallen ihn sich AUTOPSY und schleifen ihn in ihre schattigen Gemäuer, um ihn einer Doom-Kur zu unterziehen und seiner ganzen Freude zu berauben. Denn das sind immer noch AUTOPSY und somit niemals berechenbar. Auch hier muss ich wieder abbrechen, bevor ich vor sabbernder Raserei JEDEN Song durchgehe.

Erwähnt sei noch ''Arch Cadaver''. Ein für Bandverhältnisse beinahe schon obszön straighter Track. So geradlinig und voller Energie hatte man die Band selten gehört. Ein ketzerischer und erschreckender Gedanke zog sich durch meine zerfressenen Eingeweide: AUTOPSY mussten Spaß am Leben besitzen.

Ja, Leichnampups nochmal, genau diesen Spaß habe ich an ''The Headless Ritual''. Noch nie wurde so augiebig Selbstbefriedigung an den Klampfen betrieben. Mal klagend, mal punkig, mal verspielt, ist ''The Headless Ritual'' das Gitarren-Album von AUTOPSY, das mit Pestbeulen übersäte, kleine Inzestbrüderlein von Yngwie Malmsteen.

Ich für meinen Teil ordne die Scheibe von der Qualität knapp vor ''Shitfun'' und knapp hinter ''Macabre Eternal'' ein. Auf jeden Fall eine erneute Glanzleistung und mittlerweile war es zur Gewohnheit geworden. Ich sitze hier und frage mich, ob es in Ordnung geht, dass mir musikalische Genialität zur Gewohnheit wird? Nein, ich bin ein abgestumpftes Wohlstandskind und muss es mir jeden Tag aufs Neue sagen, dass es nicht selbstverständlich ist, sechs bärenstarke Platten am Stück zu veröffentlichen. Aber auch AUTOPSY mussten doch einmal schwächeln. Oder etwa nicht? Demnäggschd. ;-)
Hahahahahaha, grandios!! Ich glaube, das ist eines der 5 besten Reviews, die ich je gelesen habe, und das meine ich ernst und ohne Übertreibung!

Komischerweise ist die Platte, als ich sie mir nach Erwerb mal angehört habe, relativ eindruckslos an mir vorbeigerumpelt und dann recht schnell im Regal verschwunden. Hm...

Edit: dieser Thread ist hier im Forum eine löbliche Ausnahme und Antithese zu all den eher beliebigen bis sinnlosen Aufzähl-, und Youtubevideo-Overkill-Threads. Mehr davon!
 
Lass Dich nicht beirren, cpoetter. Alleine die Tatsache, dass Du einen AUTOPSY-Thread liest, zeigt doch, dass Du sehr wohl Ahnung von guter Musik hast. Gott, der Threadersteller, würde Dir wohl empfehlen, mit der ''Acts of the Unspeakable'' zu beginnen. Ich rate allen, mit dem Debüt loszulegen. Aber egal, welche Platte Du Dir bestellst, bei AUTOPSY sind Enttäuschungen ausgeschlossen. Alle Platten sind durch Peaceville Records problemlos erhältlich. Dazu für kleines Geld.
Ich würde zur "Shitfun" raten. Asozial, eklig, dreckig, rotzig, bäh, absolut brillant. Bestes Geisteskranken-Gepolter.
 
Bodypart 3: Acts of the Unspeakable (1992, Peaceville Records)
Was, wie wir wissen, die durchschnittliche Zeitspanne eines Mannes ist, die er zur Selbstbefriedigung braucht, wenn er sich 5kg Steine an die Eier bindet und es sich von hinten mit einem Ochsenziemer besorgen lässt.

Diese erstaunlichen sexualkundlichen Anmerkungen sind für mich ja immer noch das Tüpfelchen auf dem I-gitigitt dieser herrlich geschmackssicheren Ausführungen!!
So wahr wie unterhaltsam, dieser Seziertisch! Man kann es nicht oft genug sagen.
 
Werde ich dann mal machen. Aber Du bist nicht zufällig Manager, Promotionsklave,... der Band? ;)
Glaube ich nicht, aber die "Promotionssklaven" werden sich hier sicher so ihre Notizen gemacht haben die letzten Tage. Denn bei denen liest sich sowas meist weitaus weniger originell, wenn man sich mal so die Werbung für Autopsy ansieht....
 
Bodypart 3: Acts of the Unspeakable (1992, Peaceville Records)

Diese lässt sich in ihrer Gänze nur erkennen, wenn man ''Acts...'' als lebenden Organismus versteht, der sich, ständig unter Schmerzen stehend, windet und zuckt.

Einer der Sätze im großen Seziertisch über den ich mich am meisten gefreut habe! Denn das ist wirklich ein ganz wichtiger Unterschied zu den ganzen anderen Death Metal Bands.
Die werden ja meist (zurecht) eher als Maschinen beschrieben. Unerbittlich mechanisch stampfend und ratternd wie ein Panzer, eine Walze , mit eiserner Präzision. Aber Autopsy sind tatsächlich wie ein organisches Wesen! Autopsy schnauft, röchelt, ATMET wie ein Tier im Todeskampf.

Das merkt man gerade wenn zwischen langsam und schnell hin und her geschaltet wird. Das machen ja viele andere Death Bands auch (z.b. Gorefest, Asphyx). Aber da ist es ein abruptes kontrolliertes Stoppen, und ein ebenso entschiedenes kontrolliertes brachiales Wiederlosrasen.

Bei Autopsy ist jede Verlangsamung ein richtiges Zusammenbrechen. Das entkräftete Zusammenbrechen eines wunden angeschossenen wankenden Tieres. Und die Beschleunigungen sind wie ein spastisches Aufzucken, mit dem es wieder losgaloppiert. "Galoppieren" meine ich natürlich wie ein Warzenschwein (nicht wie ein Pferd; Unleashed galoppiert wie ein Pferd, und auch nicht wie ein Ziegenbock; Deathcult galoppiert wie ein Ziegenbock! manchmal).

So möchte ich noch mal bekräftigen, was Black Pearl da so nebenbei bemerkt hat:
AUTOPSY SIND BIO! Ja ausgerechnet Autopsy, auch wenn euch Ökos jetzt vor Schreck die Bionade ins Tofu gefallen ist! Autopsy sind Bio! Und gerade auf der Acts of the Unspeakable ist das extrem!

Und jetzt erzählt mir nicht, dass dieses Zusammenbrechen und Aufbäumen seit 2000 auch bei jeder japanischen Emo-Heulsusenband a la DirEnGay zum guten Ton gehört. Das weiß ich selber. Aber die machen es eben auf Uncool und Autopsy machen es mit Stil, wie alles andere auch.


Man, man, eigentlich könnte ich mich jetzt an jedem einzelnen Absatz des Seziertisches so aufgeilen,… ein andermal. Erstmal leg ich ne Runde Macabre Eternal auf...
 
Zuletzt bearbeitet:
AUTOPSY SIND BIO!

Lieber Gott, es reicht nun aber wirklich mit dem Abgefeiere. Ich komme mir schon vor wie ein Schulbub, der 'ne riesige Geschenktüte mit sich herum trägt und den jeder liebreizend in die Wange zwickt. ;)

Zum Thema BIO. Das ist eventuell der Vorteil, wenn der Drummer die Songs schreibt. AUTOPSY sind streng genommen eine ''Drum and Bass'' - Band. Zum Glück mittlerweile, seitdem sie ein Quartett sind, auch wieder BASS. Das Grundgerüst sind rhythmische Kunstwerke. Mal verschleppend, verlagernd, nie klinisch. Das Drumming von Chris ist lebendig, es lässt AUTOPSY atmen und röcheln, als täte ihnen die Brust weh. Nichts ist steril oder kalt. This is Death Metal made for real women and men. Alte Schule. Getriggert wird hier nur die Geilheit auf puren Sound. So wird es gemacht. Und bei Peaceville wissen sie es, was sie an AUTOPSY haben.
 
Danke Volkmar Weber für eine weitere indirekte Autopsy Nennung im Heft!!! Dass Autospy auch im Review-Bereich nicht fehlen ist ein weiter Beleg für die hohe Qualität des DF und die Sachkompetenz seiner Macher.

Bei der Beschreibung der Idola Specus von Drowned auf Seit 95 wird von "Mental Funeral Anachronismus" gesprochen! Um das nachzuprüfen habe ich mir natürlich sofort die Idola Specus bestellt, und gestern ist sie eingetroffen. Ziemlich gespannt war ich ja schon: Fast Platte des Monats geworden… (wenn Chris Walker die Musik nicht etwas zu unlocker gefunden hätte). Jakob Rundgeflecht gibt seine beste Soundchecknote (9)! Felix sehr Unfreundlich gibt seine beste Soundchecknote (9)! Nine (!!!) gibt ihre beste Soundchecknote (8,5). Der schlaue Doktor Trummer hat es auf seiner Playlist auf Platz 1 noch vor The Dagger. Im Forum gibts bislang nur Jubel-Kommentare.

Was ich da jetzt gehört habe hat mich dann allerdings doch ziemlich überrascht:
Was für ein dunkler düsterer Sturm der sich da über mehre Songs hinweg erst ganz langsam zusammenbraut, unaufhaltsam aufzieht und am Ende mit immer intensiverer zerstörerischer Wucht tobt! Sehr ungewöhnliches Album-Konzept und teils recht unorthodoxe Songstrukturen. Zumindest wenn man bedenkt, dass es sich bei der ganzen Platte durchweg nicht um Prog, Epic, Doom oder Black Metal oder sowas handelt, sondern um extrem stinknormalen, an sich völlig unspektakulären ganz ganz alten lupenreinen Death Metal!!! Dann hat so ein "Konzeptalbum" und diese Düsternis schon etwas bizarres.

Auf dem merkwürdigen Cover wird tatsächlich Thomas Bernhard zitiert. Und vor allem mit WELCHEM Satz aus "Frost"!! das verrät dass hier mal wieder kranke Schöngeister mit subtilem Humor am Werk sind, wie so oft bei sehr hässlicher sehr dunkler und sehr primitiver Musik. Dass sowas stumpfes "anachronistisches" hier beinahe Soundchecksieger wird, find ich großartig!

Und um endlich zum DF-Review zurückzukommen, hat die Machart der Musik für mich auch tatsächlich wesentlich mehr mit Mental Funeral zu tun als mit Necros Christos, wie hier im Forum dauernd behauptet wird. Manche Szenen wecken sogar direkte Erinnerungen an Autopsy, z.B. wo in Cast into Negative Form bei 3:33 so leierige "Melodien" losgehen da kommt kurz so eine unheilschwere Atmosphäre auf wie bei Autopsy die ganze Zeit... Wird aber bei Drowned natürlich nicht so intensiviert und kultiviert wie bei Autopsy. Sondern geht stattdessen gleich in den nächsten Song über (Black Projection) wo hell perlende Negative Plane Gitarren für gefällige Ablenkung sorgen (mit negative plane gitarren meine ich dieses auffällige Gefiedel wie z.B. in Lamentations and Ashes).

Kurz gesagt: Ich freu mich sehr, dass hier mal wieder an prominenter sehr passender Stelle im DF Autopsy vorkommt!!

Als nächstes werd ich mich dann mit der indirekten Nennung durch Götz himself befassen, die aufmerksamen Autopsy Connaisseuren sicher bereits angenehm aufgefallen sein dürfte…
 
Yeeeeaaaaahhhhh!!!!! UHHHrrreööööhrrrrrüüürrrrrrhhhhllleaggggggrrrrüüüääääähhhh!!!!
Der ganze heiße Scheiß ist da!!!
Gott ist das fieser Krach mit fetten Klüten!! Sevired Survival rotiert als erstes in Dauerschleife! :verehr:Jeden Tag nehm ich mir ne neue vor! Wird das eine geile Woche:top:
Endlich kann ich hier mitreden:feierei:
 
Da mir die neue Scheibe noch fehlt, kurz die folgende Frage an die Sammler:

Nach der Trackliste sieht es mir nicht nach Bonustracks aus, daher würde ich gerne wissen, ob das Digibook ca. 5,- Euro mehr wert ist, sprich, was die Releases außer dem Format an sich noch unterscheidet. Sprich: Weitere Artworks, weitere Lyrics, Linernotes etc... oder ist es tatsächlich nur das Hardcover?
 
Lieber Gott, es reicht nun aber wirklich mit dem Abgefeiere. Ich komme mir schon vor wie ein Schulbub, der 'ne riesige Geschenktüte mit sich herum trägt und den jeder liebreizend in die Wange zwickt. ;)

Zum Thema BIO. Das ist eventuell der Vorteil, wenn der Drummer die Songs schreibt. AUTOPSY sind streng genommen eine ''Drum and Bass'' - Band. Zum Glück mittlerweile, seitdem sie ein Quartett sind, auch wieder BASS. Das Grundgerüst sind rhythmische Kunstwerke. Mal verschleppend, verlagernd, nie klinisch. Das Drumming von Chris ist lebendig, es lässt AUTOPSY atmen und röcheln, als täte ihnen die Brust weh. Nichts ist steril oder kalt. This is Death Metal made for real women and men. Alte Schule. Getriggert wird hier nur die Geilheit auf puren Sound. So wird es gemacht. Und bei Peaceville wissen sie es, was sie an AUTOPSY haben.

Wenn du hier jetzt tagelang ein geniales Verherrlichungstraktat nach dem anderen rausscheißt, dann musst du fürchte ich damit leben, dass wir Autopsy Connaisseure davon auch alle begeistert sind und uns da noch lange dran aufgeilen werden!!

Und ja, ich habe auch immer das Gefühl, dass das Schlagzeug irgendwie diese Organismus-Wirkung erzeugt, als wäre es manchmal gar kein Taktgeber für irgendwelche Riffs, sondern eher wie eine weitere Stimme, die selber eruptiv etwas rausbrüllen will. Chris spielt eben Schlagzeug so wie er "singt". Was sicher eines der wichtigsten, und meines Wissens bisher noch nicht kopierten, Erfolgsrezepte von Autopsy ist. Insbesondere auf AotU.
 
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