Es begann als Projekt aus Mangel an aktuell interessanten Filmen:
Ich hab das Halloween Reboot-Sequel was auch immer aus 2018 im Kino leider verpasst und mich deshalb umso mehr auf das Heimkino Release gefreut. Dabei fiel mir auf, wie lange ich manche Teile der Reihe nicht mehr gesehen habe und so stand mein Entschluss fest, mir alle mal wieder auf Blu Ray anzuschauen und zwas so, dass ich ca. einen Tag vor Release des neusten Ablegers durch bin.
Hintereinander weg gesehen muss ich sagen, hat sich an meinem ehemaligen Ranking der Filme einiges getan. Den neusten Teil hab ich jetzt drei mal gesehen und will jetzt mal nicht zu weit vorgreifen, da ich mir so eben ein neues Projekt vorgenommen habe:
Ich habe mir eine Reihenfolge für eine erneute Komplettsichtung in den nächsten Tagen erstellt. In den nächsten Tagen (evtl. auch insgesamt 1-2 Wochen, je nach Freizeit), werde ich hier zu jedem Film ein kleines Kurzreview erstellen und im Anschluss mal final ein neues Ranking festlegen.
Hier mal zur Ausgangslage mein bisheriges Halloween Franchise Ranking: (Der 2018er ist hier selbstverständlich noch nicht inkludiert)
- Halloween (1978)
- Halloween 4
- Halloween 2 (1981)
- Halloween 2 (2009)
- Halloween 3 (Als Teenie fand ich den, vor lauter Enttäuschung, dass Michael nicht vorkam, am miesesten, aber er hat sich irgendwann nach vorne gearbeitet)
- Halloween 6
- Halloween H20
- Halloween (2007)
- Halloween Resurrection
- Halloween 5
Geschaut wird in folgender Reihenfolge:
- Halloween (2007)
- Halloween 2 (2009)
- Halloween 2 (1981)
- Halloween 4
- Halloween 5
- Halloween 6
- Halloween H20
- Halloween Resurrection
- Halloween 3
- Halloween (1978)
- Halloween (2018)
Los geht's heute Abend. Review kommt morgen.
So, Runde eins liegt hinter mir und heute Nacht kann es schon weitergehen.
Jetzt aber erstmal meine Eindrücke von:
Halloween (2007) von Rob Zombie
Nach dieser erneuten Sichtung bestätigte sich mein Eindruck der letzten Monate: Ich mag ihn lieber als früher.
Als ich den Film damals im Kino sah, hab ich mich einfach auf eine moderne Variante des Klassikers gefreut und war enttäuscht über die lange Overtüre, in der mir das Kind Michael Myers und seine Herkunftsfamilie näher vorgestellt wurden. Die Zweiteilung des Films gefiel mir auch nicht und zwei Jahre später hat mich sein Nachfolger dann doch so begeistern können, dass ich diesen ersten Teil schnell vergaß.
Was für ein Fehler!
Mal ehrlich, was haben wir alles für exploitative, fürchterliche Remakes der Marke "Melke die Cash Cow" erlebt im Horror Genre. Alles was Michael Bay und sein Lakai Marcus Nispel verbrochen haben sei hier mal als Abschreckung erwähnt, aber auch neuere Schandtaten wie "Martyrs", "Carrie", "The Fog", "Poltergeist" oder "Nightmare On Elm Street".
Es gibt wenige, die eine wirkliche Daseinsberechtigung haben, einen eigenen künstlerischen Wert. Rob Zombie's Film hat ihn!
Carpenter zeigte uns damals nur einen kurzen Einblick in Michales Kindheit und nahm dies ehr als dramaturgisches Stilelement. Wir sollten von Anfang an einen kleinen Vorgeschmack bekommen, mit welch bösem Wesen wir es in den nächsten 90 Minuten zu tun hätten. Haddonfield war ein friedliches, kleines und vor allem mittelständisches, amerikanisches Vorstädtchen, wie wir es gerne zu dieser Zeit zu sehen bekamen. Stephen King ließ seine Charaktere hier wohnen, Steven Spielberg besuchte dieserlei Orte in den 80ern dauernd, ob mit Raumschiffen oder gestrandeten Ausserirdischen.
Rob Zombie zeigt uns die Seite Amerikas, die er am besten vermitteln kann: Die White Trash Seite! Die Ausdrucksweise ist schmutzig, das Haus und die Badezimmer ebenfalls, das Geld knapp, der Alkohol ein Mittel zum Zweck und jeder Bierglasboden scheint als Brille zu dienen, durch die man sein Zuhause in besserem Licht sieht. Diese Leute wohnen Tür an Tür mit deutlich wohlhabenderen Menschen. Das soziale Gefälle wird mehr als deutlich, vor allem in Michales und Angel Myers Herkunftsfamilie, im krassen Unterschied zu ihrer späteren Adoptivfamilie, die trotz Lauries derber Ausdrucksweise (in der sich ihre eigentliche Herkunft spiegelt), liebevolle Eltern für sie sind. Das reine Böse, in Gestalt von Michael Myers, entstand nicht einfach so, seine Gene trafen auch auf äusserlich idealen Nährboden um zu gedeihen. Ein ganz neuer Ansatz und auf seine Art genauso erschreckend. Ich empfinde es nicht als zuviel Erklärung eines Movie Monsters, denn wir dürfen nicht vergessen, das das Publikum sich geändert hat. 2007 hatten die Menschen hunderte von Serienkiller Movies gesehen, in TV Serien wurde Psychopathen auf den Grund gegangen und die frühkindlichen Anzeichen eines solchen, hatte jeder schon mal in True Crime Dokus oder in Zeitschriften Artikeln vorgebetet bekommen. Ich persönlich konnte bei diesem Film zu jedem Zeitpunkt eine Verbindung zum Masken Killer und seinem kindlichen Ursprung herstellen. Der Kinder Darsteller ist ein echter Hauptgewinn und auch Malcolm McDowell gibt hier einen perfekten Dr. Loomis - einen scheiternden. Auch für sich allein genommen ist dieses Remake ein toller Film, zusammen mit seinem Sequel wird es zu einem einzigartigen, Opernhaften Horror Opus, das das Sub Genre des Slasher Films Revolutioniert und gleichzeitig dekonstruiert. Und der erwachsene Michael ist eine Urgewalt in diesem Film, man fragt sich unweigerlich warum das Schicksal ihm zusätzlich zu seinem todbringenden Charakter auch noch solch überlegene Physis gibt. Es ist wie Dr. Loomis sagt "wie ein perfekter Sturm".
Fazit: Jeder der Halloween mag sollte dieses Remake gesehen haben. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, es könnte für manche sogar zu DEM Halloween Film überhaupt werden. Die Schauspieler sind großartig, der Soundtrack ausgezeichnet, die Story toll umgesetzt und im Herzen bleibt es ein Slasher Film, aber wie sein Urvater halt einer, bei dem es um mehr als den reinen Bodycount geht.
Auf der Halloween- Skala vergebe ich: 8 von 10 Kürbissen!!!