Horror und Gore

ernsthaft? Ok beim Twin Peaks Film geh ich mit, der ist schon noch eine Schippe düsterer als die Serie. Die anderen 2 sind für mich aber trotzdem klassische Thriller. Keine Grusel in den Filmen weit und breit.
Ja, lag damals mitunter an der Art der Gewaltdarstellung in den Filmen, aber auch am Thema Serienmord selbst. Psycho zB galt Anno Dazumal auch als Horror, es musste nicht (und muss heute Abend immer noch nicht) unbedingt das übernatürliche Grauen sein um als Horror durchzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
71IeKb77NtL._SX342_.jpg


Ogden Marsh ist ein amerikanisches Kaff in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Ohne Vorwarnung gerät das ruhige Leben aus den Fugen, als es plötzlich von einem grausamen Mord heimgesucht wird, dem immer mehr folgen. Ansonsten friedliche Menschen verwandeln sich plötzlich in rasende Killernaschinen, die nur von dem Drang zu töten angetrieben werden.

2987_1.jpg


Ein weiteres Romero-Remake, das mich ebenfalls begeistern konnte. Auch hier herrscht eine düstere Grundstimmung vor, die sich angenehm den ganzen Film hält. Die durchdrehenden Menschen gehen teils so kaltblütig vor, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Very nice.


8/10 Pts.

gefällt mir besser als das Original, ich finde die Romero Vorlage ziemlich langweilig.
Das Original steht hier auf DVD, allerdings halte auch ich das Remake für gelungener.
Beim Original war es ja so: Romero wollte "Dawn of the Dead" machen, hatte allerdings nicht genügend Budget. Also wurde der thematisch ähnlich gelagerte "Crazies" draus. :D
Beides empfehlenswert, allerdings gewinnt das Remake.
 
Ja, lag damals mitunter an der Art der Gewaltdarstellung in den Filmen, aber auch am Thema Serienmord selbst. Psycho zB galt Anno Dazumal auch als Horror, es musste nicht (und muss heute Abend immer noch nicht) unbedingt das übernatürliche Grauen sein um als Horror durchzugehen.
"Psycho" hat zwar nichts Übernatürliches, läuft bei mir wie auch bei Stephen King unter Horror. Wie sagte King - ich glaube in "Danse Macabre" oder im Vorwort einer Kurzgeschichtensammlung - treffend (und nur sinngemäß zitiert): "Es gibt U-Bahnhöfe des Geistes. Und einer davon ist der dunkelste und abgelegenste. Der Wendigo lebt dort. Und die Ringgeister. Und Norman Bates' furchtbare Mutter."
"Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" sind für mich aber nur Thriller. "Saw" auch, obwohl der bei vielen unter Horror läuft.

Kann man aber sehen, wie man will.
 
"Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" sind für mich aber nur Thriller. "Saw" auch, obwohl der bei vielen unter Horror läuft.
Sicher auch eine Definitionsfrage des Horrors als Literatur- und Film-Gattungsbegriff. Beim Horrorgenre geht es primär um die Erzeugung von Angst und Verstörung beim Rezipienten. Dem stehen z.B. Porno (sexuelle Erregung), Gore (Ekel), Komödie (Belustigung) gegenüber, wobei vieles sich Überkreuzen lässt. Angst und Verstörung schafften Sieben und Schweigen der Lämmer sicher in ihrer Zeit, mMn auch noch heute. Insbesondere Sieben der Film der für mich eine eindrucksvolle weltliche Vorhölle in einer völlig undefinierten amerikanischen Großstadt zauberte. Alles ist schmutzig, dreckig, korrumpiert und düster (zumindest am Anfang, Licht kommt ja erst mit den Fortschritten des Mörders ins Spiel), dabei aus der Zeit gefallen ohne klare räumliche oder temporäre Verortung (Ähnlich wie Dark City oder The Crow) in einer eigenen Welt, die unserer zwar ähnelt, aber nicht wirklich entspricht.
Großartiger Film.
 
@Fraoch ich glaube wir reden ein wenig aneinander vorbei. Jedenfalls meinte ich nicht diese Blockbuster-Welle Anfang der Neunziger. Das hat mit klassischem Horror-Kino im Sinne der 70er und 80er nichts zu tun.
Interessant auch was du unter Autorenfilme führst *g*.
Mehr heute Abend. Die Arbeit hält mich wieder von den wichtigen Dingen ab.

Vor zwei Tagen war ich in "Der goldene Handschuh" und der Film hat all das, von dem ich rede. Düster, dreckig, widerlich und komplett gegen den Strich. Eigentlich klassiches Bahnhofskino auch wenn die Ereignisse real waren,
was den Film umso schlimmer macht aber dadurch dem Social Justice Warrior-Verein den Wind aus den Segeln nimmt. Grandiose Mischung aus Milieu-Studie und Horror.
Der deutsche "Maniac". Frank war allerdings fiktiv, Honka nicht.
 
Das hat mit klassischem Horror-Kino im Sinne der 70er und 80er nichts zu tun.
Da geht es bei Dir doch wieder um subjektiven Geschmack, um Filme und eine spezielle Filmunterkategorie, die man lieber mag und nicht um gute oder schlechte Filme unter dem großen Begriff des Horrorfilms. Denn wenn wir von klassischem Horror-Kino sprechen fange ich bei den 1920ern an:
  • Das Kabinett des Doktor Caligari
  • Der Golem: Wie er in die Welt kam
  • Nosferatu
  • Häxan
  • The Phantom of the Opera
  • Spuk im Schloss
  • Der Untergang des Hauses Usher
Danach kam die große 1930er/40er-Welle der Gothic-Verfilmungen mit Lugosi, Karloff, March etc. unvergessen der überragende Film Vampyr, der Traum des Allan Grey, die sich fast bis in die 1960er zog. In den 1960ern dann die kleinen und großen Revolutionen des Horrorfilms die mit Filmen wie Peeping Tom, Psycho, Carnival of Souls, Der Würgengel, Die Vögel, The Masque of the Red Death, Ekel, Rosemarys Baby, Night of the Living Death etc. ganze Genrebereiche begründeten. von den 70ern und 80ern müssen wir anscheinend nicht sprechen. In den 90ern drang Horror zunehmend (mehr noch als in den 80ern) in den Mainstream (Dracula, Frankenstein, Candyman), während die Horrorkomödie (Frighteners, Brain Dead, Sleepy Hollow) einerseits und der Geisterfilm (Sixth Sence) andererseits neu Fahrt aufnahm und zugleich mit BWP die neue eigene Horror-Gattung Mockumentary entstand. Es war aber auch das Jahrzehnt der Wahnsinnigen und Serienmörder (Misery, Schweigen der Lämmer, Sieben) mit Scream ja auch jenes das den Teeny-Slasher zurückholte, und das des neuen Surrealismus im Horror (Jacobs Ladder, Lost Highway, Dellamorte, Dellamore, Audition). In den 2000ern dann wurde der Fundus aufgegriffen und weiterentwickelt Final Destination (Der erste war groß, danach alles Schrott), Ginger Snaps, Uzumaki, Gozu, Jeepers Creepers, Pulse, Ju-On, Gin Gwai, Honogurai Mizu No Soko Kara, The Others. Insbesondere die Japaner drückten dem Horror ihren Stempel auf während sich diverse Regisseure um eine Wiederbelebung des Geistergruselfilm nach Sixth Sence bemühten, was in den 2000ern noch seine Nachbeben erlebte. Andererseits kamen mit Rec und The Descent zwei Filme die die Temposchraube anzogen. Mit Hostel und Saw kam der Torture-Porn-Horror im Mainstream an. Auf der anderen Seite definierten "Kunst"-Filme wie Antichrist, Inland Empire oder Irriversible, Horror zurück am eigentlichen Begriff der Ängstigung und Verstörung für sich neu. Hinzu kam die Rückkehr des Terror- und Feel-Bad-Kinos insbesondere durch die Franzosen (Inside, Kill List[ja kein Franzose], Martyrs, Frontiers). In den 2010ern dann A24, die kleine neue Okkult-und Mysterie-Horror-Welle (Hereditary, It Follows, Get Out etc.).

Ich könnte nicht sagen dass der Horrorfilm als Genre mal richtig schlecht gewesen wäre, er ändert sich und es gibt immer neue gute Ansätze, neue Impulse, neue Wege und Ideen und besonders neue Schwerpunkte. Aber schlecht das ganze Genre? Nein, nie. Was Du da meinst ist ein bestimmtes Feld im Horror und nicht der Horror allgemein.

Edit: Ich schrieb es weiter oben bereits:
Wenn einem die 80er mehr liegen ist das legitim, aber bitte tut doch nicht so als wäre danach die Horrorfilmwelt untergegangen und würde seither vor sich hin dümpeln.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bist du Filmstudent? Deine analytische Herangehensweise legt das nahe aber du schrammst etwas am Thema vorbei. Die ursprüngliche Aussage war, dass Horror-Filme der 70er und 80er sowohl qualitativ als auch quantitativ
deutlich über den heutigen Produktionen lagen. Dem gebe ich recht. Niemand hat behauptet, dass es heute keine guten Horror-Filme mehr gibt. Bis auf ein paar Blockbuster war das Horror-Kino der frühen 90er tief im Videothekensumpf
versunken. Ich war dabei. Hab mich damals wie ein kleines Kind gefreut wenn mal ein Horror-Film im Kino kam.

Filme und Musik bewerte und diskutiere ich immer subjektiv weil alles andere für mich keinen Sinn macht. Anhaltspunkt ist mein Filmregal und das besteht hauptsächlich aus Filmen jener Epoche die, für mich, die beste Zeit in Sachen
Horror war.
 
Bist du Filmstudent?
Scheiße Nein. Ich bin Horror-Film-Fan und in den Dingen die mich beschäftigen von jeher ein verkopfter Spacko. Sonst nix in der Hinsicht. Und in Filmen wie Musik bin ich offen für neue und alte Ideen. Und ich bin durchaus in der Lage einen halbwegs objektiven gegen (auch m)einen ganz subjektiven Blick zu stellen. Ich mag besonders Gothic Fiction, Surreales, Dracula/Vampire, Body Horror, Okkult-Horror, Feel-Bad-Movies und lovecraftsche Atmosphäre aber selbst wenn ich subjektiv z.B. The Hunger über den grünen Klee loben würde ist mir doch bewusst, dass der Film objektiv ein ausdrucksarmer Vampirstreifen mit zähem Ende ist, der vor allem von Bowie und einer Atmosphäre zwischen gruftigen Softporno-Weichzeichner-Bildern und New-Romantic-Look-Kostümen getragen wird. Oder das Lost Highway als eine verkopfte Kunst-Psychoanalyse-Verkettung von archetypischen Bildern und postmodernen Anspielungen auf Hitchcock, Lynch selbst, Kafka, Gründgens total holprig erzählt und mit zäher Mittelepisode, für viele Zuschauer einfach nur anstrengender Kunstkackeschwachsinn ist. Ich liebe ihn dennoch.

Und die Uraussage zu der ich mich mit meinem ersten Affront gemeldet hatte war diese:
"Ganz einfach, den heutigen Filmen fehlen meist einfach eigene Idee und gerade bei der aktuellen Remake Welle merkt man das unheimlich."
Das bleibt falsch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es begann als Projekt aus Mangel an aktuell interessanten Filmen:
Ich hab das Halloween Reboot-Sequel was auch immer aus 2018 im Kino leider verpasst und mich deshalb umso mehr auf das Heimkino Release gefreut. Dabei fiel mir auf, wie lange ich manche Teile der Reihe nicht mehr gesehen habe und so stand mein Entschluss fest, mir alle mal wieder auf Blu Ray anzuschauen und zwas so, dass ich ca. einen Tag vor Release des neusten Ablegers durch bin.
Hintereinander weg gesehen muss ich sagen, hat sich an meinem ehemaligen Ranking der Filme einiges getan. Den neusten Teil hab ich jetzt drei mal gesehen und will jetzt mal nicht zu weit vorgreifen, da ich mir so eben ein neues Projekt vorgenommen habe:

Ich habe mir eine Reihenfolge für eine erneute Komplettsichtung in den nächsten Tagen erstellt. In den nächsten Tagen (evtl. auch insgesamt 1-2 Wochen, je nach Freizeit), werde ich hier zu jedem Film ein kleines Kurzreview erstellen und im Anschluss mal final ein neues Ranking festlegen.

Hier mal zur Ausgangslage mein bisheriges Halloween Franchise Ranking: (Der 2018er ist hier selbstverständlich noch nicht inkludiert)
  1. Halloween (1978)
  2. Halloween 4
  3. Halloween 2 (1981)
  4. Halloween 2 (2009)
  5. Halloween 3 (Als Teenie fand ich den, vor lauter Enttäuschung, dass Michael nicht vorkam, am miesesten, aber er hat sich irgendwann nach vorne gearbeitet)
  6. Halloween 6
  7. Halloween H20
  8. Halloween (2007)
  9. Halloween Resurrection
  10. Halloween 5
Geschaut wird in folgender Reihenfolge:

  • Halloween (2007)
  • Halloween 2 (2009)
  • Halloween 2 (1981)
  • Halloween 4
  • Halloween 5
  • Halloween 6
  • Halloween H20
  • Halloween Resurrection
  • Halloween 3
  • Halloween (1978)
  • Halloween (2018)
Los geht's heute Abend. Review kommt morgen.

Michael-Myers.jpg

So, Runde eins liegt hinter mir und heute Nacht kann es schon weitergehen.
Jetzt aber erstmal meine Eindrücke von:

Halloween (2007) von Rob Zombie

image



Nach dieser erneuten Sichtung bestätigte sich mein Eindruck der letzten Monate: Ich mag ihn lieber als früher.

Als ich den Film damals im Kino sah, hab ich mich einfach auf eine moderne Variante des Klassikers gefreut und war enttäuscht über die lange Overtüre, in der mir das Kind Michael Myers und seine Herkunftsfamilie näher vorgestellt wurden. Die Zweiteilung des Films gefiel mir auch nicht und zwei Jahre später hat mich sein Nachfolger dann doch so begeistern können, dass ich diesen ersten Teil schnell vergaß.
Was für ein Fehler!
Mal ehrlich, was haben wir alles für exploitative, fürchterliche Remakes der Marke "Melke die Cash Cow" erlebt im Horror Genre. Alles was Michael Bay und sein Lakai Marcus Nispel verbrochen haben sei hier mal als Abschreckung erwähnt, aber auch neuere Schandtaten wie "Martyrs", "Carrie", "The Fog", "Poltergeist" oder "Nightmare On Elm Street".
Es gibt wenige, die eine wirkliche Daseinsberechtigung haben, einen eigenen künstlerischen Wert. Rob Zombie's Film hat ihn!
Carpenter zeigte uns damals nur einen kurzen Einblick in Michales Kindheit und nahm dies ehr als dramaturgisches Stilelement. Wir sollten von Anfang an einen kleinen Vorgeschmack bekommen, mit welch bösem Wesen wir es in den nächsten 90 Minuten zu tun hätten. Haddonfield war ein friedliches, kleines und vor allem mittelständisches, amerikanisches Vorstädtchen, wie wir es gerne zu dieser Zeit zu sehen bekamen. Stephen King ließ seine Charaktere hier wohnen, Steven Spielberg besuchte dieserlei Orte in den 80ern dauernd, ob mit Raumschiffen oder gestrandeten Ausserirdischen.
Rob Zombie zeigt uns die Seite Amerikas, die er am besten vermitteln kann: Die White Trash Seite! Die Ausdrucksweise ist schmutzig, das Haus und die Badezimmer ebenfalls, das Geld knapp, der Alkohol ein Mittel zum Zweck und jeder Bierglasboden scheint als Brille zu dienen, durch die man sein Zuhause in besserem Licht sieht. Diese Leute wohnen Tür an Tür mit deutlich wohlhabenderen Menschen. Das soziale Gefälle wird mehr als deutlich, vor allem in Michales und Angel Myers Herkunftsfamilie, im krassen Unterschied zu ihrer späteren Adoptivfamilie, die trotz Lauries derber Ausdrucksweise (in der sich ihre eigentliche Herkunft spiegelt), liebevolle Eltern für sie sind. Das reine Böse, in Gestalt von Michael Myers, entstand nicht einfach so, seine Gene trafen auch auf äusserlich idealen Nährboden um zu gedeihen. Ein ganz neuer Ansatz und auf seine Art genauso erschreckend. Ich empfinde es nicht als zuviel Erklärung eines Movie Monsters, denn wir dürfen nicht vergessen, das das Publikum sich geändert hat. 2007 hatten die Menschen hunderte von Serienkiller Movies gesehen, in TV Serien wurde Psychopathen auf den Grund gegangen und die frühkindlichen Anzeichen eines solchen, hatte jeder schon mal in True Crime Dokus oder in Zeitschriften Artikeln vorgebetet bekommen. Ich persönlich konnte bei diesem Film zu jedem Zeitpunkt eine Verbindung zum Masken Killer und seinem kindlichen Ursprung herstellen. Der Kinder Darsteller ist ein echter Hauptgewinn und auch Malcolm McDowell gibt hier einen perfekten Dr. Loomis - einen scheiternden. Auch für sich allein genommen ist dieses Remake ein toller Film, zusammen mit seinem Sequel wird es zu einem einzigartigen, Opernhaften Horror Opus, das das Sub Genre des Slasher Films Revolutioniert und gleichzeitig dekonstruiert. Und der erwachsene Michael ist eine Urgewalt in diesem Film, man fragt sich unweigerlich warum das Schicksal ihm zusätzlich zu seinem todbringenden Charakter auch noch solch überlegene Physis gibt. Es ist wie Dr. Loomis sagt "wie ein perfekter Sturm".

Fazit: Jeder der Halloween mag sollte dieses Remake gesehen haben. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, es könnte für manche sogar zu DEM Halloween Film überhaupt werden. Die Schauspieler sind großartig, der Soundtrack ausgezeichnet, die Story toll umgesetzt und im Herzen bleibt es ein Slasher Film, aber wie sein Urvater halt einer, bei dem es um mehr als den reinen Bodycount geht.


Auf der Halloween- Skala vergebe ich:
8 von 10 Kürbissen!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tippe mal auf folgendes: Die Zombie Filme stehen für sich alleine, Teil 2 bis Resurrection wurden durch Halloween 2018 negiert. Und das original und den 2018 hintereinander weil die neue Reihenfolge?
 
So, Runde eins liegt hinter mir und heute Nacht kann es schon weitergehen.
Jetzt aber erstmal meine Eindrücke von:

Halloween (2007) von Rob Zombie

Nach dieser erneuten Sichtung bestätigte sich mein Eindruck der letzten Monate: Ich mag ihn lieber als früher.

Als ich den Film damals im Kino sah, hab ich mich einfach auf eine moderne Variante des Klassikers gefreut und war enttäuscht über die lange Overtüre, in der mir das Kind Michael Myers und seine Herkunftsfamilie näher vorgestellt wurden. Die Zweiteilung des Films gefiel mir auch nicht und zwei Jahre später hat mich sein Nachfolger dann doch so begeistern können, dass ich diesen ersten Teil schnell vergaß.
Was für ein Fehler!
Mal ehrlich, was haben wir alles für exploitative, fürchterliche Remakes der Marke "Melke die Cash Cow" erlebt im Horror Genre. Alles was Michael Bay und sein Lakai Marcus Nispel verbrochen haben sei hier mal als Abschreckung erwähnt, aber auch neuere Schandtaten wie "Martyrs", "Carrie", "The Fog", "Poltergeist" oder "Nightmare On Elm Street".
Es gibt wenige, die eine wirkliche Daseinsberechtigung haben, einen eigenen künstlerischen Wert. Rob Zombie's Film hat ihn!
Carpenter zeigte uns damals nur einen kurzen Einblick in Michales Kindheit und nahm dies ehr als dramaturgisches Stilelement. Wir sollten von Anfang an einen kleinen Vorgeschmack bekommen, mit welch bösem Wesen wir es in den nächsten 90 Minuten zu tun hätten. Haddonfield war ein friedliches, kleines und vor allem mittelständisches, amerikanisches Vorstädtchen, wie wir es gerne zu dieser Zeit zu sehen bekamen. Stephen King ließ seine Charaktere hier wohnen, Steven Spielberg besuchte dieserlei Orte in den 80ern dauernd, ob mit Raumschiffen oder gestrandeten Ausserirdischen.
Rob Zombie zeigt uns die Seite Amerikas, die er am besten vermitteln kann: Die White Trash Seite! Die Ausdrucksweise ist schmutzig, das Haus und die Badezimmer ebenfalls, das Geld knapp, der Alkohol ein Mittel zum Zweck und jeder Bierglasboden scheint als Brille zu dienen, durch die man sein Zuhause in besserem Licht sieht. Diese Leute wohnen Tür an Tür mit deutlich wohlhabenderen Menschen. Das soziale Gefälle wird mehr als deutlich, vor allem in Michales und Angel Myers Herkunftsfamilie, im krassen Unterschied zu ihrer späteren Adoptivfamilie, die trotz Lauries derber Ausdrucksweise (in der sich ihre eigentliche Herkunft spiegelt), liebevolle Eltern für sie sind. Das reine Böse, in Gestalt von Michael Myers, entstand nicht einfach so, seine Gene trafen auch auf äusserlich idealen Nährboden um zu gedeihen. Ein ganz neuer Ansatz und auf seine Art genauso erschreckend. Ich empfinde es nicht als zuviel Erklärung eines Movie Monsters, denn wir dürfen nicht vergessen, das das Publikum sich geändert hat. 2007 hatten die Menschen hunderte von Serienkiller Movies gesehen, in TV Serien wurde Psychopathen auf den Grund gegangen und die frühkindlichen Anzeichen eines solchen, hatte jeder schon mal in True Crime Dokus oder in Zeitschriften Artikeln vorgebetet bekommen. Ich persönlich konnte bei diesem Film zu jedem Zeitpunkt eine Verbindung zum Masken Killer und seinem kindlichen Ursprung herstellen. Der Kinder Darsteller ist ein echter Hauptgewinn und auch Malcolm McDowell gibt hier einen perfekten Dr. Loomis - einen scheiternden. Auch für sich allein genommen ist dieses Remake ein toller Film, zusammen mit seinem Sequel wird es zu einem einzigartigen, Opernhaften Horror Opus, das das Sub Genre des Slasher Films Revolutioniert und gleichzeitig dekonstruiert. Und der erwachsene Michael ist eine Urgewalt in diesem Film, man fragt sich unweigerlich warum das Schicksal ihm zusätzlich zu seinem todbringenden Charakter auch noch solch überlegene Physis gibt. Es ist wie Dr. Loomis sagt "wie ein perfekter Sturm".

Fazit: Jeder der Halloween mag sollte dieses Remake gesehen haben. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, es könnte für manche sogar zu DEM Halloween Film überhaupt werden. Die Schauspieler sind großartig, der Soundtrack ausgezeichnet, die Story toll umgesetzt und im Herzen bleibt es ein Slasher Film, aber wie sein Urvater halt einer, bei dem es um mehr als den reinen Bodycount geht.


Auf der Halloween- Skala vergebe ich:
8 von 10 Kürbissen!!!
Der Film ist mir einfach viel zu plump. Das ganze Subtile des original Meisterwerks fehlt da für mich komplett. Da wird einfach alles und jeder irgendwie gekillt. Dadurch ist der Film auch einfach ziemlich langweilig und unspannend.
Mal aus einer Kritik zum Film...
Mit „Halloween“ hat Rob Zombie einen Rohrkrepierer gedreht, der die groben Anpreisungen noch lächerlicher macht. Warum Michael Autofahren erfährt man auch hier, aber das hat auch im Original keinen gekratzt. Stattdessen wird man mit achso wichtigen Fakten zugeknallt, z.B. woher er die Maske hat – was natürlich auch keine Sau interessiert. Und Michael bekommt ein Motiv: Statt der Andeutungen vom absolut Bösen, welche die „Halloween“-Saga stimmungsvoll bisher aufbaute, gibt es die allerübelsten Klischees: Strippermutti, fieser Alki-Vater, in der Schule gehänselt plus sadistische Tendenzen kleinen Tieren gegenüber. Das Ganze dann noch potenziert durch Jahre in der Klapse – ein wirklich originelles Motiv, Mr. Zombie

Haargenau so seh ich das auch!
Der Film ist absolute Zeitverschwendung und eine ziemliche Enttäuschung.
Aber so gings mir ja auch mit The Devil's Rejects, dem zweiten Zombiefilm den ich mir noch antat. Den fand ich ähnlich öde.

3/10
 
Der Film ist mir einfach viel zu plump. Das ganze Subtile des original Meisterwerks fehlt da für mich komplett. Da wird einfach alles und jeder irgendwie gekillt. Dadurch ist der Film auch einfach ziemlich langweilig und unspannend.
Mal aus einer Kritik zum Film...
Mit „Halloween“ hat Rob Zombie einen Rohrkrepierer gedreht, der die groben Anpreisungen noch lächerlicher macht. Warum Michael Autofahren erfährt man auch hier, aber das hat auch im Original keinen gekratzt. Stattdessen wird man mit achso wichtigen Fakten zugeknallt, z.B. woher er die Maske hat – was natürlich auch keine Sau interessiert. Und Michael bekommt ein Motiv: Statt der Andeutungen vom absolut Bösen, welche die „Halloween“-Saga stimmungsvoll bisher aufbaute, gibt es die allerübelsten Klischees: Strippermutti, fieser Alki-Vater, in der Schule gehänselt plus sadistische Tendenzen kleinen Tieren gegenüber. Das Ganze dann noch potenziert durch Jahre in der Klapse – ein wirklich originelles Motiv, Mr. Zombie

Haargenau so seh ich das auch!
Der Film ist absolute Zeitverschwendung und eine ziemliche Enttäuschung.
Aber so gings mir ja auch mit The Devil's Rejects, dem zweiten Zombiefilm den ich mir noch antat. Den fand ich ähnlich öde.

3/10
Sehe ich ähnlich. Dem erläuterungslosen Bösen in Gestalt des urgewaltigen Michael Myers der frühen Filme stellt Zombie ein Serial-Killer-Klische als White-Trash-Produkt gegenüber. Es ist eine traurige Dekonstruktion eines Horrorfilmstereotyps, die der Figur, insbesondere als Symbol des überall lauernden Grauens in der amerikanischen Vorstadt-Idylle, nicht gerecht wird. Zombie hat die Figur interpretiert und ihr ein Eigenleben gegeben wo es eigentlich keines Lebens bedarf. Michael brauchte Jahrzehnte weder Persönlichkeit noch Geschichte um zu funktionieren, nur eine Maske und ein Messer. Der Rest ist Mysterium.
Zombie jedoch strickte gerademal ein paar Stereotype zusammen die schon seit den 80ern für x Serienmörderfilme und -serien herhalten mussten und das um eine ikonische Figur zu erklären, die ansich nie einer Erklärung bedurfte. Warum dann dies bei dieser Figur sein musste wissen vermutlich nur Zombie und die Kinokasse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, Runde eins liegt hinter mir und heute Nacht kann es schon weitergehen.
Jetzt aber erstmal meine Eindrücke von:

Halloween (2007) von Rob Zombie

Nach dieser erneuten Sichtung bestätigte sich mein Eindruck der letzten Monate: Ich mag ihn lieber als früher.

Als ich den Film damals im Kino sah, hab ich mich einfach auf eine moderne Variante des Klassikers gefreut und war enttäuscht über die lange Overtüre, in der mir das Kind Michael Myers und seine Herkunftsfamilie näher vorgestellt wurden.
Und gerade der biographische Faktor hat mir auf Anhieb gefallen! Schön, dass er dir inzwischen besser gefällt! :)
 
cover.jpg


Martin Lomax hatte es in seinem Leben nicht leicht. Der gedungene Mann, der als Nachtwärter in einer Tiefgarage arbeitet, wurde als Kind von seinem Vater missbraucht und wird nun von seiner Mutter gehasst, weil ihr Mann deshalb ins Gefängnis gewandert ist. Sein Leben lang wurde er gehänselt und fertig gemacht, was erhebliche Spuren hinterließ. Er ist ein großer Fan des Filmes "The Human Centipede" und verfällt der Obession des Hauptcharakters Dr. Heiter. Allerdings soll sein menschlicher Tausendfüßler noch größer und noch gefräßiger werden und seine "Glieder" sollen noch mehr leiden. Viel, viel mehr...

12602_2.jpg


Eines vorweg: Da dieser Film in Deutschland beschlagnahmt ist, bespreche ich selbstverständlich nur die geschnittene Fassung, sofern es überhaupt eine gibt. *hust*
The Human Centipede 2 (Full Sequence) in Farbe und ungeschnitten, ääähm geschnitten!!!!!!!!!
MEIN! LIEBER! SCHWAN!
Lies Teil 1 noch viel Platz für Kopfkino, ist Teil zwei ein heftiger Tritt in die Eier! Der Film möchte gar nicht subtil sein und fordert den Zuschauer geradezu heraus: "Kotzt du bevor ich zu Ende bin? Wer gewinnt? Du oder Ich?"
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich diesen Streifen bewerten soll, denn einerseits ist er, was die Szenen betrifft, verdammt gut gemacht, doch andererseits ist er derart ekelhaft, abstoßend, ja, geradezu lebensverachtend, dass sich alles in mir wehrt, ihm eine Note oberhalb der 5er-Grenze zu geben. Man möchte ja nicht als geistesgestörter Perverser abgestempelt werden, richtig? Richtig!^^ Horror im klassischen Sinne ist der Film auf keinen Fall und deshalb sollte man ihn mit einer gewissen Vorsicht angehen, aber wer es so riiichtig abartig mag und kotig unterwegs ist, wird vermutlich nicht viel falsch machen können. Ich würde den Steifen am ehesten dem Torture-Porn zuordnen.
Schauspielerisch wird, wie im Vorgänger auch, nur der Hauptdarsteller gefordert und dieser markiert den geistig völlig verkrüppelten "Loser" verdammt überzeugend, was THC2 nochmals `ne ganze Ecke heftiger macht!

Fazit: An sich gut gemacht, aber voll übelst bäääääh!


*/10 Pts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten