Mal ne kurze Nachbetrachtung zum Abschluss-Gig im Münchner Backstage:
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SUICIDAL ANGELS: Musikalisch ein gewohnt guter und solider Auftritt. Allerdings finde ich das Gelaber von Nick mittlerweile ziemlich nervig, zumal es immer dasselbe ist. Man weiß schon ganz genau, wann er den Moshpit will, wann die (völlig unnötige) 'Wall of Death' kommt usw. Die Songs sind einwandfrei, der Rest wirkt irgendwie einstudiert und altbacken.
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DEATH ANGEL: Mein 14. DA-Gig, hatte sie aber zuletzt 2011 gesehen. Und es bleibt dabei: Ich hab noch keinen auch nur ansatzweise schlechten Gig der Jungs aus Frisco gesehen. Mittlerweile kratzen einige der Herren an der 50 und ergrauen, aber die Energie ist unverändert vorhanden. Hatte ich in der Form gar nicht erwartet, aber Sachen wie "Mistress of Pain", "Kill as One" oder auch "Thicker than Blood" sind halt nach wie vor Granaten. Mit Basser Damien Sisson werde ich zwar in diesem Leben nicht mehr warm, aber Mark und Rob sind und bleiben eh die Hauptattraktionen einer DA-Show. Ziemlich am Ende des Jahres nochmals ein echter Hammer-Gig in meiner Konzertliste.
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SODOM -
oder: Schalker Altherren-Plauze im bajuwarischen Abendhimmel: Man mag es kaum glauben, aber das mein erstes Sodom-Konzert überhaupt! Herr Angelripper & Co. sind trotz meiner Ruhrpott-Herkunft nie meine Baustelle gewesen und irgendwie hat sich auch auf Festivals nie das Bedürfnis eingestellt, meine Zeit bei ihnen vor der Bühne zu verbringen. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass mich die Nummer am Sonntag voll und ganz überzeugt hat. Tom ist optisch zwar nicht unbedingt der Hingucker (seine Lederbuxe ist am Gesäß auf ner Länge von gefühlt zwei Metern aufgerissen und das eher schmächtige, pelzige Brustbein in Kombination mit dem eher fülligen Wohlstandsbäuchlein lässt jetzt wahrscheinlich die Frauenherzen auch nicht unbedingt höher schlagen), aber die Mucke wird mit viel Schmackes vorgetragen und findet an diesem Abend beim Münchner Publikum dankbare Abnehmer. Bedingt durch die Rückkehr von Frank Blackfire konzentrierte man sich in der Hauptsache auf Frühwerke wie dem "Agent Orange"-Album, aber auch Nummern wie der Titeltrack der aktuellen "Partisan"-EP fügten sich gut in die Setlist ein. Verspieler kommentierte Herr Angelripper mit dem Hinweis, dass seine Band - im Gegensatz zu so manchen so genannten "Metalbands" - wenigstens live spiele. Und so filigran kommen SODOM ja nun auch nicht daher, als dass es darum gehen würde, jede Note 100%ig akkurat rüberzubringen. Geiler Auftritt!