Metalalbum 2017 bleibt für mich Impetuous Ritual. Presst schwarzen Dunst aus deinen Boxen, der die Sonne verdunkelt, bevor er in deine Körperöffnungen kriecht und das menschliche Dasein in dir zum Schweigen bringt. Blabla. Was soll man sagen? Ist Death Metal. Und eben sehr guter.
Ich mache mir manchmal so stream of consciousness-artige Notizen, wenn ich ein Album höre. Und mit der Impetuos Ritual habe ich mich echt herum geschlagen...
Hier die ungefilterten Notizen:
IMPETUOUS RITUAL – Das Ding ist unfassbar grob. Anti-Songs formen einen Hammer, der dir unentwegt auf den Dötz klöppelt. Die Riffs sind kaum (wieder-)erkennbar, aber irgendwie ergibt sich daraus auch der massive, dystopische Charakter der Platte. Bewertung: was weiß ich. Ist eine Tagesformplatte (sprich: zwischen 4 und 10). Wird aber weiter oben landen.) - Ich füge hinzu: hoher Grund-Krawall-Level: irgendwas macht immer Lärm. Die (tieeeeeffeeen) Gitarren und der Bass bilden eine schwarze Wand, aus der sich dann und was etwas ablöst oder feinere Zieselierungen sichtbar werden. Ab und zu tauchen Soli auf, die klingen, als würde eine Katze mit brennenden Pfoten kreuz und quer über die Wand laufen. Das Schlagzeug ist erstaunlich arktikuliert produziert und bildet den strukturierenden Gegenpart. Eine Mischung aus Noise und gröbster Riffhobelei. Sehr widerborstig das Album, wobei die Frage ist, ob sich bei weiterem Hören mehr erschließt, oder ob die (exzellente) Widerborstigkeit einziges Merkmal bleibt: wenn a), dann 9-10, wenn b) 7-8.
Und ich mache nochmal Werbung für
HOLOCAUSTOs "War Metal Massacre", die einfach nicht aufhört, mich zu erfreuen. Die Mucke ist wundervoll urtümlich und voller Inbrunst gestümpert. "In the Sign of Evil" gekreuzt mit Cryptic Slaughter, böser Quasi-Proto-Grind mit eigener Note und Riffs, bei denen man seine Unterhose schleudern möchte. Fett, aber nicht unnötig modern, produziert und mit 20 Minuten mit genau der richtigen Länge ausgestattet - bevor es zu stumpf wird, ist es vorbei und man hört sie einfach nochmal. Eine von alten Männern geschwungene musikalische Stachelkeule als perfekter Kreuzungspunkt von Gestern und Heute = eine der besten Platten des Jahres.
https://nuclearwarnowproductions.bandcamp.com/album/war-metal-massacre