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Welche Hausnummer hat denn der Stein, unter dem du all die Jahre gelebt hast?Nachdem ich bis vor zwei Wochen von Gary Moore nur eine Handvoll Songs kannte (Out In The Fields, Over The Hills, Still Got The Blues, Led Clones), bin ich nun innerhalb kurzer Zeit zum Fan geworden und habe mir die Victims Of The Future und die After The War zugelegt. Was soll ich sagen? Ich fühle mich um zehn Jahre jünger, seine Rocksongs geben mir Kraft, sind eingängig ohne zu kitschig zu wirken, sein Gitarrenspiel ist gefühlvoll und er hatte auf seinen Alben ja nur erstklassige Musiker am Start, die ich alle sehr bewundere: Bob Daysley, Neil Murray, Cozy Powell, Ian Paice... Drei von denen haben sehr zeitnah auch bei Black Sabbath gespielt (auf den Tony Martin Alben).
Die Mucke von Moore erinnert mich an den Stecher meiner Cousine anno 1990. Ein zwielichtiger Nachtclub-Besitzer namens Rüdiger: Vokuhila Frisur, Schnurrbart, tiefer gelegter Manta, Cowboystiefel, enge Jeans, dazu ein türkisfarbenes Sacko (um nicht ganz so prollig zu wirken). Irgendwo zwischen Miami Vice, Manta Manta und Kalle Grabowski aus Bang Boom Bang und dann eben sehr gitarrenlastige Vollgasmusik / Bizepsrock in der Kenwood-Anlage. Es leben die 80er.
Absolut großartige Songs sind für mich Victims Of The Future, Shape Of Things, das zum niederknien göttliche Empty Rooms, Murder In The Skies, Law Of The Jungle, After The War, Dunluce (beide Teile), Led Clones, Out In The Fields, This Thing Called Love.
Seine Bluessachen sind etwas steril und kratzen sehr viel mehr an der Klischee-Grenze, als seine Hardrock-Sachen. Aber er hatte eben Lust drauf und ein Musiker sollte nicht das spielen, wonach seine Fans verlangen, sondern das, wonach ihm der Sinn steht. Denn in erster Linie ist man ja Künstler um seiner selbst willen und nicht als reiner Dienstleister. Aber vereinzelt deutet sich ja auf der After The War bereits stellenweise an, dass er in Richtung Blues tendieren würde.
Könntest du das etwas näher beschreiben?ich fand seine Art, den Blues zu spielen, einfach furchtbar.
Könntest du das etwas näher beschreiben?
Gern doch! Also, Blues ist für mich eine Art von Musik, die nahezu ausschließlich von Seele und der unmittelbaren musikalischen Umsetzung derselben lebt. Und wie die Seele, so darf diese Musik vor Fehlern, vor Irrungen, vor Narben und Unansehnlichkeiten, vor Nachlässigkeit und Übermut, vor Niedergang und Resignation und verbitterter Selbstüberhöhung und Trotz nur so strotzen. Ich mag meinen Blues, wenn er knarzt und kratzt und schabt und stochert und stolpert. Bei Gary Moore höre ich keinen solchen Blues-Gitarristen. Ich höre einen technisch superben Musiker, der sich der Mechanismen des Blues bedient und dies rein technisch auf höchstem Niveau vollzieht. Allein, mir fehlt die Seele, das Misslungene, das Schmuddelige und das Erschütternde darin...
Gern doch! Also, Blues ist für mich eine Art von Musik, die nahezu ausschließlich von Seele und der unmittelbaren musikalischen Umsetzung derselben lebt. Und wie die Seele, so darf diese Musik vor Fehlern, vor Irrungen, vor Narben und Unansehnlichkeiten, vor Nachlässigkeit und Übermut, vor Niedergang und Resignation und verbitterter Selbstüberhöhung und Trotz nur so strotzen. Ich mag meinen Blues, wenn er knarzt und kratzt und schabt und stochert und stolpert. Bei Gary Moore höre ich keinen solchen Blues-Gitarristen. Ich höre einen technisch superben Musiker, der sich der Mechanismen des Blues bedient und dies rein technisch auf höchstem Niveau vollzieht. Allein, mir fehlt die Seele, das Misslungene, das Schmuddelige und das Erschütternde darin...
Ich glaube man kann mittlerweile aus allen Beiträgen heraus lesen, dass von uns niemand mit dieser Blues-Phase klar kam.
Wenn man bedenkt, wie viele neue oder auch alte Kapellen es heute bluesig angehen dürfen und voll akzeptiert sind. Aber bei Gary war der Bruch evtl. zu schnell und extrem. Auf jedem Album 1 , 2 Nummern in der Art und live mal einen Part, sowie er ja auch schon anfangs seine Bluesnummern hatte - das hätte sicherlich niemanden gestört, ja evtl. sogar bereichert. Aber egal, heute kann er das nicht mehr ausgleichen.
Mir fällt nur auf, dass die Leute, die Moore auch vorher mit anderen Sachen schon gut fanden (Colosseum,...) den Wechsel zum Blues mitmachten, während die Rocker es weniger taten. Ich denke mal, ich werde mich mit der Zeit evtl. mal die ein oder andere Sache aus den späten 90ern und frühen 2000ern heran wagen, man wird ja schließlich älter und irgendwann dann auch ruhiger.
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