Keep it True Rising 2 30.09. - 02.10.2022 Würzburg Posthalle

Viel wurde schon geschrieben, meinen Senf muss ich aber auch noch dazugeben :)
Als erstes vorab: Es war für mich persönlich das beste KITR/KIT/HoD usw.. (auch wenn Ollis Veranstaltugen unterschiedliche Schwerpunke haben, schmeiße ich sie jetzt mal alle diesbezüglich in einen Topf) bisher!
Es hat einfach so viel zusammengepasst, angefangen mit den Bands, der Location, dem Publikum und dem drumrum in Würzburg. Mittlerweile ist für mich die Posthalle, was die mittelgroßen Festivals/Gigs angeht, die beste Konzerthalle überhaupt. Hinzu kommt, dass die Anfahrt für uns mit < 1h sehr entspannt ist. Umso mehr wird es mir leid tun wenn sie dann irgendwann weg ist :(

Aber jetzt eins nach dem anderen: Freitag musste ich noch ganz normal arbeiten, also erst nach 19 Uhr im BB-Hotel (nicht meine erste Wahl in Würzburg, aber egal, ist eh nur zum schlafen da) eingecheckt. Erst bei Holocaust in die Halle gekommen, gleich die ersten Forumsnasen getroffen, der ganze Stress und die schlechte Stimmung nach ganzen Tag Maloche, Autofahrt usw... war sofort weg - Frau Deschain war nach dem ersten Bier auch sehr schnell akklimatisiert. Die Grim Reaper Show fand ich völlig ok, Respekt dass es so kurzfrisitig auf die Beine gestellt wurde. Bei Olof fand ich seine Stimme zwar leider nicht wirklich passend (dabei mag ich Enforcer!) aber die emotionale Ansprache der Frau von Steve und dann der Abschluss mit allen drei Sängern - das hat mich schon sehr emotional berührt.

Samstag dann gleich früh in die Halle, die Italiener von Konquest waren gleich ein Highlight, Riot City haben dann mächtig abgeräumt (auch wenn mir der Hype ein wenig zu viel ist - da werde ich immer schnell etwas ungewollt trotzig ;) ). Die zweiten Hälfte des Gigs habe ich von weiter weg verfolgt - mittlerweile weiß ich aus Erfahrung, dass ich keine drei Bands hintereinder richtig intensiv erleben kann - da macht der Körper, aber vor allem der Kopf nicht mit. Und da eine meiner absoluten Lieblingsbands als nächstes spielen sollte, war etwas ausruhen und auftanken angesagt. Pünktlich zu Wytch Hazel dann mit Fr. Deschain (sie ist ein noch größerer Fan) nach vorne. Zu dem Gig wurde schon alles geschrieben. Mein Entsetzten war zwar zunächst groß als die Gitarren ausgerechnet bei Lucifer (ja, ich weiß der Song heißt eigentlich "Archangel") ausfielen, aber so wie die Jungs das gemeistert haben war einfach genial. Halb a capella Gesang von Colin und das beste Jimmy Hendrix like Gitarrensolo des gesamten Festivals (leider werden wir es nie hören können :D ). Wie bereits irgendwo hier im Thread geschrieben - das sind die Geschichten die man sich noch Jahre später erzählt. Dass Wytch Hazel trotz der Panne (oder auch wegen ?) auch meine Tagessieger waren ist klar.
Direkt danach war meine Aufmerksamkeitsspanne dann erschöpt, also sind wir ersmal in Lämmle essen und dann eine ausgiebige Siesta gemacht. Dadruch natürlich einige Bands verpasst, aber wie gesagt, alles mitnehmen wollen, führt bei mir nur zu einer Übersättigung und irgendwann nehme ich dann alles nur halbherzig auf, also lieber weniger und dafür intensiver.

Nach der Mittagspause während Tygers of Pan Tang wieder in die Halle rein. Den Gig komplett verquatscht, aber was ich so wahrgenommen habe war sehr solide. Zu Paul direkt nach vorne. Ich war sehr angespannt wie er sich so schlägt und war bei Sanctuary zunächst schon sehr entsetzt. Für mich war es von der Band wie "gewollt aber nicht gekonnt" Ich hab mir den Gig später nochmal auf yt angeschaut und ja der Anfang ist einfach nur grausam. Aber lassen wir das. Ich hab dann einfach beschlossen das über alles erhabene Songmaterial zu genießen und tatsächlich konnte ich mich im Kopf davon befreien. Die Band wurde auch nach und nach tighter, hatte ich das Gefühl und dass man ’Arry am Bass nicht so leicht ersetzten kann ist auch klar. Sehr positiv war ich von Pauls Stimme überrascht - klar es ist nicht 1980 - aber er hat es schon sehr ordentlich gemacht, v.a. so kurz nach seiner Krankenhausentlassung. Alles in allem toller Gig voller Emotionen, so dass es am Ende egal war dass da jetzt nicht Murray/Smith auf der Bühen stehen. Remember Tomorrow mit der Clive Burr Ansage und Running Free waren für mich die größten Highlights, ich fand es auch nicht schlimm, dass dann Schluss war. Ich meine "Just sixteen, a pickup truck, out of money, out of luck ...." aus Pauls Kehle live zu hören und mit dem gesamten Publikum mitzusingen ist doch Geilerei pur!

So, danach war ich erstmal bedient. Bei Diamond Head erst die zweite Gighälfte richtig wahrgenommen. Ich mag ihre alten Sachen, leider finde ich die Neueinspielung völlig unnötig. Ich meine sie hören sich da teilweise mehr wie Metallica an als wie sie selbst. Wer covert da wen? Quadratur des Kreises.... Egal. Am I Evil und It's Electric sind unglaubliche Live-Kracher. Ich hätte sie halt lieber im 80er Sounddesign und nicht so "modern". Bei Saxon haben wir dann das Feld geräumt. War wohl ein sehr guter Gig, wie mir zugetragen wurde.

Sonntag das selbe Spiel wie Samstag. Entspannt gefrühstückt im Hotel, dann ab in die Halle und gleich bei Iron Fate, ob der Stimme, Klötze gestaunt - Junge, Junge... Hammer Vocals und auch sonst musikalisch sehr cool.
Die Franzosen von Tentation haben zwar nicht einen so herausragenden Sänger, aber dafür musikalisch voll auf meiner Wellenlänge - gleich nach dem Gig das Album gekauft. Toller Auftritt der "Pyrenean Warriors" (ist wohl das Hausfestival der Truppe ?). Mein französisch hat immerhin gereicht um "heavy metal" zum Abschluss mitzusingen ;)

Danach war wieder Essen angesagt, dank des Tips eines Forianers (you know who you are...) ins Bistro Saigon - sehr empfehlenswert, sehr leckere vietnamesische Küche. Zum Ende von "Cloven Hoof" waren wir wieder da. Die nächsten zwei Bands Gravestone und Tyrant haben wir nur von den Bierbänken wahrgenommen. Sorry an unsere Ulmer Tischnachbarn, wir hatten gute Vorsätze, aber unsere Körper waren schwach....
Das "finale grande" war dann einfach nur top. Satan und Riot V haben wir von weiter weg verfolgt - beides richtig geniale Auftritte, aber es hieß für mich Kraft sammeln für den erwarteten Abriß von Venom. Und die haben aber so was von geliefert. Bei der Bewegung vorne im Pit war es kein Problem bis in die ersten Reihen zu kommen. Links, rechts, mittig, vorne, hinten - ich hab überall gestanden oder besser gesagt wurde hinggeschubst. Es hätte ruhig noch etwas dichter sein können, so manches crowdsurfing war mehr "getragen werden" als tatsächlich "surfen". Egal bei Venom passt es und gehört auch dazu - ohne Moshpit würde was fehlen. Die Bühnenpräsenz der drei Typen war nur gewaltig - Rampensäue vor dem Herrn ... ähmmm Satan :D und die Songs ewige Klassiker zum mitbrüllen. "Black Metal" gleich an zweiter Stelle - spätestens da sind vorne alle völlig ausgerastet. Kaputt, verschwitzt mit ein paar Schrammen mehr und ein paar buttons auf der Kutte weniger (leider musste auch mein Forumsavatar-Button dran glauben *heul*) sind wir nach einem kurzen Abschied von den üblichen Verdächtigen glücklich ins Hotel. Wie am Anfang geschrieben - für mich eins der besten Festivalerlebnisse ever!

Danke an @Oliver Weinsheimer für die tolle Orga, danke an alle Forumsnasen die ich getroffen habe, ich werde jetzt keinen einzeln aufzählen weil ich da bestimmt jemanden vergesse oder durcheinander bringe. Tolle philosophische Gespräche (je höher der Pegel dest philosophischer! ) waren es wieder, auch das gehört zum Festivalerlebnis dazu. Bis zum nächstn Mal!
 
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Abriß von Venom. Und die haben aber so was von geliefert. Bei der Bewegung vorne im Pit war es kein Problem bis in die ersten Reihen zu kommen. Links, rechts, mittig, vorne, hinten - ich hab überall gestanden oder besser gesagt wurde hinggeschubst. Es hätte ruhig noch etwas dichter sein können, so manches crowdsurfing war mehr "getragen werden" als tatsächlich "surfen". Egal bei Venom passt es und gehört auch dazu - ohne Moshpit würde was fehlen. Die Bühnenpräsenz der drei Typen war nur gewaltig - Rampensäue vor dem Herrn ... ähmmm Satan :D und die Songs ewige Klassiker zum mitbrüllen. "Black Metal" gleich an zweiter Stelle - spätestens da sind vorne alle völlig ausgerastet. Kaputt, verschwitzt mit ein paar Schrammen mehr und ein paar buttons auf der Kutte weniger (leider musste auch mein Forumsavatar-Button dran glauben *heul*)
Um mal einen Bekannten vom Montag zu zitieren: "Was war denn bei Venom los? Da waren nur noch Verrückte in der Halle!" :D
 
Auf Tyrant habe ich mich auch sehr gefreut, aber der Bassist mit seinem stämdigen Gegrinse und dem "beide-Daumen-hoch-Getue" war mir zu nerig. Krönung am Ende: Herzchen-Hände für das Publikum ... ja bin ich hier bei "keep it funny"?
Der Gitarrist rechts war super. Ballert sein Set runter, ab und zu ein Nicken ins Publikum, pörfekt!
Ansonsten bin ich immer noch high von den drei Tagen. Was war das geil!
 
Die hatten vermutlich Entzug, war ja immerhin der Reuniongig, wenn ich nicht irre. :)

Und wann spielt man schon mal zusammen mit Marius Müller-Westernhagen...

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Venom mit Cronos in den letzten 12 Jahren 3mal live gesehen. Sauenttäuschend jedes mal :hmmja:
Ich hatte die letzten beiden Male viel Spaß bei Cronos. Damals am Metal Assault war ich vor Venom Inc sehr skeptisch, weil sie als M-Pire of Evil/Venom Inc. am KIT zuvor ein etwas komisches Set hatten und keine wirkliche Stimmung aufkommen wollte. Klar,die Primevil und die Temples of Ice (den Titeltrack liebe ich, aber den haben sie ja nicht gespielt) sind klasse, aber die Songauswahl war insgesamt etwas schräg. Jetzt bin ich ganz froh, dass es zwei Venoms gibt, an denen ich Spaß habe. :)
 
Ich möchte noch zu ein paar Bands von Sonntag etwas schreiben. Komme leider jetzt erst dazu, weil ich die letzten Tage eine schwere Verkühlung hatte.

Cloven Hoof waren eine starke Überraschung für mich. Da hatte ich mir überhaupt nichts erwartet und bin dann komplett weggepustet worden. Man hat auch richtig gemerkt, dass der Band dieser Gig extrem wichtig war. Besonders Lee Payne hat sich permanent einen abgegrinst. Cloven Hoof haben mich emotional richtig berührt. Vor allem bei "Reach For the Sky" am Ende hatte ich richtig Gänsehaut.

Satan werden von Jahr zu Jahr auch immer tighter und härter. Ihr Comeback seit 10 Jahren ist echt wie aus dem Lehrbuch und keine einzige Sekunde davon fühlt sich irgendwie unnötig an.

Bei Riot V ist ein 10 jähriger Traum für mich in Erfüllung gegangen. Bei Riot bin ich ja erst seit Immortal Soul dabei und endlich konnte ich sie mal Live sehen. Diese Band gibt mir so unglaublich viel und das war bei diesem Live Auftritt nicht anders. Thundersteel ist sowieso eines meiner liebsten Alben von ihnen und dann Songs wie Thundersteel, Fight or Fall, Flight of the Warrior oder Johnny's Back Live zu hören ist glaube ich eines der schönsten Geschenke, die ich auf dieser Erde erleben durfte. Dann noch alles von Todd Michael Hall eingesungen, der gesangstechnisch momentan der Beste ist, was der US-Metal zu bieten hat. Wo war der den alle die Jahre? Dann noch diese grandiosen Gitarren, die so perfekt miteinander spielen, dass man den Solos am liebsten mitsingen würde. Als Krönung dann noch Magic Maker, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte und als extra Gusto noch den Tyrant dabei, der ebenfalls ein wichtiger Bestandteil meines Metal Lebens ist. Und dann auch noch dieses großartige Publikum, was alle Texte auswendig kannte und von der ersten bis zur letzten Sekunde immer mitgemacht hat. Also das war auf jeden Fall der beste Gig in diesem Jahr. Möglicherweise sogar der Beste den ich je gesehen habe. Und das will schon was heißen. Immerhin besuche ich schon seit 18 Jahren regelmäßig Konzerte und das Keep It True Rising war mein 50. Konzert allein in diesem Jahr.

Bei Venom Inc. habe ich mir dann nicht viel erwartet. Aber bereits nach den ersten Sekunden wusste ich das dies auch ein phänomenaler Auftritt werden wird. Das war ein richtiger Old School Auftritt.

Die Heimreise mit dem Nachtzug nach Wien mit @zopilote und @aswang war dann auch ein richtiges Abenteuer. Da war irgendwie alles dabei. Spontan geänderte Fahrpläne die niemand versteht. Fast 2 Stunden Verspätung beim Eintreffen in Würzburg. Ein Zug der einfach gecancelt und mit einem anderen zusammen gelegt wird, ohne das man etwas davon erfährt. Ein interessante Persönlichkeit am Bahnhof und im Zug, die permanent benutzte Zigaretten mit einem tauschen möchte und ich glaube auch noch 2 weitere Persönlichkeiten in seinem Kopf hatte. Irgendwann hat er uns dann auch seine Brieftasche mit fast 50 Karten darin gezeigt. Ich bin gar mehr so sicher, ob das alles wirklich ihm gehört hat.
Wisst ihr übrigens was dann die größte Überraschung war? Trotz all dieser Vorkommnisse ist der Zug nur 15min später als geplant in Wien angekommen o_O Da muss der Zugfahrer zwischendurch noch einmal richtig Gas gegeben haben.
Am meisten verarscht fühlte ich mich übrigens dann, als ich zwischendurch ein Mail von der ÖBB (die österreichische Variante zur DB) erhalten habe, in der ich darüber informiert wurde, dass sich mein Ankunftsgleis in Wien geändert hat. All diese Änderungen und gerade die unnötigste teilt man mir nochmal extra per Mail mit :thumbsdown:
Wegen der verdammten Verspätung vom Zug und wegen der Warterei draußen am Bahnhof habe ich mir dann glaube ich auch die Verkühlung eingefangen.

Ansonsten muss ich noch erwähnen, dass das einfach ein extrem geiles Festival war, wofür sich die Strapazen bei der Heimreise auf jeden Fall gelohnt haben. Danke an @Oliver Weinsheimer und das gesamte Team für dieses grandiose Erlebnis. Und auch ein großes Dankeschön an sämtliche Forumsmitglieder mit denen ich ein paar Worte wechseln konnte. Ohne euch ,wäre es nur halb so lustig gewesen.

Auf eine weitere Ausgabe im nächsten Jahr würde ich mich natürlich sehr freuen. Aber dann verzichte ich glaube ich aber auf den Nachtzug und zahle lieber eine weitere Nacht im Hotel und nimm einen teureren Zug am nächsten Tag.

Abschließen möchte ich diesen Beitrag noch mit einem Zitat, welches ich von einer Dame gehört habe, als ich draußen auf einer Bierbank gesessen bin und auf den Beginn von Saxon gewartet habe.
"Wenn mein bester Freund von meinem Arsch eine Line ziehen möchte, dann lasse ich ihn verdammt nochmal eine Line von meinem Arsch ziehen!!!!"
:D
 
Immerhin besuche ich schon seit 18 Jahren regelmäßig Konzerte und das Keep It True Rising war mein 50. Konzert allein in diesem Jahr.
Alter Verwalter....dass ist mal ordentlich. Gehe seit ca. 30 Jahren (für meine Verhältnisse) regelmäßig zu Konzerten und Festivals, aber auf mehr als 10-12 hab ich´s pro Jahr noch nicht geschafft. Mag natürlich daran liegen, dass ich an jedem zweiten Wochenende arbeiten muss und auch nicht unbedingt zentral wohne....aber das ist schon ne Hausnummer.

Respekt :top::feierei:.
 
Ich muss jetzt nochmal etwas detaillierter Nachfragen: zu Hause am Stream fand ich jetzt GRAVESTONE und TYRANT nicht so verkehrt, klar man hat schon gemerkt das sie nicht die Routine wie z.Bsp. RIOT CITY haben.
Vielleicht liegt es ja auch daran das ich mit deren Alben in den 80er groß geworden bin, und das durch die Fanbrille sehe.
War den @Hugin vor Ort, der ist ja bekennender GRAVESTONE Die-Hard.
Oder wie waren Eure Meinungen zu den beiden deutschen Urgesteinen???
 
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